Kouzina - Culina - Die Küche

  • Die Küche befindet sich traditionell im hintersten Teil des Gebäudes. Neben dem großen Tisch zum Anrichten und einem kleinen Esstisch, der für die Sklaven und Angestellten gedacht ist, befindet sich hier noch ein Regal mit den Töpfen und Schüsseln. An der Decke ist ein Holzgestell angebracht, von dem dünne Hanfseile herunterhängen, so dass man so Kräuter in Bündeln trocknen kann. Ein großes Fenster gibt den Blick auf den Hinterhof mit dem eigentlichen Ofen frei. In der Küche selbst ist nur eine kleine Feuerstelle für die Tage im Jahr, wenn es draußen doch zu unruhiges Wetter hat, um zu kochen.
    Die Küche besitzt insgesamt 3 Türen. Die erste führt ins Haus zum Triclinium und Andron. Die zweite Tür führt in die kleine Speisekammer, in deren Dunkelheit verschiedene Amphoren mit Vorräten gefüllt sind. Die dritte Tür schließlich führt hinaus auf den kleinen Hof mit dem hauseigenen Brunnen und dem Ofen. Der große, gemauerte Ofen steht weit genug vom Haus entfernt, damit das Feuer nicht versehentlich überspringen kann und ist groß genug, ein ganzes Festmahl auf einmal zuzubereiten. Befeuert wird er wie in Alexandria üblich mit getrockneten Fladen, die in einem Korb daneben meist schon bereit stehen.
    Ein kleines Gemüsebeet für die nötigsten Kräuter und Pflanzen sowie ein kleiner Verschlag für Gänse und Hühner schließlich runden den gesamten Kochbereich ab.

  • Wie er erwartet hatte, war außer ihnen momentan keiner in der Küche Eilean war wohl gerade auf dem Markt und kaufte fürs Abendessen ein. Penelope war noch im Museion und so musste er halt Emilia verköstigen. Seine Kochkünste waren ja weithin bekannt, na ja wohl eher gefürchtet, und so würde es wohl etwas Brot, Käse und Oliven tun müssen.


    "Setz dich doch." Er zeigte auf den relativ kleinen Holztisch mit den drei Stühlen. "Hier essen zwar normal die Sklaven, aber zu zweit ist es hier sicher gemütlicher."


    Dann verschwand er kurz im Vorratsraum und kam dann mit Brot, käse und Oliven zurück. Dazu holte er dann noch eine Karaffe Wein und Saft. "Ich kann dir leider nur etwas kaltes zu essen anbieten, denn ich bin kein guter Koch. Meine Frau ist aber noch im Museion und unsere Haussklavin ist wohl auch gerade nicht da."

  • Nach dem kleinen Schauspiel bei ihrer Ankunft liess sie sich bereitwillig von ihm ihren Sack abnehmen und folgte ihm immernoch grinsend durchs Haus. Viel konnte sie davon noch nicht sehen, denn er führte sie direkt in die Küche. Er schien ihr ohne weiteres zu glauben, dass sie Emilía war und somit zur Familie gehörte, aber daran hätte sie auch gar nicht gezweifelt. Sie wußte noch gut, wie sie sich ihm gegenüber als Kind verhalten hatte und war mehr als freudig überrascht, dass er sich zu einem Athleten entwickelt hatte. Dass er dagegen nicht kochen konnte, liess sie schmunzeln.


    "Efcharisto*. Aber kaltes Essen ist mir auch nur recht. Wenn du hungrig bist, kann ich uns auch etwas kochen. Ich kann gut kochen."


    Emilía hatte keine Probleme damit, ihr Können selber zu loben. Denn sie wusste, dass sie tatsächlich sehr gut kochen konnte. Sie hatte zwar nicht vor, damit anzugeben, dennoch mochte sie es nicht, aus falschen Gründen bescheiden sein zu müssen.


    "Es tut mir sehr leid, dass ich nicht schon zu deiner Hochzeit hier war. Es wäre wirklich zu herrlich gewesen, dich bei dieser schon so zu überrumpeln wie jetzt. Du hättest dein Gesicht sehen sollen."


    Wieder lachte sie und schüttete sich dann etwas Wein in ihren Becher, den sie halb/halb mit Wasser mischte. Es war weder besonders früh noch besonders spät am tag, aber es war keinesfalls die richtige Zeit um sich einen Schwipps einzufangen. Seine überschwengliche Art passte gut zu ihrer ausgelassenen Frechheit und sie fühlte sich gleich heimisch. Sie vermisste zwar ihre Familie, aber das hier war eben auch ihre Familie. Und soviel aufregender.


    Sim-Off:

    * Efcharisto heißt Danke

  • "Na was denkst du denn von mit? Das ich meine Kousine, die den weiten Weg aus Syria hierher kommt, in die Küche scheuche um für mich zu kochen? Ich bin sicher, dass wir noch was gutes heute bekommen und wenn nicht gehen wir einfach was essen. Und über mein gesicht brauchst du dich nicht zu wundern, sowas passiert mir ja auch nicht jeden Tag."


    Er stopfte sich eine Olive in den Mund, Essen konnte er schließlich immer und grinste.



    "Und wenn meine frau dich gleich in der küche stehen sieht, dann denkt sie wieder ich hätte mir eine Köchin ins Haus geholt, weil ich ihre Kochkünste nicht mögen würde. Bei sowas ist sie etwas empfindlich, seitdem wir schwanger sind."


    Inhapy, Pelos Hebamme hatte ihm das eingeschärft, dass sie durchaus beide schwanger waren, und er das mit seiner Frau teilen sollte.


    "Aber jetzt musst du mir erzählen wie deine Reise war, und ob du einen besonderen Grund für deinen Besuch hast. Wolltest du zur Hochzeit kommen und hast es nicht rechtzeitig geschafft? Wie geht es Onkel Hiketas und deiner Mutter?"

  • Zufrieden mit sich und der Welt griff auch Emilía zu den Oliven und stellte erfreut fest, dass es sich dabei um ihre Lieblingssorte handelte. Die großen, grünen Oliven, gefüllt mit allerlei Singen wie Schafskäse und Knoblauch, sie schmeckten sehr frisch und knackig und so langte die junge Frau gleich noch einmal zu. Der Schafskäse und das Brot vervollkommneten den kleinen Imbiss noch und sie grinste ihren Cousin freudig an.


    "Stimmt, sowas passiert einem nicht alle Tage. Schade eigentlich. Ich habs schon immer gerne gemocht dich aus der Fassung zu bringen." Sie zwinkerte ihm zu und ging davon aus, dass er diesen Wink verstehen würde. "Wo ist eigentlich Ilías? Das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe, da war er noch ein kleines Baby und fürchterlich langweilig." Sie lachte und aß noch eine Olive.


    Als er dann aber berichtete, dass seine neue Frau bereits schwanger war, hob Emilía die Augenbraue. "Herzlichen Glückwunsch, Ànthi, das sind ja ganz tolle Neuigkeiten. Du wirst Vater! Wer hätte das gedacht!? Und Timos, müsste er demnach nicht auch verheiratet sein?" Sie machte noch eine Pause, weil sie plötzlich soviel reden wollte und so viele Fragen hatte und feuchtete ihren Mund mit etwas verdünntem Wein.


    "Die Reise war lang, aber aufregend. Ich bin mit einer Handelskarawane gereist, da diese immer gut beschützt sind. Und ja, es gibt einen bestimmten Grund, warum ich gekommen bin. Es tut mir nur schrecklich leid, dass ich es nicht rechtzeitig schaffen konnte. Ich hätt dir wirklich gern beim heiraten zugesehen. War es ein schönes Fest?"

  • "Ja, mich aus der Fassung zu bringen konntest du schon immer gut. Ich hab damals richtige Angst vor dir gehabt, aber heute scheinst du mir gar nicht mehr so schrecklich wie damals."


    Er feixte ebenso zurück, aber im gegensatz zu früher machte es ihm jetzt wirklich Spaß.


    "Aber Timos ist nicht verheiratet. Ich glaube er will sich nicht allzu schnell binden. Deswegen dachte ich gleich, dass du zu ihm willst. Und Ilias ist meistens unterwegs. Der arbeitet für die Post der Rhomäer den Cursus Publicus und ist daher oft auf Reisen."


    Anthi nahm einen großen Schluck Saft. Er liebte Ananassaft.



    "Die Feier war wirklich sehr schön. Wir hatten viele Gäste und auch einige wichtige Persönlichkeiten da, wie den Gymnasiarchos, die Exegete und den Kosmetes. Und wir haben auch ein paar Rhomäer eingeladen gehabt. Dann haben wir nach dem Opfer das Ehegelübde abgelegt, das war wirklich sehr schön. Du hättest meine Frau sehen müssen, in ihrem Kleid! Es war wirklich wundervoll, dieser Tag. Aber sag, was treibt dich nach Alexandria?"

  • "Angst?" fragte Emilía ungläubig. "Vor mir braucht man doch keine Angst zu haben. Ich wollt dich nur ein bisschen ärgern." meinte sie dann noch etwas ruhiger. Das war zwar keine Entschuldigung, aber so ziemlich das, was dem am nächsten kam. Außerdem machte Anthi aber auch nicht den Eindruck, dass er noch Alpträume aus dieser Zeit zurück behalten hatte und somit wars wohl wirklich nicht so schlimm gewesen. Er hatte es ihr aber auch zu einfach gemacht, weil er so schüchtern gewesen war und immer, wenn sie etwas rabiater wurde, hatte er sich in die Gesellschaft seiner Mutter und der anderen Erwachsenen gerettet. Wie soll man denn mit so einem spielen? Emi grinste. Heute würde ihm sowas sicher nicht mehr passieren.


    "Ich zu Timos? Wieso? Meinst du als seine Freundin oder sowas?" Nicht nur, dass sie seine Aussagen irgendwie widersprachen, so fand Emilía die Vorstellung einfach lustig. Sie wußte natürlich nicht, wie sich der Älteste der Drei entwickelt hatte - aber sie waren verwandt und daher fiel Emilías Interesse an ihm rein verwandtschaftlich aus. Sie war sowieso keine Frau, die viel von Männern hielt im Allgemeinen. Sie waren meistens alle nett und freundlich, natürlich, aber ans heiraten dachte sie selten und noch weniger daran eine Familie zu gründen. Obwohl sie mit ihren achtzehn Jahren wirklich im besten Alter dafür war. Aber ohne Ephebia ging das eh nicht. Was sie dann wieder dazu brachte, Anthis letzte Frage zu beantworten. Sie sprangen von einem Thema zum anderen und tauschten in aller Kürze die wichtigstens Informationen aus, so dass Emi aus dem lächeln gar nicht mehr raus kam.


    "Mein Vater bestellt euch seine besten Grüße und dir natürlich seine Glückwünsche zur Hochzeit, aber er hat auch eine Bitte. Ne klitzekleine." Sie zwinkerte und sprach weiter. "Er hat mich nach Alexandria geschickt, damit ich ausgebildet werde und zur Schule gehe. Ich soll natürlich die Ephebia machen und er hatte gehofft, dass ich in dieser Zeit hier wohnen kann. Bei euch. Ich hatte schon auf der Herreise überlegt, dass ich dann auch noch gerne eine Arbeit finden würde. Dann entstehen euch da keine zusätzlichen Kosten und ich könnte mich so erkenntlich zeigen." Emi seufzte und wurde zur Abwechslung sogar mal etwas ernster, denn sie hatte sich tatsächlich viele Gedanken gemacht, was sie von sich und von Alexandrien erwartete. "Ich bin natürlich auf eure Hilfe angewiesen, aber ich dachte es wäre vielleicht möglich für mich, hier in der Stadt Fuß zu fassen. Vielleicht mach ich ein Geschäft auf oder werd sogar Scriba oder sowas. Hikates hätte natürlich gerne, dass ich heirate und meinte sogar, ich solle mir einen alexandrischen Griechen suchen, aber wenn ich ehrlich sein soll will ich noch absolut gar nicht." Sie grinste entschuldigend. Wahrscheinlich war Ànthi dahingehend der falsche Gesprächspartner, denn so glücklich wie er aussah und so sehr wie seine Augen glitzerten, liebte er das verheiratet sein. Vielleicht würde ihr ja auch so jemand begegnen, für den sie so empfand. Es war ja auch nicht so als hätte sie nicht die ein oder andere Schwärmerei hinter sich. Aber es war doch so, dass niemand darunter war, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte.

  • "Ja sicher. Wenn eine hübsche junge Frau hier klopft und nachTimos fragt, denke ich mir meinen Teil. Ich meine du siehst ja nicht aus wie ein Teil der Stadtwache oder ein Verbrecher, der sich hier freiwillig stellt. Ich hab meinem Bruder in Gedanken schon gratuliert, und dann ist es die Emi die mich als Kind gejagt hat, wie die Furien den armen Orestes. Aber keine Angst, so schlimm warst du früher sicher nicht, aber so ein forsches Mädchen kann schon ganz schön einschüchternd wirken."


    Dann hörte er ihr kurz zu, was sie zu den Gründen ihres Besuches sagte.



    "Ach du willst länger bei uns bleiben? Das ist ja schön. natürlich kannst du bei uns bleiben, du gehörst ja zur Familie. Das muss zwar Timos entscheiden, aber der wird dir nicht anderes sagen: Du bekommst von uns alle hilfe die du brauchst! Und einen Posten als Scriba zu finden sollte kein Problem sein. Ich bin sicher, wenn du nicht Timos oder mir zur Hand gehen magst, ich bin ja der Agoranomos der Polis, finden wir sicher noch einen anderen Pytanen, der dich gerne als Scriba einstellen wird."

  • Die junge Brünette brach ich schallendes Gelächter aus, als er sie mit den Furien verglich. So schlimm hatte sie sich wirklich nicht in Erinnerung und sie dankte still den Göttern, dass er es auch nicht tat. Wäre auch zu peinlich gewesen, wenn diese Geschichte nach so vielen Jahren noch zwischen ihnen gestanden hätte.


    Als ihr Ànthi bereits zusagte, dass sie von den Brüdern alel Hilfe kriegen würde, die sie gerade am Anfang brauchte, stand sie spontan auf und umarmte ihn. Solche Freundschaftsbekundungen gehörten für sie dazu und sie hoffte, dass es ihm nicht unangenehm war. "Efcharisto. Das ist wirklich sehr lieb, ich bin dir zu Dank verpflichtet." Dann drückte sie ihm noch einen Schmatzer auf die Stirn, bevor sie ihn wieder loslies und sich hinsetzte.

  • Nun war es im grunde auch so wie als sie noch Kinder waren, nur dass es Anthi nun nicht mehr wirklich missfiel von ihr in die Ecke gedrängt zu werden. Auch das sie eigentlich gut roch, war ihm als Junge nicht aufgefallen. Zum Glück war Penelope nicht da. Die hätte sie wohl beide mit der Teigwalze erschlagen und dann gefragt was hier eigentlich los ist.


    "Oh ähm also das ist doch nicht nötig mir zu danken. Also das muss sowieso Timos noch alles entscheiden, aber ich kenne ihn, er wird dir nichts anderes sagen als ich."


    Dann setzte sie sich wieder hin und Anthi schnaufte ein wenig durch. Sie war zwar seine Kousine, aber ob das Pelo interessiert hätte, fand er doch höchst unwahrscheinlich.


    "Aber jetzt erzähl mir doch mal, wie geht es deinen Eltern und deinen Geschwistern? Wir haben uns ja schon Jahre nicht mehr gesehen. Was ist aus ihnen geworden? Sind alle gesund?"

  • Meinte sie das nur oder machte ihre Umarmung ihn nervös? Für einen Moment sah sie ihn skeptisch an, doch dann schob sie ihre Gedanken zur Seite. Er war ein ansehnlicher, hübscher Mann und zudem verheiratet, sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ihn eine einfache Umarmung da schon aus der Fassung brachte. Und falls er sich tatsächlich davon aus der Ruhe bringen liess, dann würde sie es bei Timos genauso machen. Und sei es nur, um auch diesen zu triezen.


    "Es geht allen gut, soweit ich weiß. Hikates` Geschäfte laufen gut, nicht überragend, aber sehr gut. Stell dir vor, alle meine älteren Schwestern sind verheiratet und alle bis auf eine auch schon Mütter. Helena, die älteste von uns hat vorigen Sommer gesunde Zwillinge auf die Welt gebracht, Mädchen, mit grünen Augen und wirklich sehr niedlich. Ein wenig Sorgen hatten wir auch, eine meiner Schwestern ist verschwunden. Berenike hat vor ungefähr 7 Jahren einen Kaufmann geheiratet und ist mit ihm nach Rhodos. Das letzte mal haben wir von ihr gehört, als ein Jahr nach der Hochzeit eine Tochter geboren wurde, aber seit dem haben wir keine Nachricht mehr von ihr erhalten. Wir wissen nicht genau, wo sie steckt und meine Mutter macht sich natürlich große Sorgen. Man sollte ja denken, dass sie wieder zu uns zurück kommt, wenn irgendwas passiert ist. Mutter hatte im vorigen Sommer eine schlimme Lungenentzündung, aber es geht ihr besser. Sie hustet morgens zwar immer, aber das vergeht schnell. Außerdem bin ich mit ihr viel Spazieren gegangen und die Bewegung hat ihr geholfen, zu der Gewichtabnahme. Jetzt muss ihr Körper nicht mehr soviel mit sich herum tragen."


    Jeder der Emis Mutter kannte, dachte bei ihr direkt an die dicke, liebevolle Mama, die einen immer mit Essen versorgte und den Teller so lange wieder auflud, bis man mit Magenschmerzen vom Stuhl fiel. So war sie schon immer gewesen, doch die Knappheit von Atemluft hatte sie etwas aufgeweckt und dafür gesorgt, dass sie sich wieder mehr bewegte und sogar abnahm. Es war dem Nesthäkchen schwer gefallen sie zu verlassen, aber es ging ihr gut genug. Und die Familie hatte eben auch große Hoffnung in Emi gesetzt.

  • Wie die Zeit doch verging. Sie alle waren schon verheiratet und hatten Kinder. Anthi hätte auch nicht gedacht, dass er der erste der Brüder sein würde, der heiratete und ein Kinder in die Welt setzen würde.



    "Das freut mich, dass alles so gut läuft, auch wenn mich die Nachricht über das Verschwinden deiner Schwester natürlich betrübt. Aber gib die Hoffnung nicht auf. Vielleicht sollten wir da der Tyche ein Opfer darbringen und für ihr Glück beten. Deine mutter wird sicher unter einem Säfteungleichgewicht in der Lunge leiden. Ich behandle gerade einen rhomäischen Senator der dasselbe hat. Wenn sie mitgekommen wäre, hätte ich ihr sicher helfen können, wobei das Abnehmen sicher gut ist. Ich weis ja dass deine Mutter immer sehr mütterlich gerundet war und herrlich kochen konnte. Vater sagte immer Hikates habe sich für sein Herz und seinen Magen entschieden, als er deine Mutter geheiratet hat."


    Er hatte seine Tante als riesige frau in erinnerung die beinahe so hoch wie breit war, aber die eine unglaubliche Wärme und Freundlichkeit ausgestrahlt hatte.

  • Emi grinste, als er von ihren Eltern sprach. "Ich glaube sein Herz ist nur seinem Magen gefolgt, er liebt meine Mutter einfach für ihre Kochkünste. Sie hat mir alles beigebracht, was sie weiß und ich bin sehr stolz darauf. SIe hat jeder von uns fünf jeweils ein bestimmtes Rezeot verraten, dass wir nur an unsere Kinder aber nicht an unsere Schwestern weitergeben sollen. Sozusagen fünf unterschiedliche Familienrezepte." Seine Idee, der Tyche ein Opfer darzubringen gefiel ihr. Nicht, dass sie das nicht eh schon gemacht hätte, aber es freute sie einfach sehr, dass er an ihrem Schicksal soviel Anteilnahme zeigte. Und schließlich waren die Tempel hier in Alexandria von einer ganz anderen Klasse, vielleicht konnte man die Göttin so eher um ihr Gehör bitten? Und überhaupt, wieso hatte ihr denn niemand gesagt, dass Ànthi ein Arzt geworden war? "Gibt es denn ein Mittel, dass meiner Mutter helfen könnte? Vielleicht kann ich es ihr dann schicken. Und es würde mich sehr freuen, wenn wir Tyche ein Opfer darbringen, das wollte ich sowieso tun und ihr für die gute Reise und die noch bessere Ankunft danken."

  • "Dann können wir uns ja auf was ganz besonderes zum Essen freuen. Penelope kocht auch wunderbar und Eilean unsere Sklavin kocht wie die Leute in Briatnnien. Das schmeckt zwar am Anfang etwas ungewoht, aber eigentlich doch richtig gut. Ich muss hier immer aufpassen, dass ich nicht zu viel esse, sonst habe ich beim Stadionlauf bald keine Chance mehr und der Kosmetes lässt mich Extrarunden rennen."


    So ganz stimmte das zwar nicht, denn Anthi futterte meistens für zwei oder für drei Männer, denn auf dem Markt aß er auch meistens noch was. Aber momentan machten das die vorbereitungen auf die Wettkämpfe mehr als wett.

    "Wegen deiner Mutter müssen wir mal schauen. So auf die Entfernung ist das sehr schwierig. Eigentlich könnte ich ihr nur Ernährungstipps geben, denn Heilmittel und chirurgische Maßnahmen gehen da natürlich nicht."


    Anthi zuckte mit den Schultern. Wobei er ja auch nicht wusste, ob sie nicht hustete, weil ihre lunge Schaden genommen hatte.

  • Sie nickte beiläufig und aß noch etwas Brot, Schafskäse und besonders von den Oliven, die ihr so gut schmeckten. Daran konnte sie sich wirklich gewöhnen und sie brauchte nicht immer warmes oder aufwendiges Essen. Dennoch hatte sie schon oft mitbekommen, wie grade eine talentierte Hausfrau viel Achtung bekam und den Ausdruck, wenn ihrer Familie ihr Essen schmeckte erfüllte sie jedesmal mit Genugtuung. Und an ihrer Mutter konnte sie sehen, dass man sich so sogar den Mann seiner Träume sichern konnte. Wenn das kein Anreiz war, dann gab es wohl keinen besseren.
    Als er den Kosmetes erwähnte, wurde sie aber wieder hellhörig.
    "Wenn ich richtig informiert bin, bist du Olympionike, oder? Aber du hast auch noch ein Amt und Arzt bist du auch? Beeindruckend. Wie seid ihr eigentlich an das Haus hier gekommen? Und was machen Timos und Ilías? Ich mein, von Ilías hast du kurz berichtet, wie schade, dass er nicht in der Nähe ist. UNd deine Frau, Penelope, von ihr weiß ich ja noch gar nichts. Du meinstest vorhin sie ist im Museion, was treibst sie denn da?"
    Ja, sie hatte noch einige Fragen zu stellen und wollte so schnell wie möglich wieder auf dem neuesten Stand sein. Vor allem, da jetzt Ànthi alles Wichtige bereits von ihr erzählt bekommen hatte.
    "Schade, ich hatte gehofft, dass du ein paar allgemeine Tipps hast, die ich ihr hätte schreiben können. Aber es geht ihr ja auch schon viel besser. Gut zu wissen, dass es einen Arzt in der Familie gibt."

  • "Nein, ich bin noch kein Olympionik. Aber ich arbeite darauf hin. Bei den nächsten Olympischen Spielen möchte ich dabei sein und vielleicht einen Ölzweig gewinnen. Aber das dauert noch eine Weile. Aber damnächst gibt es Wettkämpfe hier in Alexandria und deswegen trainiere ich zur Zeit sehr fleißig. Und mit dem Amt: Du weist ja wie das ist. Man tut seinen Teil um der Polis zu helfen und wird dafür eigentlich viel zu schlecht bezahlt. Ich war ja zuerst Scriba bei meinem Vorgänger und habe ihn dann beerbrt. Leider ist er vor ein paar Tagen gestorben."


    Anthi brach kurz ab und nahm einen Schluck Saft. Mithridates Castors Tod hatte ihn sehr getroffen, und er wusste nicht so genau warum.



    "Penelope unterrichtet Musik am Museion. Sie ist eine begnadete Kitharistin. Ihrem Großvater hat das Haus hier früher gehört und wir haben es dann gekauft und sie damit überrascht. Er wohnt jetzt auch bei uns. Früher war er selbst ein Meister an der Kithara, aber dann ist er blind geworben und nun ist er ein garstiger alter Mann. Aber er gehört zu meiner Frau, also wird er wie jedes andere Familienmitglied behandelt."


    Nun biss auch er endlich in ein Brot mit Schafskäse. So viel reden machte hunger, ähnlich wie atmen und schreiben und so ziemlich alles andere was man so machen konnte.


    "Timos war zuerst Scriba bei Iunia Urgulania, der damaligen Euthenarche und ist danach zum Strategos Alexandrinos gewählt worden."

  • "Das klingt wirklich gut, es wirkt so als hätte hier alle ihren Platz gefunden. Und so viele unterschiedliche Dinge, einen Sportler, eine Musikerin und dann Timos, als Oberbefehlshaber der Stadtwache. Das muss ich unbedingt meiner Familie schreiben, sie werden sehr stolz auf euch sein, dass ihr es schon so weit gebracht habt."


    Emi grinste Ánthi an und lächelte gütig. Sie war tatsächlich sehr beeindruckt und gab das auch gerne zu, die drei Jungs hatten sich nach schweren Schicksalsschläge zusammen gerauft und aus ihrem Leben wirklich viel herausgeholt. Von drei jungen Männern, die kaum mehr als Sklaven waren, hatte jeder von ihnen Arbeit gefunden und Ánthi sah so glücklich aus. Sie hatten sogar ein Haus gekauft, dass groß genug für sie alle war! Allerdings hoffte Emilía stark, dass sie diesem garstigen Großvater nicht begegnen würde, alte Männer waren oft etwas anstrengender und noch dazu einer der mürrisch war, nein, mit sowas wollte sie ihre Zeit nicht verplempern. Sie überlegte einen Moment und kaute zufrieden auf einer Olive, um dann verstohlen zu Gähnen. So langsam sackte die Erkenntnis durch, dass ihre Reise zu Ende war und sie ihre Cousins gefunden hatte - und damit kam eine schläfrige Zufriedenheit. Für heute hatte sie mehr als genug erreicht und auch wenn sie mit tatendrang an die kommenden Tage dachte, hatte sie rein gar nichts dagegen, den restlichen Tag in Ruhe hier zu verbringen.


    "Wer lebt denn noch alles hier? Und habt ihr auch mehr als eine Sklavin?" Sie erinnerte sich daran, dass er etwas von einer britannischen Sklavin erzählt hatte, doch der Name war ihr entfallen. Das waren doch die, die immer alle blond waren, oder? Viel wusste Emi wirklich nicht über Britannien, sie kannte es nur vom Namen her und das es römisch war, bis auf ein paar Wilde, die noch gegen die Rhomäer ankämpften.

  • "Danke, das ist sehr nett von dir. Wir haben seit wir in Alexandria sind wirklich sehr viel Glück gehabt. Die Götter sind mit uns und daher sind wir ihnen auch sehr dankbar. Nur mit ihrer Hilfe konnte das alles so schnell gehen. Und deswegen wollten wir hier sesshaft werden und unserer Familie vielleicht wieder ein echtes Zentrum geben und deswegen bist hier natürlich willkommen. Diese Stadt, diese Polis, ist einfach gut für uns Bantotaken."


    Hier war ihre nue Heimat und deswegen war Anthi auch stolz etwas für die Polis tun zu können.


    "Wir haben momentan vier Sklaven. Also zum einen ist da Eilean, die ist fürs Haus und die Küche zuständig, zumindest solange bis unser Kind da ist. Dann haben wir noch Isokrates der auch hier im Haus ist, eigentlich hätte der dir die Tür aufmachen sollen. Und dann habe ich noch zwei Sklaven namens Xenocles und Pantelis in meinem Mlaerbetrieb."


    Dann sah er sie gähnen.


    "Bist du müde und magst dich ein wenig hinlegen?"

  • "Ich hoffe die Stadt bringt mir genauso viel Glück wie euch." Emi blickte auf den nun leeren Teller mit Oliven, ihr Magen war gesättigt und sie strich mit großen, runden Bewegungen darüber. "Das tat gut." Sagte sie sichtlich zufrieden und grinste wie ein glückselige Katze, die satt und zufrieden ein paar Mäusen beim Spielen zusah. Ob Timos wohl etwas dagegen hatte, wenn sie sich die ein oder andere Katze anschuf? Es waren seit jeher die Lieblingstiere von Emi gewesen und sie mochte deren arrogante und dennoch anhängliche Art. Manchmal wurde sie auch boshaft von dem ein oder anderen Menschen als eine Katze bezeichnet, sie hätte die gleiche Boshaftigkeit und Spaß daran mit ihren Mitmenschen zu spielen. Doch sah Emi das ganze natürlich ganz anders und zeigte dort eine Spur dieser königlichen erhabenheit den man auch Katzen nachsagte. Allerdings waren das nun wirklich Dinge, die sie mit Ánthi nicht besprechen wollte, schon gar nicht am ersten Tag ihrer Zusammenkunft.


    Sie schüttelte heftig den Kopf, als er sie fragte ob sie sich hinlegen wollte. "Nein, ich habe beschlossen aufzubleiben bis Penelope und Timos hier sind. Um nichts in der Welt will ich es verpassen sie zu begrüßen und mich vorzustellen. Hast du denn eine Ahnung wann sie kommen? Du kannst mir ja solange eine Hausführung geben, dann vergeht die Zeit schneller."

  • "Natürlich, das ist eine gute Idee. Ich denke mal sie müssten auch bald kommen. Genau kann man das nie sagen, aber ich bin ja auch nur da, weil ich vorhin einen Patienten hier behandelt habe. Aber komm, ich zeig dir alles."


    Er legte seine Hand sanft auf ihren Rücken und führte sie durch das ganze Haus. Das Tablinum und das Triclinum hatte sie ja schon gesehen. Also zeigte er ihr zuerst den Hof mit dem Gatter für das Kalb, anschließend gingen sie durch den Garten ins Musikzimmer um ihr dann sein Behandlungszimmer und das Bad zu zeigen. Zu letzt war das Obergeschoss mit den vielen Schlafzimmern dran und dem Ausblick auf den Garten dran.


    Als sie den Rundgang beendet hatten, wollte Emilia sich noch waschen und umkleiden. Also zeigte ihr Anthi ihr zukünftiges Zimmer und wartete so lange einfach im perystilon. Als sie damit dann fertig war, beschlossen die beiden im Garten weiter zu warten, wo es zu dieser Tageszeit besonders angenehm war.

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