Officium des Praefectus Castrorum Fabius Vibulanus

  • Scato schaute Vibulanus schon beinahe entgeistert an. Dieser würde die Legion verlassen? Das konnte doch nicht sein. Vibulanus war für ihn immer eine Bezugsperson in der Legio gewesen. Er hatte ihn ausgebildet und auch im nachhinein gefördert. Deshalb meinte Scato zuerst lediglich:


    "Du verlässt die Legion?"


    Doch danach fasste sich Scato wieder und nickte seinem Lehrmeister zu:


    "Natürlich Praefectus. Du wirst von mir diese Briefe bekommen. Ich werde dir ausführlich Bericht erstatten."


    Zugleich schob er aber den Beutel mit den Münzen zurück:


    "Du brauchst mich dafür nicht zu bezahlen Praefectus. Ich bin dir dies schuldig. Du hast mich stets gefördert, ich stehe in deiner Schuld."


    Dabei blickte Scato Vibulanus etwas wehmütig an....

  • Zitat

    Original von Quintus Fabius Vibulanus


    "Herein!"


    rief Vibulanus, der gerade damit begann einige Dinge zusammenzupacken, denn bald würde er das Officium räumen müssen.


    Nachdem er das „Herein!“ vernommen hatte, öffnete Lyros die Tür und ging hinein.
    Er verneigte sich steif und sagte auf Latein: “Salve! Ich heiße Lyros und komme von der regia Praefecti. Der praefectus Alexandriae et Aegypti hat mir aufgetragen, dir dieses Empfehlungsschreiben zu überbringen.“


    Mit diesen Worten präsentierte er eine Schriftrolle mit dem Siegel des Statthalters.




    Quintus Fabius Vibulanus, der Überbringer dieses Empfehlungsschreibens, ist untadeliger römischer Herkunft, mein client und hat mir in meiner Zeit als praefectus legionis der legio XXII Deiotariana, sowie als praefectus Alexandriae et Aegypti treue und ganz besonders lobenswerte Dienste erwiesen. Dafür wurde er mit einer phalera ausgezeichnet.
    Unter meinem Nachfolger als praefectus legionis tat er sich weiter hervor und wurde als praefectus castrorum in den Offiziersstab befördert. Er wird seine zwanzigjährige Dienstzeit unter dem Adler als hochgeachteter Soldat beenden.
    Quintus Fabius Vibulanus ist ein Mann, der die römischen Tugenden idealtypisch in seiner Person vereint und ich empfehle seine Dienste uneingeschränkt weiter.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PAeg_Papyrus.png]


    ALEXANDRIA – ANTE DIEM XI KAL OCT DCCCLIX A.U.C.

    (21.9.2009/106 n.Chr.)


  • "Du behälst das Geld. Sieh es als Befehl, wenn nötig. Und falls es dir wirklich nicht passt, kannst du von dem Geld deinen Kameraden einen Ausgeben und auf den alten Praefectus Castrorum anstoßen."


    sagte Vibulanus leicht schmunzelnd und beachtete den Beutel nicht weiter. Die Summe war für ihn nicht besonders groß. Er verdiente das Dreifache davon in einer Woche.


    "Davon abgesehen gibt es noch etwas anderes. Ich habe mit dem Praefectus Legionis gesprochen und er hat mir zugestimmt dir für deine Verdienste am Tor des Königsviertels während der Mob vor dem Tor gewütet hat eine Phalera zu verleihen. Nicht jeder wäre so ruhig geblieben wie du, Optio. Du hast richtig gehandelt und dadurch die Lage nicht weiter eskalieren lassen. Natürlich ist das jetzt keine so herausragende Heldentat, aber daher bekommst du ja auch eine Phalera und keine Corona Civica Quaercea"


    sagte Vibulanus und aus seiner Schublade nahm er aus einem kleinen Kästchen eine der vielen Metallscheiben und ein kleines Lederbändchen.


    "Stillgestanden, Optio!"


    befahl Vibulanus und stand dann von seinem Stuhl auf. Sobald der Optio Haltung angenommen hatte, und band die Phalera an einem Riemen der Uniform des Optios an.

  • Zitat

    Original von Lyros


    Nachdem er das „Herein!“ vernommen hatte, öffnete Lyros die Tür und ging hinein.
    Er verneigte sich steif und sagte auf Latein: “Salve! Ich heiße Lyros und komme von der regia Praefecti. Der praefectus Alexandriae et Aegypti hat mir aufgetragen, dir dieses Empfehlungsschreiben zu überbringen.“


    Mit diesen Worten präsentierte er eine Schriftrolle mit dem Siegel des Statthalters.


    "Salve und danke. Richte dem Praefectus auch meinen Dank und die besten Grüße aus."


    sagte Vibulanus und nahm den Brief entgegen. Sorgsam entrollte er ihn und las ihn. Dann rollte er ihn auch sogleich wieder ein und legte ihn sorgsam weg.

  • "Wie du wünscht."


    antwortete Scato und steckte das Geld weg. Dann kam aber erst die dicke Überraschung für ihn. Das er eine Phalera erhalten würde, damit hatte er nun am allerwenigsten gerechnet. Die Geschichte am Tor lag nun schon einige Zeit zurück und er hatte nicht geglaubt das er davon noch einmal hören würde.


    Scato nahm also Haltung an und streckte dem Praefectus seine stolzgeschwellte Brust entgegen. Nachdem Vibulanus die Phalera befestigt hatte meinte der Iulier knapp:


    "Danke Praefectus Castrorum."

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