Als einer der Ersten war der Gymnasiarchos an diesem Morgen aus seinem Haus im Königsviertel zum Theater aufgebrochen. Er erwartete eine besonders hitzige Volksversammlung, war sie immerhin von einigen unangenehmen Ereignissen der letzten Zeit überschattet. Er hoffte, die römerfeindlichen Parolen würden sich in Grenzen halten, vermutete jedoch, einige Demagogen würden damit versuchen, das Volk auf ihre Seite zu ziehen.
Auf seinem Steinsessel in der ersten Reihe wartete er darauf, die Versammlung beginnen zu können. Seine Epheben hielten für ihn nach allen Seiten Ausschau und flüsterten ihm ab und an zu, ein gewisser Timon / Nikander / Alkibiades oder sonstwer sei mit Gefolge oder ohne eingetroffen. Nikodemos zu treffen war ausgeschlossen, denn der alte Mann zog es seit längerem vor, sich im Hintergrund zu halten, sei es, da er den beschwerlichen Weg in die Stadt scheute, sei es, da er das gemeine Volk scheute oder die Schergen seiner Gegner.