Verwundert blickte ich Ánthimos hinterher, der plötzlich den Raum verließ. Natürlich kannte ich ihn noch nicht wirklich, aber mit solch einer heftigen Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Das Thema Nikolaos schien ja äußerste Spannungen aufzurufen. Warum, fragte ich mich, denn bisher war mir mein Lehrer noch nie ungemütlich aufgefallen, doch auch ihn kannte ich bisher eben nur spartanisch und man wusste ja nie so genau, was sich wirklich hinter der Fassade eines Menschen verbarg.
Der Sache mit der Hochzeit konnte ich allerdings auch nicht so recht zustimmen, denn obgleich Emilía und ich bisher eher weniger Kontakt hatten, so hatte ich doch das Gefühl, als sei sie eine eher lebendige, freie Frau, die solch ein Martyrium nicht würde auf sich nehmen wollen.
Still schaute ich mich im Raum um, auf die Gesichter der Anwesenden und spürte die Spannung, die hier im tablinum lag.
Ich sagte nichts und wollte den Wogen erst einmal Gelegenheit geben, sich zu glätten, bevor ich meine Meinung zu dem Thema öffentlich kundgab und außerdem nahm ich ohnehin nicht an, dass das Thema mit Ánthimos Abtritt Geschichte war.