Lange hatte Aelius Quarto geschwiegen. Die Wellen der teils heftig geführten Diskussion wogten hin und her und offenbarten unter anderem einmal mehr die offenkundige Gegnerschaft der Senatoren Germanicus Avarus und Tiberius Durus.
Aber nachdem Claudius Menecrates bekundet hatte, dass er den von Avarus eingebrachten Änderungsantrag ablehnte, wurde es stiller.
Aelius Quarto wartete noch ein wenig, dann erhob er sich und ergriff das Wort.
“Senatoren, ich bin der Ansicht, dass es einen großen Unterschied gibt, zwischen den ordines Equester und Senatorius.
Die Ritterschaft war und ist von jeher durch das Geld geprägt. In der alten Zeit war ein Eques ein Mann, der vermögend genug war, sich ein Pferd leisten zu können, so dass er in Roms Kavallerie kämpfen konnte. Es war vor allem sein Vermögen, dass ihn von den einfachen Plebejern unterschied, nicht seine Herkunft. Die Zeiten ändern sich, die Verhältnisse tun es ebenso und heute ist einiges anders. Aber am Kern und Ursprung ändert es nichts.
Der Ordo Senatorius ist von ganz anderer Natur. Hier versammeln sich die edelsten und hervorragendsten Männer Roms, jene, die durch ihre Herkunft und ihre Ahnen seit Generationen mit Rom verbunden sind. Vermögen alleine reicht hier nicht! Das Fundament muss tiefer und stärker sein.
Deshalb halte ich die jetzige Regelung für gerechtfertigt. Ein Ritter definiert sich über sein Vermögen. Ein verarmter Ritter ist seines Sinnes entleert. Darum muss er vor dem census immer ein ausreichendes Vermögen vorweisen können.
Den Angehörigen des Ordo Senatorius qualifizieren andere Dinge. Ich halte es für richtig, dass unser Gesetz verhindert, dass Faulpelze in diesen Ordo berufen werden, die zu arm sind, um sich eine eigene Meinung leisten zu können. Aber es wäre unwürdig, wollte man einem verdienten Mitglied dieses Hauses seinen angestammten Platz streitig machen, des Landbesitzes wegen.
Nein, dass hielte ich für schlecht!
Deshalb stimme ich Senator Herius Claudius Menecrates zu. Ich bin ebenfalls gegen eine Änderung der augenblicklichen Rechtslage.“