Xenias

  • Als ob ich es nicht geahnt hätte, was gleich geschehen würde, nachdem ich mein Gebot abgab. Der nette junge Mann mit dem kurzen Haar, dem dicken Geldbeutel unter der Toga und der freundlich dreinblickenden jungen Frau im Schlepptau, zeigte sogleich, was er hatte. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht. Das konnte ich mir wirklich nicht verkneifen. Soeben hatte ich beschlossen, ihn noch etwas zu ärgern und den Preis noch etwas weiter in die Höhe zu treiben. Da ertönte ein weiteres Gebot. Neugierig wandte ich mich zu dem Mitbieter um und entdeckte wieder den Decimer, den ich bereits auf der Hochzeit gesehen hatte. Er hatte mich auch erkannt und grüßte mich mit meinen Namen. Freundlich erwiderte ich seinen Gruß.
    "Salve, äh... ich weiß wir haben uns auf Aristides´ Hochzeit gesehen. Aber bitte hilf mir auf die Sprünge! Wie lautet dein Name?" Überdies hatte ich ganz vergessen, mein Gebot zu nennen. Dafür tat es aber ein anderer...

  • Ein offensichtlich militärisch geprägter Bursche dessen Namen ich auch nicht kannte sprach gerade eine schöne Frau als Flavia an was mein Interesse von einem Aureus des Domitian ablenkte den ich gerade in den Händen eines neureichen Eques erblickt hatte. Das hatte Zeit...

  • Wieder und immer wieder wurde der Preis erhöht.
    Xenias fragte sich, wie hoch es wohl gehen konnte, doch zweifelte er nicht daran, dass der Preis noch weiter in die Höhe schnellen würde.
    So etwas nutzte man doch gerne mal, um sich einen persönlichen Wettstreit zu liefern und Xenias konnte schon förmlich das freudenstrahlende Gesicht von Titus sehen, wenn er den Preis, für ihn, in den Händen halten würde.

  • Nach dem Tod von Turia war die Verantwortung für die Sklaven und die meiste Arbeit im Haushalt am Maiodomus der Casa Octavia backen geblieben, aber Victor hatte die Vermutung, dass dieser etwas überfordert war mit seiner Arbeit. Da kam es natürlich gelegen, dass gerade eine Mögliche Lösung für dieses Problem angeboten wurde. Auch wenn Victor beudauerte nicht die Lobpreisung des Händlers zu beginn der Auktion vernommen zu haben.


    "Zweitausendsiebenhundert."

  • Ich schaute möglichst neutral. Senator Victor war mein Neffe, Balbus mein Vorgesetzter. Der Sklave würde auf jeden Fall in gute und feste Hände kommen. Ich schwankte da lieber zwischen dem Aureus und der nett anzusehenden Flavierin die mich irgendwie an ein Blumenmädchen erinnerte was ich ihr allerdings nicht sagen würde.

  • Kurz überschlug Victor die Kosten, die durch seinen Maiordomus entstanden, weil dieser zuviel Geld verschwendete mit dem möglichen Einsparpotential. Naja, langsam wurde es weniger. "Dreitausendneunhundert."

  • Nun dachte ich mir meinen Teil. Wenn einer jetzt 5000 bot so würde der andere klein beigeben, wenn sie sich weiter in kleinen Schritten überboten würde es wahrscheinlich teurer. Der Eques war zusammen mit dem Aureus verschwunden...

  • Zitat

    Original von Flavia Celerina


    Bona Dea, sie sagte nicht nur 'Salve', sie sprach mich sogar an. Etwas eingeschüchtert von der gewaltigen Präsenz dieser Dame, nickte ich. "Ja genau".
    Silios Lektionen kamen mir wieder in den Sinn... also gab ich mir Mühe, und lächelte ein schneidiges Soldatenlächeln, und blickte ihr direkt in die Augen, als ich mich vorstellte: "Decimus Serapio, zu Deinen Diensten gnädige Frau. Wenn Du erlaubst - ich kenne nur Dein Nomen gentile, würdest Du mir wohl auch Dein Cognomen verraten?"
    Die Gebote schossen in die Höhe, kurz überlegte ich noch, aber bei Dreitausend war für mich dann Schluss. Ein wenig enttäuscht aber nicht wirklich überrascht zuckte ich die Schultern, und verfolgte den Lauf der Versteigerung weiter, aber nur noch als interessierter Beobachter.

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  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    "Viertausendfünfhundert."


    Ich war gespannt. Erstens auf den Namen und zweitens ob sich meine Vermutung bestätigte.

  • Nun Prudentius Balbus war ein Mann der großen Schritte, wie es schien, aber noch wollte Victor sich nicht geschlagen geben, auch wenn er das Tempo lieber drosselte.


    "Viertausendsechshundert."

  • Xenias verlor kurz ein wenig den Überblick, als sich noch ein Mann in den Verkauf einmischte und sich einen kurzen Schlagabtausch mit dem anderen lieferte.
    Doch ab Fünftausend wurde es wohl doch etwas zu eng für ihn und er gab auf.
    Er schaute sich den Mann an, der eben Fünftausend geboten hatte.
    Würde er nun Xenias neuer Herr werden?

  • Fünftausend!? Callista blickte zu ihrem Onkel hoch und schlug die hand vor den Mund. Fünftausend!? Das war ja beinahe schon ... irre. Irre viel. Für einen Sklaven! Sie blickte noch mal zu dem Griechen, dann zu ihrem Onkel und zu dem anderen Mitbieter, den sie natürlich nicht kannte. Es sah ganz so aus, als hätte dieser seine Schmerzgrenze erreicht und stieg aus. Fünftausend!? Sie hoffte wirklich, dass sich ihr Onkel nicht getäuscht hatte und der Sklave seinen Preis wert war.

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio


    Ich hatte mich also nicht geirrt. So legte ich ein erhabenes Lächeln auf. "Decimus Serapio, aha! Mein Name lautet Celerina, Flavia Celerina. In welcher Beziehung stehst du zu Aristides, wenn ich fragen darf, Decimus Serapio?"
    Während ich begann, mich mir dem Decimer zu unterhalten, nahm das Gedränge um das Podest des Sklavenhändlers merklich zu. Auch begannen sich nun die Gebote zu überschlagen. Mir war das völlig gleich. So viel wollte ich nicht für einen Sklaven ausgeben, den ich nicht wirklich gebrauchen konnte. Flüchtig sah ich mich um und besah mir die Anwesenden. Nein, niemand den ich kannte, dachte ich.
    Überrascht sah ich schließlich auf, als die Auktion zu Ende ging. Fünftausend Sesterzen, für den Sklaven! Und wer hatte ihn erstanden? Neugierig blickte ich nach vorne. Natürlich, der nette Mann mit dem dicken Geldbeutel. Wer sonst...

  • "Sehr erfreut, Flavia Celerina. Ich habe unter ihm gedient, er war mein Centurio. In der Prima, als wir in Parthia gekämpft haben, und später dann hier bei den Stadtkohorten."
    Der Sklave wurde teuer verkauft. Ich blickte zu dem Mann, der ihn erworben hatte, und wünschte mir einen Augenblick lang, ich hätte auch so viel Geld. Aber dann fiel mir auf, dass ich mich neulich, als ich meinen ersten Centurionensold bekommen hatte, wirklich reich gefühlt hatte! Tja, kaum hat man etwas, will man noch mehr.
    "Schade", meinte ich, "Ich habe einen ungehobelten Parther," - und extra lässig liess ich einfliessen: "den ich mir selbst eingefangen habe," (ups, das klang ja wie eine Krankheit) - "der hätte von so einem zivilisierten Griechen bestimmt viel lernen können."
    Ich war wirklich extrem aus der Übung, mich mit einer Frau zu unterhalten, also mit einer Frau die keine Decima war, es erforderte meine ganze Konzentration. Was hatte Silio noch gesagt - sie häufig beim Namen nennen, ihr viel in die Augen schauen... Nein, lieber nicht zu viel.
    "Und wonach steht Dir der Sinn, Flavia Celerina -", erkundigte ich mich, mit einem leichten Lächeln damit die Frage nicht zu aufdringlich klang, "suchst Du ein Saturnaliengeschenk?"

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