Das Lupanar am Ende der Straße


  • Celsus blickte zum Fenster hinaus und seufzte dabei schwer. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Alles, was er in letzter Zeit angepackte, ging schief. Zuerst dieses dumme Gerede seines Konkurrenten, der ihm nach und nach die Kundschaft damit abgrub, dann war ihm die Frau weggelaufen und jetzt das!
    "Und da kann man gar nichts mehr machen?", fragte er noch einmal den bulligen Nubier, der sich um seine Mädchen kümmerte.


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    "Nein Herr, gar nichts! Der medicus kann es sich auch nicht erklären. Er meinte, morgen, spätestens übermorgen wird sie tot sein. Oder heute Nacht schon!", antwortete der ganz sachlich. Im Laufe seines Lebens hatte sich der Nubier ein dickes Fell wachsen lassen und war abgestumpft, gegen das Leid und Elend, das ihn täglich umgab.


    Celsus wischte mit seinen dicken, gichtgeplagten Fingern den Schweiß von der Stirn. Die fetten Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen. Nichts, außer sein Name erinnerte noch an den ehemaligen Sklaven, dessen Herr ihn in seinem Testament mehr als reichlich bedacht hatte. Nicht nur die Freiheit hatte er ihm nach seinem Tod geschenkt, auch hatte Celsus sich über eine beträchtliche Summe an Geld erfreuen können, was ihm den Start in die Freiheit ungemein erleichtert hatte. Doch nun stand alles auf dem Spiel, was er sich in den letzten Jahren aufgebaut hatte.
    "Nichts darf davon nach außen gelangen! Sonst können wir endgültig einpacken! Ihr habt sie doch schon fortgeschafft?" Celsus Stimme klang energisch. Er behielt den Nubier im Visier. Wenn jetzt auch noch die Runde machte, dass schon wieder eines der Mädchen gestorben war, dann war er am Ende. Schlimm genug, dass dieser Mistkerl Evander überall herumerzählte, sein Schwager hätte sich bei einem der Mädchen angesteckt. Seitdem war die zahlende Kundschaft dramatisch gesunken.


    "Nein, Herr. Sie ist noch da. Aber ich sorge dafür, dass alle den Mund halten. Du kannst dich auf mich verlassen."
    Celsus schnaubte verächtlich. "Schaff sie weg! Ich will sie hier nicht mehr sehen. Schaff sie meinetwegen vor die Stadt. Sie hat hier nichts mehr verloren. Da draußen kann sie meinetwegen krepieren." Er war in Rage geraten, bei dem Gedanken, dass er nun auch noch ein wertlos gewordenes Mädchen durchfüttern sollte.


    "Wie du wünschst, Herr." Der Nubier verneigte sich leicht und verließ das Zimmer. Celsus sah ihm noch nach. Dann sah er wieder zum Fenster hinaus und seufzte.
    Er musste hier raus! Einfach nur noch raus wollte er und sich betrinken! Der Alkohol betäubte ihn für einige Stunden, in denen er nicht darüber nachgrübeln musste, wie ihm alles,was er mit eigenen Händen und dem Vermögen seines ehemaligen Herrn aufgebaut hatte, wie Sand durch die Finger zerrann.

  • Schnurstracks marschierte die Zeit auf den Morgen zu doch es war noch immer stockdunkel. Quintus war nun schon seit Sonnenuntergang unterwegs. Wäre nur nicht die unangenehme Arbeitszeit zu der er gezwungen gewesen. Aber im Transportgewerbe war es schon lange nicht mehr erlaubt tagsüber in Rom zu liefern. Nur so konnte der Infarkt für Rom verhindert werden. Quintus verstand das zwar, doch es ärgerte ihn dennoch. Aber seine Arbeit war noch immer besser als das was die Taglöhner taten. Oder die Freien und Sklaven die er selbst ausbeutete. Er hatte es eigentlich nicht nötig noch selbst Wahren zu verteilen, doch er konnte es trotz allem nicht lassen.
    Sein mit Mehl und Gemüse beladener Karren holperte über das schmutzige Pflaster. Er war auf dem Weg zu Bäckerei und Garküche des kleinen Marcus und seiner dicken Frau. Unwillkürlich stahl sich ein breites Grinsen in sein Gesicht. Sein Plan hatte funktioniert. Eine saftige Preiserhöhung die auch seine Konkurrenten mittrugen und ein kläglicher Versuch sich selbst mit Vorräten einzudecken und schon war ihm Marcus in die Falle gegangen. Das über dessen fehlgeschlagenen Maultierkauf der Haussegen nicht länger im Lot hing war ihm allerdings völlig egal.
    Wie er so durch die Subura kutschierte fielen ihm mit einem mal fünf Gestalten auf, die sich an einer Hauswand entlang bewegten. Sie sahen ziemlich verdächtig aus und er überlegte ob er die nächsten vigiles die ihm begegneten darauf aufmerksam machen sollte. Doch die waren in der Subura nicht so häufig zu sehen wie in anderen Teilen der Stadt und als er endlich von einigen kontrolliert wurde war er über diese Verzögerung so verärgert, dass er "vergaß" es zu erwähnen.


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    Ein letzes Mal blickte sich Catubodus um, aber seit dem Wagen, der allzu nahe hinter ihnen über eine Querstraße gefahren war, hatte sie keine Menschenseele mehr erblickt. Nur einige Ratten, die sich von Dreck der Gosse ernährten hatten sie wohl bemerkt. Zumindest jene die von Murcus und Titus ab und an mit Fußtritten malträtiert worden waren. Catu hielt sich mit derlei Beschäftigungen nicht auf. Es war Rom also war mit Ratten zu rechnen, gerade in der Subura, denn hier gab es ja auch die zweibeinigen.
    Ratten, die unschuldige, junge, hübsche Frauen von der Straße raubten, nur um sie an ein heruntergekommenes Bordell zu verschachern. Ratten wie er. Es war wahrlich nicht die angenehmste Arbeit, die er je angenommen hatte, aber Asellus bezahlte ihn gut und irgendwer musste schließlich darauf aufpassen, dass die Ware nach dem Raub nicht beschädigt wurde. Er bedachte die beiden Opfer ein letztes Mal mit einem abschätzigen Blick, wobei er sich jede mitleidige Regung versagte. Mitgefühl war ohnehin recht selten in dieser Stadt und er war nicht gekommen um die zu ändern. Auch wenn der Anblick den die beiden Frauen, die gefesselt und geknebelt von Murcus und Titus an Stricken dahergeschleift wurden, boten selbst einen Anblick, der ein noch so hartes Herz hätten erweichen müssen. Immerhin waren die Fesseln nicht allzu stramm angezogen, denn auch davon entstehende Druckstellen hätten den Wert gemindert.
    Es handelte sich wie vom Bordellbesitzer ausdrücklich gewünscht um eine Nubieren. Diese waren in der Regel Sklaven und somit nur tagsüber unterwegs, was ein ziemliches Risiko darstellte, doch mit einiger Überredungskunst hatte man sie an ein schattiges Plätzchen gelockt und dort überwältigt. Die andere, eine brünette römische Schönheit war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen und so hatte man auch sie wegen ihres gottgleichen Gesichts "überredet". Eine blonde, nordische Schönheit fehlte noch aber war würde wohl demnächst auch diesen Wunsch erfüllen können. Denn die Stadt war unglaublich groß. Man musste sich nur umschauen. Verhalten klopfte an die Hintertür, gespannt ob der Auftraggeber zufrieden sein würde.

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    Dem Nubier war das Klopfen an der Hintertür nicht entgangen. Die letzten, der spärlichen Gäste waren vor Stunden schon gegangen. Eine unheimliche Ruhe lag über dem Lupanar. Die lupae lagen eingesperrt in ihren Zellen. Sie schliefen, um sich auf den Nächsten Tag vorzubereiten, der schon bald beginnen sollte. Nur aus einer Zelle hörte man ein leises Wimmern, das aber auch irgendwann aus der Erschöpfung heraus verstummt war. Der Nubier hatte im Laufe der Jahre ein dickes Fell bekommen. Gegen das Leid und das Elend der Frauen war er abgestumpft. Er ignorierte es einfach und dachte auch nicht darüber nach. Jeder hatte seine Bestimmung, die Huren wie auch er.


    Bevor er die Tür öffnete, sah er erst durch eine kleine Klappe, die sich in der Tür befand, nach draußen. Er erkannte im Schein seiner Lampe, die er mit sich führte, einen Mann, der ihm nicht bekannt war. Ein Kunde war das nicht. Der würde nicht um diese Zeit kommen und auch schon gar nicht am Hintereingang. Er wusste, Celsus erwartete einige zwielichtigen Kerle, die ihn mit Nachschub versorgen sollten. Der Nubier wusste aber auch, dass man in diesem Millieu niemanden trauen konnte.
    "Wer klopft da zu so früher Stunde?", brummte er dem Fremden entgegen.

  • "Die Nox bringt die Venus." antwortete Catu im vereinbarten Code Dabei war es zwar eigentlich keine Venus mehr sondern deren zwei. Aber Code war eben Code und weil Asellus kein Gott der Dunkelheit eingefallen war mussten sie eben mit der personifizierten Finsternis vorlieb nehmen. Auch wenn diese eben weiblich war. Titus hatte gemurrt, Murcus hatte gemault und Catu hatte mit den Schultern gezuckt. Sein Ego war gesund genug um derlei ignorieren zu können.
    "Ich bringe die erste Hälfte der vereinbarten Lieferung." fügte er hinzu. In der Hoffnung anstandslos eingelassen zu werden. Je länger sie hier herum standen desto größer war das Risiko, aber der Code allein würde ihnen wohl die Tür öffnen. Dazu waren Passwörter ja nunmal da.

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    Die Nox bringt die Venus. Der Nubier zermarterte sich krampfhaft seinen Schädel, was das zu bedeuten hatte. So was in der Art hatte er schon mal gehört. Erst einige Tage zuvor. War das nicht die Parole, mit der sich der Mädchenfänger melden sollte, wenn er mit seiner Ware hier ankam? Ach ja richtig, das war sie! Der Nubier kratzte sich kurz am Kopf und öffnete die Tür. Jetzt sah er die fünf Gestalten, die vor der Tür standen. Zwei von ihnen, das mussten die Frauen sein, waren geknebelt und gebunden. Im Schein seiner Lampe blitzen ihre angsterfüllten Augen auf. Der Nubier nickte zufrieden. "Kommt, ich führe euch zu meinem Herrn."
    Mit einer einladenden Bewegung bat er den Mann und seine Begleiter mit der Ware einzutreten. Dann schloss er die Tür und schritt voran. Vor einer Tür blieb er stehen und klopfte an. "Herr, bist du schon wach? Ein Teil der Lieferung ist da, Herr."



    Celsus hatte nur wenig Schlaf in den letzten Tagen gefunden. Oft irrte er in der Nach umher oder lag mit offenen Augen im Bett und starrte die Decke an, auf der sich im Halbdunkel eigenartige Schatten abzeichneten. Seitdem ihn auch noch seine Alte, wie er sie liebevoll nannte, verlassen hatte, gab es nicht mehr viel, was ihn an sein altes glückliches Leben erinnerte. Wenn er ein wenig Trost oder Vergnügen suchte, ließ er nach einem der Mädchen rufen.
    "Ja, komm rein, ich bin wach!"
    Celsus sprang aus dem Bett und zog sich eine Tunika über. Die Tür ging auf und der Nubier trat ein. Er entzündete einige Lampen, damit sein Herr auch in der Lage war, die neue Ware in Augenschein zu nehmen.
    Gespannt und auch etwas nervös wartete der kleine Mann auf das, was nun in sein Zimmer eintreten würde.

  • Dichtauf folgte Catu dem Nubier, wenn auch mit gebührendem Abstand. Er begegnete Menschen dieser Hautfarbe immer mit einer gewissen Distanz, obwohl er selbst nicht wusste warum. Als sie das Zimmer des Celsus erreicht hatten entfernte er die Knebel er beiden Frauen, wobei er ihnen zuraunte: "Ihr redet nur wenn ihr angesprochen werdet, ist das klar?" Dann gab er seinen Handlangern einen Wink und diese beiden bugsierten ihre Opfer vor sich her in den Raum. Catu folgte ihnen, trat neben seine "Ware" und wandte sich an den kleinen Glatzkopf:
    "Salve. Ich bin Callinax von Lugdunum und diese beiden Damen haben sich bereiterklärt für dich zu arbeiten." Er lachte dreckig, ganz wie es für den großspurigen Söldner Callinax passend war. "Einarbeiten musste sie aber schon selber. Schließlich war dir unbeschädigte Ware versprochen worden." setzte er dann noch hinzu und untermalte diesen Kommentar mit einem anzüglichen Grinsen.

  • Dicht gefolgt von dem Gallier und dessen Handlangern, wurden die zwei Grazien in Celsus Zimmer geführt. Die eine, so schwarz wie die Nacht, die andere hellhäutig mit brünettem Haar. Der kleine dickliche Mann glaubte zu träumen. Er rieb sich die Augen, weil er es einfach nicht wahrhaben wollte. Nach all den trüben Wochen, in denen es eine Horrorbotschaft nach der anderen gehagelt hatte, war dies das Beste, was ihm seit langem widerfahren wahr. Er trat näher an die beiden Frauen heran, die ihn ängstlich und zitternd ansahen. So liebte er die Weibstücke, wenn sie zitterten und Angst vor ihm hatten.
    Celsus´ Augen bekamen dieses Funkeln, als seine Finger die zarte Haut der Nubierin berührte. Die junge Frau zucke erschrocken zusammen und traute sich nicht einen Mucks zu machen. Er hatte eine Vorliebe für die Dunkelhäutigen. Die Brünette besah er erst mit dem zweiten Blick. Für seine Vorstellungen hatte sie zu trotzige Gesichtszüge. Doch da der Schrecken sie übermannt hatte, verhielt auch sie sich ruhig, als er sie antatschte.
    Beste Ware und unbeschädigt, ganz nach seinen Wünschen, so wie er es sich gewünscht hatte!
    "Callinax von Lugdunum, ich muss schon sagen, ich bin begeistert! Vortrefflich! Ich nehme an, die beiden lupae sind auch gesund, oder?" Celsus gab dem Nubier einen Wink. Er sollte sich von der Gesundheit der beiden Huren überzeugen, Der Nubier wusste, worauf es ankam und er zögerte nicht, dem Befehl seines Herrn nachzukommen. Er untersuchte die beiden Frauen auf äußere Anzeichen von Krankheiten und Ausschlägen und kontrollierte ihr Gebiss. Seine langjährige Tätigkeit in Celsus Lupanar hatte ih´n Stumpf gemacht für Feinfühligkeiten gegenüber den Frauen. Wer hier einmal landete, war kein Mensch mehr, nur noch ein Stück Fleisch.
    "Die lupae sind gesund, Herr.", brummte der Nubier.
    Celsus hatte sehnsüchtig auf das Urteil seines Sklaven gewartet. Jetzt hatte er die Bestätigung und wäre am liebsten in Feierlaune ausgebrochen. "Wunderbar! Was willst du für die beiden Hübschen? Und wie steht es eigentlich mit einer Blonden? Ich bräuchte noch eine Blonde!", fragte er, an Callinax gewandt.

  • Angewidert verfolgte Catu das Geschehen. Im Augenblick mochte er seine Arbeit überhaupt nicht, lies es sich jedoch nicht anmerken. Für ihn waren Sklaven in erster Linie Menschen, dann Ware. Aber seine persönliche Meinung stellte er wie üblich zurück. Sogar noch weiter zurück als sonst, da er ja mal wieder eine Rolle spielte. Er setzte sogar einen lüsternen Blick auf als Celsus die Ware kommentierte und gab seinerseits Callinax' Meinung zum Besten: "Sicher sind die gesund. War nicht leicht die beiden Täubchen nicht selbst zu bespringen. Aber Auftrag ist nunmal Auftrag."
    Zufrieden grunzte er als der Nubier seine Behauptung bestätigte. Er wollte schon samt seinen Begleitern wieder verschwinden als Celsus ihn erneut ansprach. "Die Bezahlung läuft meines Wissens über jenen der mit dir das Geschäft gemacht hat. Er wird dich aufsuchen.
    Eine Blonde werden wir dir auftreiben, keine Sorge, aber du willst doch gute Qualität nicht?"

    Da sonst von seiner Seite nichts mehr zu besprechen war blickte Catu ein letzes Mal seinem Gegenüber ins Gesicht. Sollte dieser der Gleichen Meinung sein, so würde er nun eiligst verschwinden.

  • Gerade von der kleinen Nubierin konnte Celsus seinen gierigen Blick nicht lassen. Die junge Frau zitterte wie Espenlaub, da ihr langsam klar wurde, wo hinein sie da gelandet war. Ihr bisheriges Leben war zwar auch nicht besonders schön oder leicht gewesen - Sklaven hatten es niemals leicht - zumindest aber hatte sie sich bis zum heutigen Tag, vor den begehrlichen Übergriffen ihres Herrn bewahren können. Damit war es ab heute vorbei. Hier war sie nur noch das blanke Objekt der Begierde, zahlungskräftiger Männer, die das kurze Vergnügen suchten.
    Celsus widmete sich noch einen kurzen Moment dem Gallier, der ihm versicherte, demnächst noch mit einer Blonden im Schlepptau hier wieder zu erscheinen. Bis dahin behielt er auf jeden Fall noch einen Teil der vereinbarten Summe ein.
    "Ja sicher will ich gute Qualität, nicht so eine dahergelaufene Barbarenschlampe! Gut, dann hoffe ich aber trotzdem, dich bald wieder zu sehen, mit der Blonden versteht sich! Wenn es sonst nichts mehr gibt, bringt dich Boubou an die Tür." Celsus gab dem Schwarzen einen Wink. "Die da kannst du gleich mitnehmen und einsperren, die Schwarze behalte ich hier bei mir!" sagte er noch dem Nubier und war schon im Begriff, sich mit seiner neuesten Errungenschaft zurückzuziehen.

  • "Dann mal viel Spaß." kommentierte Callinax das Geschehen und wante sich zum Gehen. Dabei drehte er sich absichtlich so ins Licht, dass sich eine bläuliche Tätowierung, die allerdings nur aufgemalt war, auf Hals und Wange zeigte. Würde man den Römer später nach ihm fragen so würde ihn zu Callinax hauptsächlich dieses Detail einfallen und niemand würde Catu damit in Verbindung bringen. Soweit zumindest dessen Plan. Es war immer gut sich abzusichern, wenn es auch absolute Sicherheit niemals geben konnte. Keine dahergelaufene Barbarenschlampe wollte er also. Na es würde sich schon eine Barbarenschlampe finden lassen die nicht allzu dahergelaufen war. Oder eine Blonde, die dahergelaufen, aber keine Barbarenschlampe war. Oder so. Dann wäre dieser leidige Auftrag damit auch auch abgeschlossen und wenn Asellus nicht bald mit etwas Anständigem daherkam, würde Catu seine Zusammenarbeit mit ihm endgültig einstampfen. Diese dauerte nun eh schon viel zu lange und mit jedem Jahr wurde es riskanter ihn zu kennen.

  • Erneut klopfte eine nun kleinere Gruppe an die Hintertür des Lupanars und nachdem der schwarze Hüne sie eingelassen hatte standen sie erneut vor dem Auftraggeber der ganzen Unternehmung. Wieder übernahm Catu das Reden.
    "Wir sinds wieder. Ham dir ne echte Schönheit besorgt. Damit sollte die Sache geritzt sein."
    Mit einem anzüglichen Grinsen zerrte der von seinem auffälligen Tattoo entstellte Catu die bemitleidenswerte Caelyn am Arm vor sich, so dass sie nun direkt vor dem Kleinen Puffvater stand. Dessen Urteil konnte man fast schon direkt an seinen lüstern funkelnden Augen ablesen. Angewidert schluckte Catu seine Abscheu vor diesem Kerl hinunter. Solche Aufträge würde er nie wieder annehmen. Auch nicht von Asellus. Das stand nun bei ihm fest.

  • Nach einem eiligen Marsch kamen die drei Gefährten am Lupanar an um eine holde blonde Maid zu retten. Ehe sie zur Tat schritten hielt es Catu für angebracht sich einen Plan zurechtzulegen.
    "Wie wollen wir vorgehen?" fragte er daher die anderen als sie unmittelbar vor den Eingang standen.

  • Die nox bringt die Venus. Wieder hatten die Mädchenfänger an der Hintertür mit neuer Ware gestanden und wieder hatte sie der Nubier hereingelassen. Diesmal hatte der Calinax eine blonde Schönheit im Schlepptau. Sie wurde gut verschnürt ins Innere des Lupanars getrieben. Dorthin, wo der Nubier die Mädchenfänger und ihr Opfer führte.
    Celsus wartete schon ungeduldig in seinem cubiculum. Vor lauter Aufregung rieb er sich unablässig die Hände und ließ auf und ab. Dann endlich ging die Tür auf und der Nubier erschien. Calinax schob die neue lupa vor sich her. In ihren weit aufgerissenen Augen stand die Furcht, als sie den etwas zu klein geratenen Celsus anstarrte.
    "Oh, eine Blonde!", jauchzte Celsus. Er konnte sein Glück kaum fassen. Wie es schien, hatte sie auch mächtig Angst vor ihm. Das mochte er, wenn seine Mädchen ihn fürchteten. Damit konnte so manches Defizit kompensieren.
    Er trat zu ihr und musterte sie. Aber eines störte ihn. "Der Knebel. Mach den Knebel ab. Und die Fesseln auch!" Der Nubier folgte sofort den Befehlen seines Herrn. Seine dicken Finger zerrten an der Blonden und befreiten sie schließlich von beidem.
    Endlich konnte Celsus das Gesicht der Blonden in seiner vollen Schönheit bewundern. Auch die Rundungen der neuen lupa, dieer mit seinen gierigen Blicken musterte, gefielen ihm. Schade nur, dass zuerst das geschäftliche noch geregelt werden musste.
    "Wirklich schön, die Kleine! Hat sie Erfahrung?" , fragte er den Gallier.

  • Dieser Mann brachte uns schließlich zu diesem Lupanar, in dem angeblich meine Schwester gefangen gehalten wurde. Der schmuddelige Laden passte genau in die miese Gegend. Hoffentlich hatten sie ihr noch nichts angetan!
    Jetzt fragte er genau das, was ich mir die ganze Zeit schon überleget hatte. Ich blieb dabei, die einfachste Art in ein Lupanar zu kommen, war als Kunde. Bevor ich allerdings meine Meinung kundtat, trat ich zu Ursus. "Wir sollten so tun, als wollten wir hier unser Vergnügen suchen. Vielleicht finden wir so Caelyn."
    Mir war allerdings noch schleierhaft, wie wir mit Caelyn türmen konnten.

  • Ursus war dem Mann gefolgt und was er nun sah, erfüllte ihn geradezu mit Abscheu. Unwillkürlich strich er sich über die Toga, als müßte er Schmutz abstreifen. Dabei war er ja noch gar nicht eingetreten. "Am liebsten wäre es mir, sogleich zum Leiter dieses Etablissements zu gehen und Caelyn zurückzufordern." Auf Katz- und Mausspiele hatte er eigentlich überhaupt keine Lust.


    Nachdenklich starrte er das Haus an. Sie waren zu wenige. Zwar konnte er einen der Sklaven an die Hintertür schicken, damit Caelyn nicht schnell herausgebracht werden konnte, doch ihre Kräfte zu teilen, war auch nicht gerade schlau. Nein, sie durften zunächst einmal nicht zu offen vorgehen. "Na, schön. Dann tun wir eben erst einmal so, als wären wir Kunden", preßte Ursus zwischen seinen Zähnen hervor. Er war von einer kalten Wut erfüllt, wie er sie noch nie gespürt hatte. Und er hatte Angst. Große Angst um Caelyn. Wenn sie ihr auch nur ein Haar gekrümmt hatten, dann...


    "Ich werde spezielle Wünsche äußern, die so genau auf Caelyn passen, daß sie sie mir hoffentlich anbieten werden. Alles weitere muß sich ergeben. Wir könnten wir genau planen, wenn wir nicht wissen, mit wievielen wir es zu tun haben und wie es drinnen aussieht?" Er schaute Louan prüfend an. "Versuche, nicht zu impulsiv zu sein. Du könntest mehr schaden als nützen, wenn Du zu früh losschlägst." Das würde für den Jungen schwer sein, schließlich ging es um seine Schwester. Und dazu kam noch, daß Ursus nicht einmal wußte, ob er selbst sich genügend unter Kontrolle haben würde.

  • "Nö hat sie nicht. War ziemlich widerborstig. Daher auch der Knebel. Sonst alles klar?" Catu wollte hier schleunigst weg und übertrug das unüblicherweise auch auf die Rolle die er spielte. Das leicht kauzige, abgebrühte Callinax war heute eben in keiner besonders redseligen Stimmung und das würde man diesem Charakter schon zugestehen ohne sich allzu sehr darüber zu wundern. Demnächst würde er sich bei Asellus seinen Ephialteslohn holen und er würde ihn auch erhalten und sich eine Arbeitsuchen auf die er stolzer sein konnte.

  • Mein schlimmster Albtraum war gerade Realität geworden. Diese Mistkerle hatten mich doch tatsächlich zu so einem verruchten Schuppen gebracht.
    Der schwarze Muskelmann, der mich in Empfang nahm, sah ja auch ganz schön zum fürchten aus. Zum Umgucken hatte ich nicht besonders viel Zeit. Nur dieser eklige Geruch brachte mich fast zum würgen. In diesem Drecksloch sollte ich also den Rest meiner Tage verbringen! Na toll!


    Auf mich hatte anscheinend schon einer gewartet, der kleine fette Kerl nämlich, der beinahe bei meinem Anblick in die Luft gesprungen wäre. Echt, wenn ich nicht gefesselt und geknebelt gewesen wäre, hätte ich mich mal kurz tot gelacht, als ich den Typen sah. Momentan war ich aber echt nicht zum Lachen aufgelegt.
    Der Kurze hatte wohl hier was zu sagen. Er befahl gleich mal dem Muskelmann, meine Fesseln und den Knebel weg zu machen. Das machte ihn fast schon sympathisch, aber auch nur fast. Seinen Bonus verlor er nämlich gleich wieder, als er fragte, ob ich Erfahrung hätte. Dieses Sackgesicht, sah ich etwa aus wie ´ne Hure? Ich wollte schon was sagen, ließ es aber dann besser.
    Einer von den Kerlen, die mich her gebracht hatten,gab dann Antwort.
    Widerborstig nannte er mich! Hey, widerborstig war gar kein Ausdruck! Aber das würde der kleine Fette schon noch merken.

  • Celsus zuckte nur mit den Schultern. "Na wenn schon! Erfahrung wird sie hier reichlich bekommen. Heute Nacht schon!", meinte er und begann zu kichern.
    Ohne die störende Fessel und den Knebel sah sein Neuzugang recht ansehnlich aus. Ein wenig Schminke und ordentliche Arbeitskleidung würden aus der Blonden ein gefragtes Objekt der Begierde machen.
    Er trat an das Mädchen heran. Seine Finger griffen zu einer blonden Strähne ihres Haares, die herab hing und spielten damit.
    "Widerborstig sagst du?", fragte er nach, ließ aber seinen Blick nicht von der Blonden ab und meinte dann zu ihr: "Du bist widerborstig, hat er gesagt! Stimmt das? Na wenn schon, wir haben Mittel und Wege, dich gefügig zu machen. Nicht wahr?" Fragend sah er zu dem Nubier, der nur bestätigend nickte.
    "Ich bin voll und ganz zufrieden mit deiner Ware! Richte deinem Auftraggeber viele Grüße aus und bring ihm das!" Celsus ließ seinen Blick von seinen Neuzugang ab und wendete sich nun wieder Callnax zu. Er warf ihm einen Lederbeutel zu, dessen Inhalt verdächtig klimperte. Jetzt brannte er nur noch darauf, endlich allein mit ihr zu sein, um sie zu testen, so wie er es mit jedem seiner Mädchen bisher getan hatte.

  • Ich konnte mir nicht vorstellen, einfach so in den Laden hinein zumarschieren, nach meiner Schwester zu verlangen und wieder unbeschadet hinauszumarschieren. Niemand von uns konnte genau sagen, was uns da drinnen erwartete.
    "Ja, so machen wir´s! Keine Angst, ich warte den richtigen Moment ab! Jetzt klopfe ich erst mal an und sage, du hättest gerne eines von den Mädchen. Wenn sie dir Caelyn bringen, dann geh mit ihr und pass auf sie auf. Wir beide und die Sklaven kümmern uns um den Rest der Bande!" Ich sah nochmal zu unserem Begleiter, ob er irgendwelche Einwände hatte. Das Wohl meiner Schwester lag mir besonders am Herzen. Ich würde nicht den Helden spielen und somit vielleicht unseren ganzen Rettungsplan zu gefährden.

  • Wäre dies hier Catubodus Aktion so würde er den Laden mit Verstärkung stürmen, aber die beiden schienen es eilig zu haben und so war das was sie sagten eigentlich recht vernünftig. Auch wenn er daran zweifelte, dass der Knabe im Kampf eine allzu große Hilfe sein würde. Da war es nur gut dass seiner geheimen Kenntnis nach die Mistmade von einem Bordellbetreiber mit dem Nubier allein arbeitete. Er nickte Louan zu und bereitete sich darauf vor erst einmal im Hintergrund zu bleiben, bis er gebraucht werden würde. Auf engem Raum gegen einen Riesen und kaum Platz zum taktieren. Diese Herausforderung drohte ja direkt ein Spass zu werden.

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