[Grundausbildung] Marcus Hadrianus Barbatus

  • Aufmerksam betrachtete er, nachdem er auf dem Platz eingetrudelt war, das Geschehen um sich rum und betrachtete die Puppe. Eine menschliche Nachbildung also. Nun denn. Kavallerieübung hieß, die gehassten Pferde kamen zum Einsatz. Nun, so lange er nicht reiten musste, was er nicht konnte und auch nicht lernen wollte, sollte es ihm egal sein. Er betrachtete, aus sicherer Entfernung die Reiter, die nun auf sie zukamen und die Puppe recht nett zu Boden ritten.


    Ja, wenn er da eine Person gewesen wäre, er hätte keine Chance gehabt, das war sicher. Einer der Probati, einer jener, die bisher zwar nicht brilliert aber absolut ordentliche und konstante Leistungen erbracht hatte, bat ums Wort und als man es ihm erteilte, fragte er nach: Wird in der Legion auch bei der Fußtruppe die Lanze eingesetzt? Als Bodenverankerung um die Pferde und somit die Reiter ausser Gefecht zu setzen? Er meinte damit die Fähigkeit einen Lanzen- oder Pfahlwall zu errichten.

  • Der Optio trat näher an die Männer heran und hörte dem Probatus zu. Dabei fragte er sich ob diese Fragestunden was anderes bringen würden als den Kerlen ständig Rede und Antwort zu stehen.
    Er nickte und meinte,
    Wie wir sicher alle wissen gab es einmal vor der großen Heeresreform die Hastati...zu einer Zeit als noch in der Phalanx gekämpft wurde...
    Er verschränkte die Arme und sah speziell Barbatus und Titus an,
    Jedoch hat man erkannt, daß eine flexibel kämpfende Einheit wesentlich effektiver ist als die alte Methode.
    Der Centurio trat hinzu und nickte dem Optio zu.
    Die Stärke der Infanterie ist die Formation,...für jede Möglichkeit eines Angriffs oder einer Verteidigung gibt es eine Formation!
    Er nickte und sah vor seinem geistigen Auge die Angriffe die er selbst überlebt hatte und es war ihm als würden seine Narben wieder schmerzen.
    Der Legionär trägt seine Ausrüstung beim Marsch mit sich,...es ist reichlich nicht wahr?
    Er grinste die Männer an, als Centurio hatte er ein eigenes Maultier jedoch konnte er sich erinnern wie es war das Marschgepäck zu schleppen.
    Die Hasta ist lang, schwer und unhandlich,...deshalb verschwand sie weitestgehend aus der Ausrüstung und machte effektiven Nahkampfwaffen Platz,...der Angriff durch Kavallerie ist in der Regel Überfallartig,...da eine Lanzenformation aufzubauen würde die Kerle nur dazu bringen sich einen anderen, einen lohnenderen Gegner zu suchen,...etwa eine aufgelöste Formation oder gar eine versprengte Einheit die Kopflos einherrennt.
    Er sah die Probati wütend an.
    Kopflose Idioten verlassen die Formation! Die Formation ist Schutz und Wall zugleich! Sie zwingt den Gegner zu taktieren, sie schafft Raum für eigene Attacken!...und jetzt Schluss mit dieser Debattiererei,...Optio ...Schildwall bilden!
    Der Optio nickte und trat vor.
    Der Schildwall,...Pferde springen nicht freiwillig über hohe Mauern, daher bilden wir einen Wall aus Scuti...einen am Boden den anderen darauf,...versucht dabei einen Halbkreis einzuhalten,...hinter dem Wall stehen die Pili Werfer oder Bogenschützen...also los,...je 7 Mann unten,7 Mann oben...abite!

  • Lupus, Labeo und Titus sahen dem Treiben der Infanteristen zu.
    Grinsend meinte Labeo,
    Guckt euch die an,...Schildwall, wie nett,...dann warten wir eben bis sie ihre Munition verballert haben, reitenm um sie herum und machen sie von hinten nieder...
    Lupus nickte und meinte,
    Naja, wenn ein fähiger Offizier den Wall bildet, dann wartet er auch mit dem Schießen...
    Titus grinste und meinte,
    Was meint ihr? Ob wir ihnen sagen sollen, daß die Barbaren Pferde haben die deutlich höher springen als unsere?
    Wieso die Barbaren...Dadeus springt locker über diesen schwulen Wall da...!
    Sicher, sicher,...und landet dann auf den Köpfen von ein paar Probati,...na dann,...mach das mal den Ausbildern da klar und vor allem dem Decurio...
    Lupus winkte ab und meinte,
    Ich sag´ja nur daß er es könnte.
    Sie feixten noch ein wenig und betrachteten die Formationsübung mit gemischten Gefühlen.

  • Der Probatus, der gefragt hatte, hörte aufmerksam zu und nickte zwischendurch immer wieder. Titus wirkte unbeteiligt, als er vom Centurio fixiert wurde, schien ganz in Gedanken gerade aus auf die Puppe zu sehen, während Marcus den Blick erwiderte und in seinen Augen einen Moment lang ein eigenartiger, vielleicht sogar gefährlicher, vielleicht aber auch nur so zu interpretierender Blick erschien. Ansonsten wirkte er jedoch absolut ruhig und entspannt, aufmerksam zuhörend.


    Dann kam der Befehl einen Schildwall zu bilden und mit ihren Scuta standen sie schließlich in der geforderten Formation und warteten ab ob es noch Korrekturbedarf gab und was dann auf sie zukommen mochte.

  • Der Optio betrachtete die Bemühungen der Probati und stellte fest, daß der Schildwall ganz gut klappte, jedoch die Werfer und Bogenschützen ziemlich unmotiviert herum standen.
    Kopfschüttelnd ging er auf die Formation zu und wies der einen Hälfte die Aufgabe des Pilumschleuderers und der anderen Hälfte des Bogenschützen zu.
    Er wies sie an wo sie sich plazieren sollten und zwar die Schleuderer in zwei Gliedern gestaffelt mittig und die Bogenschützen in Linie 20 Fuß dahinter.
    Wichtig ist, daß die Schleuderer mindestens zwei Würfe machen! Der Formationsführer muß die Geschwindigkeit des Angriffes genau abschätzen können,...dann feuern zuerst die Bogenschützen bei 150 Fuß,...bei 100 Fuß die erste Salve Pili und kurz darauf die zweite Salve...
    Er sah die Männer ernst an und schloß,
    Versucht die Mitte der Angiffsformation zu treffen,...dort befinden sich in der Regel die Offiziere,außerdem zwingen die stürzenden Pferde die anderen zum Ausweichen und ihr habt so die Möglichkeit sie seitlich mit den Bogenschützen zu vertreiben und eine neue Formation zu bilden.
    Er klatschte in die Hände,
    So,...und beim nächsten Mal ist Hadrianus Barbatus Formationsführer!
    Er wartete bis sie die Formation gebildet hatten ,...sah wo sich die Schützen plazierten.
    Kurz darauf rief er
    150 Fuß!
    100 Fuß!

  • Bei den Göttern... wieso wählte er denn schon wieder ihn aus? Das gab doch nur wieder eine dieser langen, nicht zu Atem kommenden reden des Centurios, der sich aufplustern musste. Brauchte wohl was um seinen Blutdruck in Schwung zu bringen, dachte er einen Moment bitter, verkniff sich aber jeglichen Kommentar oder Regung. Er hatte sich geschworen es dem Centurio zu zeigen und das würde er auch.


    Noch aber hatte er Schonfrist und so stand er nur in der Formation um seinen Aufgaben nach zu gehen. Gewissenhaft und ernst.


    Dann kam der Ruf, dass die Angreifer nur noch 150 Fuß entfernt waren und fast alle Bogenschützen reagierten. Allerdings leider nur fast alle. Zwei schliefen und begriffen zu spät, dass sie hätten schießen müssen, so das zwei Pfeile den Anderen einsam hinterher flogen und für den Angriff über die Köpfe weggingen. Die Anderen trafen mehr oder minder die Entfernung. Manche gingen etwas zu weit, andere zu kurz, aber ein recht guter Schnitt für die immer noch teilweise einigermaßen ungeübten Männer hätte getroffen.


    Bei 100 Fuß ging es hier und da besser, schneller, aber nicht überall. Wieder gab es Nachzügler, auch wenn ein paar von diesen besser die Entfernungseinschätzung hin bekam und eh schon kürzer warf. Oder war das nur Zufall? Der zweite Wurf wurde entsprechend nicht besser, aber zum Glück auch nicht schlechter. Alles in Allem nicht übermäßig befriedigend, aber auch nicht absolut Grotte.

  • Der Centurio wuselte um die Formation herum,...er war sichtlich erregt.
    Eines ist ja wohl klar,...euch hätte schon eine einzige Turma überrannt! Er schüttelte mit dem Kopf und skandierte,
    ...und kommt mir nicht mit mangelnder Übung oder sonstigen Unsinn,...Caesar hat mit frisch ausgehobenen Legionen ganze Völker niedergerungen...! Die Legionäre damals waren auch nicht viel weiter gedrillt als ihr hier!
    Er erwartete keine Wunder aber die Anforderungen waren hier denkbar einfach...kopfschüttelnd übergab er an den Optio und suchte sich einen angemessenen Beobachtungspunkt für den weiteren Drill.
    Wir werden jetzt in Formation marschieren,...dann kommen die Equites an und ihr werden nur auf die Befehle reagieren!
    Er sah die Probati ernst an,
    Verlaßt euch auf das was eure Offiziere befehlen und befolgt die Befehle blind ohne groß nachzudenken!...diese Routine verschafft euch Sicherheit und vor allem Zeit...nichts ist bei einem Überraschungsangriff schlimmer als Desorientierung! Die Befehle führt ihr ohne Waffengebrauch aus...die Bogenschützen schießen ohne Pfeile und ihr schleudert kein Pilum verseht aber die Bewegungen...
    Er sah das Erstaunen in den Gesichtern, teilweise auch Belustigung...er reckte sich und befahl.
    Militeees!...in duos ordines...veniteee!...parate vos ad iter!....aequatis passibus...pergiteeee!
    Dann ließ er sie erstmal ein paar Richtungsänderungen vornehmen, sie in den Trott des Marschierens einlullen...eine halbe Stunde,...eine Stunde...da plötzlich,...ein dröhnendes Trommeln ließ den Boden vibrieren.
    Der Optio mußte leicht grinsen,...Primus hatte die ganze Turma aufgeboten...34 Mann in vollem Ornat...
    Militeeees! Formare vallum!
    Die Turma dröhnte näher...die Hasta zum Stoß gesenkt,...sie war vielleicht noch ein stadium* entfernt...
    Sagittarii* conficioooo**
    Die Turma dröhnte näher und bildete eine Linie...die Parmae wurden angehoben.
    Sagittarii...mittiteee!...Pili...conficioooo...Sagittarii...mittiteee!...Pili...mittiteee!
    Die Turma schwenkte nach links und rechts weg. Drei oder vier blieben als "Getroffen" stehen...
    MIliteees...Testudooo!
    Sie ritten rechts und links an der Formation vorbei...und schleuderten zum Schein ihre Speere...das Dröhnen entfernte sich...
    Testudo solvere...in actiem venite!
    Selbst der Optio atmete schwer,...die Übungs war ziemlich nah an der Realität gewesen,...im Ernstfall hätten sie keine Chance gehabt...



    Sim-Off:

    * 190m


    * Bogenschützen
    **fertigmachen

  • Nun, es war klar, dass es wieder was zu meckern gab. Damit rechnete wohl mittlerweile jeder automatisch. Das angeberische Gerede von Caesar führte hier und da zu einem Augenroller, dort und da aber auch zu erstaunter Bewunderung des Feldherren gegenüber. Ja vielleicht gar zu Entschlossenheit.


    Marcus bemühte sich absolut neutral zu wirken und sah tatsächlich für ein ungeübtes Auge auch so aus. Als der Befehl des Marschierens kam, reihte er sich an seinen Platz und vollzog stoisch jeden Befehl, den man an sie herantrug. Doch dabei schaltete er wahrlich nicht das Denken aus, nein, er dachte nach. Sein Blick war zuletzt noch einmal auf die Pferde gestoßen und er dachte an die Erzählung eines Legionärs in Britannien, der früher einmal auf der anderen Seite des Mittelmeeres gedient hatte. Dieser erzählte ihm und allen, die es hören wollten, von einem Volk dort in der Wüste, wo die Krieger sogar mit ihren Pferden in einem Zelt schliefen, da sie für sie die besten Kameraden sein mussten und sie sich blind vertrauen mussten im Kampf. Auf Grund seiner Abneigung Pferden gegenüber konnte er dies zwar nicht verstehen, bewunderte aber zugleich dieses Verhalten und die damit einhergehende Einstellung des Volkes, das man als Beduinen bezeichnete.


    Während weiterer Gedanken kam dann der Befehl sich in Formation gegen den Feind aufzustellen und auch dies taten sie alle. Waren es die Worte des Centurio gewesen oder das stoische Marschieren, wie auch immer, sie machten es gut und fast komplett synchron, kaum etwas zu beanstanden und wenn, doch noch nur nichtige Kleinigkeiten. Dann kamen die Angreifer. Der Befehl für die Bogenschützen. Die rasenden Pferde, das Gefühl einem Kampf näher zu sein, als je zuvor im Leben, trotz des Wissens, dass es nur eine Übung war.


    Sie funktionierten! Hier und da gab es Ausreißer, vielleicht gar Anflüge von Panik, aber sie standen. Einer machte sich in die Hose, als das Pferd für ihn viel zu Nahe auf ihn zuraste, aber er blieb stehen und simulierte sogar den Ablauf eines Bogenschützens. Er hatte Angst, aber er ließ sich von ihr nicht vollständig übermannen. Auch andere hatten Angst und man sah es ihnen an, aber nur wenige versagten.


    Titus war der Einzige, der wirkte, als würde er sich sogar freuen und darauf pochen wieder zu kämpfen. Ja, es war das Gefühl des Wieder, was einem da entgegen flog. Marcus gehörte jedoch zu denen, die Angst verspürten. Nicht vor einem Kampf, das wäre wohl nicht so schlimm gewesen, aber vor diesen verfluchten Pferden, die da auf ihn zustürmten. Nicht weil sie den Feind trugen oder tödlich sein konnten, sondern weil es Pferde waren. Als sie vorbei waren, auch er hatte den Befehlen gehorcht, lief ihm der Schweiß zwischen den Schulterblättern hinab und er atmete tief und erleichtert auf. Er wusste, wollte er bestehen, musste er etwas gegen seine Panik vor Pferden machen.

  • Der Centurio kam auf sie zu nachdem er die Equites verabschiedet hatte.
    Sein Blick war ernst aber man konnte erkennen, daß ihm gefiel was er gesehen hatte.
    Milites,...ihr habt jetzt einen Eindruck gewonnen, was es bedeutet angreifender Kavallerie gegenüber zu stehen,...
    Er sah die Reihe entlang und nickte,
    Ihr habt gut reagiert,...gut gehorcht,...macht weiter so,...Optio?
    Er wandte sich an den Optio.
    Für heute ist Schluss,...Morgen werden wir noch eine weitere Formation lernen,...dann schließen wir das Thema ab...Milites,...abite!

  • Sie traten auseinander und jeder ging seine Ausrüstung zurück zu bringen. Marcus blieb noch eine Weile nachdenklich auf dem Platz stehen und sah dorthin, wo die Tiere hin verschwunden waren. Für heute war Schluß und somit hätte er sich jetzt den üblichen Arbeiten und der Muße hingeben können, aber stattdessen wandte er sich in eben jene Richtung und folgte den Tieren. Es war ihm nicht leicht gefallen sich dafür zu entscheiden und er bemerkte auch nicht den eigenartig fragenden Blick seines Freundes Titus, der sich schließlich abwandte und zu den Quartieren ging, aber er selber hatte eine Rechnung mit dem Leben zu begleichen.

  • ES war wieder einer jener trüb- regnerischen Tage,...einer jener Tage in welchen der Centurio seine Knochen mehr spürte als ihm lieb war. Er beschränkte sich darauf ein sauertöpfisches Gesicht zu machen und überließ seinem Optio die weitere Ausbildung für den Tag.
    Milites!...wir werden heute eine letzte taktische Formation lernen,...eine Formation, welche im Grunde aus der Kavallerietaktik kommt...
    Sein Blick glitt über die Männer...
    Der Keilformation!...sie dient dazu eine angreifende Linie in zwei Teile zu spalten! Stellt euch die Formation wie eine Pfeilspitze vor!
    Wenn ihr die Formation aufbaut, hilft es ungemein, euch an der Schulter eurer Vordermänner zu orientieren! Stellt euch nie direkt hinter den Rücken eines Kameraden, sonst macht ihr etwas falsch! Die Spitze bildet im Kampf immer der kommandierende Offizier...

    Er ging und stellte sich hin,...dann befahl er,
    Militeees! ...formatio cuneatim*!


    * keilförmig

  • Na der Centurio schien ja heute wieder eine wahnsinns Laune zu haben. Das würde sicher noch ein toller Spaß. Aber gut. Vielleicht würde auch der Tag schnell umgehen und dann sollte es ihm egal sein, denn dann verschwand er heute Abend wieder in den Erzählungen Homers. Er hatte mit Freuden festgestellt, dass die Odyssea zwar ganz anders, aber dennoch nicht weniger fesselnd wie die Ilias war und er freute sich schon darauf herauszufinden, was Circe mit den Leuten anstellte. Dabei fragte er sich, ob der Circefelsen vielleicht der Felsen im Meer in der Nähe von Anxur war. Er erinnerte sich sehr sehr dunkel daran als Kind einmal in Anxur gewesen zu sein. Der Tempel des Jupiters war ihm dabei in besonderer Erinnerung geblieben, denn von dort oben hatte man einen wunderbaren Blick über das Meer, die Berge und den nicht weit entfernten Felsen, der ins Meer ragte, gehabt. Er wusste nicht mehr, was er damals seinem Vater gesagt hatte, aber dieser hatte gutmütig gelacht und dem kleinen Sohn, der wohl eigentlich noch nicht mal lange fähig war zu laufen oder gar Worte zu artikulieren, durch das Haar gewuschelt.


    Eine der wenigen, angenehmen Erinnerungen aus italischen Zeiten. Schon bald darauf waren sie nach Britannien aufgebrochen und da hatte sich viel verändert.


    Aber nun war er hier und er konzentrierte sich wieder auf die Befehle des Optios und reihte sich ein. Schließlich standen sie in der vom Optio befohlenen Keilform und nur zwei mussten mit einem halben Ausfallschritt letztlich die Formation optimieren. Sonst hatten sie bereits in den letzten Wochen gut ihre Lektionen der Formationen gelernt.

  • Der Optio sah am Gesicht des Centurios, daß er mit der Formation zufrieden war.
    Formatio...solvere ...in actiem venite!
    Er wartete bis die Männer sich aufgestellt hatten und nickte dann dem Centurio zu.
    Milites!...ihr habt jetzt die wichtigsten Formationen kennengelernt,...natürlich gibt es noch weitere, natürlich müßt ihr noch an den erlernten arbeiten,...
    Er sah die Männer an und fuhr fort,
    Der Optio wird mit euch jetzt noch den Rest des Tages Formaldienst machen,...ich möchte sehen, daß ihr tatsächlich etwas gelernt habt!...Optio... suscipere!*
    Der Optio trat einen Schritt nach Vorne und gab die Befehle...
    Der Rest des Tages sah dann so aus...


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    * übernehmen.

  • Wenigstens einmal schienen sie dem Centurio was recht machen zu können. So waren denn einige von ihnen auch erleichtert. Letztlich übergab er sie an den Optio und es wurde Zeit für sie die restlichen Formationen zu üben. Das dauerte den restlichen Tag und war nicht immer so einfach oder zufriedenstellend wie am Morgen, aber der Optio war nicht so unleidlich wie der Centurio, oder kam nicht so rüber und so ging auch dieser Tag zu Ende und auch wenn Abends alle erschöpft waren, war es doch ein recht guter Tag gewesen irgendwie-

  • Der Optio war schon früh auf dem Campus,...lief noch ein paar Stadien, denn heute wurde es ziemlich unangenehm...
    Der Centurio kam und mit ihm ein Legionär mit einem Muli.
    Er erkannte den Capsarius...und grinste ihm zu.
    Na, Faustinus,...hast du denn auch alles dabei...auch diesen Kräuterschnaps,...du weißt schon?!
    Faustinus grinste und entgegnete,
    Ich war gestern extra noch bei Tullias in der Taverne und hab ein kleines Fäßchen gekauft.
    Der Centurio grinste und meinte,
    Ja,...ich glaube ich werde mir nachher auch ein Schlückchen gönnen...das brennt dir die letzte Kälte aus den Därmen.
    Faustinus und der Optio nickte zustimmend.
    Wo kommt das Zeug noch mal her?
    Es ist ein Rezept aus Corsica...alte Familientradition...
    Die beiden grinsten,...das Zeug war wirklich gut.
    Langsam trudelten die Probati ein.
    Manch einer warf einen skeptischen Blick auf den Capsarius.
    Der Centurio baute sich vor ihnen auf und befahl,
    Militeees in actiem veniteeee!
    Was bald darauf geschah,...obwohl sie noch zu lange rödelten bis sie sich ausgerichtet hatten.
    Brummend sagte der Centurio,
    Heute,....werden wir mal eure Fähigkeiten beim Schwimmen testen!...normalerweise geschieht das in einem nahen See, aber der ist noch gefroren,...daher gehen wir zum Rhenus,...der ist inzwischen Eisfrei...!
    Böse sah er die Männer an,
    Kann einer von euch Muttersöhnchen vielleicht nicht schwimmen?...vortreten!

  • Schwimmen? Bei dem Wetter? Na das wurde ein Vergnügen... Er gehörte zu den Glücklichen, oder Unglücklichen, die Schwimmen konnten. Vielleicht nicht perfekt und definitiv ohne eines bestimmten Stils, aber er hielt sich über Wasser und konnte sogar eine Weile unter Wasser aushalten und dabei recht schnell Strecken hinter sich bringen, dank der Antriebskraft der Beine. Das Laufen hatte jene und die Lungen gut trainiert. Aber bei der Kälte? Herrjeh, das würde spannend.


    Als die Frage kam, ob es welche gab, die nicht schwimmen konnten, trat fast die Hälfte der versammelten Truppe vor. Er selber konnte das zwar nur bedingt verstehen, wusste aber, dass es manchen einfach nicht gelang den Kopf über Wasser zu halten oder die einfach eine Aversion gegen eben die Nässe dessen hatten. Abwartend stand er da und sah auf den Centurio, wartete auf den nächsten Ausbruch. Zu seinem Erstaunen bemerkte er dabei, das auch Titus da stand und mit gleichmütigem Gesicht sich in die Reihe der Nichtschwimmer einsortiert hatte. Aha, er war also doch keine perfekte Maschine. Gut zu wissen, das auch er seine "Fehler" hatte. So wie sie alle.

  • Der Centurio sah verblüfft auf die Menge der vorgetretenen Männer und dann auf den Optio und den Capsarius. Diese zuckten mit den Schultern und machten ebenfalls Gesichter.
    Der Centurio straffte sich und brüllte,
    Waaaas,...das darf doch nicht wahr sein!!? Ja wo bin ich denn hier? Ein verdammter Haufen Nichtschwimmer!
    Zornig wandte er sich ab und trat zu dem Optio und dem Capsarius .
    Verdammt, über die Hälfte,...
    Der Optio sah über die Schulter des Centurio und erkannte Titus.
    Das hast keinen Sinn, es ist schon eine Herausforderung die Schwimmer bei den Temperaturen ins Wasser zu bringen,...
    Der Capsarius nickte beipflichtend.
    ...gut,...dann werden wir eben heute die Reiterübungen machen,...Optio du gehst zur Pabula und regelst das mit der Reiterei, Capsarius,...danke,...ich denke heute brauchen wir dich nicht.
    Während die beiden sich in das Castellum begaben wandte sich der Centurio wieder an die Truppe.
    Die Schwimmübung fällt aus! Stattdessen werden wir uns heute mit der Reiterei befassen!
    Ein jeder von euch wird irgendwann einmal in Diensten der Legion auf ein Pferd steigen müssen, sei es als Equites oder als Bote für die Centurie.
    Damit ihr das mit der notwändigen Erfahrung tut, bekommt ihr heute die Grundsätze des Reitens beigebracht,...bis der Optio wieder da ist werden wir uns ein wenig warmlaufen,...also Waffen zusammenstellen und dann laufen,...bis die Pferde da sind. Abite!

    Er war ehrlich entsetzt,...sowas hatte er schon lange nicht mehr erlebt,...mit verbiesterter Miene sah er den Männern zu wie sie sich auf dem langen Weg machten.
    Verdammte Weicheier,...

  • Lupus kam mit einigen Equites und gesattelten Pferden zum Campus,...er sah den Centurio in einer offensichtlich angespannten Haltung stehen, sprang ab und machte Meldung.
    Salve Centurio Titus Ateius Corvus,...Duplicarius Terentius Lupus mit 6 Mann und 12 Pferden zur Reitausbildung!
    Mit einer inneren Belustigung sah er den Optio absteigen und sich schnell von den Pferden entfernen...

  • Amüsiert sah er zu dem sich aufplusternden Centurio, auch wenn man ihm äusserlich nichts ansah. Irgendwann würde der Gute am Schlag sterben, das war klar. Ihm persönlich täte es definitiv nicht leid. Am Besten gleich hier uns jetzt! Aber den Gefallen tat er ihnen ja bedauerlicherweise nicht. Also wartete er, wie alle Anderen ab und freute sich dann, das sie laufen durften. Die Tatsache jedoch, dass sie würden reiten sollen, versetzte ihn in Panik. In solch großer gar, dass er die ersten Schritte mehr stolperte denn was Anderes zu machen. Dann jedoch fing er sich wieder und legte gar einige Schritte zu, so dass er schnell an allen Anderen vorbeizog und sich an die Spitze setzte. Hier legte er ein Tempovor, so als wolle er vor etwas wegrennen, dass nur noch wenige am Ende mithalten konnten und so kam es sogar, dass einige bis zum Sammeln überrundet wurden von den wenigen, die vorne weg liefen. Selbst Titus tat sich diesmal schwer auf gleicher Höhe seines Freundes zu bleiben und fiel immer weiter zurück.

  • Der Centurio nickte dem terentier zu und rief die Probati herbei.
    Er sie dann mehr oder weniger ordentlich vor ihm standen bestrafte er sie mit einem mißmutigen Blick. So was hatte es zu seiner Zeit nicht gegeben, das waren ja richtige Schlappschwänze...
    Ich sehe schon,...an der Kondition müssen wir noch arbeiten...heute jedoch werdet ihr das Reiten erlernen...
    Sein Blick glitt über die Männer,...wie immer polarisierte die neue Aufgabe,...dieser Hadrianus Barbatus,...war der nicht richtig grün um die Nase?
    So etwas wie eine klitzekleine Schadenfreude kam in ihm auf,...hatten wir doch etwas was den Schlaumeier Respekt einflößt.
    Bevor ich euch dem Duplicarius Terentius hier übergebe, noch eines,...in zwei Wochen werden wir schwimmen gehen und ich erwarte, daß die Nichtschwimmer bis dahin in der Lage sind sich über Wasser zu halten! Helft euch gegenseitig!...wo ist mir egal,...in zwei Wochen will ich hier keinen mehr vortreten sehen...!
    Sein Blick sprühte,...er erwartete ja keine Olympioniken,...verdammt!
    Er nickte dem Terentier zu,
    Duplicarius...deine Probati!

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