• Ursus nickte. "Ja. Das Ulpianum liegt ihm verständlicherweise sehr am Herzen. Der Consul und ich waren deswegen bei ihm." Er erinnerte sich an dieses Zusammentreffen. Der Kaiser hatte erst so uninteressiert gewirkt. Erst als das Ulpianum zur Sprache gekommen war, hatte echtes Interesse in seinem Blick gelegen. Und er war unübersehbar krank gewesen. Ob es überhaupt Rettung für ihn geben konnte? Und einen Nachfolger hatte er auch noch nicht bestimmt.


    "Der Sohn des Iulianus starb." Wie er starb, mußte er doch wohl hoffentlich nicht ausführen. "Und so war der Kaiser gezwungen, jemanden zu adoptieren, denn ein Kaiser braucht einen Nachfolger. Valerianus muß ein besonderer Mensch sein, da er vom Kaiser auserwählt wurde. Einen Sohn kann man sich nicht aussuchen. Einen Adoptivsohn schon. So wurde ein Aelier zu einem Ulpier. Und zu unserem Kaiser."


    Dann wandte er sich zu Tilla um und schaute sie fast schon strafend an. "Tilla, Du hast die Thermen nur als Dienerin Deiner Herrin zu betreten. Sich als eine Bürgerin auszugeben, kann Dich das Leben kosten, das solltest Du Dir bewußt machen. Ganz abgesehen von der Schande, die Du unserer Familie damit machen würdest. Ich möchte solche dummen Ideen nie wieder von Dir hören! In unserem Haus gibt es für Dich wahrhaftig genug Möglichkeiten für ein Bad. Und vom Kaiser gibt es schon einige Bildnisse, Du brauchst sie Dir nur anzuschauen." Tilla hatte ihn tatsächlich ein bißchen erzürnt. Hatte sie denn wirklich keinerlei Gespür für Recht und Unrecht?


    Dann behauptete Caelyn auch noch, ihr wäre schlecht und sie wolle nach Hause. Prüfend betrachtete er ihre Leidensmiene. Gerade war es ihr doch noch gut gegangen? Und sonderlich blaß wirkte sie ja auch nicht gerade. "Ich denke, ein klein wenig hältst Du schon noch aus, Caelyn. Vielleicht hilft Dir ein Glas Wasser. Hier ist etwas Geld, besorge uns allen dort drüben etwas zu trinken, für Dich Wasser. Dann geht es Dir sicher gleich wieder besser." Er drückte ihr ein paar Münzen in die Hand und zeigte auf einen Stand, an dem Wasser, Säfte und Wein angeboten wurde.

  • Tilla hörte sich Ursus stimmlich grollendes Donnerwetter an und zog eine beleidigte Schnute. Sie hätte fast ihre Ohren auf Durchzug gestellt udn es ihm zu zeigen, das es doch gehen würde. Zu ihrem Glück wies er sie darauf hin, dass sie nicht nur wegen Diebstahl sondern auch wegen einem Verkleidungsstreich ihr Leben verlieren konnte. Und sie hing an ihrem einzigen Leben. Ist ja schon gut... schon gut. Ich hör auf dich, es war jedenfalls eine nette Überlegung wert. gab sie zurück, hatte zugleich die nächste Frage parat.


    Und wie erkenne ich den Kaiser, wenn ich nicht mal sein Gesicht kenne? Ich kann lesen!! Steht sein Name unter den Bildern? Oder hat er ein besonderes Kennzeichen? Hatte der mächtigste Mann des Reiches zum Beispiel eine lange Nase oder hervorquellende Augen oder gar einen langenlangen Bart...?! Sie lugte den Münzen hinterher, die Caelyn in die Hand gedrückt bekam und biss sich auf die Lippen. Na, würde ihre Herrin Laevina auch so großzügig sein??! Mit treuherzigem Blick suchte Tilla ihrem Blick, führte eine Geste des Trinkens vor und deutete zum Stand rüber.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Dann behauptete Caelyn auch noch, ihr wäre schlecht und sie wolle nach Hause. Prüfend betrachtete er ihre Leidensmiene. Gerade war es ihr doch noch gut gegangen? Und sonderlich blaß wirkte sie ja auch nicht gerade. "Ich denke, ein klein wenig hältst Du schon noch aus, Caelyn. Vielleicht hilft Dir ein Glas Wasser. Hier ist etwas Geld, besorge uns allen dort drüben etwas zu trinken, für Dich Wasser. Dann geht es Dir sicher gleich wieder besser." Er drückte ihr ein paar Münzen in die Hand und zeigte auf einen Stand, an dem Wasser, Säfte und Wein angeboten wurde.


    So´ n Mist! Nein, das zischte ich nicht, ich dachte es nur. Aber um meinem Gedanken doch noch etwas Nachdruck zu verleihen warf ich Ursus einen zerknirschten Blick zu. Ich hatte keinen Durst, ich wollte hier weg! Bevor... ja bevor ich hier noch ´ne riesen Dummheit hier abzog. Aber schön! Wenn er das so haben wollte! Bitteschön! Aber das Beste kam ja noch! Ich sollte für alle Getränke holen und für mich nur Wasser. Wenn ich nur Wasser kriegte, dann gab´s eben auch für die anderen nur Wasser! So! Wein und Saft waren eben gerade aus!
    Ziemlich motivationslos latschte ich zum Getränkestand und holte vier Becher mit... na logisch! Wasser. Das war lecker erfrischend! Ich drückte jedem einen Becher in die Hand und nippte dann an meinem. Nö, irgendwie wurd´ s dadurch auch nicht viel besser. Ganz und gar nicht!

  • Ich bemerkte nicht, wie sich die Situation zu einem Drama entwickelte. Allerdings überraschte mich der Wechsel von Titus´ Laune schon ein bisschen, da ich nicht genau verstanden, was Tilla in Bezug auf die Thermen vorhatte. Aber noch mehr verwunderte mich, dass sie sich nie zurechtweisen ließ.
    Sie musste immer noch etwas erwidern. So auch diesmal. "Ist er nicht auch auf den Münzen? Und da steht auch der Name dabei.", sagte ich ziemlich kurz, denn das waren wirklich blöde Fragen.
    Caelyn war schlecht und sie holte uns etwas zu Trinken. Ich lächelte ihr sehr freundlich und ein bisschen mitfühlend zu und freute mich, dass sie Ursus auf diese reizende Idee gebracht hatte.
    Tilla´s Trinkgeste deutete ich völlig miss. "Natürlich! Sie bringt Dir bestimmt auch etwas mit!" Dass sie selber Geld wollte, ahnte ich nicht einmal.
    Ich hatte mich gerade wieder an Titus gewandt, als seine Sklavin mir einen Becher... mit Wasser! in die Hand drückte. Hatte er nicht gesagt, Fruchtsaft oder noch besser Wein? Hatte er wohl nicht. Aber irgendwie war ich davon ausgegangen, etwas Süßes zu kriegen, immerhin hatte er betont, dass Caelyn selbst wegen ihrer angeblichen Übelkeit "nur" Wasser kriegen sollte. Ich blickte auf den Becher, dann wanderte mein ungläubiger Blick auf Caelyn und ruhte schliesslich etwas klagend auf Titus. Ja, ich war ein bisschen verwöhnt. Aber dies war auch wieder so eine Situation, in der ich gespannt war, wie mein Lieblingscousin mit seinen Sklaven umgehen würde. Würde er mir Saft verschaffen oder würde er über diese Unverschämtheit hinwegblicken, die ich zudem auch reichlich unbegründet fand, unabhängig davon, dass Caelyn´s Verhalten einfach dreist war.

  • "Mach Deine Augen auf, Tilla. Die Bildnisse sind beschriftet, Du wirst ihn schon erkennen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, daß Du auf der Straße über ihn stolperst, verschwindend gering." Was hatte sie nur immer mit dem Kaiser? Sie als Sklavin würde kaum in den Genuß seiner Gesellschaft kommen.


    Als Caelyn mit den Bechern kam und er erkannte, was sie da gebracht hatte, zogen sich seine Augenbrauen ärgerlich zusammen. "Caelyn, was soll das? Geh sofort und hole uns erfrischenden Saft. Über Dein Verhalten sprechen wir dann zuhause noch einmal." Was war denn mit dem Mädchen los? Sonst konnte sie von der Stadt nicht genug bekommen und heute benahm sie sich wie ein störrisches Kind.


    Kopfschüttelnd wandte er sich Laevina zu. Sein Tonfall war sofort wieder freundlich und auch sein entschuldigendes Lächeln wirkte schon wieder ganz entspannt. "Bitte verzeih. Das ist kaum zu entschuldigen und ich hoffe, Du trägst mir das unmögliche Verhalten meiner Sklavin nicht nach. Ich habe keine Ahnung, was heute mit ihr los ist."

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