Officium - Magister Officiorum

  • Anstand, Würde und ein angemessenes Benehmen waren urrömische Tugenden, die so weit von Rom entfernt wohl verloren gegangen waren. Die Wachen zum Königsviertel hatten alle Register gezogen, um Roms Elite wütend zu machen. Nach einem unnötigen, wie vorallem unpassenden Gezeter kamen sie endlich ins Officium der römischen Provinzverwaltung. Sie sollten hoffen, das hier ein sauberer Wind wehte und ihnen so schnellstmöglich Zugang gewehrt wurde. Ansonsten war die Möglichkeit gegeben, das die Finsternis früher einsetze.


    Herius nahm sich vor später diesen unmöglichen Vorfall am Tor anzusprechen. An geeigneter Stelle versteht sich.


    Jetzt waren sie aber ersteinmal drinnen in der Regia und so langsam würde er sich vorallem auf ein Bad freuen... :]


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Was war es, das die Sprache des Beamten verschlug? Erschien ihm das holde Bild der Fortuna, die mit ihren Reizen dafür sorgte, das auch in Freundesland die Reisegruppe weiter gehemmt wurde oder war es einfach eine ungeheuerliche Tatsache soviele Römer in dieser sonst so primär abgeschotteten Provinz Aegyptus auf einen Haufen zu sehen?


    Herius wurde langsam ungeduldig. Er sehnte sich nach einem Bad, nach einem guten Tropfen Wein und einem Weib, das ihm die triste Zeit fern ab von der Zivilisation vertrieb. Er hatte Monate das gespürt, was Rom so verabscheute und mit kultivierten Lebensweisen bekämpfte. Der Alltag sollte ihn wieder einfangen. Ein römischer Tagesablauf. Nicht diese Willkür, die jenseits der Grenze herrschte. Selbst hier in Aegypten fühlte er sie noch, sie schien über zu schwappen, die wenigen Seelen aufzufressen und mit den arabisch, barbarischen Tugenden zu vergiften. Nur zu gerne würde er schnell nach Rom zurückkehren und ... nur was und? Würde sein Leben so sein wie vorher? Bis die Zeit der Ruhe kam, verging sicherlich ein Jahr. Es war ein Leichtes aus dem Triumph Kapital zu schlagen, aber wollte er das überhaupt? Ansich war er immer ein einfacher Römer mit geringen, aber zumindest rühmlichen Ansprüchen gewesen. Daran änderte auch die verzwickte Tatsache mit den Decimern nichts.


    Man war das ein lahmer Laden hier: "Du darfst uns ruhig ankündigen, sofort!" Drängelte er den Beamten, der sicherlich jeden Abend von seinem Weib begrüßt wurde und so nicht gewissen nervlichen Belastungen ausgesetzt war. Außerdem schob sich in das Gefühl noch jenes Bedenken an Fortuna, die wohl -aus welchem Grund auch immer- ein Interesse daran hatte, die Gruppe Römer in ihrem Fortgang zu verlangsamen.


    War es vielleicht Mitgefühl und daraus resultierender Sorge, weil sie sonst auf dem Meer in einen Sturm kommen würden oder ihr Schiff einem Piratenkahn zum Festmahl vorgeworfen wurde? Es konnte aber einfach nur göttliche Willkür sein, die jene Männer so jähzornig machte...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Sim-Off:

    tut mir leid für die Abwesenheit, aber mein Inet streikte


    Scipio schaute die drei Männer skeptisch an. Zum einen kannte er keinen von den Drei, zum anderen hatte er gelernt immer skeptisch zu sein. So fragte er ersteinmal:


    "Salve, darf ich euch fragen was euch zum Praefecten führt."

  • "Nun, wie schon erwähnt....." antwortete ich schon etwas genervt ".... mein Frau, meine Kinder und ich sind Gäste des Praefecten und ich komme von ein langen Reise zurück. Wie du dir sicher denken kannst, würde ich gerne alsbald meine Familie wiedersehen und auch den Praefecten über meine Rückkehr informieren. Glaube mir, er wartet auf eine Nachricht von mir!"


    Dann deutete ich auf die anderen "Und diese beiden Herren sind meine Begleiter!"

  • Mit seinem Stab zusammen stürmte Appius in das Büro des MOs und seines Klienten:"Ich brauche eine Audienz beim Statthalter! Sofort!" schnappte er im millitärischen Tonfall. Für Höflichkeiten hatte er keine Zeit, dazu war sein Anliegen zu wichtig.

  • Scipio sprang vor schreck von seinem Stuhl auf und stand nun hinter seinem Schreibtisch. Er hatte mittlerweile erfahren was passiert war und er konnte seinen Patron verstehen. Deshalb gab er zur Antwort:


    "Natürlich, ich sorge sofort dafür."


    Schon eilte er nach hinten um den Praefecten zu informieren.

  • Zitat

    Original von Primus Decimus Magnus
    "Nun, wie schon erwähnt....." antwortete ich schon etwas genervt ".... mein Frau, meine Kinder und ich sind Gäste des Praefecten und ich komme von ein langen Reise zurück. Wie du dir sicher denken kannst, würde ich gerne alsbald meine Familie wiedersehen und auch den Praefecten über meine Rückkehr informieren. Glaube mir, er wartet auf eine Nachricht von mir!"


    Dann deutete ich auf die anderen "Und diese beiden Herren sind meine Begleiter!"


    Scipio ließ sich auch von der etwas veränderten Tonlage seines Gegenüber nicht einschüchtern. Er hatte in seiner Zeit die er mittlerweile hier war einiges erlebt. Manche glaubten sogar der Imperator persönlich zu sein, doch ganz so einfach machte es ihnen Scipio dann doch nicht.


    "Gut, ich verstehe dich. Doch du wirst sicher auch mich verstehen das ich mich an gewisse Vorschriften zu halten habe. Ich werde dir eine Audienz beschaffen, sofern der Praefect diese akzeptiert."


    Dem Legionär unterdessen deutete er das er sich nun entfernen konnte und er mit den drei Gästen selber klar kam.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Mit seinem Stab zusammen stürmte Appius in das Büro des MOs und seines Klienten:"Ich brauche eine Audienz beim Statthalter! Sofort!" schnappte er im millitärischen Tonfall. Für Höflichkeiten hatte er keine Zeit, dazu war sein Anliegen zu wichtig.


    Kurze Zeit später kam der Magister Officiorum zurück. Er schnaufte etwas schneller, denn er hatte sich doch ziemlich beeilt:


    "Der Praefect wird euch nun empfangen. Bitte folgt mir."


    Schon führte er die Männer zum Praefecten.

  • Die Frau des Präfekten hatte Axilla auf ihrem Weg zur Regia und in dieselbe hinein zum Glück nicht getroffen. Überhaupt war sie erstaunt, wie schnell sie den Weg geschafft hatte. Sie hatte noch nichtmal wirklich überlegt, was sie sagen wollte. Aber es war wichtig, und das würde ihr schon die nötigen Worte in den Mund legen, hoffte sie. Ansonsten blieb nur noch, sehr unrömisch solange hier zu stehen und zu heulen, bis der Magister Officiorum Mitleid mit ihr hätte und sie durchließ. Aber sowas machte eine erwachsene Römerin ja schließlich nicht.
    So stand sie nun da, kurz nachdem Terentius Cyprianus vorgelassen worden war, und rieb sich nervös die Hände.
    “Salve“, begrüßte sie ihr Gegenüber mit leicht zittriger Stimme, für die sie sich selbst verfluchte. “Ich muss ganz dringend zum Präfekten. Jetzt. Ich weiß, dass schon jemand bei ihm ist wegen dem toten Römer, den man in Rhakotis gefunden hat. Ich bin auch deshalb hier. Es ist wirklich, wirklich, wirklich wichtig, dass ich mit ihm spreche.“
    Wäre sie doch nur nicht so nervös deswegen! Axilla hasste es, so unsicher zu sein. Warum hatten die Legionäre nicht einfach Nikolaos durchgelassen, der konnte viel besser reden als sie!

  • Scipio war mit den Nerven mittlerweile beinahe am Ende. Heute ging es hier zu wie in einem Irrenhaus. Er fragte sich was er getan hatte und ob ihn die Götter villeicht für seinen mangelnden Glauben bestrafen wollte, doch so richtig kam er nicht dazu nach zu denken als schon Axilla hereingestürmt kam. Ziemlich unwirsch meinte er:


    "Wie kommst du hier herein? Und wie wäre es mit anklopfen?!"


    Wo kam man denn hin wenn jeder einfach hereinspazierte ohne vorher zumindestens anzuklopfen.


    "Der Statthalter ist momentan nicht zu sprechen. Er ist bereits in einer Besprechung. Und zum Anderen, wer schickt dich?"


    endete er seine Worte dann etwas ruhiger, aber immer noch mit diesem gewissen Funkeln in den Augen welches ihm ganz eigen war wenn ihn etwas ärgerte oder störte.

  • Einen kurzen Moment war Axilla versucht, zurückzugiften und als Antwort, wie sie hier hereingekommen war, einfach „Zu Fuß“ oder „Erster Gang links und dann dritte Tür“ zu sagen, aber für sowas war die Situation hier viel zu ernst und außerdem hatte der Magister ja nicht ganz unrecht. Sie war ja ohne Anzuklopfen oder irgendwelche Höflichkeitsformeln hereingeplatzt und hatte den Mann überrascht. Trotzdem hätte er ihr zuhören können, vor allem,d a es ja auch so wichtig war.
    Versöhnlich und sichtlich verwirrt und außer Atem begann sie also auf ein neues in der Hoffnung, er würde ihr diesmal zuhören.
    “Ich weiß, dass er in einer Besprechung ist. Da muss ich ja auch hin. Wegen dem toten Römer in Rhakotis gibt es fast einen Aufstand am Tor zu Basileia. Ich muss wirklich ganz dringend jetzt deswegen mit ihm sprechen. Ich weiß, dass er deswegen jetzt schon eine Besprechung hat. Aber es ist wirklich wichtig, bevor es noch Tote gibt.“
    Nikolaos und Timos wollte sie aus der ganzen Sache lieber vorerst raushalten. Sie wusste ja, dass einige Römer da merkwürdig reagierten, weil die Griechen noch ihren eigenen Mini-Senat hier in der Stadt hatten. Axilla fand das zwar auch mitunter verwirrend und seltsam, aber nicht wirklich schlimm. Vor allem mochte sie ja alle Pyrtanen, die sie bislang kennengelernt hatte, sehr gerne, und sie war schon immer ein Mensch gewesen, bei dem Sympathie mehr zählte als alles andere.
    Die Frage, wer sie geschickt hatte, ließ sie kurz zögern. “Niemand hat mich geschickt?“ antwortete sie wahrheitsgemäß und verwirrt. Doch gleich darauf verstand sie die Frage. Natürlich, sie war ein Mädchen! Eine Frau ging nicht mal so eben zum Praefectus, schon gar nicht auf eigene Faust, und erst recht nicht wegen Aufständen. Der Magister hier konnte ja nicht wissen, dass sie nicht lange darüber nachgedacht hatte, wie das aussehen würde und so etwas spontan entschlossen hatte. Das nächste Mal würde sie sich dafür wohl was ausdenken müssen, aber jetzt war es dafür zu spät und auch zu wichtig, jetzt weiterzukommen. Wäre Nikolaos doch mitgekommen, der konnte sowas viel, viel besser als sie!

  • Nun standen wir hier und die Zeit fühlte sich an, als wollte sie nie vergehen..... ich wollte meine Kinder sehen, meine Frau in die Arme nehmen, doch zuerst musste der Praefect informiert werden, was aber nicht ging, weil dieser anscheinend besser bewacht und abgeschirmt war, wie der Kaiser selbst....

  • Entweder war der Mann mit ihrer Antwort überfordert, oder er war mit offenen Augen eingeschlafen. Anders konnte sich Axilla sein langes Schweigen nicht erklären. Und dabei hatte sie es doch eilig! Wenn sie weiter hier so trödelten, dann war Nikolaos wahrschienlich von den wütenden Massen da draußen schon lange erschlagen und lag irgendwo im Straßengraben, und sie würde immer noch darauf warten, ob sie nun durch durfte oder nicht.
    Etwas ungeduldig schaute sie deshalb den Magister Officiorum an. “Und?“

  • Scipio sah Axilla mit kalten Augen an und erwiderte:


    "Wenn es Tote gibt, dann haben die Bewohner Alexandrias sich diesesesmal selber zu zu schreiben. Einen römischen Tribun auf offener Strasse zu ermorden und dann noch seinen Leichnahm schänden, das grenzt schon an offenen Aufruhr."


    Scipio beruhigte sich dann wieder etwas und fuhr dann ruhiger fort:


    "Du wirst warten müssen bis der Praefect seinen Besprechung mit den Offizieren beendet hat. Wenn du Glück hast und der Statthalter dann noch zu weiteren Gesprächen bereit ist werde ich dich zu ihm vorlassen."


    Scipio hatte aber das Gefühl das die ganze Geschichte noch ein ungutes Ende nehmen würde.

  • Zitat

    Original von Primus Decimus Magnus
    Nun standen wir hier und die Zeit fühlte sich an, als wollte sie nie vergehen..... ich wollte meine Kinder sehen, meine Frau in die Arme nehmen, doch zuerst musste der Praefect informiert werden, was aber nicht ging, weil dieser anscheinend besser bewacht und abgeschirmt war, wie der Kaiser selbst....


    Nachdem der Praefect dem Empfang zugestimmt hatte führte Scipio die drei Männer in die Aula Regia

  • Eine Sekunde klappte Axilla der Mund auf, aber dann schloss sie ihn wieder. Dem Magister Officiorum hier anzufahren würde ihr wohl nichts einbringen außer ärger, und zum Präfekt durfte sie dann wohl erst recht nicht. Und das hier war jetzt zu wichtig, als dass sie ihn wie Marcus Achilleos damals beim Essen mit Urgulania einfach zusammenschreien durfte. Wenn auch die Versuchung wirklich groß war.
    “Gut, dann wart ich und hoffe, dass bis dahin niemand wichtiges gestorben ist“, grummelte sie den Prudentier an und suchte sich einen bequemen Stuhl, um sich dort fast schon schmollend niederzulassen. Hoffentlich ging es Nikolaos gut. Das war doch wirklich zum Mäuse melken! Da hatte man es eilig, wollte helfen, riskierte, dass der Präfekt wütend auf einen wurde, weil man unüberlegt gehandelt hatte, hatte nur die ehrbarsten Motive – und durfte nicht. Die Welt war ungerecht, vor allem zu jungen Mädchen.

  • Scipio war aus der Besprechung des Statthalters und seines Patrons mit einem unguten Gefühl herausgekommen. Er ließ sich in seinen Stuhl fallen und schnaufte erst einmal tief durch. Die Lage innerhalb der Stadt schien langsam aber sicher außer Kontrolle zu geraten. Die Legionen würden zwar sicher kurzzeitig für Ruhe sorgen, längerfristig gesehen könnte es aber genauso gut ein Anlass für einen bewaffneten Aufstand der Alexandriner sein. Er kannte die hiesigen Personen mittlerweile und er wusste auch um ihre Eigenschaften.


    Lange dachte Scipio nach was er tun sollte, dann beschloss er die Untersuchungen einzuleiten und erst einmal Informationen zu beschaffen. Kurz darauf stand er auf und beschloss sich zuerst an die Pyrtanen zu wenden. Er marschierte aus seinem Officium und machte sich auf den Weg.


  • Nachdem er sich seinen Weg durch die Gänge der Regia Praefecti gebahnt hatte, klopfte Fundulus kurz an die Tür und trat dann in das Officium ein.


    >Ave, Magister Officiorum. Gaius Pompeius Imperiosus, Primicerius der kaiserlichen Kanzlei zu Rom, ist hier um dich zu sprechen.<


    erklärte er und trat dann zur Seite, sodass der Gast nun zum Vorschein kam.


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