Große und kleine Abenteuer ~ Cousine und Cousin auf den Strassen von Mogontiacum

  • Crispina merkte, dass es Lucius wohl Spaß machte ihr einige Dinge der Stadt zu zeigen, deswegen bemühte sie sich auch weiterhin zum einen sehr interessiert und zum anderen sehr erstaunt zu wirken. Dennoch fand sie natürlich, dass keiner dieser Bauten an jene von Rom herankommen konnte, aber da sagte sie Lucius nicht, denn dieser machte hier seine Arbeit gerade wirklich sehr gut. Er war schon ein wirklich besonderer Junge und ob das sein Vater auch so sah blieb offen….


    Fast hätte sie gesagt, am besten ein Ort den man meiden sollte, als Lucius ihr die Curia zeigte, denn freiwillig würde sie dort wohl nicht reingehen wenn sie wusste, dass ihr Onkel dort arbeitete. Schade eigentlich, dass er nicht mehr bei der Legion war, denn dann hätte sie vielleicht ein stilleres Leben führen können. Das Gebäude hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem in Rom aber reichte noch lange nicht an dieses heran.
    „Ja, ja den Kaiser den kenne ich natürlich in Rom stehen sie ja auch und auch die neuen Statuen stehen dort. Warum durfte dein Vater denn keine Statue machen weißt du das?“ fragte sie ihn, denn das lockte doch ihre Neugierde wieder hoch.
    „Hast du eigentlich Hunger?“ wollte sie nebenher noch wissen, schließlich liefen sie nun schon eine kleine Weile hier durch die Gegend. „Wenn dann sag bescheid, dann können wir uns ja eine Kleinigkeit kaufen gehen wenn du magst und Lust hast,“ bot sie ihm an.



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    Irgendwie wirkte Crispina etwas komisch, als er ihr die Curia zeigte, doch Lucius konnte sich nicht vorstellen, warum. Und dann war sie auch schon wieder fröhlich und fragte weiter. Allerdings eine Frage, die der Kleine nur schwierig beantworten konnte. Wie war das noch gleich gewesen? Sein Vater hatte damit angefangen, von einer Sitzung zu erzählen...und wie war das dann noch gleich gewesen?


    "Ich glaube...irgendjemand hat ihm das vor der Nase weggeschnappt - die in der Sitzung waren nämlich irgendwie ungerecht, glaube ich. Und jetzt darf jemand anderes die Statue machen, jedenfalls. Obwohl mein Papa die Idee hatte!"


    Er überlegte noch einmal, doch an Genaueres konnte er sich nicht erinnern. Nur noch, dass sein Vater sehr enttäuscht gewesen war. Doch das hatte er ja schon erwähnt, oder?


    Dann fragte sie plötzlich nach dem Essen. Das war allerdings eine gute Idee: In der Mittagspause in der Schule waren sie wie üblich zum Bäcker an der Südseite des Forums gelaufen und hatten sich kleine Brote geholt. Doch blöderweise war ihm seine heruntergefallen und der gemeine Caius hatte es mit dem Fuß weggeschossen. Es war zu einer kleinen Rangelei gekommen, doch dann hatte Mucius festgelegt, dass sie sich das Brötchen von Caius teilen mussten. Das hatte zwar gereicht, um den Hunger zu stillen, doch richtig satt war er nicht geworden. Daher antwortete er


    "Ja, gerne! Da hinten gibt's einen Bäcker! Und da drüben eine Taberna, wo man Eintopf essen kann! In der Basilica gäbe es aber auch eine...auf was hast du Hunger?"


    fragte er und stellte gleich die drei Geschäfte vor, die er kannte. Glücklicherweise befand sich seine Schule ja direkt am Forum, daher kannte er sich bei diesen Betrieben gut aus.




  • Irgendwie tat es ihr nicht leid, dass jemand anderes den Auftrag ihres Onkels bekommen hatte. Vielleicht hatte er ja sogar selber dran Schuld gehabt und sich daneben benommen und wenn er mit anderen auch so umsprang wie mit seinem Sohn oder mit ihr dann konnte sie sich sehr gut vorstellen, dass andere ihn ebenso wenig mochten wie sie es tat. Wobei sie war sich nicht einmal wirklich sicher was sie für ihren Onkel empfand, denn sie hätte lügen müssen um zu sagen, dass sie keine Angst vor ihm hatte, denn diese hatte sie, aber die restlichen Gefühle waren verschwommen und verworren und würden sich bestimmt mir der Zeit klarer sehen lassen.
    „Na dann hatte er sich sicher darüber sehr aufgeregt, aber es ist auch nicht schön wenn jemand anderen den Auftrag wegschnappt das glaube ich gerne,“ sagte sie und versuchte dabei etwas ernster zu klingen nicht, dass der Junge noch dachte sie freute sich darüber, dass sein Vater den Auftrag verpatzt hatte.


    Das Essen war eine gute Ablenkung und sie hatte mittlerweile selber etwas Hunger und hoffte auf etwas was schmecken würde und nicht zu fremd war, aber da vertraute sie Lucius, dass er etwas gutes finden würde.
    Oh als sie Eintopf hörte hielt sie inne schmunzelte aber ein wenig. „Hmm auf was ich Lust habe? Gibt es hier auch etwas wie einfach nur gebratenes Fleisch oder frisches Brot und Oliven mit Käse? Ich weiß ja nicht wie viel Hunger du hast? Wir können gern in eine Taberna gehen was immer du willst, du darfst aussuchen,“ meinte sie und lächelte Lucius abwartend an.

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    Lucius war der gleichen Meinung - er mochte es auch nicht, wenn Iulius ihn immer verbesserte, bloß weil ihm die Griechisch-Vokabel, die Xanthippos hören wollte, nicht einfiel. Und die Angelegenheiten der Großen waren sicherlich noch wesentlich wichtiger! Nunja, trotzdem schien es seinem Papa ja noch ganz gut zu gehen. Eigentlich war ihm dieses ganze Arbeitszeug auch irgendwie egal - viel interessanter war es, mit Armin Legionär zu spielen! Leider durfte aber Armin immer der Centurio sein - weil er größer war!


    Die weiteren Worte wischten auch seine Gedanken über die Geschäfte seines Vaters beiseite. Crispina wollte also gebratenes Fleisch oder Brot oder so. Da musste er überlegen, womit er Crispina am glücklichsten machen konnte. Wenn er mit Gunda in der Stadt war, dann gingen sie meistens zur Taberna auf dem Forum, aber nicht oft. Gunda sagte immer, dass sie so etwas genausogut selbst kochen konnte. Und wenn sie doch in die Taberna gingen, dann in die, weil sie genauso gut war wie die in der Basilica. Lucius fand allerdings die in der Taberna besser - da waren nicht diese grusligen Fuhrknechte! Besonders der mit dem einen Auge flößte ihm Angst ein, obwohl sein Vater ihm gesagt hatte, dass er dieses Auge im Kampf für Rom verloren hätte und dass er ein Held wäre. Lucius konnte sich allerdings nicht vorstellen, wie man im Kampf ein Auge verlieren konnte - konnte es etwa passieren, dass das Auge einfach so aus dem Kopf fiel?


    "Hm, geh'n wir in die Taberna in der Basilica! Da gibt's auch Brot und so. Da esse ich immer mit Papa."


    entschied er daher. Da war wenigstens kein grusliger Mann und Lucius musste nicht ganz so viel Mut beweisen. Außerdem würde sich Crispina bestimmt auch vor ihm fürchten! Dass Crispus diese Taberna allerdings besuchte, weil er dort einstmals Heilruna, die Mutter des Kleinen, kennen gelernt hatte, wusste er nicht. Vielleicht bemerkte er allerdings, dass sein Vater dort immer ein wenig schwermütig wirkte.




  • Und schon wieder kam sein Vater kurz zur Sprache, aber eben nur ganz kurz. Nickend lächelte sie Lucius an. „Dann gehen wir dort hin aber du musst mir dann schon den Weg zeigen, denn ich würde ihn wohl kaum finden. Und jetzt habe ich auch langsam aber sicher Hunger und auch ein wenig Durst. Also lassen wir es uns jetzt erst einmal gut gehen und dann sehen wir was wir noch machen können, kommt ja drauf an wie spät es ist wenn wir mit essen fertig sind,“ sagte sie. Über die Ängste des Jungen wusste sie natürlich nichts, denn die Fuhrknechte waren ihr natürlich noch nicht hier aufgefallen da sie heute das erste mal wirklich hier war mit Lucius.


    Sie war gespannt wie das Essen dort schmeckte und ob es besser als zu Hause war, denn sie vermisste das Essen aus Rom. Bei ihrem Onkel im Haus war das Essen irgendwie anders, vielleicht lag das daran, dass eben Gunda kochte und keine wirkliche Römerin oder so. Crispina wusste es nicht, aber es machte das Heimweh nicht wirklich besser wenn man nicht einmal zu Hause etwas hatte was in ihren Augen römisch war. Nun deutete sie Luius an los zu gehen.

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    Für Lucius war das Essen, das ihm zu Hause kredenzt wurde, natürlich genauso römisch wie sein Vater, ja, es war das Zuhause, das er kannte. Wobei er allgemein, was das Essen betraf, sehr flexibel war. Wahrscheinlich hätte man ihm auch die Speisen der Ägypter vorsetzen können und hätte man behauptet, es wäre römisch, so hätte er es bereitwillig gegessen, denn das war wohl das, was sein Vater ihn am besten gelehrt hatte: Rom war gut, Römer waren gut und das, was römisch war, sowieso.


    "Das da ist natürlich die Basilica!"


    erwiderte Lucius und deutete auf das große Gebäude neben ihnen. Ihm war es schleierhaft, wie Crispina das hatte übersehen können. Sein Vater hatte ihm gesagt, dass so große Häuser Basilica genannt wurden und Xanthippus hatte es sogar erklärt: Das kam von dem hellenischen Wort für König, also so eine Art Palast - obwohl Lucius sich nicht vorstellen konnte, warum Könige ausgerechnet in Markthallen wohnen wollten.


    Er zog Crispina zum Eingang und gemeinsam betraten sie das Gebäude. Drinnen war ein bisschen wärmer als draußen, dafür hallten jedoch auch die Geräusche der Kunden und Händler von den dicken Mauern wider. Der Junge deutete in Richtung der Kaiserstatue.


    "Die Garküche ist da hinten!"


    Sim-Off:

    Ich denke, wir bleiben lieber in diesem Thread.




  • "Ähm ja natürlich ist sie das," meinte sie ein wenig verlegen und hätte sich am liebsten selber auf den Kopf gehauen, schließlich standen sie ja unmittelbar bevor. Scheinbar bekam ihr diese Luftveränderung hier doch nicht so wirklich gut, aber was sollte es zu ändern war das ja im Moment nicht mehr.
    Bereitwillig und mit einem leichten Grinsen ließ sie sich dann von Lucius einfach mitziehen und versuchte die einzelnen Eindrücke auch gleich in sich aufzunehmen. Irgendwie fand sie, dass dieser römische Bau hier nicht hinpasste, warum das konnte sie selber nur sehr schwer sagen, aber irgendwie war es so.


    Dankend nahm sie die Wärme an als sie die Basilica betraten und vernahm natürlich auf der Stelle die ganzen Stimmen und Laute die man in solch einem Bau hören konnte, denn hier hallte natürlich alles wider und es war nicht vergleichbar mit einem Besuch auf dem Mercatus, aber bei diesem Wetter och bedeutend wärmer.
    Tausend Gerüche flogen einem hier drinnen um die Nase. Von Gewürzen über fertiges Essen war hier alles dabei und ein klein wenig Heimweh kam in ihr auf. Auch hier hätte sie das Warum nur schwer erklären können, aber es war so. Bei den ganzen Gerüchen merkte sie auch wie sie langsam aber sicher wirklich Hunger hatte vor allem wenn sie daran dachte, endlich etwas "anständiges" zu Essen zu bekommen.


    "Dann lass uns mal sehen was es dort zu essen gibt," sagte sie und zog den Jungen nun ebenfalls mit sich in die angedeutete Richtung. Schon wurden die Gerüche doller und mehr und die verschiedensten mischten sich zusammen. "Schau mal, was hälst du denn von dem gebratenen Fleisch mit dieser Soße hier?" fragte sie Lucius bei einem Händler. Das Essen sah herrlich aus und duftete verführerisch.

  • [Blockierte Grafik: http://img55.imageshack.us/img55/7766/luciuspetroniuscrispuskex5.jpg]| Lucius Petronius Crispus


    Während sie durch die Basilica spazierten, gab Lucius Acht, dass er nichts verpasste, was er Crispina zeigen konnte. Doch eigentlich war alles ganz normal und wenn sie an etwas vorbeikamen, was für Lucius interessant war, fürchtete er doch, dass es für jemand aus dem großen Roma völlig belanglos war. Also biss er sich auf die Lippe und ging weiter.


    Endlich erreichten sie die Garküche und stellten sich an. Vor ihnen stand ein steinerner Tisch, in den Schalen eingelassen waren, aus denen das Essen mittels einer Schöpfkelle in Tonteller verteilt wurde. Lucius musste sich ein wenig auf die Zehenspitzen stellen um zu erkennen, was tatsächlich darin war, aber zumindest der Duft sagte ihm, dass es herrlich schmecken musste.


    "Ja, das ist toll! Kaufen wir das?"


    'Wir' war natürlich genaugenommen falsch, denn der kleine Lucius erhielt kein Taschengeld und die drei Asse, die er im Laufe des Jahres irgendwo gefunden hatte, waren sorgfältig versteckt!


    Und das war Lucius natürlich fast wieder etwas peinlich, allerdings erst nachdem er dies gesagt hatte - doch eigentlich hatte Crispina ja gesagt, dass sie ihn einlud, oder nicht?




  • Wenn sie hätte wegen den Bedenken von Lucius gewusst hätte, wegen dem Geld und ob sie wirklich bezahlen würde, hätte sie ihn wohl nur angelächelt und ihm die Haare etas verstrubbelt. Es war für sie einfach selbstverständlich, dass sie bezahlte. Zum Glück hatte sie ja noch etwas Geld dabei, sozusagen der Rest den sie hatte ohne zu ihrem Onkel kriechen zu müssen und nachzufragen ob er ihr etwas gab. Vielleicht wollte er dann auch noch wissen zu was sie das Geld ausgeben wollte und ob sie sich da auf lange Diskussionen einlassen wollte, da war sie sich nicht sicher.


    "Natürlich nehmen wir das wenn du es möchtest. Das schmeckt ganz sicher lecker so wie das aussieht und wie das riecht. Ich bestelle es uns einfach und dann können wir ja immer noch weiter sehen," meinte sie und blickte dann den Händler an um etwas bei ihm zu bestellen. "Ich hätte gerne zwei Portionen von dem hier," sagte sie und deutete auf das Fleisch und die Soße "Und etwas Brot bitte," bat sie noch und suchte dann das kleine Beutelchen in dem sie das Geld hatte. Münzen klimperten als sie diese zum Vorschein brachte und den schuldigen Betrag nachzählte und dann dem Händler reichte. Dieser portionierte das Fleisch auf zwei Tonteller und machte auch ordentlich von der Soße drauf. Es dampfte und sah einfach nur köstlich aus, dass Crispina auf einmal ein Knurren in ihrem Magen verspürte. Ja wahrscheinlich war es höchste Zeit gewesen etwas essbares zu suchen und natürlich zu finden und vor allem etwas genießbares.


    Der Händler nahm das Geld und reichte ihr die beiden Teller. "Hier nimmst du den einen? Dann können wir uns ja dort hinten auf die Bank setzen," sagte die junge Petronierin und reichte dem kleinen Lucius einen der beiden Teller und nahm dann ihren eigenen um dann gleich darauf zu der Bank zu schlendern. Der Teller wurde ziemlich warm und sie freute sich schon zu essen. In ihrer anderen Hand hielt sie das frische und weiche Brot.

  • [Blockierte Grafik: http://img55.imageshack.us/img55/7766/luciuspetroniuscrispuskex5.jpg]| Lucius Petronius Crispus


    Erleichtert stellte Lucius fest, dass auch Crispina von dem Essen angetan hatte und noch erleichterter, dass sie auch gern zahlte. So blieb ihm nur noch, zuzusehen, wie die Verkäuferin das Essen portionierte und dann an seine Begleiterin weiterreichte. Der Duft wurde natürlich noch intensiver und nun begann sich auch bei dem kleinen Petronier der Magen zu melden. Es roch fast noch besser als zu Hause. Wobei Lucius grundsätzlich lieber außer Haus aß - vielleicht schmeckte es einfach besser, weil es ein klein wenig anders war - aber für Lucius schmeckte es einfach besser!


    Dann bekam er endlich seinen Anteil gereicht und betrachtete ihn neugierig. Das Fleisch sah gut aus, die Soße roch geradezu verführerisch! Eigentlich brauchte er dieses Brot gar nicht, das Crispina ebenfalls in der Hand hatte.


    "Ja, das ist gut."


    bestätigte er schließlich und folgte ihr auf die Bank, die er sofort erkletterte (er war leider nicht groß genug, um sich normal auf Erwachsenenbänke zu setzen). Dazu musste er den Teller abstellen, doch kaum hatte er seinen Platz eingenommen, nahm er das Mahl wieder an sich.


    "Was isst man so in Rom? Papa hat erzählt, dass es in Hispania viel mehr Olivenöl gibt, weil es viel billiger ist."


    Bestimmt gab es in einem so fernen Land wie Italia auch anderes Essen!




  • Schmunzelnd sah sie zu wie Lucius auf die Bank kletterte und dann den Tonteller wieder auf nahm. Wie lange war es doch her, dass sie auch einmal so klein gewesen war. Erinnerungen kamen einen Moment in ihr hoch, diese schob sie aber schnell wieder zur Seite wollte sie doch auf keinen Fall in ein Loch fallen.
    „In Rom? Viele Dinge, sehr viele. Je nachdem wie viel Geld man hat isst man Fleisch, Eier, gefüllt oder nicht gefüllt, dann verschiedenes Gemüse, Obst, Brot, Käse, Oliven auch Fisch, Meeresfrüchte. Solche Sachen und dann können sie immer wieder verschieden zubereitet werden, mit verschiedenen Soßen oder Füllungen und immer wieder neu kombiniert. Aber was das mit dem Olivenöl auf sich hat was du eben erwähntest dazu kann ich dir nichts sagen ob das wirklich stimmt, dass es in Hispania mehr davon gibt. Aber wenn es dein Vater sagt wird es wohl schon stimmen,“ sagte sie auch wenn sie das nur sehr ungern irgendwie zugab.


    Dann begann sie langsam zu essen, denn es war doch recht warm. Crispina nutzte auf jeden Fall etwas von dem Brot und tunkte es in die Soße und nahm auch etwas von dem Fleisch auf. Es schmeckte sehr gut und sie war froh, dass sie her gekommen waren, denn endlich bekam sie etwas zu essen was man auch genießen konnte. Leise seufzte sie kurz auf und schaute zu Lucius.


    „Das schmeckt gut oder?“

  • [Blockierte Grafik: http://img55.imageshack.us/img55/7766/luciuspetroniuscrispuskex5.jpg]| Lucius Petronius Crispus


    Auch Lucius löffelte sofort los, wobei er bei jedem Löffel der Soße vorsichtig pustete - er hatte sich schon zu oft die Zunge verbrannt, um sich von so etwas hereinlegen zu lassen. Allerdings pustete er ein wenig heftig, sodass ein Teil der Soße vom Löffel spritzte und Flecken auf seiner Tunica hinterließ. Aber egal, denn Lucius hatte sich den Happen bereits in den Mund geschoben und freute sich an dem Geschmack.


    Was seine Cousine da erzählte, klang ja sehr interessant. Im Grunde gab es also ähnliche Sachen wie hier: Fleisch, Eier, Gemüse, Obst, Brot, Käse, Fisch. Oliven gab es nicht, aber er kannte natürlich das Olivenöl, daher stellte er sich unter Oliven sehr saftige Früchte vor. Apropos Früchte - was waren eigentlich Meeresfrüchte? Und wie erntete man sie? Musste man da hinuntertauchen und dann so lange die Luft anhalten, bis man alles gepflückt hatte? Das machten bestimmt Sklaven! Oder irrte er sich?


    "Ja, schmeckt gut. Aber was sind Meeresfrüchte?"


    fragte er daher nach, denn sicherlich wusste Crispina so etwas!




  • Das Essen schmeckte wirklich mehr als lecker und Crispina sah über die Flecken schnell hinweg die Lucius machte. Sie wäre nie auf die Idee gekommen ihn deswegen zu rügen, schließlich war er doch nur ein Kind und diese besuddelten sich auch immer mal wieder. Sicher wusste Gunda wie man die Flecken wieder raus bekam. Aber darüber machte sie sich im Moment keine weiteren Gedanken.
    Das Fleisch schmeckte fast genauso gut wie zu Hause in Roma und sie genoss es sehr es zu essen, denn wer wusste schon wann sie wieder Gelegenheit dazu hatte. Immer wieder tunkte sie etwas von dem weichen Brot in die Soße und verspeiste es.


    Bei den Fragen von Lucius musste sie allerdings schmunzeln, denn er schaffte es doch immer wieder sie zum Nachdenken zu bringen. "Also Meeresfrüchte, ja wie erkläre ich das. Das sind Tiere aus dem Meer," versuchte sie es. "Muscheln zum Beispiel oder Krabben. Ich kann dir nur nicht sagen wie man an sie ran kommt. Irgendwie holt man sie vom Meer hinaus aber ich habe mich damit nie vorher beschäftigt," gestand sie ihm und hoffte, dass er wenigstens wusste was diese beiden Sorten zu essen waren. Denn wie sie das dann noch beschreiben sollte das wusste sie nun wirklich nicht.

  • [Blockierte Grafik: http://img55.imageshack.us/img55/7766/luciuspetroniuscrispuskex5.jpg]| Lucius Petronius Crispus


    Ach Muscheln! Die kannte Lucius, die gab es hier auch. Aber die Bezeichnung Meeresfrüchte hatte er dafür noch nie gehört. Auch hatte er keine Vorstellung, was Krabben waren, aber sicherlich war es so etwas ähnliches wie Muscheln. Vielleicht Muscheln mit kleinen Beinen, mit denen sie krabbeln konnten - woher sonst kam der Name?


    "Vielleicht bringen die Wellen sie an Land? "


    schlug er vor. Am Rhenus wurden auch manchmal Sachen angespült und einmal hatte er belauscht, wie ein Seemann vom Mare Germanicum erzählt hatte und dass da die Wellen noch viel größer waren. Außerdem wurde das Meer irgendwie ab und zu weniger oder so...aber das hatte er nicht so ganz verstanden.


    "Am Rhenus habe ich einmal eine Muschel gefunden, aber eine wo leer war."


    erzählte er. Das war nach der Schule gewesen, als er durch die Stadt geschlendert war. Nicht da, wo die Soldaten die Brücke bauten natürlich!




  • Crispina zuckte mit den Schultern. Sie hatte einfach keine Ahnung wie die Muscheln und die anderen Tiere aus dem Meer an Land und somit auf den Essenstisch kamen. Aber je mehr Fragen er stellte umso neugieriger wurde sie ja auch selber. Denn seine Fragen hatten schon etwas, es waren eben die unbedachten Fragen eines Kindes.


    „Vielleicht tun das die Wellen wirklich oder aber irgendjemand geht in das Meer und holt die Tiere raus. Ich weiß nicht vielleicht sollten wir irgendwann jemanden fragen der es vielleicht wissen könnte,“ sagte sie und nahm einen weiteren Löffel voll des Essens und biss etwas von dem Brot ab. Herrlich…..


    „Hier gibt es auch Muscheln? Ich wusste nicht, dass man so etwas auch in einem Fluss finden kann,“ meinte sie unwissend. „Wie sah die Muschel denn aus? Hmm vielleicht sollten wir mal Muscheln suchen gehen wenn es warm geworden ist,“ sagte sie und hoffte, dass sie einen guten Vorschlag gemacht hatte. Vielleicht wäre es ja ein kleines Abenteuer für den Jungen und sie war wenigstens nicht im Domus.


    Das Fleisch schmeckte wirklich einfach nur gut und Crispina war sich sicher, dass sie hier des öfteren essen würde sollte ihr Onkel ihr das benötigte Geld dafür aushändigen. Natürlich würde sie ihm nicht auf die Nase binden, dass sie es brauchte um sich etwas gutes zu Essen zu holen.

  • [Blockierte Grafik: http://img55.imageshack.us/img55/7766/luciuspetroniuscrispuskex5.jpg]| Lucius Petronius Crispus


    Auch er mochte das Essen hier lieber, doch er dachte nicht einmal daran, seinen Vater um Geld dafür zu bitten. Er konnte sich bereits in seinen jungen Jahren denken, dass er dafür einen Lacher oder eine Ohrfeige bekommen würde.


    "Ja, das wäre toll! Vielleicht finde ich dann noch eine!"


    Seine Muschel war braun und er hatte sie in seinem Versteck untergebracht, zusammen mit den wenigen Münzen, die er bisher gefunden hatte.


    "Hast du schonmal Muscheln gesammelt?"





  • Das Essen tat gut und Crispina ließ es sich schmecken während sie mit dem kleinen Lucius redete. Zwar war sie noch nie eine wirklich große Esserin gewesen, aber im Moment fühlte sie sich fast als wäre sie vollkommen ausgehungert gewesen und müsste das nun alles nachholen. Ja fast so als hätte sie seit Tagen nichts mehr wirklich anständiges bekommen und eigentlich war es ja auch so, zumindest in ihren Augen.


    "Magst du eigentlich etwas trinken?" fragte sie, da sie bemerkte, dass sie gar nichts zu trinken hatten.


    Crispina lächelte Lucius an und schüttelte dann leicht ihren Kopf. "Nein ich war noch nie Muscheln sammeln. Das ist doch schon ein Grund warum wir das beide einmal machen müssen, oder nicht?" meinte sie und fragte sich ob sein Vater schon jemals etwas so derartiges mit seinem Sohn unternommen hatte, wahrscheinlich nicht.

  • [Blockierte Grafik: http://img55.imageshack.us/img55/7766/luciuspetroniuscrispuskex5.jpg]| Lucius Petronius Crispus


    Sim-Off:

    Oh, hab ich ja total übersehen!


    "Ja, Milch mit Honig bitte!"


    beantwortete er die Frage. Von selbst wäre er zwar nicht darauf gekommen, doch wo sie fragte, war er nicht davon abgeneigt, sein Essen mit etwas herunterzuspülen. Bei seinem Vater gab es nie Milch, denn er sagte, dass Milchtrinken unrömisch war. Dennoch hatte Lucius irgendwo einmal Milch, die mit Honig gesüßt worden war, gekostet und hatte diesen Trank seitdem zu seinem Lieblingsgetränk erklärt. Und da Crispina ja auch sonst offensichtlich wenig mit seinem Vater gemein hatte, würde sie möglicherweise auch das erlauben.


    "Ja, vielleicht morgen nach der Schule...wenn ich keine langen Hausaufgaben habe."


    Meister Xanthos ließ die Jungen immer wieder auch zu Hause Aufgaben machen, die er dann am nächsten Morgen abprüfte. Und da Lucius kein großer Schreiber war, machten ihm diese Aufgaben auch wenig Spaß, wodurch sie noch länger dauerten als gewöhnlich.




  • Crispina fragte nicht groß nach, denn wenn sie eines schnell lernte dann, dass hier alles ziemlich anders war egal ob es das Essen, Trinken oder die Menschen waren, deswegen nahm sie es einfach so hin als Lucius ihr sagte er wolle Milch mit Honig trinken. Sie selber hatte so etwas bis jetzt noch nie zuvor probiert und dachte sich gleich, dass das hier sicher viele tranken, aber wissen tat sie es nicht. Letztendlich war es auch eigentlich egal, denn sie würde es Lucius natürlich erlauben davon zu trinken. So nickte sie. „Warte einen Moment ich bin gleich wieder da,“ meinte sie und stellte ihr Essen auf die andere Seite neben sich auf die Bank und stand auch schon auf um zu einem entsprechenden Stand zu laufen an denen Getränke verkauft wurden. Dort fragte sie als erstes nach dieser Milch mit dem Honig wobei die Händlerin, eine dickliche Frau, nickte und dieses Gebräu sofort bereitete. Crispina selber gab sich mit einem Saft zufrieden und bezahlte das Gewünschte auf der Stelle. Mit zwei Bechern in der Hand kam sie zu Lucius und dem Essen zurück und reichte ihm seinen Becher mit der Milch und dem Honig, dann setzte sie sich wieder hin. „Wie schmeckt das eigentlich? Diese Milch mit Honig? Ist das hier üblich? Ich habe so etwas noch nie gekostet,“ fragte sie den Kleinen und stellte ihren Becher nun neben ihr Essen auf die Bank und schaute ihn an.


    „Ich würde mich auf jeden Fall wegen der Muscheln morgen freuen. Das wäre sicher eine schöne Abwechslung und wer weiß was wir dann noch so alles erleben werden,“ meinte sie schmunzelnd wobei das ein klein wenig frech ausschaute. Aber sie wusste, es würde sicherlich Spaß machen mit ihm zusammen. Wahrscheinlich hatte er so etwas mit seinem Vater niemals gemacht.

  • [Blockierte Grafik: http://img55.imageshack.us/img55/7766/luciuspetroniuscrispuskex5.jpg]| Lucius Petronius Crispus


    Während Crispina aufstand und sich Milch besorgte, beobachtete Lucius die vorbeiwandernden Menschen. Manche hatte er schon gesehen, hier und da glaubte er sogar einen Freund seines Vaters zu erkennen. Er begann, seine Füße in der Luft tanzen zu lassen, bis Crispina mit zwei Bechern zurückkehrte.


    Als er getrunken hatte, hatte sich ein Milchbart über seiner Lippe gebildet. Erwartungsgemäß schmeckte das Getränk hervorragend. Mit der Zunge leckte er sich die Lippen, dann antwortete er


    "Die Barbaren trinken es. Wir Römer aber nicht so - Papa sagt, ein Römer trinkt Wein."


    Natürlich trank auch Lucius zu Hause Wein, doch war dieser natürlich stark verdünnt und häufig bekam er auch Posca zu trinken, was jedoch seinem Bedürfnis nach süßen Getränken nicht nachkam.


    Er hielt ihr den Becher hin und meinte


    "Probier! Schmeckt lecker!"


    Während seine Cousine kostete, wandte er sich wieder den Passanten zu. Soeben ging ein hochgewachsener Germane in einer karierten Hose vorbei. Auch Hosen waren etwas Seltsames: Sein Vater sagte, dass Römer so etwas nicht trugen, sondern dem Wetter trotzten. Trotzdem waren Germanen doch irgendwie zäh - warum hatten sie nur Hosen an?


    "Ja, das können wir machen! Aber erst Nachmittags - ich habe den ganzen Tag Schule!"


    Natürlich dauerte seine Schule nicht nur bis zum Prandium, sondern erstreckte sich nach einer Mittagspause fast über den ganzen Tag. Ihm graute bereits wieder vor morgen, denn sicherlich würden sie wieder an den Buchstaben arbeiten...Lucius hasste Buchstaben!




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