Bei einem Rundgang durch die Stadt...

  • Es war ein unscheinbarer, einfacher Tag, an dem Avianus mit seinem Vettern Ursus durch die Stadt schlenderte. Es waren Tage vergangenen nach den Strapazen der vergangenen Wahlen, was sie dazu verleitete, sich auch ein wenig Auszeit zu gönnen. Nicht, dass Ursus´ Wiederwahl oder Avianus´ Wahl zum Vigintivir nicht schon Belohnung genug waren, aber den Stress abbauen musste zumindest der junge Avianus noch. Größere Aktivitäten hatten die beiden deshalb nicht vor - es kam über kurz oder lang die einfache Idee in den Sinn, in der Stadt alles zu sehen, was irgendwie noch nicht gesehen wurde. Oder alles zu hören, was noch nicht gehört wurde...


    "Sag, Vetter, wie fühlt sich deine Wiederwahl in den Cursus Honorum an?", schmunzelte Avianus, während sie des Weges liefen. Nicht immer blieben sie unerkannt.

  • Sie hatten sich diese paar Stunden freigeschaufelt. Natürlich hätten sie eigentlich reichlich zu tun. War es nicht immer so? Aber auch Ursus war der Meinung, daß sie sich ein paar Stunden Erholung durchaus verdient hatten. Dementsprechend gut gelaunt hatten sie sich auf den Weg in die Stadt gemacht. Nicht mal mit einem bestimmten Ziel. Sondern einfach nur schlendern wollten sie, Tratsch hören und sich die Auslagen der Händler anschauen.


    "Och, ich finde, es fühlt sich gut an, denn es zeigt doch, daß viele der Senatoren mir Vertrauen entgegen bringen. Ich kann sie also in der letzten Amtzeit nicht sehr enttäuscht haben. Und wie fühlst Du Dich als frisch gebackener Vigintivir? Hast Du schon bemerkt, wie das Päcklein auf Deinen Schultern Dich niederdrückt?" Es war keine einfache Aufgabe, die Avianus sich da auferlegt hatte. Ursus wußte das nur zu gut, denn er hatte damals ja das gleiche Amt ausgefüllt. "Wenn Du Fragen hast, dann kannst Du mich immer fragen, das weißt Du doch, oder? Und Corvinus sicher auch. Der hat das ja auch mal gemacht."


    Sie hielten an einem Obststand, wo Ursus zwei prächtig aussehende Äpfel zu kaufen gedachte und in eine kurze Verhandlung mit dem Verkäufer trat. Gleichzeitig trat ein ärmlich gekleideter Mann ganz nah an Avianus heran. "Verzeihung. Bist Du Aurelius Avianus? Der Sohn von Aurelius Regulus?" Sehr leise sprach er und schaute sich dann um, als hätte er Angst, beobachtet zu werden.

  • Sim-Off:

    Ich bin mal so frei...


    Nach dem Besuch des Senators Macer hatte sich Sedulus den Bürovorsteher Publius Gavius Quinctianus geschnappt um sich selbst ein Bild von den Bauarbeiten zu machen.


    Wie es der Zufall so wollte oder vielleicht auch die Götter, traf er unterwegs auf einen alten Bekannten den er schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte. Es war der Quaestor Aurelius Ursus. An seiner Seite erkannte er einen weiteren Aurelier welchen er im Senat zum ersten mal gesehen hatte. Hatte er nicht für ein Vigintivirat kandidiert? Doch sein Name war ihm entfallen.


    So hielt Sedulus vorerst auf Ursus zu.


    Salve Quaestor Ursus.


    Grüßte er ihn förmlich und nickte dem anderen Aurelier freundlich zu.


    Lange nicht gesehen. Was macht die Arbeit? Oh, darf ich dir Publius Gavius Quinctianus vorstellen. Er arbeitet für mich.


    Entschuldigend dies nicht gleich getan zu haben deutete Sedulus mit offener Handfläche auf seinen Bürovorsteher.

  • "Das Päcklein erdrückt mich zumindest nicht, dessen kannst du dir sicher sein.", verharmloste Avianus die Geschichte mit entschärfender Stimme, während sie weiterhin ohne klar gesetztes Ziel tiefer in die Stadt marschierten. Vielleicht sollte die eigentliche Arbeit ja noch auf ihn zukommen, spekulierte er. Wer wusste das schon... sie lebten immerhin in turbulenten Zeiten! Schnell veränderten sich Sachen. Schneller, als man damit rechnen konnte... "Natürlich. Wenn ich Fragen hätte, hätte ich doch schon längst gefragt, Vetter. Oder würdest du mir das etwa nicht zutrauen?", zwinkerte der jüngere Aurelier mit seiner Antwort. Er war wohl eher derjenige, der bei Unsicherheit fragte, anstatt mit dem Kopf durch die Wand zu rennen. Avianus traute seinem Vettern zu, ihn noch so gut zu kennen!


    Nach einem kurzen Moment des ereignislosen Marsches hielten die beiden Aurelier an einem Obststand an, wo Ursus sich zwei Äpfel kaufen wollte. Wie es das Schicksal wollte, kam gerade Senator Germanicus angerauscht, welcher es sich natürlich nicht nehmen ließ, die beiden Aurelier anzusprechen. "Senator Germanicus... es ist mir eine Freude.", erinnerte sich Avianus selbst noch lächelnd. Doch kaum hatte er den Senator gegrüßt, wurde Avianus von einem wohl ärmeren Mann aus unteren Schichten angeredet. "Verzeihung.", bat Avianus um Selbige und zeigte dem Mann Interesse. Es interessierte ihn, weshalb dieser Mann ausgerechnet den Jüngling im Cursus Honorum wiedererkannte... und vor allem: Sich an seinen Vater erinnerte...
    "Ja... das liegst du nicht falsch, Fremder.".




    Sim-Off:

    Tut mir leid für die späte Antwort... kaum den Schulstress hinter mir, werde ich noch krank. :)

  • Ursus grinste seinen Vetter breit an. Natürlich wußte er, daß Avianus einen Mund zum fragen hatte. Er hatte ja nur darauf hinweisen wollen, daß er durchaus für Fragen zur Verfügung stand, auch wenn er manchmal auch selbst mehr als reichlich zu tun hatte.


    "Salve, Senator Germanicus", grüßte Ursus förmlich zurück, da auch Sedulus förmlich gegrüßt hatte, grinste dabei aber frech. "Wir haben uns tatsächlich viel zu lange nicht getroffen. Möchtest Du einen Apfel?" Er reichte einen seiner beiden an Sedulus weiter und bot auch dem Bürovorsteher einen an. "Erfreut, Dich kennenzulernen, Gavius Quinctianus." Für Avianus und sich selbst würde er eben einfach noch welche erstehen. "Kennst Du meinen Vetter Aurelius Avianus schon? Er ist frischgebackener Vigintivir. - Ich hoffe doch, Du hast ihn gewählt." Er lachte, denn er war sich ziemlich sicher, daß Sedulus einem Vetter von Ursus sein Vertrauen schenkte bei einer derartigen Wahl.


    Derweil hüstelte der Fremde ein wenig. Dann raunte er Avianus flüsternd zu: "Also... also ich wüßte da was. Über Deinen Vater. Und naja.. wie er gestorben ist. Also... es würde ein bißchen was kosten. Weil... weil is ja nicht ungefährlich für mich." Wieder blickte er sich ein wenig gehetzt um.

  • Jetzt wo Ursus ihm den Namen seines "Vetter" wie sich nun herausstellte nannte konnte Sedulus nun auch ihn mit Namen grüßen.


    Salve Aurelius Avianus.


    Und wandt sich dann wieder an Ursus der ihm einen Apfel in die Hand drückte wie auch seinem Bürovorsteher welcher sich mit einem Lächeln und Kopfnicken bedankte. Dieser Tag würde ihm wohl ewig im Gedächtnis bleiben. Wann bekam man schon ein mal von einem Patrizier einen Apfel geschenkt.


    Ja, ich denke. Er hat sich ja im Senat für einen Posten der Vigintivire beworben und auch erhalten so weit ich weiß. So wie du ja auch wieder Quaestor geworden bist. Noch mal meinen Glückwunsch euch Beiden!


    Bei der Frage ob Sedulus Avianus gewählt hatte grinste er nur.


    Du kannst aber Fragen stellen Ursus.


    Dann biss Sedi in den Apfel und nickte dem Verkäufer zu.


    Die sind ja wirklich gut!


    Zu Ursus meinte Sedulus dann wieder.


    Das letzte mal als wir uns begegent sind, das war glaub ich in Misenum bei diesem Wagenrennen wenn ich mich nicht täusche... Wie lange ist das schon wieder her? Und warst du nicht auch bei der Hochzeit von der Aelierin und dem Prudentier? Ich meine dich dort in dem Gewimmel gesehen zu haben.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Derweil hüstelte der Fremde ein wenig. Dann raunte er Avianus flüsternd zu: "Also... also ich wüßte da was. Über Deinen Vater. Und naja.. wie er gestorben ist. Also... es würde ein bißchen was kosten. Weil... weil is ja nicht ungefährlich für mich." Wieder blickte er sich ein wenig gehetzt um.



    Dem jungen Avianus blieb nun ein Kloß im Halse stecken und nahezu beleidigt blickte er den Fremden an. Nicht, weil die Sache mit seinem Vater ihm immer und immer wieder schonungslos nachzuhängen schien. Nein, sondern ob der Tatsache, dass hier gewisse... Informationen... über das Ableben seines Vaters gewinnbringend verschachert wurde. Avianus´ Ohren liefen rot an. Nein, seine Herkunft sollte es nicht sein, die ihm diese Information einbrachte.
    "Mir diese Information zu verheimlichen wäre auch nicht ganz ungefährlich, Fremder.", drohte Avianus mit eindringlicher Stimme. Im Grunde wusste er, dass er letzten Endes nicht viel tun konnte und dies ein kleiner Blöff war. Der hoffentlich Wirkung zeigte...
    "Oder willst du nicht von bestimmten Personen erwischt werden? Wie du geheime Informationen preisgibst? Hm?!", fragte Avianus nun lauter und versuchte so, den Mann in Bedrängnis zu bringen, ihn ohne den Einsatz von Geld auszuquetschen. Ihm war sichtlich egal, dass Ursus und Sedulus in der Nähe standen, die in Hörreichweite waren.
    Avianus kam dem unbekannten Mann einen Schritt näher.
    "Es war mein Vater... ich kaufe mir die Information über sein Ableben nicht. Als sein Sohn habe ich ein Anrecht auf sie."

  • Ursus erstand zwei weitere Äpfel, von denen er einen an Avianus weiterreichte, während er in seinen hineinbiß. Sedulus hatte recht, daher nickte er. "Ja, bei dem Rennen und bei der Hochzeit, das stimmt. Und danke für die Glückwünsche. Ein Amt bedeutet auch immer viel Arbeit. Aber ich muß zugeben, sie macht Spaß. Ich bin wirklich froh, daß der Kaiser mir seinen Dispens für die zweite Amtszeit erteilt hat. Wie ist es mit Dir? Wann wirst Du wieder kandidieren? Praetor steht jetzt an, oder irre ich mich da?"


    Die Unterhaltung zwischen Avianus und dem merkwürdigen Fremden wurde etwas lauter und Ursus runzelte die Stirn. Was war da denn los?


    Der Fremde hingegen zuckte zusammen, als Avianus seine Stimme derart erhob. "Wenns Dir nichts wert is, kann ich ja gehn", meinte er, denn sein Leben derart für nichts und wieder nichts aufs Spiel setzen, das sah er nun gar nicht ein. Und so ein reicher Sack, der konnte doch wohl mal was springen lassen. Das tat dem gar nicht weh.

  • Sedulus nickte zustimmend.


    So ist es. Ich bin quasi gerade mit Gavius Quinctianus hier auf dem Weg die Baustellen und ihre Fortschritte zu inspizieren.


    Sedulus deutete auf seinen Bürovorsteher der genüsslich in seinen Apfel bis und Sedulus zustimmend zunickte.


    Ich werde die nächste Zeit mit Sicherheit nicht kandidieren, warum sollte ich auch?


    Antwortete Sedi auf diese Frage nur kurz angebunden als es bei Avianus` Gespräch auf ein mal etwas lauter wurde. Was war denn da los? So drehte er sich in Richtung der anderen beiden Gesprächspartner.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Der Fremde hingegen zuckte zusammen, als Avianus seine Stimme derart erhob. "Wenns Dir nichts wert is, kann ich ja gehn", meinte er, denn sein Leben derart für nichts und wieder nichts aufs Spiel setzen, das sah er nun gar nicht ein. Und so ein reicher Sack, der konnte doch wohl mal was springen lassen. Das tat dem gar nicht weh.



    Der Gedanke war nur zu attraktiv, die Information aus dem Fremden herauszuprügeln, doch Avianus musste sich wohl oder übel zusammenreißen und nachgeben. Eine Kraft hielt ihn davon ab, nach dem Wert der Erkenntnis zu fragen. Doch überwand sich der junge Aurelier, fragte widerwillig nach.


    "Und wie viel wäre diese Information deiner Meinung nach wert?".

  • "Baustellen aufsuchen gehört momentan auch zu meinen Pflichten", lachte Ursus, "Na gut, nur eine Baustelle. Aber immerhin eine ziemlich große. Über Deine Pflichten weiß ich ehrlich gesagt nur sehr wenig. Was genau tust Du?" Es war nie verkehrt zu wissen, wo andere ihre Aufgabengebiete hatten. Man wußte doch nicht, wann man mal Hilfe genau in diesem Bereich brauchte.


    "Du hast kein Interesse daran, weiter zu kandidieren?", staunte Ursus. "Warum nicht? In Mogontiacum hast Du doch bewiesen, daß Du sicherlich einen guten Praetor abgeben würdest?" Reichte es Sedulus, ein Senator zu sein? Gut, dahin mußte Ursus ja erst einmal kommen. Doch eigentlich hatte er nicht vor, sich dann zurückzulehnen. Jedes Amt hatte seinen Reiz.


    Der Fremde, der sich der Blicke des Senators und des Quästors unangenehm bewußt wurde, duckte sich unwillkürlich und zog den Kopf zwischen seine Schultern, als erwarte er, von etwas getroffen zu werden. "Na...so 500 solltn schon drin sein." Seine Stimme war leise genug, daß nur Avianus ihn verstehen konnte.

  • Lass mich raten, das Ulpianum...


    Grinste Sedulus. War ja klar. Wurde ja im Senat lang und breit darüber diskutiert.


    Nun, ich bin für die öffentlich Gebäude der Stadt zuständig das sie in Schuss gehalten werden. Und nicht nur das, nein auch für die ganzen Statuen unserer Kaiser. Stell dir das mal vor...


    Dann mußte Sedulus erst ein mal überlegen ob er weiter auf die Frage Ursus eingehen wollte.


    Mag schon sein. Doch vor dem Praetor müßte ich ja noch das Amt des Aedils absolvieren. Ich glaube das liegt mir nicht sonderlich.


    Das es auch noch einen anderen Grund hatte, damit rückte Sedulus nicht raus. Warum sollte er auch. Ein paar Geheimnisse braucht ja der Mensch und ein Politiker gleich eh. 8)

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Baustellen aufsuchen gehört momentan auch zu meinen Pflichten", lachte Ursus, "Na gut, nur eine Baustelle. Aber immerhin eine ziemlich große. Über Deine Pflichten weiß ich ehrlich gesagt nur sehr wenig. Was genau tust Du?" Es war nie verkehrt zu wissen, wo andere ihre Aufgabengebiete hatten. Man wußte doch nicht, wann man mal Hilfe genau in diesem Bereich brauchte.


    "Du hast kein Interesse daran, weiter zu kandidieren?", staunte Ursus. "Warum nicht? In Mogontiacum hast Du doch bewiesen, daß Du sicherlich einen guten Praetor abgeben würdest?" Reichte es Sedulus, ein Senator zu sein? Gut, dahin mußte Ursus ja erst einmal kommen. Doch eigentlich hatte er nicht vor, sich dann zurückzulehnen. Jedes Amt hatte seinen Reiz.


    Der Fremde, der sich der Blicke des Senators und des Quästors unangenehm bewußt wurde, duckte sich unwillkürlich und zog den Kopf zwischen seine Schultern, als erwarte er, von etwas getroffen zu werden. "Na...so 500 solltn schon drin sein." Seine Stimme war leise genug, daß nur Avianus ihn verstehen konnte.



    "500 Sesterzen!?", nuschelte Avianus bestürzt. Das war beileibe nicht wenig Geld, was der mysteriöse Fremde da verlangte. Von 500 Sesterzen konnte sich Avianus viele Sachen kaufen. Kunst, Einrichtungsstücke, Kleider... und doch verriet ein Griff in die Tasche, dass der junge Vaterlose nur 400 Sesterzen mitgenommen hatte. Warum forderten diese Halsabschneider immer mehr Geld, als man gerade dabei hatte? Er konnte den Fremden mit dieser Information nicht verschwinden lassen, die um den Tod seines Vaters ging. Unverzeihlich war der Mord an ihm. Dabei war das Wissen des Mannes in diesem speziellen Fall mehr wert. Für Avianus von unvorstellbaren Wert.
    "Ich will hoffen, dass es die Information wert ist. Warte.", flüsterte Avianus mit todernsten Blicken und wandte sich Ursus zu. "Entschuldige Vetter... kannst du mit 100 Sesterzen leihen? Bitte, es ist wichtig. Vertrau mir.", bat Avianus.

  • Ursus grinste breit und nickte. "Ja, das Ulpianum. Es muß endlich mal richtig vorangehen damit. Und auch wenn ich befürchte, daß es auch dieses Jahr nicht fertig wird, so ist es dem Consul und mir doch gelungen, die Dinge wieder richtig anzukurbeln. Es kann nicht mehr lange dauern, bis es fertig gestellt ist. Und es ist wirklich spannend, den Fortgang der Arbeiten zu beobachten." Zumindest, wenn man sich nicht selbst die Hände schmutzig machen mußte und einfach immer wieder dort auftauchen und wichtig aussehen konnte, während man mit kritischem Blick alles betrachtete.


    "Du bist für die Statuen der Kaiser zuständig? Das trifft sich ja gut. Die Statuen für das Ulpianum müssen ja auch noch gefertigt werden. Hast Du vielleicht eine Empfehlung, wer geeignet ist, so einen großen und wichtigen Auftrag zu übernehmen?" Sicher kannte Sedulus sich bei den Steinmetzen aus, wenn er für die Statuen zuständig war.


    Als Avianus ihn so unvermittelt auf Geld ansprach, runzelte Ursus irritiert die Stirn. "Öhm... ja natürlich. Nimm Dir, was Du brauchst", sagte er nur und gab Avianus gleich seinen Geldbeutel. Der sowieso kaum mehr als die hundert enthielt. Dann wandte er sich wieder Sedulus zu, da er auf seine Antwort gespannt war.


    "So uninteressant stelle ich mir die Arbeit des Aedils eigentlich gar nicht vor. Was stört Dich an dem Amt? Außer den hohen Kosten, versteht sich."

  • Das konnte Sedulus nur bestätigen.


    Da hast du wohl recht Ursus! Es wird Zeit das dieser Bau vollendet wird. Wenn man bedenkt das sich mein Vater schon für dieses Vorhaben stark machte, ist es eigentlich eine Schande das das Ulpianum noch nicht steht!


    Der Germanicer hob abwehrend die Hände.


    Nur für die die schon stehen. Ich bin quasi für deren Reinigung und Erhaltung zuständig.


    Dann überlegte er kurz.


    Mir fällt jetzt keiner ein, aber vielleicht weiß ja mein Onkel Avarus einen brauchbaren Steinmetz.


    Auf die letzte Frage wollte Sedulus am liebsten gar nicht erst antworten.


    Nein, die Kosten sind es nicht. Es hat andere Gründe!


    Versuchte sich Sedulus heraus zu reden.



  • Dankbar nickte Avianus seinem Vettern zu und hielt erneut auf den geheimnisvollen Fremden zu, den eigenen und Ursus´ Geldbeutel fest umschlossen. Er war sich dabei bewusst, noch einmal Glück gehabt zu haben, um seine Information überhaupt... kaufen zu können. "Hier, nimm!", raunte Avianus, "Und jetzt spucks aus... ich will hoffen, dass diese Information ihr Geld wert ist.". Schon schwer genug war es, ständig an den Tode des Vaters erinnert zu werden. Hoffentlich musste Avianus sich nicht dafür rechtfertigen, noch satte hundert Sesterzen des eigenen Verwandten mutwillig verprasst zu haben. Das geraunte "Hier, nimm!" von vorhin löste natürlich ungewollt Reaktionen aus. So staunten einige Passanten über Avianus´ Großherzigkeit, Spenden an die Armen zu verteilen... wenn sie wüssten...

  • Ursus nickte. "Ich hatte es befürchtet. Aber schlimm ist es nicht, ich schicke einfach meine Klienten los, die sich kundig machen sollen, damit ich mir Beispiele der örtlichen Steinmetze anschauen kann. - Dein Onkel, ja der wäre auch noch eine Möglichkeit gewesen. Mal sehen, wenn die Zeit noch reicht, dann suche ich ihn vielleicht auf und frage ihn." Auf den hätte er ja eigentlich gleich kommen können.


    Daß Sedulus so zugeknöpft reagierte wegen der Frage nach dem Aedil, wunderte Ursus dann doch sehr. Er runzelte die Stirn, zuckte aber dann mit den Schultern. "Entschuldige bitte, wenn ich ein empfindliches Thema getroffen haben sollte. Das war keineswegs meine Absicht." Ohne dieses Amt würde Sedulus auf dem Cursus Honorum kaum weiterkommen. Aber das mußte er natürlich selbst wissen.


    Der Fremde blickte Avianus mit großen Augen an, als dieser ihm die Geldbeutel überreichte. Schnell ließ er sie unter seiner Kleidung verschwinden. Ein schneller Blick rundum, dann neigte er seinen Kopf dem von Avianus zu und flüsterte ihm etwas zu. Er flüsterte ihm sogar eine ganze Menge zu. Und Avianus würde noch feststellen, daß diese Informationen durchaus umfangreich und wertvoll waren. Irgendwann war der Fremde fertig und seufzte tief. "Mehr weiß ich nicht, Herr..." Er war schon drauf und dran, verschwinden zu wollen, doch er war ehrlich genug, um zu warten, ob Avianus nicht doch etwas fragen wollte.

  • Ja genau, dafür hat man sie ja schließlich auch.


    Grinste Sedulus.
    Vielleicht sollte er sich mal wieder um seine Klienten in Mogontiacum kümmern, ging es ihm dabei durch den Kopf.


    Nein nein, hast du ja gar nicht.


    Wandte Sedulus schnell ein. Naja vielleicht ein klein wenig. Aber das war ja schließlich Sedulus Problem und wollte Ursus damit nicht belasten.

  • Avianus neigte dem Fremden ebenfalls den Kopf zu und hörte sich die geflüsterten Worte an. Das waren Informationen, mit denen der junge, vaterlose Aurelier durchaus etwas anzufangen müsste, doch nahmen sie ihn auch mit. Welch Glück, dass er jetzt wenigens nicht über den Tisch gezogen wurde. Nun konnte der Geheimnisvolle wieder seiner Wege gehen, Avianus brauchte ihn nicht mehr. "Danke.", wahrte er noch seinen Anstand und wandte sich um, um Senator und Verwandten nicht länger stehen zu lassen.


    "So, da wäre ich wieder. Verzeihung für meine kurze Abwesenheit.", entschuldige sich Avianus mit leicht verneigtem Kopf.

  • Ursus lachte. "Ja, da hast Du recht. Im Grunde nehme ich sie viel zu selten in Anspruch. Doch ich schätze, das wird immer häufiger der Fall sein, denn meine Aufgaben werden immer mehr. Und irgendwann muß man Aufgaben weitergeben." In letzter Zeit hatte er schon häufiger auf die Hilfe seiner Klienten zurückgegriffen.


    Auf das Thema Aedil ging Ursus nicht weiter ein. Er wollte Sedulus nicht bedrängen, es war ja auch seine Sache, für was er kandidierte und für was nicht. Gerade wollte er ein anderes Thema zur Sprache bringen, als sich Avianus wieder zu ihnen gesellte. "Na, was war denn los?", fragte Ursus den Vetter, denn irgendwie merkwürdig war ihm das Ganze schon vorgekommen. Er konnte ja nicht ahnen, um welch wichtige Dinge es gegangen war.

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