Kurz nach der erneuten Ankunft von Serenus in der Villa und nachdem mehrere Tonnen patrizischen Reisegepäcks von unzähligen Sklavenhänden abgeladen, eingeräumt und ausgepackt waren, zog eine Prozession durch die Villa um wie die Heiligen Drei Könige ein Neugeborenes zu beschenken.
Allerdings waren es schwere wirtschaftliche Zeiten, wie überall in den Gassen der Stadt und auf dem Forum gejammert wurden, was Angesichts des neuen Augustus ja auch kein Wunder war. Und so war auch in der Villa Flavia das Personal für Serenus Bedürfnisse gekürzt worden.
Anstelle der Heiligen 3 Könige und aufwendigem Gefolge bestand die Prozession nur aus Serenus mit einem Leiterwagen voller Geschenke für Klein-Minor, seiner Leibsklavin Dido mit einem echten Fellhund vom exklusivem Knuddeltier-Hersteller Streivus (die mit der Golddrachme im Ohr) und den 3 Kampfhunden von Serenus und Dido. Ein Trägersklave hatte sich auf die Schnelle nicht auftreiben lassen. Nut gut, dass der Leiterwagen noch im Spielzimmer gestanden hatte. Die Erkältungswelle hatte die Villa, insbesondere die Sklavenschaft, noch fest im Griff. Der verbleibende Rest war mit lauter wichtigen Tätigkeiten beschäftigt. Vor den Saturnalien schien der Putzwahn in der Villa besondere Ausmaße anzunehmen. Überall wurde gewienert, geschrubbert und gewischt. Oder aufgrund der Kälte weiteres Holz im Garten gehackt und zum Anwesen getragen. Die Fußbodenheizung brummte, was bei der schneidenden Kälte draussen gut war. Noch ein oder zwei Tage und man würde auf den zugefrorenen Teichen im Garten laufen können. Serenus und Dido hatten auch mit einigen Eimern Wasser bereits eine 15 Schritt lange Schleimerbahn auf einem Gartenweg gegossen, der jetzt mit einer schönen Eiskruste bedeckt war.
Die Prozession erreichte das Cubiculum von Tante Antonia und Onkel Gracchus und es wurde geklopft. Hoffentlich pennte Klein-Minor nicht. Serenus war gespannt wie er aussah.