Casa Quintilia (alt)

  • Lucia saß vor dem Kamin und blickte Gedankenverloren ins Feuer.
    Sie bemerkte Maximus Eintreten nicht, ebenso wenig, dass er sie beobachtete.
    Sie änderte lediglich ihre Sitzposition etwas und schaute den Flammen beim Tanzen zu. Sie hatte ja jetzt nicht viel anderes zu tun, jetzt wo ihr ihre Pflichten im Marstempel auch noch genommen waren.

  • Einen kurzen Augenblick später schritt ich letztlich auf sie zu und sprach im gehen. "Na, starrst du immer noch stundenlang ins Feuer?" Maximus hatte ein grinsen aufgelegt und rechnete schon mit einer stürmischen Einlage, wenn Lucia ihn hinter sich erblicken würde.

  • Lucia derhte sich überrascht um, ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    Maximus
    Sie stand langsam auf und ging auf ihn zu. Sie umarmte ihn fest, barg ihr Gesicht an seiner Schulter.
    Dein Bein? Wie geht es dir?, murmelte sie in den Stoff.

  • Es war schön wieder ihren zärtlichen Körper an meinem zu spüren. Wie lange blieb es nur eine entfernte Erinnerung. Sie schmiegte sich an meine Schulter und ich roch an ihrem wohlriechenden Haar. Von der Überwältigung des Widersehens stieg Maximus eine kleine Träne ins Auge. Seine Sehnsucht, die so lange an ihm genagt hatte, war gestillt. "Ich sollte mich vielleicht erst einmal setzten. Der Krieg ist an mir nicht spurlos vorbeigegangen..." Er stellte seinen Gehstock zur Seite und setzte sich zusammen mit Lucia.

  • Lucia lies sich neben Maximus sinken und schluckte.
    Nein, der Krieg ist an niemandem spurlos vorbeigegangen.
    Dennoch war sie froh wenigstens Maximus wieder bei sich zu haben. Wenigtens ihn. Er hatte sich kaum verändert, wenn man von der Tatsache mit dem Stock absah, und das freute Lucia. er war noch immer ihr Maximus.

  • "Zumindest scheint es dir gut zu gehen." sagte Maximus wieder etwas positiver. Danach blickte er auf sein rechtes Bein und begann zu erzählen. "Lucia...dieses Bein wird wohl nie wieder wirklich heilen. Um es zu entlasten werde ich mein Leben lang mit diesem Gehstock laufen müssen...Ich lag Wochenlange im Lazarett, doch niemand konnte etwas für mich tun. Dem zu Folge bin ich für die Legion auch nicht mehr von nutzen und ich wurde vor kurzem Ehrenhaft entlassen." Maximus blickte an die Decke, immer noch traf es ihn hart, die Legion verlassen zu haben. Doch das Schicksal wollte es so...

  • Ja, mir scheint es gut zu gehen., dachte sie, verdrängte diese Gedanken dann aber sogleich wieder und hörte Maimus zu.
    Das mit dem Bein macht mir nichts., meinte sie auf seine Worte sanft. Aber was hast du jetzt vor?
    Sie strich ihm leicht durch die Haare.
    So sehr sie sich auch für die eigennützigen Gedanken schämte, sie hoffte so sehr, dass er jetzt nicht mehr so lange Zeit von ihr fort sein würde.

  • "Auf jeden Fall werden wir nie wieder so lange getrennt bleiben." er streichelte ihr übers Haar und sah ihr tief in die Augen. "Das versprech ich dir."


    "Ich habe auch schon konkrete Pläne, was unsere Zukunft betrifft. Allerdings bevor ich dir alles sage, muss ich dir eine Frage stellen...Bindet dich noch irgendetwas an Mogontiacum, gibt es etwas, dass du unter keinen umständen zurücklassen kannst?" Er machte ein ernstes Gesicht und verlangte eine ehrliche Antwort.

  • Lucia schüttete traurig den Kopf.
    Nein, Magnus ist... ist ja tot.
    Es fiel ihr immer noch schwer es auszusprechen.
    Meine Stelle als Marspriesterin habe ich vor kurzem wegen einem blöden Senatsbeschluss verloren. Ein paar Freunde von mir leben hier, aber... sie zuckte mt den Schultern. Sie kann ich ja jederzeit besuchen, oder ihnen Briefe schreiben.
    Während sie das alles sagte hatte sie wieder ins Feuer gestarrt. Sie konnte Maximus irgendwie nicht angucken, warum wusste sie selbst nicht.
    Aber als sie geendet hatte schaute sie ihn wieder mit einem leicht gezwungenem Lächeln an.
    Warum fragst du?

  • Magnus...es war sehr traurig für Maximus als sie ihn erwähnte. Er wollte nicht darauf zu sprechen kommen, weil eine Unterhaltung in diese Richtung sicher zu schwer für beide gewesen wäre, also schwieg er. "Du hast sogar deine Stelle im Tempel verloren? Der Senat ist selbst schuld, wenn er dadurch so fähiges Personal verschwendet. Aber gut...das macht die Sache natürlich leichter." Er schwieg einen Moment und kam dann zur Sache. "Was hälst du davon noch heute Abend deine Sachen zu packen um im Morgengrauen reisebereit zu sein? Ich will nach Rom!" Bevor er ihr nun sagte, warum, wieso und weshalb wartete er ihre erste Reaktion ab.

  • Morgen los? Nach Rom?
    Lucia wusste im ersten Moment nicht, was sie dazu sagen sollte.
    Einerseits hatte sie ganz und garnichts dagegen. Andererseits, so schnell? Sie würde sich nicht mal von allen hier verabschieden können...
    Aber auf der dritten Seite musste sie eh nach Rom, wenn sie mit dem Pontifex Minor oder sonstwem über eine Versetzung zu einer anderen Gottheit sprechen wollte...
    Aber sie war nicht der Typ, der einfach ja sagte, ohne zu wissen, was da auf ihn zu kam. Deshalb fragte sie im nicht ablehnenden Tonfall:
    Weshalb?

  • "Überleg doch, was wir in Rom alles erreichen können. Ich plane in die Politik zu gehen und des Weiteren können wir ein schönes Leben auf dem Anwesen der Octavia führen. Eines Tages zeige ich dir auch mal den großen Landsitz meines verstorbenen Onkels." Maximus stellte sich das Leben so wundervoll vor, wie er mit Lucia in der großen Stadt alt werden würde. "Außerdem..." setzte er fort "lässt sich in Rom ein größeres Fest organisieren." Er atmete kurz durch. "...Ich habe es nie offiziell gemacht, aber es war für mich schon immer zu 100% klar, dennoch werde ich es jetzt nachholen." Er nahm ihre Hand und stellte die Frage, die ihm schon so lange auf der Zunge lag: "Lucia, willst du mich heiraten?"

  • Lucia blickte Maximus erst verwundert, dann so fröhlich, wie schon lange nicht mehr, an. Sie schien zu strahlen.
    Da fragst du noch? Natürlich!
    Lachte sie und drückte seine Hand, ehe sie ihm in die Arme fiel und einen langen sanften Kuss gab.

  • Dann war es jetzt also endgültig, pure Freude stieg Maximus ins Gesicht. Nachdem er sie wieder von sich lösen konnte sprach er weiter. "Ich wusste, dass du das sagen würdest. ;) Dann ist es jetzt also beschlossen, wir gehen nach Rom und führen ein neues, besseres Leben. Wir sollten schon bald alles für die Reise vorbereiten."

  • EINLADUNG


    Hiermit lädt die Gens Duccia Dich und Deine Begleitung zum


    Julfest


    am


    ANTE DIEM XII KAL IAN DCCCLVII A.U.C. (21.12.2006/103 n.Chr.)


    in die Casa Duccia in Mogontiacum ein.


    Für Speiß und Trank ist gesorgt.


    gez.
    Valentin Duccius Germanicus


    Sim-Off:

    Germanien war ein Provinz mit Mischreligion, weshalb ich mich freuen würde, wenn das Ganze entsprechend gehandhabt werden könnte ;)


  • Caius Quintilius Iuba, Casa Quintilia, Mogontiacum, Germania


    Lieber Bruder,


    da ich es inzwischen schon eine Weile versäumt habe, mal wieder etwas von mir hören zu lassen, habe ich mich heute endlich mal wieder zusammengenommen um dir ein paar Zeilen zu schicken.


    Hier in Roma ist das Leben so bunt und vielfältig. Man findet so viel Zerstreuung. Du solltest mich irgendwann mal besuchen kommen. Meine beiden Großcousins und ich verstehen uns gut, die beiden albern den halben Tag lang nur herum; von daher habe ich keinen Grund mich langweilen zu müssen.


    Wie geht es dir in Mogontiacum?


    Auf deine Antwort freue mich schon heute, großer Bruder!


    Narcissa

  • Vor einer Weile war er gestürzt und das kaputte Bein war wieder in Mitleidenschaft gezogen worden. Dummerweise hatte er zu lange gewartet und so wusste der Medicus ihm nur noch die Amputation anzubieten. Was blieb ihm übrig? So kam es dazu, doch es sollte sich rausstellen, dass selbst jene schon zu spät kam und so lag er nun im Fieber in seinem Bett, von einer Mietsklavin betreut. In klaren Momenten diktierte er ihr, die zum Glück zu Schreiben wusste, sein Testament.


    TESTAMENT


    Ich, Caius Quintilius Iuba, geboren am 13.06.76, wohnhaft in Mogontiacum, ledig, errichte nachfolge gegebene Anordnungen als meinen letzten Willen:


    § 1 Erbeinsetzung
    Ich setze Quintilia Narcissa, geboren am (______), derzeit wohnhaft in Roma, zum alleinigen Vollerbe meines Vermögens, meiner Waren und Betriebe ein.


    § 2 Auflage
    Hiermit belaste ich Marcus Quintilius Montanus mit folgender Auflage: Meine Schwester Quintilia Narcissa soll stets von ihm beschützt werden und auch dafür sorgen, dass sie einem guten Manne zugeführt wird.


    § 3 Testamentsvollstreckung


    1. Ich ordne Testamentsvollstreckung an. Zum Testamentsvollstrecker bestimme ich den Decemviri litibius iucandis.
    2. Der Testamentsvollstrecker hat die Aufgabe, die Abwicklung des Nachlasses vorzunehmen. Insbesondere die Überschreibung des Betriebes, der Waren und der Vermögenswerte an Quintilia Narcissa.


    § 4 Testierfreiheit
    Ich erkläre, dass ich nicht durch ein bindend gewordenes gemeinschaftliches Testament oder einen Erberlass an der Erfüllung dieser Worte gehindert bin.


    Mogontiacum, PRIDIE ID IUL DCCCLVII A.U.C. (14.7.2007/104 n.Chr.)

    _________________
    Caius Quintilius Iuba


    Das sollte das letzte sein, wozu er in der Lage war. Zwei Tage später starb er an den Folgen einer alten Verletzung, die eigentlich als halbwegs gut geheilt galt. Doch manche Umstände sorgten für das wieder verschlimmern und dann dafür, wogegen die Medici in der Legio gekämpft hatten.

  • Es dauerte eine ganze Weile, bis die Tür sich dann doch noch öffnete. Ein älterer Sklave schaute erstaunt auf den unerwarteten Besucher. "Salve. Was willst Du?" Die Frage war weniger ein Ausdruck der Unhöflichkeit, als vielmehr der Verblüffung. Denn offensichtlich hatte der Sklave nicht damit gerechnet, daß jemand anklopfen würde.

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