[Marsaltar] Opfer der coh IX cen IV

  • Im Innenhof der regia befand sich der Altar des Mars, der zum heutigen Festtag des Mars Pater besonders geschmückt war. Leicht seitlich von selbigen standen schon einige milites, die das Glück hatten besonders schön ein Instrument zu beherrschen (ja, auch sowas gab es, die meisten von ihnen waren cornicularii) und an diesem Tag dienten sie der Untermalung der Opfer, die stattfinden sollten.


    Von Baracken hörte mans chon die schweren Schritte der Soldaten der vierten centuria der ersten cohors, die das Glück hatte heute als eine der ersten opfern zu dürfen.

  • Ich wusste wie meine Kameraden tickten. Wenn sie jemanden kannten, dann konnte sie so gut wie nichts vom Reden abhalten. Aus diesem Grund hatte ich mich so weit außen wie möglich platziert, denn nach einem Plausch stand mir der Sinn jetzt nicht. Eher widerwillig setzte ich ein ehrfürchtiges Gesicht auf und marschierte mit ihnen zum Altar.
    Ich hatte ihn noch nie gesehen und war schon ein wenig gespannt, vor allem, weil ich mir denken konnte, dass er an einem Tag wie diesem besonders hübsch aussehen musste.


    Als wir den Platz erreichten, wurde ich wenigstens hier nicht enttäuscht. Der Altar sah fantastisch aus und um ihn herum standen einige fremde Soldaten, mit Instrumenten in der Hand. "Hach ja." dache ich und wurde plötzlich wehmütig. "Könnte ich doch auch nur ein Instrument spielen." Aber ich hatte nie eines gelernt und konnte deshalb nur genießen, was andere damit anzustellen vermochten.

  • Als letzter Soldat der Centurie betrat Priscus am Ende der Kolonne den Innenhof. Hinter ihm liefen nur noch drei Trossknechte, die ein rotes Ferkel vor sich her trieben. Das Opfertier war schließlich das wichtigste bei einem Opfer. Am Altar angekommen, band Priscus das Tier mit einem kurzen Seil neben dem Altar fest und schickte die Trossknechte wieder weg.


    Zum Glück waren sie heute wohl nicht die einzige Centurie, die am Marsaltar opfern wollte, denn für Musik war schon gesorgt und auch ein Wasserbecken für die rituelle Reinigung konnte der Optio entdecken.

  • Nachdem die centuria in den Innenhof marschiert war und vor dem Altar angekommen war ließ Licinus halten.
    "Milites state!" hieß es dann und Licinus, gefolgt von dem signifer der centuria, begab sich auf das podium. Wo auch einen Moment später optio Priscus, zusammen mit dem kleinen Schwein, dass er als Opfer ausgesucht hatte, auftauchte.
    Licinus vollführte die rituellen Handwaschungen an sich, trocknete seine Hände ab und wartete ab, bis auch die anderen Akteure des heutigen Tages dies getan hatten.
    Danach besprengten sie die vor ihnen stehenden milites mit dem Wasser und Licinus hob ernuet die Stimme und forderte die milites mit dem rituellen "favete linguinis" zum schweigen auf. Eine eigentlich überflüssige Maßnahme, da ohnehin state galt, aber eben ein Teil des Rituals. Dann trat der signifer vor den Altar und sprach das Gebet:


    "Mars Pater, du hast uns durch Parthia geführt und dort deine Hand über uns gehalten, wofür wir dir ein Opfer versprochen hatten.
    Dieses wollen wir heute einlösen und dich bitten auch zukünftig mit uns zu sein, wenn wir, im Namen des Volkes und des Senats zu Rom, vertreten durch den Imperator Valerianus, gegen Roms Feinde ziehen, die auch die deinen sind.
    Dafür geloben wir, dir erneut ein Opfer zu bringen, zu deinem Festage über das Jahr."
    *
    In Anschluss an dieses kurze Gebet hatten die milites Zeit kurz selbst einige Gebete zu denken, dann fuhr der signifer fort:
    "Um dies alles, oh Marmarce bitten wir dich. Und so du uns gewogen sein solltest, so tue uns dies Kund, indem du unser Opfer annimmt."


    Nach einer Rechtsdrehung trat der signifer wieder in den Hintergrund zurück, während Licinus vortrat zusammen mit dem Opferhelfer den Schmuck von dem Schwein entfernte und es mit der mola salsa übergoss.
    Anschließend nahm der das Opfermesser um das Tier rituell zu entkleiden.
    Dann trat er selbst ebenfalls zur Seite und die Stunde der Opferhelfer kam.




    Sim-Off:

    *Ich hoffe, dass ich das do-ut-des einigermaßen getroffen habe

  • Man hätte ein As auf Stein fallen lassen können. Das Klirren jedenfalls wäre tausend Mal lauter gewesen, als die Geräusche die nun vor dem Alter herrschten. Es gab nämlich keine, außer dem Plätschern des Wassers, in dem sich die das Ritual Vollziehenden die Hände wuschen.


    Gespannt schaute ich auf Licinus und lauschte den Worten, die er sprach. Ja, auch ich kämpfte für mein Volk, wie wir alle, die wir hier standen. Wir würden unser Leben geben im Namen des Adlers, im Namen er ewigen Stadt und Mars war unser Kompagnon. Auch wenn ich mich noch im Rang eines probati befand, so überkam mich dennoch ein Gefühl des Stolzes und nun war ich auch froh, dem Kriegsgott meine Aufwartung in einer sauberen Tunika zu machen.


    Licinus sprach noch immer und ich wagte kaum zu atmen, auch dann noch nicht, als er wegtrat und den Opferhelfern seinen Platz überließ.

  • Während des Gebets stand Priscus schweigend neben dem Ferkel. Dem Optio fiel heute die Rolle des Opferhelfers zu, so dass er danach zunächst mit dem Centurio den Opferschmuck entfernte und seinem Vorgesetzten dann Mola salsa und das Opfermesser reichte. Letzteres bekam er wieder zurück, nachdem der Centurio dem Tier damit über den Rücken gestrichen hatte.


    Priscus kontrollierte noch einmal, ob die Schale zum Auffangen des Blutes in Reichweite stand und setzte dann das Messer an die Kehle des Ferkels. "Agone?" fragte er seinen Centurio, um sich das Kommando für die Ausführung des Opfers abzuholen.

  • Der nächste Teil war einfach für ihn, er musste nur ein Wort sagen, doch dieses hatte große Bedeutung.
    "Age!" antwortete Licinus mit einem feierlichen Gesichtsausdruck und einem entschlossenen Nicken und gab damit den Befehl das eigentliche Opfer zu vollziehen.

  • Antoninus stand ganz still fast wie versteinert. Als der Optio das Messer richtung Opfertier bewegte und das Licht sich kurtz darin fing und es kurtz aufblitze. Er fragte sich ob das Zufall war oder gekonnt um die Sehne dramatischer zu machen. Der Optio fragte "Agone?" Und vom Centurio kamm das erlösende "Age!"

  • Mit einer ruckartigen Handbewegung durchschnitt der Optio dem Ferkel die Kehle. Es war nicht das erste Tier, das er auf diese Weise tötete und er hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, ob es das erste bei einem derartigen Opfer war und ob er da irgendetwas besonders tun sollte. Entscheidend war, dass das Tier tot war. Und möglichst rasch danach die Schale unter dem aufgeschnittenen Hals lag, um das auslaufende Blut aufzufangen.


    Priscus hielt das nun tote Ferkel weiter fest, bis die Schale voll und der Schnitt ausgeblutet war. Dann legte er es auf die Seite und öffnete den Bauch, um die Innereien zu entnehmen. Das Blut verschmierte ihm beide Arme, aber die Aussicht, dass es für ihn und seine Kameraden heute Abend frisches Fleisch geben würde, wog das problemlos wieder auf. Sofern das Opfer angenommen wurde. Aber das hatte der Centurio nach der Begutachtung der Innereien zu entscheiden.

  • Der Gott des Krieges schaute zu und er sah, dass es gut war, was die Soldaten dort taten. Und so würden die Männer des Krieges auch sehen das es gut war, was das Ferkel dort ehemals in sich trug.

  • Nun begann der für Licinus schwierigste Teil. Dies hier war das erste Opfer, dass er allein, ohne beratenden Priester vollzogen hatte.
    Natürlich hatte er sich in den vergangenen Tagen gründlich auf seine heutige Aufgabe vorbereitet. Er hatte verschiedene Bücher konsultiert und sich eingehende Ratschläge von seinen Kollegen geholt, die schon des öfteren ein Opfer hatten leiten müssen. Nun war er jedoch auf sich allein gestellt.
    Mit einem klammen Gefühl in der Magengegend nahm er die Innereien des Tieres von Priscus entgegen und legte sie auf den Altar.
    Dann prüfte er sie gewissenhaft und erst als er sich sicher war, dass er keinen Makel gefunden hatte und keine wichtige Stelle übersehen hatte wandte er sich wieder um um laut und deutlich, mit feierlicher Stimme, in die sich eine Spur Erleichterung einschlich: "Litatio!"

  • Alle sahen zu wie der Optio dem Ferkel die Kehle durchschnitt. Und das Blut in die Schale ran. Aber die spanung erhöte sich nochmals. Als die Eingeweide des Tieres vom Centurio auf den Altar gelegt wurden. Man konnte die stille auf dem Platz fast greifen. Dachte Antoninus. Aber jetzt hafteten die Augen aller auf dem Altar. Der Centurio begutachte die Eingeweide und mit denn Wort "Litatio" gab er bekannt das das Opfer von Mars angenommen war. Antoninus war erleichtert aber was genau er fühlte konnte er nicht sagen.

  • Auch der Optio freute sich, dass der Centurio die Litatio verkünden konnte. Er hatte zwar nicht angenommen, dass der Kriegsgott böse auf sie war, aber man wusste bei Göttern ja nie.


    Für Priscus bedeutete das Ergebnis, dass er nun weiter an dem Schwein herum schneiden musste, um es in kleinere Portionen zu verteilen. Die Innereien würden gekocht und den Göttern auf dem Altar überlassen werden. Vom Rest des Tieres sollte jedes Contubernium einen gleichen Anteil bekommen, um gemeinsam den Festtag des Mars Pater feiern zu können.

  • "Litatio." dachte ich erleichtert und freute mich, innerlich aufgewühlt, äußerlich starr und im State verharrend wie ein kleines Kind. "Das gibt frisches Fleisch - vielleicht kocht sogar Antoninus." Mir lief das Wasser im Munde zusammen und während ich gedanklich schon beim Festmahl am Abend war - ja - da rief ich mich zur Ordnung.
    "Oh, reiß dich zusammen Vestinus. Mars schaut zu." Ich versuchte, meine Gedanken wieder in die göttliche Sphäre zu treiben und meinen Blick, den schickte ich zu Tallius Priscus, der nun begann, die restlichen Teile des Opfertieres zu zerkleinern.

  • Priscus holte sich zwei Soldaten dazu, die ihm beim Zerlegen des Schweins halfen und schickte außerdem einen aus jedem Contubernium zurück zu ihren Stuben, um einen Topf zu holen. Währenddessen trug der Signifer die Innereien zu einer Kochgelegenheit in der Principia, um sie gleich dort für den Kriegsgott zu kochen, damit sie dann auf den Altar liegen gelassen werden konnten.


    Es dauerte eine Weile, bis das Ferkel zerlegt war und jede Stubengemeinschaft ihren Anteil erhalten hatte. Natürlich blieb auch noch ein gutes Stück Fleisch für den Centurio übrig. Während dann der Signifer die Innereien wieder auf dem Altar platzierte und damit daa göttliche Mahl eröffnete, suchte sich Priscus eine Waschgelegenheit, um das Blut von den Fingern zu bekommen, bevor sie wieder zu ihren Unterkünften zurück kehrten.

  • Als es hies das einer aus jedem Contubernium soll einen Situla[*] hollen. War Antoninus sofort aus der Vormation ausgetreten und zum Contubernium geflitzt und hatte einen geholt. Und war schnellst nöglich zurück gekommen um das Fleisch von Optio in emfang zu nehmen. "Frisches Fleisch." Dachte er. Aber es war ein Opfer an die Götter das durften sie nicht vergessen. Und im nächsten momend dachte er. "Ein grund mehr es besonders lecker zu zubereiten." Er und die anderen neun Mann mit den Fleisch standen jetzt extra. Und warten mit den anderen auf das ende des Opfers. Der Optio wusch sich grade die Hände in einer schüssel. Und der Centurio stand noch hinter dem Altar.



    Sim-Off:

    [*]Bronzetopf

  • Nun kam Bewegung in den zuvor starren Haufen der milites.
    Während aich der optio daran machte mit zwei weiteren Helfern das Schwein zu zerlegen und einer aus jedem contubernium sein Kochgeschirr holte machte Licinus daran das Fleisch an eben diese Männer zu verteilen.


    Als dann der signifer mit den innereien wieder zurückgekehrt war und das Opfer damit seinen Abschluss gefunden hatte, zumindest fast.
    Ein letztes Mal griff Licinus zu der mola salsa und bestrich dann die gekochten Opfergaben damit. Dann wandte er sich an die miltes


    "Movemini! Milites! Wir kehren nun in die Baracken zurück, wo wir das Opferbankett i n den contubernia abhalten werden. Wer keine Wache hat hat, zur Feier des heutigen Tages, anschließend frei und bekommt Ausgang. Letzteres gilt natürlich nicht für die probati.
    Bei Sonnenuntergang sind alle zurück, wie immer."
    nach dieser kurzen Ansprache verließ Licinus den Altar und stellte sich auf seinen Platz vor der centuria.


    "Milites! State! Retro!" dabei wechselte er auf das ehemals hintere, dem Tor näher liegende Ende.
    "Aequatibus passibus pergite!" mit diesem Befehl endlich führte Licinus seine Einheit aus dem Hof der principia heraus, an dessen Eingang schon die nächste Gruppe wartete, zurück zu ihren Baracken.


    Sim-Off:

    Wenn ihr wollt könnt ihr das Essen gerne auspielen, Licinus wird sich dann sicher mal sehen lassen.
    Sorry auch für die Wartezeit, war seit Do bis gestern abend ohne Internet

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