Ein wütender und planloser Germane auf dem Markt

  • In die Regia hatte er im Moment nicht gehen wollen. Er wollte nicht, dass ihn Dagmar oder der Präfekt so wütend zu Gesicht bekamen. Er wollte ein guter Gast sein, auch wenn ihm das bei Axilla nicht gelungen war. Aber hatte er was falsch gemacht? War es falsch gewesen ihr zu sagen, dass es ihm nichts ausmachte, dass ihr Vater ihr andere Dinge beigebracht hatte, als das bei den Römern üblich war? Dann wäre sie sicher deswegen auf ihn böse gewesen. Immer mehr wurde ihm bewusst, dass er wohl in dieser Situation chancenlos gewesen war. Aber die Frage war: War es Axillas Absicht gewesen ihn in so eine Situation zu bringen? War das so ein Römerspielchen gewesen? Er wusste es nicht, aber diese Erkenntniss senkte seine Wut auch überhaupt nicht. Blöde römische Kuh!


    Doch als er so wutschnaubend über den Xenai Agorai stapfte kam ihm ein gedanke, der ihn wie ein Eimer mit kaltem Wasser abkühlte: Er war ganz alleine unterwegs! Gut, auf die Leibwächter konnte er verzichten, aber auch Amala war nicht da und eine Waffe hatte er auch nicht. Also blieb er erstmal stehen und schaute sich um. Eine richtige Gefahr sah er nicht...allerdings sah er auch keinen bekannten Punkt an dem er sich orientieren konnte. Er hatte sich verlaufen. Allerdings stapfte er erst einmal weiter, sicher würde er bald wieder an einen bekannten Ort kommen, von dem aus er wieder zur Regia finden würde.


    Sim-Off:

    Planänderung: reserviert

  • Ragin lief einfach weiter und weiter, doch er kam an keinen Punkt, der ihm irgendwie bekann vorkam. Außerdem fing sein Magen langsam an zu knurren, also ging er zu einer Garküche und holte sich dort eine Portion Lammfleisch. Er mochte das Essen, denn es war etwas einfaches, schmeckte aber trotzdem irgendwie anders als zu Hause. Der Betreiber der Garküche war ein Grieche und der junge Germane hatte schon bemerkt, dass die das Fleisch irgendwie besonders würzten. So schlang er das Fleisch hinunter und verbrannte sich dabei, wie so oft, ein wenig den Gaumen. Aber das war ihm relativ egal, daran hatte er sich schon fast gewöhnt.


    Dann machte er sich aber weiter auf die Suche nach dem Heimweg. Langsam wurde ihm das Gedränge auf dem Markt aber auch unheimlich. Irgendwie fühlte er sich verfolgt und ohne seine Waffe oder seine Beschützerin, mit ihr hatte er selbst im dicksten Gedränge immer Platz gehabt, fühlte er sich regelrecht nackt.


    Er spähte in eine dunkle Seitengasse. Ob er dort dem ganzen Trouble entgehen konnte? Vielleicht konnte er da ja sogar den Weg abkürzen, und wenn er sich nicht irrte, dann kam ihm das andere Ende der Gasse bekannt vor. Wer nichts wagt der nichts gewinnt, sagte sich Ragin und machte sich auf den Weg in die Seitengasse. Seine Hand legte er an seine Seite, als wäre er bereit einen Dolch zu ziehen, welcher ja gar nicht da war.


    Als er dann einige Meter gegangen war, vertrat ihm ein dunkelhäutiger Mann den Weg und schaute ihn prüfend an. Ragin wich sofort zurück und drehte sich um zum Wegrennen. Doch auch da stand schon einer, er war also doch verfolgt worden! Gerade als diese Erkenntniss zu ihm durchdrang, traf ein Schlag seinen Kopf. Er ging in die Knie und ein zweiter Schlag schickte ihn endgültig ins Reich der Träume.

  • ~ Ptahshepses ~


    Ptahshepses war genervt. Er war mit der Ausbildung einiger neuer Rekruten der Stadtwache betraut worden und führte diese nun auf ihrer ersten Patrouille durch die Straßen der Stadt. Insgesamt waren sie zu sechst, wobei zwei dieser Jungspunde immer noch viel zu viele Flausen im Kopf hatten. Einer der vier anderen war ein vielversprechender Offiziersanwärter, die restlichen drei vermutlich gerade gut genug für den alltäglichen Dienst am Tor oder auf der Agora. Mit einer schlechten Laune ohnegleichen marschierte Ptahshepses seiner Patrouille vorneweg in Richtung Xenai Agorai. Mal sehen wie die Jungspunde sich im Getümmel des Riesenmarktes machen würden.


    Als sie an einer der unzähligen dunklen Gassen vorbeimarschierten, schien einer seiner Leute etwas bemerkt zu haben.
    "Ptahshepses! Sieh nur, dort liegt jemand!"
    Ankhu, Ptahshepses' Neffe, hatte gerufen und sofort hielt die Patrouille. Der Junge, der nicht einmal achtzehn Sommer hinter sich gebracht hatte, deutete in eine der Gassen. Dort lag wirklich jemand am Boden!


    Vorsichtig führte der Offizier der Wache seine Jungspunde in die Gasse und besah sich die Gestalt. Verwunderung zeigte sich auf dem Gesicht des erfahrenen Ägypters. So einen hatte er ja noch nie gesehen! Der Kerl war ja ganz hellhäutig und auch noch blond!
    "Der ist ja merkwürdig. So blass..."
    In diesem Moment wachte der junge Bursche auf, der im übrigen eine ziemlich dicke Bäule inklusive kleiner Platzwunde am Kopf hatte, und murmelte irgendwelches merkwürdiges Zeug.
    Ptahshepses, der dem Lateinischen halbwegs mächtig war, verstand so etwas wie "Regia" und "Duccia".
    "Der Bursche scheint Rhomäer zu sein," maulte der Wachoffizier und grinste dann leicht böse. Geschieht dem Kerl recht.
    "Also los, wir bringen in zur Basileia, da wird man schon wissen wer das ist."
    Also konfiszierte man ein Sonnentuch von einem daraufhin schwer zeternden punischen Händler und schleppte das Fliegengewicht durch die Stadt - natürlich nicht ohne etliche verwunderte Blicke auf sich zu ziehen.





    OFFIZIER DER STADTWACHE

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!