• Nachdem er erst spät am Abend aus der Stadt zurückgekehrt war, fand sich Modestus im Triclinium ein. Nach dem Senat hatte er noch einige Dinge besprechen müsse und es war wirklich ein anstrengender Tag gewesen. Deswegen hatte er dem aufgeregten Ianitor auch nicht wirklich zugehört. Irgendjemand war aus Hispania gekommen? Na, er würde schon sehen. Und so zog er seine Sandalen aus und lies sich gähnend auf einer der Triclinen nieder, denn die Haussklaven würden sicher gleich das Essen hereintragen.

  • Als Diademata auf dem Weg zum Triclinium war, sah sie schon die Sklaven das Abendessen herbeitragen. Hoffentlich würden sie auch an ihre Mahlzeit gedacht haben, denn bei dem Anblick des Essens begann ihr Magen zu knurren. Ein letzter prüfender Griff und Blick auf ihre Erscheinung und dann betrat sie das Triclinium. Sie hatte ihren Vater so lange nicht gesehen und sie wollte gerade bei diesem Treffen keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Zumindest musste sie sich für ihr Erscheinungsbild nicht schämen. Sie war ein wenig größer als die durchschnittliche römische Frau, aber schlank. Ihre Kleidung war ein wenig bieder, aber korrekt und angemessen.


    Nachdem die Sklaven das Essen für Modestus neben seiner Kline abgestellt hatten trat sie langsam näher. Sie hoffte, dass er sie erkennen würde und sie sich Erklärungen sparen könnte. Sie wollte diesen Moment nicht zur Peinlichkeit verkommen lassen. Also trat sie einfach näher und lächelte ihren Vater charmant an und wartete auf seine Reaktion.


  • Theogenes
    _______________


    Theogenes führte den Neuankömmling ins Triclinum und ließ gleich ein paar Leckereien herbeibringen.

    >Wenn du dich einen Moment gedulden würdest, ich werde den Hausherrn über deine Anwesenheit unterrichten.<


    Meinte Theogenes lapidar, wandte sich um und war im selben Augenblick auch verschwunden.





    IANITOR - GENS ANNAEA

  • Es ging alles so schnell, dass Milo kaum merkte, wie ihm geschah. Jetzt befand er sich im Triclinum, nur von Sklaven umgeben, die eifrig die Leckereien brachten. Während er wartete, nahm sich Milo ein paar getrocknete Früchte. Er war schopn gespannt, was Varus sagen würde, wenn er seinen Verwandten sah. Ob er sich über seinen Besuch freute? Solchen Gedanken nachgehend, wartete Milo geduldig auf seinen Verwandten.

  • Einen Agenblick dauerte es auch, bis Varus schließlich im Triclinum auftauchte. Mit Theogenes' Aussage, es sei Verwandtschaft im Haus, hatte der Ianitor nicht gerade mit Fakten m sich geschmissen uns so betrat Varus doch eher neugierig das Triclinum.
    Seune Neugierde sollte aber gleich gestillt werden, als er Milo ausmachte.
    Zugegeben in der Öffentlichkeit und ohne jegliches, wenn auch spärliches Hintergrundwissen seitens Theogenes hätte er Milo nicht erkannt.
    War er doch beim letzten Aufeinandertreffen noch ein kleiner Stöpsel.
    "Sei mir gegrüßt Milo. Wie ich sehe hat man sich mdein Wohl schon gekümmert?!"
    Mit diesen Worten ging Varus auf Milo zu und lächelte vertraut.

  • Die Zeit schien Milo lang geworden zu sein. Denn ungeduldig rutschte er auf einer der Klinen herum, die im Triclinum standen, und schaute gelangweilt vor sich hin.
    Dann endlich sah Milo, dass jemand das Triclinum betrat. Er konnte nur ahnen, dass es Varus war, denn er war noch ein kleiner Junge, als er das letzte Mal Varus gesehen hatte.
    Milo konnte sein Überraschung nicht verbergen, und auch Varus schien neugierig zu sein.
    "Sei mir gegrüßt, Varus!!! Ja, vielen Dank!!! Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich schon einen kleinen Happen gegessen habe? Die Reise war sehr anstrengend."
    Auch Milo lächelte Varus an. Man konnte Milo förmlich anmerken, wie froh er war, Varus wiederzusehen.

  • Varus reichte Milo zur Begrüßung die Hand und begutachtete ihn von oben bis unten und zurück.
    "Wie die Zeit vergeht Faustus. Als ich dich das letzte mal sah, warst du noch ein kleiner Dreikäsehoch."
    Das sich Milo schon bedient hatte, beantwortete Varus mit einem lächeln.
    "Das glaube ich dir gerne, das due Reise anstrengend war. Ich war auch schön öffters in Hispania."
    Varus deutete auf die Kline und ließ sich einen Becher verdünnten Wein reichen.


    "Aber lass uns doch Platz nehmen Faustus. Ich bin sicher du hast einiges zu erzählen."

  • Milo erwiderte den Händedruck und lächelte Varus an.
    "Ja, es ist eine Ewigkeit her, dass wir uns gesehen haben."
    Dann kam das Gespräch auf die Reise: "Von Tarraco mit dem Schiff war recht beschwerlich. Es sind einige Tagereisen bis Rom und mir wird auf Schiffsreisen immer so langweilig. Daran werde ich mich nie gewöhnen können."
    Varus bot Milo einen Platz auf einer Kline an.
    "Ja vielen Dank!!! Ich habe in der Tat viel zu erzählen. Doch zuerst könntest du mir mehr über unsere Familie hier in Rom berichten, denn ich habe vor, mich hier länger aufzuhalten. Vielleicht werde ich mich hier sogar für immer niederlassen."
    Während Milo sprach hatte ihm ein Sklave einen Becher mit Wein gereicht. Daran nippte er, während er darauf wartete, dass Varus ihm antwortete.

  • Varus ließ sich auf die Kline darnieder, was ihm Milo gleich tat.
    Ein kurzer Nipper am Wein, ein Tellet mit einer Auswahl an garnierten Eiern, einer handvoll Olven sowie etwas Hünchen. Natürlich alles mundgerecht wurde gereicht und der Sklave mit der Schüssel und dem Wasser standen quer bei Fuß.


    "Aber sag, was hast du in Hispania bis jetzt gemacht. Was für eine Ausbildung hast du genossen?"


    Was die ganzen Familienmitglieder betrifft, so waren die meisten oder besser gesagt, die wichtigsten ausgeflogen.
    "Bis auf die Hausangestellten und Sklaven musst du derzeit mit mir vorlieb nehmen. Modestus befindet sich gerade in Germanien Legatus. Ein paar weitere Familienmitglieder halten sich noch in Mantua auf aber ansonsten ist es recht übersichtlich. Es erfüllt mich mit Freude zu hören, das du vielleicht für längere Zeit in Rom bleiben möchtest. Natürlich bist du in unserem Stadthaus recht herzlich willkommen, so lange du magst. Was hast du vor, weil du einen längeren Verbleib in Betracht ziehst?"
    Erkundigte sich Varus und nippte abermals an seinem Becher.

  • Milo zupfte etwas seine Toga zurecht. Erst jetzt bemerkte er, wie schmutzig sie doch von der Reise war.
    "Bevor es mich nach Hispania verschlagen hat, war ich in Athen. Dort habe ich Studien betrieben in Philosophie, Rhetorik und der Dichtkunst. Als diese abgeschlossen warten, bin ich mit einem Studienfreund nach Hispanien gegangen, der dort ein Landgut besitzt. Dort habe ich in den letzten Jahren gelebt und gearbeitet."
    Milo nahm sich ein paar Oliven, während er Varus zuhörte, was er über die Verwandten in Rom berichtete. Von Modestus Abwesenheit hatte Milo ja schon gehört, aber dass sonst niemand von der Familie sich in Rom aufhielt, das verwunderte ihn doch ein wenig.
    "So, so, es ist also sonst niemand hier? Das ist schade, ich hatte gehofft, ein paar mehr Mitglieder der Familie hier anzutreffen. Ist mein Bruder nicht hier? Ich habe von Acratus schon ewig nichts mehr gehört. Weißt du, wo er sich im Moment aufhält? Er wollte doch zur Legio II in Mogontiacum, das war das letzte, was ich von ihm gehört habe."
    Neugierig mehr zu erfahren, blickte er Varus an.
    "Vielen Dank, dass ich hier bleiben kann. Ich möchte mich bei den Cohortes Urbanae als Rekrut bewerben und da verpflichte ich mich ja einige Jahre", erwiderte er grinsend.
    Milos heimliche Schwäche war schon immer das Militär gewesen. Er bewunderte die Soldaten schon seit seiner Kindheit. Bald würde sich ein Traum erfüllen.
    Er nahm sich ein garniertes Ei.

  • Wieder nippte Varus an seinem Becher. Ließ hier eine Olive in seinem Mund verschwinden und riss da ein Stück des Brotes entzwei und lauschte den Ausführungen von Milo.
    "Du kannst dich hier natürlich wie zuhause fühlen. Selbstverständlich stehen dir auch die Hausangestelten zu Verfügung. Ein Zimmer muss ich dir allerdings noch herrichten lassen."
    Gewisse Parallelen waren zu Varus' Ausbildung unverkennbar. Doch Varus war neugierig.
    "Für wie lang hast du dich in Athen aufgehalten? Als was hast du bei deinem Studienfreund gearbeitet?"
    Varus schwelgte in Erinnerungen,als er mit dem Schiff in Richtung Hispania unterwegs war. Als er eine Schiffsladung großzügiger Geschenke dort abzuliefern hatte.
    Was Acratus betraf,so machte Varus einen nachdenklichen Gesichsausdruck.


    "Was Acratus betrifft, so kann ich dir auch nicht mehr sagen, als du selber schon weißt. Er hatte sich auf den Weg nach Germania gemacht, wie du schon richtig sagst, umbei der II. anzuheuern. Von da ab verliert sich seine Spur."
    Was jedoch die Personenanzahl im Anwesen betraf, so war sie bei weitem nicht so lehr wie Milo vermutete. Hier war immer etwas los abet vielleicht waren nicht gerade die Personen anwesend, die Milo gern zu Gesicht bekommen hätte.

  • Milo trank einen Schluck Wein.
    "Vielen Dank, Varus!!! Das Zimmer kann auch das Gästezimmer sein, ich habe vor, nur ein paar Tage in der Domus zu bleiben und mich dann bei den Cohortes Urbanae zu melden. Dann werde ich die nächste Zeit dort wohnen und nur noch für Besuche hier sein können. Diese werde ich aber sooft es mir möglich ist, machen".
    Auf den Hinweis, dass sich Milo einige Zeit in Athen aufgehalten hatte, reagierte Varus neugierig.
    "Mein Studienaufenthalt in Athen hat mehrere Jahre gedauert. Insgesamt waren es drei Jahre. Auf dem Landgut habe ich bei Arbeiten geholfen, die so anfielen. Dies und das. Dafür gab es zwar auch Sklaven, aber wenn ich nichts zu tun habe, wird es mir immer langweilig", fügte Milo mit eine Lächeln hinzu.
    Auch Vaus wusste anscheinend nichts von seinem Bruder Acratus.
    "Ich werde mit der Legio II Kontakt aufnehmen und fragen, ob man etwas über den Aufenthalt meines Bruders weiß. Dann habe ich wenigstens Gewissheit, diese Ungewissheit quält mich schon einige Zeit."
    Milo nahm sich vor, noch vor seinem Anheuern bei den Cohortes Urbanae einen Brief an die Legio zu schreiben.

  • "Wie du willst Faustus."
    Meinte Varus, schnippte mit dem Finger und deutete mit einer Geste in Richtung eines Sklaven das Gästezimmer vorzubereiten.


    Varus spielte mit mit einer Traube zwischen seinen Fingern und ließ schließlich eine im Mund verschwinden.
    "Mmmmmm, hast du dir schon Gedanken bezüglich deiner weiteren Karriere gemacht oder hat das mit den Stadtkohorten vorerst Priorität?"
    Sicher wäre auch was bei Milo bezüglich einer gehobeneren Karriere zu machen. Das lag alleine an ihm.


    "Wenn du bezüglich deinem Bruder nichts erreichst, gibst du mir nochmal bescheid."
    Die Konnektions von Varus war sicherlich umfangreicher.

  • Varus schnippte mit dem Finger und ein Sklave lief aus dem Raum. Dieser würde Milo das Gästezimmer vorbereiten. Milo war zwar müde, hatte aber die Absicht, noch mehr zu erfahren und noch mehr zu erzählen, bevor er sich für heute zur Ruhe begab.
    "Die Cohortes Urbanae haben absolute Priorität. Ich möchte dort die Karrierleiter erklimmen, falls die Götter es mir ermöglichen. Es war schon immer mein Traum im Militär zu dienen und ich glaube, dass ich hier in Rom bei den Stadtkohorten zufrieden sein werde." Dabei nickte Milo bestimmt und ließ eine Olive in seinem Mund verschwinden. Ob ihn später vielleicht sein Weg zu einer anderen Legio führte, dass konnte er natürlich nicht wissen, aber das würde die Zeit zeigen.
    "Wenn bei der Legio niemand Bescheid weiß, was mit meinem Bruder geschehen ist, komme ich auf das Angebot zurück!!", sagte Milo.
    "Was macht eigentlich deine Karriere, Varus?", fragte Milo interessiert weiter.

  • Die Stadtkohorten wären zwar in diesem Fall nicht Varus' erste Wahl gewesen,doch hatte der Junge sicher seine Vorstellungen und dies war auch gut so.
    "Die Götter aber danach zählt auch viel der eigene Wille, das Durchsetzungsvermögen und natürlich die nötigen Gönner sowie Führsprecher."
    Ließ er Milo nicht in seinem Ehrgeiz bremsen.
    "Was die Karriereleiter betrifft, insbesondere die Führsprache sowie die nötigen Mittel für Qualifikationen sind vorhanden. Daran und an der Unterstützung der Familie wird es nicht mangeln."

  • Das, was Varus über den eigenen Willen, das Durchsetzungsvermögen, die Gönner und Fürsprecher sagte, war Milo durchaus bewusst. Ohne diese vier Dinge ging wenig, wenn man Römer war.
    Milo hatte durchaus einen starken Willen und konnte sich sehr gut durchsetzen. Gerade dachte er daran, dass er mit etwas Zeit sicher einige Gönner finden würde, als Varus auch schon darauf hinwies, dass Milo auf die Unterstützung der Familie zählen konnte.
    Mit einem beruhigten Lächeln bedankte sich Milo: Vielen Dank, Varus, dass ich auf die Familie bei meiner Entscheidung zählen kann!!!" Es war wichtig, die Familie hinter sich zu wissen.
    Auf seine letzte Frage nach der Karriere von Varus hatte dieser Milo keine Antwort gegeben. Hatte er es etwa überhört?
    Deshalb fragte Milo noch einmal: "Was macht deine Karriere, Varus?" Ein leichtes Schmunzeln umspielte Milos Gesichtszüge dabei.

  • Das die Familie hinter dem Tun und Wirken seiner Mitglieder stand, war selbstverständlich. Doch Varus bemerkte, das Milo gut erzogen war und solch Aussagen anscheinend nicht selbstverständlich waren.


    Die Frage Milo's nach Der Karriere von Varus hatte dieser glatt übergangen.
    Er hielt in diesem Moment einfach das Anliegen von Milo als wichtiger.
    Varus blickte kurz zur Decke des Raumes. Waren es doch schon etliche Jahre, die er in der Kanzlei Tag für Tag seiner Arbeit nach ging."Ich bin schon viele Jahre in der kaiserlichen Kanzlei als Procurator a libellis. Eine nicht zu unterschätzende Position."

  • "In der kaiserlichen Kanzlei bist du also tätig", Milo nickte anerkennend. "Dann bist du ja bestimmt über die kaiserlichen Angelegenheiten bestens unterrichtet. Ich habe übrigens Gerüchte gehört, dass sich der Kaiser im Moment ziemlich rar macht. Ist an diesen Gerüchten etwas dran?", fragte Milo interessiert, während er an seinem Becher nippte. Schließlich war es wichtig zu wissen, was mit dem Princeps war, vor allem, wenn man Mitglied der Stadtkohorten werden wollte. Vielleicht wusste Varus darüber zu berichten, und Milo konnte sich so direkt ein Bild machen.


  • Varus nickte Milo zustimmend und grinsend zu.
    "Da hast du Recht Faustus. Es gibt eigentlich nichts, worüber ich nicht bescheid weiß.
    Dies sind auch keine Gerüchte, das unser Kaiser schon seit langem aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit in Misenum weilt. Praktisch kannst du davon ausgehen, dass das Reich von seinem Stellvertreter dem Praefectus Urbi, Vescularius Salinator regiert wird."

    Varus nahm einen Schluck aus dem Becher zu sich. Mehr wollte er vorerst nicht veraten.
    "Man wird sehen, wohin uns das führt."
    Die letzten Worte von Varus waren nicht einfach so herausgesagt, wie es vielleicht klang. Vielmehr war da ein kleiner sorgenvoller Unterton auszumachen.

  • Genaueres wusste Milo über die Abwesenheit des Kaisers nicht.
    "Das sind ja sehr interessante Neuigkeiten, Varus!!! Milo sah es Varus an, dass er etwas in Sorge über die weiteren Entwicklungen war, wenn der Kaiser nicht bald wieder auf der Bildfläche erschien."Ich wäre froh, wenn du mich über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten würdest. Man kann schließlich nie wissen, wie sie einem nützlich sein könnten."
    Auf einmal spürte Milo die Anstrengungen des Tages. "Würde es dir etwas ausmachen, unser Gespräch ein andermal fortzusetzen, die Reise war anstrengend und ich würde mich gerne zurückziehen und etwas ausruhen." Milo musste herzhaft gähnen.


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