The big fat greek wedding (nur Hochzeit)

  • Das ganze Haus war geschmückt, wie es sich für eine Hochzeit gehörte. Penelope hatte alle Freundinnen gerufen, um ihr dabei zu helfen, so dass das Haus in altem Glanz erstrahlte. Überall waren schöne Blumengebinde angebracht. Hauptsächlich weiße, ägyptische Lotosblüten waren kunstvoll verflockten worden, ebenso wie wilde Rosen. Inhapy hatte Maulbeerfeigen aufgetrieben und kunstvoll verteilt, die ihren verführerisch süßen Duft nun im gesamten Garten und dem Andron verteilten. Als Zeichen der Liebesgöttin Hathor, die bei den Griechen Aphrodite hieß.
    Klinen waren kunstvoll verteilt worden, so dass alle Gäste einen Platz hatten und sich gut unterhalten konnten, ohne dass es gedrückt wirkte. Auch gab es einige Stühle, falls jemand lieber sitzen wollte. Bei den Klinen standen kleine Tischchen, so dass man Getränke und Teller überall abstellen konnte.


    Die Küche arbeitete schon auf Hochtouren. Penelope hatte sich von den Nachbarn einige Sklaven geliehen, damit diese helfen konnten. Einen ganzen Ochsen zu braten benötigte viele Hände, ebenso wie die Bewirtung der Gäste.
    Eben jene werden direkt ins Haus hineingebeten, so dass sie sich schon mit den anderen unterhalten können. Dort werden sie schon von herbeieilenden Sklaven mit Getränken versorgt und von einigen Flöten- und Lyraspielern unterhalten.

  • Es war wirklich überwältigend, als ich den Garten betrat und die ganzen Dekorationen erblickte.
    Und dazu noch dieser süße Duft von Maulbeerfeigen, einfach herrlich.
    Ich hatte noch nicht einmal die Zeit mich satt zu sehen, als schon einer der Sklaven förmlich auf mich zugeeilt kam und mir ein Getränk anbot.
    Ich nahm dankend an und und machte sogleich einen kleinen Rundgang durch den Garten, den ich wirklich schön fand.
    Ich schien einer der ersten zu sein, zumindest konnte ich noch kein bekanntes Gesicht entdecken.
    Ich nahm einen Schluck von dem mir unbekannten Getränk und es schmeckte wirklich gut.
    Auf jedenfall besser, als ständig der gleiche Fraß im Castellum.............
    Während meines kleinen Rundgangs entdeckte ich eine Statue aus weißem Marmor und blieb einfach davor stehen.
    Ein auf einem Stein sitztende Gestalt, hinter dem ein Weinstock wächst.
    Diese Statue hatte mich in ihren Bann gezogen und ich blieb weiter davor stehen, betrachtete es und nahm dabei hin und wieder einen Schluck aus meinem Getränk.

  • Cleonymus hatte nun, da er den Schild im Andron bei den anderen Geschenken abgelegt hatte, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und trat die wenigen Stufen in den Garten hinab wo er sich begeistert umsah. Für wahr man hatte sich mühe gegeben und die leicht ägyptischen Einflüsse waren nicht zu übersehen ... vor allem die Lotusblüten die auf Hator hinwiesen hatten es ihm angetan ...


    Mit einer Handbewegung gebot er seinen beiden Begleitern sich neben der Tür zu postieren ... diese Männer waren darin geübt stundenlang in der Gegend rumzustehen und möglichst dabei nicht aufzufallen ...


    Als Cleonymus dann ein Getränk angeboten bekam bedankte er sich freundlich und schlenderte durch den Garten auf der Suche nach einem bekannten Gesicht. Als er schließlich Matrinius entdeckte näherte er sich ihm von hinten und als er direckt hinter dem Römer stand beugte er sich leicht nach vorn und betrachtete scheinbar beiläufig die Statue ...


    "Salve Optio Matrinius, wie ich sehe reichen eure Freundschaften weit in den erlesenen Kreis der Pyrtanen Alexandrias!"

  • Etwas überrascht über die plötzliche Stimme hinter mir, drehte ich mich um und erblickte den Strategos.
    Ein Lächeln, wenn auch nur um der Höflichkeit willen, formte sich auf meinen Lippen.
    Ich wusste immer noch nicht genau, was ich von diesem Mann halten sollte.
    Ah, salve Strategos! Ihr seid also auch eingeladen!?
    Meinte ich freundlich und musterte mein Gegenüber kurz.
    Die Kleidung von dem Startegos war ja nicht gerade zu übersehen^^
    Dann erblickte ich die beiden "Begleiter" vom Startegos, wie sie fast wie zu Steinsäulen erstarrt neben der Tür standen.
    Dir ist schon klar, dass das hier eine Hochzeit ist, oder?
    Meinte ich mit einem schmunzeln.

  • Ich war den Weg von der Tür hierher vorrangeschritten und hatte mich auf dem Weg noch kurz vergewissert, dass die Sklaven tatsächlich die Kiste ablieferten. Axilla, deren Gesellschaft ich natürlich sehr genoss, die ich aber irgendwie schon gerne gegen einen grossen, starken, männlichen Begleiter eingetauscht hätte, folgte mir quasi auf dem Fusse.
    Als wir dann den Garten erreicht hatten, beugte ich mich ein wenig zu ihr und ohne dabei mein Lächeln zu verlieren, zischte ich ihr zu:

    Benimm dich bitte heute etwas besser als beim letzten Mal, auch wenn jemand wie Marcus hier auftauchen sollte und dich durch irgendwas proviziert.
    Es war nicht nett von mir das jetzt so zu sagen, aber irgendwie hielt ich es für notwendig.

  • Scipio hatte lange überlegt ob er wirklich auch hierher kommen sollte. Die Einladung von Anthimos war gefallen als sie beide nicht mehr wirklich nüchtern gewesen waren, doch nach langem Hin und Her hatte sich der Magister Officiorum der Regia doch dazu entschlossen zu kommen. Wenn er nicht gekommen wäre und die Einladung noch aufrecht war, dann hätte er den Bräutigam nur unnötig verärgert und das wollte er nicht. Langsam und staunend trat also Scipio hinein, das Geschenk für das Brautpaar unter dem rechten Arm geklemmt. Er mischte sich unter die größer werdende Gästemenge und stellte sich schlussendlich dann in eine Ecke wo er etwas ungestört war. Er überblickte die Personen und musste zu seinem Leidwesen feststellen das er hier wirklich niemanden kannte.....


    Halt


    Da war dann doch jemand den er kannte und zwar den Strategos mit welchem ihn nicht gerade eine Freundschaft verband, doch nahm er seinen Blick dann sofort von diesem um ihn nicht eventuell auch noch begrüßen zu müssen. Sein Blick blieb dann an Urgulania hängen von welchem ihr Anthimos bei ihrem kleinen Umtrunk erzählt hatte. Zumindestens war Scipio der Meinung das es sich bei dieser Person um Urgulania handeln musste, denn sie war eindeutig Römerin und auch etwas älter, wobei sie aber immer noch gut aussah. Jetzt verstand Scipio auch was Anthimos damals gemeint hatte....

  • Das Haus war schön! Nun, nicht so groß und luxuriös wie ihre Villa, und auch ein wenig anders gebaut, aber Axilla gefiel es wohl. Am liebsten hätte sie sich aufgemacht und erkundet, was es hier so alles gab. Aber das ging ja nicht, sie war ja nicht eingeladen worden, um ihre naturgegebene Neugierde zu befriedigen, sondern weil Ànthimos und Penelope heirateten.
    Ein bisschen mulmig war ihr ja schon. Eigentlich konnte man grob sagen, dass jedes Mal, wenn sie Anthimos getroffen hatte, das ganze in einer mittelschweren Katastrophe endete. Das erste Mal war sie in Timos Zimmer aufgewacht und konnte sich an den vorangegangenen Abend nicht erinnern – was sie übrigens immer noch nicht konnte. Dieser Abend war einfach weg. Das zweite Mal war sie im Gymnasion gewesen und hatte versucht, sich den Frust von der Seele zu laufen, was damit geendet hatte, dass sie ihn ziemlich kindisch angebrüllt hatte. Beim dritten Mal dann war sie schuld, dass er sich einen Faustschlag von seinem Trainingspartner eingefangen hatte und tagelang mit einem blauen Auge herumlief. Und beim letzten glorreichen Mal schließlich bei Urgulanias Essen hatte sie Marcus Achilleos wie von Sinnen einfach nur noch niedergebrüllt und ihre ganze aufgestaute Wut in diesem kurzen Moment rausgelassen.
    Also hatte Axilla wirklich lange überlegt, ob sie ein fünftes Zusammentreffen riskieren konnte. Sie wollte ihm ja auf gar keinen Fall die Hochzeit ruinieren. Sie mochte den Griechen ja… irgendwie. Aber sie brachte ganz eindeutig Unglück. Ja, ganz bestimmt war sie verflucht, das konnte ja schon fast kein Zufall mehr sein. Sie musste etwas sehr schlimmes angestellt haben, denn das war schon seit mindestens vier Jahren so. Aber was konnte das nur sein?
    Aber sie war doch gekommen. Nicht nur, weil sie furchtbar neugierig war, wie Griechen wohl heirateten und sie wirklich gern kommen wollte und ihr ohnehin keine Ausrede eingefallen wäre. Nein, sie hatte sich wirklich ganz fest vorgenommen, heute vollkommen vorbildlich zu sein. Sie hatte sich sogar richtig herausgeputzt für die Hochzeit. Sie hatte ein langes, grünes Kleid an, passend zu ihren Augen. Sie trug sogar ein wenig Schmuck, wenn auch nicht viel, sie wollte ja nicht angeben. Und sie mochte es nicht, allzu sehr aufzufallen. Und dazu hatte sie im hochgesteckten Haar die Spangen, die wie Schmetterlinge geschnitzt waren.
    Axilla wollte schon gerade freudig sich im Garten umsehen, als Urgulania sich zu ihr herüberbeugte und ihr zuflüsterte. Sofort verschwand das neugierige Glänzen aus ihren Augen und sie sank fast ein bisschen in sich zusammen. Natürlich nur soweit, wie es nach außen hin nicht auffällig war, aber doch für einen aufmerksamen Beobachter sichtbar. “Ja, Urgulania. Natürlich, ich versprech es.“
    Deutlich zurückhaltender und sittsamer also begab sich Axilla in den Garten und sah sich um. Sie erkannte den Kosmetes wieder und lächelte ihm kurz zur Begrüßung zu, begleitet von einem Kopfnicken. Er stand bei einem römischen Soldaten, den sie öfter schon mal am Tor der Basileia gesehen hatte. Da sie dort eigentlich nur noch im Vorbeigehen winkte, weil sie mehrmals täglich durch eines der Tore lief, kannte sie ihn eigentlich nicht. Oder zumindest hätte sie sich seinen Namen nicht gemerkt. Sie sah noch einen anderen Römer, den sie aber gar nicht kannte. Eigentlich verwunderlich, so viele Römer gab es hier schließlich auch wieder nicht. Normalerweise wäre Axilla einfach mutig nun irgendwohin gegangen und hätte ein Gespräch angefangen oder bei einem zugehört. Aber nach Urgulanias mahnenden Worten verhielt sie sich lieber still, ehe ihr Mundwerk die nächste Katastrophe heraufbeschwor.

  • Nachdem Scipio Urgulania unauffällig gemustert hatte fiel ihm dann auch noch eine andere Frau auf mit der sich diese unterhielt. Diese schien etwas jünger zu sein als Urgulania. Er musste kurz schmunzeln als ihm die Worte von Anthimos wieder einfielen die er über Urgulania gesagt hatte. Irgendwie verfluchte er das er von diesem Abend nicht mehr viel wusste, aber villeicht war es auch besser so. Axilla dafür schien ungefähr im Alter von Scipio zu sein und er dankte den Göttern das es noch andere Römer hierher verschlagen hatte die aus der gleichen Generation kamen wie er. Axilla sah gut aus, das musste er zugeben und so trank er noch den Becher fertig aus den ihm ein Sklave gebracht hatte und er ergriff ganz untypisch beim Umgang mit Frauen dei Initiative. Er ging auf die beiden Iunierinen zu und grüßte sie freundlich:


    "Salve, ich hoffe ihr verzeiht meine Unverfrorenheit, aber ich sah mich einfach gezwungen euch anzusprechen. Mein Name ist Tiberius Prudentius Scipio, ich bin der Magister Officiorum der Regia. Wie es scheint ist diese griechische Hochzeit etwas besonderes wenn man hier so viele Römer antreffen kann. Seid ihr enge Freunde des Brautpaares?"


    Scipio hätte sich selber in den Hintern treten können. Wiedereinmal hatte er es geschaffte sich lächerlich zu machen. Immer wenn er mit Frauen redete, dann kam nichts ordentliches heraus, deshalb versuchte er nun einfach die beiden Frauen anzulächeln, dabei ganz besonders Axilla ;)

  • Der unbekannte Römer kam zu ihnen beiden herüber und stellte sich vor. Magister officiorum, das klang ja schon richtig wichtig. Da konnte sie mit ihrem scriba personalis des Gymnasiarchos wohl nicht mithalten. Aber beinahe hätte sie es trotzdem gesagt und sich einfach vorgestellt, ehe ihr die Worte von Urgulania wieder einfielen.
    Das Luftholen um zu sprechen verpuffte und sah wohl relativ albern aus, weil sie danach nicht wie erwartet etwas sagte. Verlegen schaute sie zu Boden und zu Urgulania. Sie war die ältere von ihnen beiden, und auch wenn Scipio in ihrem Alter war und sie so anlächelte, glaubte Axilla, dass sie ihrer Cousine die Antwort überlassen sollte. So war das sicher anständiger, und das Risiko, dass sie wieder mit einer vorschnellen Antwort kopfüber ins nächste Fettnäpfchen hechtete, minimierte sich doch ganz gewaltig.
    Bestimmt würde Axilla danach sich auch ungezwungener unterhalten können, aber sie wollte nicht heute schon wieder irgendwas machen, wofür sie von Urgulania einen Rüffel kriegen würde. Sie bewunderte ihre Cousine doch so für das, was sie alles geschafft hatte, und ihre Achtung war ihr da sehr wichtig. Daher hoffte sie, dass ihr Schweigen nun richtiger wäre.

  • Nikolaos war nicht der erste Gast. Schon als er vom Andron in den Garten hinaustrat, sah er die ersten bekannten Gesichter.


    "Welche Freude, dich zu sehen, Cleonymus.", sagte er im Vorbeigehen, da jener gerade in ein Gespräch mit einem römischen Soldaten vertieft zu sein schien. Er lächelte seinem langjährigem politischen Freund freundlich zu und bedachte auch den Unbekannten mit einem höflichen Nicken.


    "Seid gegrüßt, werte Urgulania und werte Axilla.", begrüßte er erst die ältere Klientin, dann seine Schreiberin. Er zeigte auch hier sein freundlichstes Lächeln. Den Jüngling, der da mit den beiden römischen Damen sprach, hatte der Gymnasiarchos sehr wohl erkannt. Es war der unflätige Grobian aus dem Vorzimmer des ehrenwerten Eparchos. Mit keinem Blick beachtete Nikolaos diesen Jungen. Diese gewollte Ignoranz wirkte jedoch keineswegs beabsichtigt, sondern vielmehr so, als habe er den Schreiberling wirklich nicht bemerkt.


    "Welche Freude, euch beide hier anzutreffen. Es gibt in Alexandria zwar viele Feste, doch selten solche mit einem derartig freudigen Anlaß. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, dass der werte Thimótheos die beiden, die sich heute - mit dem Segen der unsterblichen Götter- verbinden werden, bei der Vorstellung für die Ephebie versehens als Ehepaar bezeichnete. Nun hat der gute Thimótheos folglich Recht behalten.", sagte er, in einem eleganten, kunstvoll beiläufigem Plauderton. Dass dieses Fest für ihn den denkbar unangenehmsten Anlaß hatte, überspielte er derartig, dass er beinahe selbst in eine gute Stimmung geriet. Die Luft des Abends war lau, der Garten war schön und die Gesellschaft schien insgesamt nett zu sein.


    Die plumpe Bemerkung des Schreibers des Eparchos hatte Nikolaos sehr wohl gehört. Auch dass dieser derart großspurig diese ehrheischige Bezeichnung für den Oberschreiber des Eparchos hervorkramte, war ihm nicht verborgen geblieben. Nun wusste er also auch den Namen des Jungens.

  • Cleonymus lächlte zufrieden, er wusste nicht warum aber er mochte diesen Römer ... er war einfach, nunja sympatisch, als hätten sie in einem anderen Leben schonmal was gemeinsam gemacht ...


    "Nunja ... eigentlich heißt es ja jetzt Kosmetes aber du darfst mich gerne auch Cleonymus nennen, Matrinius!?"


    Die Feststellung des Optios lies Cleonymus einfach im Raum stehen, immerhin wäre er wohl nicht hier wenn man ihn nicht eingeladen hätte. Als der Blick des Optios allerdings zur Ehrengarde wanderte musste Cleonymus unweigerlich grinsen ...


    "Sicher Sicher aber es handelt sich hier um einige Athleten des Gymnasions die einem der ihren, wie du sicher weißt ist auch Ànthimos ein Athlet, die Ehre erweisen zu seiner Hochzeit ein wenig nach dem rechten zu sehen, damit er sich nicht sorgen muss! Außerdem sind hier heute alle bedeutenden Pyrtanen anwesend, womit ein zwei Wachleute sicher ncht schaden können!"


    Als dann Nikolaos den Garten betrat nahmen die Athleten kurz Haltung an und Cleonymus verneigte sich mit einem leichten Lächeln vor seinem alten Freund und Mentor ...


    "Die Freude ist wie immer ganz auf meiner Seite, Nikolaos!"

  • Nachdem sich Geórgios darum gekümmert hatte, dass das Tier wohlauf und ordentlich für die Zeremonie geschmückt war, schlenderte er langsam dorthin, wo sich auch die anderen Gäste versammelt hatten. Zwei Schritte hinter ihm trabte Leandros, sein Gehilfe. Geórgios liess seine Augen über den Anblick der Gäste hin weg schweifen. Es waren einige recht prominente Persönlichkeiten dabei. Die man als Hellene natürlich kannte, waren sie doch öffentliche Personen der Ekklesia.


    Am Rande der Gesellschaft und schweigend wartend, entdeckte er auch die Priesterin. Schnell sah er sich um, wohin er entfliehen konnte. Er hegte keinerlei Wunsch länger als notwendig mit Antimia zu tun zu haben. Doch ihre Augen ruhten bereits kalt auf ihn. Resigniert seufzend ging er auf sie zu und blieb neben ihr stehen. "Sie möchten das Opfer am Anfang." Die Priesterin lächelte ihr überhebliches Lächeln. "Gut. Wer ist das hier?", fragte die Priesterin, die niemals zu einer Ekklesia ging. Sie hatte ihr Amt auch auf Lebenszeit erhalten. Leider. "Amtsträger der Polis und … viele unbekannte Gesichter." Die Rhomäer waren ihm gänzlich unbekannt. Er verstummte und betrachtete gerade die Rhomäer mit Interesse. Irgendwie stachen sie immer in einer griechischen Versammlung heraus.

  • Das ich Cleonymus niemals ohne eine Scharr von Gefolgsleuten gesehen hatte, ließ ich einfach mal beiseite.
    Schließlich war das hier eine Hochzeit und kein Platz um sich womöglich zu streiten.
    Dem vorbei gehenden Gymnasiarchos nickte ich ebenfalls kurz zu, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder Cleonymus zuwandte.
    Kosmetes also? Waren wohl Wahlen vor kurzem, oder?
    Fragte ich interessiert, obwohl ich es mir eigentlich selbst hätte beantworten können.
    Doch musste man das Gespräch ja irgendwie zum laufen kriegen und wer weiß, vielleicht konnte man ja das eine oder andere wirklich interessante doch noch erfahren.
    Bei diesem Gedanken schaute ich mich unbewusst nach Vibulanus um, doch er war nicht hier! ;)
    Natürlich war er nicht hier, er war ja auch nicht eingeladen, also freie Bahn für
    mich! :D

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Scipio
    "Salve, ich hoffe ihr verzeiht meine Unverfrorenheit, aber ich sah mich einfach gezwungen euch anzusprechen. Mein Name ist Tiberius Prudentius Scipio, ich bin der Magister Officiorum der Regia. Wie es scheint ist diese griechische Hochzeit etwas besonderes wenn man hier so viele Römer antreffen kann. Seid ihr enge Freunde des Brautpaares?"


    Nachdem mir Axilla ihr Wort gegeben hatte, schaute ich mich ein wenig um, als wir plötzlich Gesellschaft hatten. Es handelte sich um einen Römer, was eindeutig zu erkennen und natürlich auch nicht zu überhören war. In einem griechischen Haus führten in der Regel nur wenige Menschen ihre Gespräche in lateinischer Sprache.
    Natürlich lächelte ich - was ich meistens tat, wenn ich mich in der Öffentlichkeit bewegte - während der Junge sich vorstellte. Ein Prudentier, Magister Officiorum. Kein wirklich beeindruckendes Amt, aber durchaus passend für einen Jungen aus einer unbedeutenden Familie.
    Mit dem Selbstbewusstsein und der Arroganz einer Römerin, deren Familie einst zu den Gründerfamilien Roms gehörte, stellte ich mich und Axilla vor.

    Ich bin Urgulania, aus dem ruhmreichen Geschlecht der Iunier, gewählte Exegetin der autonomen Polis Alexandria und ex officio Priesterin der Alexander-Tyche.
    Dieses Spiel beherrschte ich ebenfalls.
    Dies ist Axilla, ebenfalls aus dem Geschlecht der Iunier.
    Und eine Hochzeit ist zu allen Zeiten und an jedem Ort der Welt ein besonderes Ereignis.


    Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes
    "Seid gegrüßt, werte Urgulania und werte Axilla.", begrüßte er erst die ältere Klientin, dann seine Schreiberin.
    "Welche Freude, euch beide hier anzutreffen. Es gibt in Alexandria zwar viele Feste, doch selten solche mit einem derartig freudigen Anlaß. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, dass der werte Thimótheos die beiden, die sich heute - mit dem Segen der unsterblichen Götter- verbinden werden, bei der Vorstellung für die Ephebie versehens als Ehepaar bezeichnete. Nun hat der gute Thimótheos folglich Recht behalten.", sagte er, in einem eleganten, kunstvoll beiläufigem Plauderton.


    Ich wollte gerade sagen, dass ihn unsere Beziehung zum Brautpaar nichts anging, als Nikolaos hinzutrat. Auch ihm schenkte ich ein Lächeln.
    Sei auch du gegrüsst, Nikolaos.
    Seine Geschichte aus dem Gymnasion brachte mich zum Schmunzeln.
    Das hättest du mir früher erzählen sollen, dann hätte ich Thimótheos nicht als Schreiber, sondern als Wahrsager eingestellt.

  • Cleonymus grinste wieder ...


    "Jaa Kosmetes! In der Tat es waren Wahlen, auch als vielversprechender römischer Unteroffizier, oder gerade als solcher, solltest du dich mit dererlei Dingen beschäftigen!"


    fügte Cleonymus im Tonfall eines Lehrmeisters an, der aus seiner Kehle zwar geübt klang ihm aber immernoch ein Grinsen entlockte vorallem da er sich bewusst wurde wo und vor allem wem er da gerade eine kleine Predigt hielt ...


    "Hmm verzeih mir .. die Arbeit scheint mich immer wieder einzuholen! Wobei ... sag mir Octavius Matrinius treibst du regelmäßig Sport?"

  • Nikolaos lächelte.


    "Ich bin mir sicher, auch wenn er nun selbst Amtsträger ist, wird er dir Wahrsagen nicht verwehren, wenn du sie brauchst. Aber ich denke, so klug und erfahren wie du bist, reicht dir dein Verstand, um die Zukunft wenigstens einschätzen zu können.", sagte er freundlich und meinte es, was bei ihm, wenn er derartiges sagte, selten vorkam, durchaus ernst.


    "Thimótheos war bisher der einzige Wahrsager, der auch wirklich wahr gesprochen hat. Meine Mutter prophezeite mir einst, ich würde mein Leben in der Gosse fristen und den Namen meiner Familie mit Schmutz beflecken. Nun, ganz so schlimm ist es nun der Guten Tyche sei Dank nicht gekommen."


    Er schmunzelte. Zuweilen konnte selbst der Gymnasiarchos, der keinen unbeträchtlichen Stolz mit sich herumtrug, Witze über sich selbst machen. Nicht einmal aufgesetzt war diese Heiterkeit. Es schien ihm, als habe sich seine schlechte Laune verflüchtigt. Doch er wusste, sie würde wiederkehren, sobald das Brautpaar aufträte.


    "Wie geht es eigentlich deinem Vetter, werte Urgulania, beziehungsweise deinem Vormund, werte Axilla? Ihr hättet ihn, da bin ich mir sicher, getrost zur Hochzeit mitnehmen können. Oder haben ihn seine Pflichten als hoher Offizier auf einem verantwortungsvollen Posten nicht aus ihren Klauen entlassen?"

  • Urgulania antwortete dem Prudentier in einer selbstsicheren Art, die Axilla nur bewundern konnte. Sie hätte ihren Familiennamen sicher nicht so edel klingen lassen können, obwohl er das ja durchaus war. Aber Urgulania war einfach ganz und gar eine römische Matrone, und in Momenten wie diesen konnte man das richtig spüren. Axilla lächelte Prudentius Scipio bei den Worten ihrer Cousine kurz verlegen zu und wollte gerade auf dessen Frage antworten, als der Gymnasiarchos plötzlich zu ihnen kam und sie begrüßte und ein Gespräch mit Urgulania begann. Axilla suchte noch eine kurze Pause, um vielleicht doch auf die Frage des Prudentiers zu antworten, aber ihr Chef und ihre Cousine gaben ihr dazu nicht wirklich die Möglichkeit. Und dazwischenreden kam heute nicht in Frage, sie wollte sich ja schließlich benehmen.
    Als Nikolaos sie so unvermittelt nach ihrem Vormund fragte, blinzelte Axilla kurz perplex. Hatte sie ihm nicht schon gesagt, dass der nach Rom gehen würde, gleich bei ihrem Einstellungsgespräch? Naja, sie konnte es ja noch mal wiederholen.
    “Ich nehme an, es geht ihm bestens. Er ist vor einigen Tagen nach Rom nun abgereist, ich nehme an, er ist schon da und in den nächsten Wochen erhalten wir dann einen Brief. Er ist übrigens nicht mehr mein Vormund, ich bin sui iuris.
    Axilla war sich zwar ganz sicher, dass sie ihm das schon erzählt hatte, aber einmal mehr oder weniger war ja egal. So musste sie es dann auch Prudentius Scipio nicht noch mal erzählen, sollte er fragen. Aber erstmal wollte sie dessen Frage überhaupt beantworten. Urgulania und Nikolaos würden sich sicher ohne sie auch blendend unterhalten, also trat sie einen Schritt mehr zu dem Prudentier, um sich mit ihm zu unterhalten. Jetzt war sie ja vorgestellt, und so unterbrach sie auch nicht das Gespräch ihrer Cousine mit dem Gymnasiarchos.
    “Was deine Frage angeht zu dem Brautpaar. Also, ich kenne den Bräutigam, Ánthimos ein bisschen. Und sein Bruder Timótheos war scriba personalis meiner Cousine.
    Kennst du das Brautpaar denn gut?“

    Nun, das war vielleicht nicht die allerintelligenteste Frage, aber Axilla war neugierig. Und wenn er schon so fragte, konnte sie ja auch zurückfragen.

  • "Alles Gute zu deiner Mündigkeit, werte Axilla.", meinte Nikolaos freundlich. "Jetzt, da du Auskommen hast, ist es auch höchste Zeit, dass du eigenen Rechtes bist."
    Er lächelte großzügig.
    "In Rom? Ist er von seinem Posten in der hiesigen Legion abgezogen worden? Nun, vielleicht hat der göttliche Basileus höhere Aufgaben für den ehrenwerten Iunius Silanus-"
    Er dachte gar nicht daran, den Schreiber in das Gespräch einzubeziehen.
    "Wenn du ihm schreibst, so richte ihm beste Grüße und vielen Dank von mir aus."

  • Am andron vorbei, wo Penelope einen kurzen, neugierigen Blick auf die Geschenke werfen konnte, waren sie auch schnell beim Eingang zum Garten. Sie blieben noch kurz im Schatten stehen. Penelope beugte sich kurz zu ihrem Großvater leicht herunter, sagte ihm, wer alles gekommen war und wo diejenigen standen, und wo Tische standen. Weder sie noch er wollten, dass er die ganze Zeit an ihrem Arm blieb, aber sie wollte ihn nicht der Blöße preisgeben, dass er irgendwo in seiner Blindheit dagegen lief.
    Nach dieser kleinen Vorbereitung schließlich betrat sie an der Seite von Philolaos den Garten. Sie wollte gerne noch ein wenig stehenbleiben, denn sie war ordentlich nervös, aber ihr Großvater zog sie zielsicher mit sich noch ein paar Schritte mehr in den Garten. Mit einer Stimme, die zwar schon ihre Kraft verloren hatte und vom Alter gezeichnet war, der man aber immer noch die jahrelange Übung der Stimmbänder anhören konnte, setzte er zur Begrüßung der Gäste an.


    “Chairete, liebe Gäste. Es freut mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid, um mit uns zu feiern und Zeuge zu sein, wie meine Penelope heiratet. Wo ist denn der Bräutigam, der mir meine Enkelin entführt?“
    Sehen konnte er ihn ohnehin nicht, aber dennoch bewegte er leicht den Kopf, als würde er sich umsehen.


    Penelope schaute ebenfalls. Hoffentlich war Ánthimos da und ihr Timing stimmte. Ansonsten könnte das hier nun potentiell peinlich werden. Und Penelope war so schon reichlich nervös.

  • Ich hatte gewiss bessere Dinge zu tun, als mich mit den Wahlen dieser Polis zu beschäftigen, doch wie es Cleonymus zu mir sagte, musste ich doch Lächeln.
    Dann kamen wir aufeinmal zum Sport.
    Mein Dienst als Soldat zwingt mich quasi regelmäßig Sport zu treiben, doch habe ich gewiss auch meine Freude daran.
    Meinte ich zu Cleonymus und wollte noch etwas ansetzten, als das ganze rege Treiben im Garten jeh unterbochen wurde.
    Ein älterer Herr und Penelope waren im Garten angekommen und der Mann richtete das Wort an uns.
    Als er geendet hatte, lächelte ich und schaute mich ebenfalls kurz um, musste langsam aber auch Zeit werden das Anthimos auftauchte.

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