Ein Mann und das Meer

  • Verus hatte das Lager verlassen, um ein wenig für sich zu sein. Er hatte viel zu verarbeiten. Er ging durch die überfüllten Straßen von Misenum Richtung Meer. Er wollte zum Strand. Verus musste die Abgeschiedenheit dieses sandigen Abschnittes nutzen.


    Seine Schritte wogen schwer. Die Luft füllte seine Lungen. Die Einsamkeit umstellte Verus. All' diese Menschen beachteten ihn nicht und dieses unendliche Gefühl des Verlustes seiner Menschlichkeit wog noch schwerer als seine Schritte. Sein Herz war vertrocknet und er spürte es nicht mehr.


    Verus erreichte den Strand. Frische Meeresluft umspielte sein Gesicht.


    "Ich brauche ein Wunder...," murmelte Verus als er sich am Meer in den Sand kniete. Seine Hände griffen in den Sand. Sand floss aus seinen Handflächen.


    Sein Blick wanderte depressiv zum Himmel. Es begann zu regnen. Tropfen fielen vor ihm ins Wasser. Tropfen fielen auf Verus' Kopf. Er machte keine Anstalten aufzustehen.


    Die Erinnerungen an die Schlacht zwangen sich ihm unweigerlich auf. Er konnte all das Blut förmlich vor sich sehen. Er sah tote Soldaten im Meer vor sich treiben. - Diese waren natürlich nicht wirklich da, es war alles nur eine schreckliche Einbildung.


    Verus fiel nach hinten in den Sand und starrte in den grauen Himmel. Ein Tropfen fiel in sein Auge.


    Er zitterte.


    "Götter, hört mein Flehen," bettelte Verus, "befreit mich von diesen Gedanken und erlöst mich von dieser grausamen Einsamkeit..."


    Was war es, was Verus brauchte?
    Er brauchte Liebe. Eine Liebe, die ihn die Grausamkeit des Krieges und des Lebens vergessen ließ.


    Er brauchte Heilung.


    Tränen vermischten sich mit Regentropfen und flossen in den feuchten Sand um Verus. Verus weinte das Leid in den Regen.

  • Verus rollte sich zur Seite. Seine Hände bohrten sich erneut in den Sand. Es donnerte und blitzte am Horizont.


    Er zog sich einige Meter durch den Schlamm, der ihn nun umgab. Die Einsamkeit wurde ihm gerade erst bewusst und sie schmerzte.


    "Was ist meine Bestimmung," fragte er sich laut. Er schrie es förmlich in den Sand.


    Der Regen plätscherte weiter auf seine Haut und seine Tunika war bereits durchnässt. "Was ist meine Bestimmung..." - wiederholte er leise seine Worte.

  • Iuno war auch nur eine Mutter. Nur in Anführungszeichen, denn Iuno war natürlich eine göttliche Mutter. Und wie die meisten Mütter, die das laute Wehklagen ihrer Kinder nicht ertragen konnten (denn irgendwie waren ja alle Sterbliche ihre Kinder, zumindest ein bißchen), hörte sie das Jammern des Mannes im Sand.


    Doch das, was er brauchte, konnte Iuno ihm nicht geben. Das heißt, eigentlich hätte sie es schon können, doch dann hätte es wieder "big trouble in little olympia" gespielt und seit der einen Geschichte mit der jungen Frau, die bei den Männern ein bißchen zu gut bekannt war, aber eigentlich den armen Sohn eines Handwerkers liebte, der zudem auch noch keusch lebte... Nein, darauf konnte sie verzichten.


    Also beschränkte sie sich darauf, dem armen Jungen (was bedeutete bei ihr schon Alter) jene Gedanken zu schicken, die jede Frau ihrem Sohn geschickt hätte: Er solle aufstehen, nach Hause gehen und ein heißes Bad nehmen. Und dann soll er sich eine Frau suchen und Kinder zeugen.

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    Die Wache die am Strand patroullierte,konnte schon von weitem sehen, dass da jemand im Sand lag.


    Die beiden Wachen liefen..... den Rest des Weges ..seit sie schemenhaft den Körper entdeckt hatten....


    Je näher sie kamen, desto besser konnten sie erkennen, dass da ein Soldat am Strand im Sand lag.....


    Bei der Person angekommen.....riefen sie SAlve......


    Seit ihr überfallen worden ?


    Die beiden schauten sich suchend nach allen Richtungen um...den Pilum immer bereit haltend.....


    Was ist passiert ?

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Verus schaute auf als ihn ein seltsames Gefühl überkam. Er war urplötzlich nicht mehr von Zweifeln zerfressen und sah klar in die Zukunft."Ich finde meinen Weg," dachte er. "Zuerst sollte ich jedoch ein heißes Bad nehmen und nach die Liebe meines Lebens suchen."


    Der Regen ebte langsam ab. Das Unwetter schien weiterzuziehen. Verus raffte sich langsam auf als plötzlich eine Wache neben ihm stand. Sie schaute auf ihn herab. Verus war von der Situation peinlich berührt, jedoch war er sich seiner nun bewusst. Ihm war einiges klar geworden. Er hatte seine Seele wiedergefunden.


    "Es ist alles inordnung, Soldat." - sprach er mit einer ruhigen Stimme. Verus stand auf, klopfte sich den Sand ab und lächelte verlegen. Als römischer Mann und Offizier dürfte ihm so etwas eigentlich nicht passieren.


    "Ich bin ausgerutscht bei meinem Regenspaziergang."


    Verus schaute die Wache nun ernst an. "Könntest du mich zurück zum Flottenstützpunkt geleiten? - Achja, mein Name lautet Decimus Verus, ich bin Centurio des örtlichen Stützpunktes."

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    Gut..Gut....dann ist ja offenbar nichts schlimmeres passiert....


    Numerius Messius Romanus ! rief der Soldat zu dem zweiten Mann der einige Meter weiter immer noch die Umgebung absuchte...


    Wir begleiten den Centurio zurück zum Stützpunkt...


    Zurück an Decimus Verus gewandt fragte er diesen habt ihr Euch verletzt ??

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • "Nein, Nein," sprach Verus nervös. "Mir geht es bestens."


    Er ging neben der Wache und schaute sich um. Hatte ihn sonst noch jemand gesehen? - Hoffentlich nicht.


    "Wir sollten uns beeilen! Ich möchte schnellstens ein heißes Bad nehmen, Soldat."

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