• Der Punier nickte.


    Gut dann machen wir es so. Sollte ich einen Sklaven finden der deiner Beschreibung entspricht, so werde ich dich holen. Wirst du dann noch hier sein oder schon wieder in der Castra?


    Valerian schien viel auf Marhabals Meinung zu setzen was dem Ex-Sklaven schon ein wenig stolz machte.


    Hmm, wie du meinst Herr. Wenn ich dann mit dem Vorarbeiter spreche, in welcher Höhe soll denn in etwa diese Neuanschaffung liegen? Ich mein, das ich dann auch gleich ein wenig mit dem Mann Handeln kann oder wenn es aber zu teuer kommt auch gleich ablehnen kann.

  • "Ich denke, ich werde wieder in der Castra sein. Du kannst dem Händler gegenüber ruhig andeuten, daß ich ein Praetorianer bin. Das wird sein Entgegenkommen sicherlich positiv beeinflussen." Immerhin konnte er einem Händler mächtig Ärger bereiten, wenn er so etwas wollen würde.


    Als Marhabal nach dem Kostenrahmen fragte, mußte Valerian eine Weile überlegen. Dann nannte er Marhabal einen Betrag. "Das ist nicht viel, aber immerhin ist es ja kein neuer Auftrag, sondern die Erweiterung eines vorhandenen Auftrages. Und ich will ja nichts großes. Er soll einfach mal durchrechnen, ob das möglich ist. Außerdem liegen ja noch ein paar Dinge an. Vielleicht sollte ich meinen Patron wirklich um ein Darlehen bitten." Das konnte er sogar recht schnell zurückzahlen, weil ja dann auch weniger Steuern anfielen.



    Sim-Off:

    Wir bräuchten Dich übrigens auch in Victors Cubiculum ;)

  • Somit wäre auch die Frage geklärt wo der Punier Valerian finden würde wenn er einen passenden Sklaven entdeckt hatte.


    Das ist nicht schlecht Herr! Wahrscheinlich bekommst du den Sklaven sogar für die Hälfte.


    Bestätigte er mit einem Grinsen um gleich wieder ernst zu werden. Er verstand ja nicht sehr viel vom Bau aber ob neuer Auftrag oder nicht, es würde mehr kosten, so oder so.


    Gut, dann weiß ich bescheid und werde es dem Vorarbeiter mitteilen. Mal sehn was er dazu sagt.


    So nun muß ich aber. Ist ja doch einiges was da vor mir liegt. Wir sehen uns dann später in der Castra.


    Er nickte Valerian noch einmal zu und verschwand mit einem Bis denn also, vale.

  • Valerian lächelte. "Ich vertraue Deinem Verhandlunsgeschick, Marhabal." Und er war wirklich gespannt, was für Erfolge Marhabal würde verbuchen können. "Vale und viel Glück", wünschte er dem Freund noch, bevor er sich dann auch wieder auf den Weg zurück zur Castra machte.

  • Nun war es wohl endlich soweit. Die Sachen gepackt stand nun Promotusim Atrium um sich von seinem "Vater" und Patron so wie einem guten Freund Valerian zu verabschieden. Er tat es mit gemischten Gefühlen da er nicht wußte was in Germanien auf ihn zukam. Nahm man ihn bei der Legion oder nicht? Er hoffte immer noch auf das Empfehlungsschreiben Valerians. Ansonsten würde er höchstwahrscheinlich wieder nach Rom zurückkehren und sich anderstweitig eine neue Existenz aufbauen - vielleicht als Gärtner?
    Bei diesem Gedanken kam er nicht umhin zu grinsen.


    Bevor Valerian noch kam verabschiedete er sich von Diomedes.


    Das du mir die Casa ja in Schuß hälst und sieh mir nach dem Garten!


    Der Sklave nickte.


    "Ja Herr, ich werde mein Bestes geben um dich und Lucius Quintilius nicht zu enttäuschen!"


    So ist`s recht.


    Lächelte Promotus.

  • Nun war es also soweit. Promotus war zum Aufbruch bereit und würde nun nach Germanien reise. Valerian versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, daß ihn Wehmut überkam. Dann würde er wieder allein sein. Aber gut, so war das Leben. Und zumindest war das Haus jetzt versorgt, wo Diomedes da war. Der hatte sich auch als zuverlässig und vertrauenswürdig herausgestellt.


    "Ich wünsche Dir eine gute Reise, Promotus! Und viel Erfolg bei der Legion! Hier, diese Briefe habe ich noch für Dich. Einen für meine Schwester und einen für meinen alten Freund Iulius Drusus." Er übergab ihm zwei Wachstafeln.



    Ad
    Quintilia Valentina



    Salve, liebste Schwester!


    Sicher wunderst Du Dich ein wenig über die Art und Weise, wie dieser Brief Dich erreicht. Der Überbringer ist Appius Quintilius Promotus - und Du wirst vermutich lachen: Er ist rechtlich mein Sohn. Ja, Du liest richtig, ich habe ihn adoptiert. Er möchte sich der Legio II in Mogontiacum anschließen und wann immer Du Hilfe brauchst, kannst Du Dich vertrauensvoll an ihn wenden.


    Ich hoffe, es geht Dir gut. Wie lange schon warte ich vergeblich auf einen Brief von Dir. Bitte melde Dich doch mal, damit ich weiß, daß es Dir gut geht. Du weißt doch, ich hatte damals eine Familienwertkarte erstanden, so daß Dir für den Brief keine Kosten entstehen.


    Möchtest Du wirklich nicht nach Rom zurückkehren? Frag Promotus, wir haben das Haus renovieren lassen und er hat den Garten auf Vordermann gebracht. Es ist jetzt wieder richtig schön hier!


    Inzwischen habe ich es zum Centurio gebracht, da staunst Du, was? Meine finanziellen Mittel reichen nun aus, um Dir ein gutes Leben zu bieten. Und auch, um Dir eine anständige Mitgift mitzugeben, solltest Du einmal heiraten wollen.


    Bitte laß bald von Dir hören! Mögen die Götter stets über Dich wachen.


    In brüderlicher Liebe,


    Valerian




    Ad
    Praefectus Castrorum
    Tiberius Iulius Drusus



    Salve, alter Freund!


    Habe ich Dir überhaupt schon zu Deiner Beförderung gratuliert? Du hast es ja wirklich weit gebracht, alter Tunichtgut! Ich hoffe, es geht Dir gut.


    Der Überbringer dieses Briefes ist übrigens mein Adoptivsohn Appius Quintilius Promotus. Er möchte sich der Legion verpflichten und hat sich für die Legio II entschieden. Eine gute Wahl, wie ich finde! Könntest Du Dich seiner annehmen und ihn ein wenig fördern? Ich wäre Dir dafür ewig dankbar. Er ist ein guter Mann, pflichtbewußt und fleißig. Du wirst sicher zufrieden sein mit ihm.


    Bitte laß bald einmal von Dir hören! Mögen die Götter Dich stets schützen.


    Vale,


    Valerian

  • Promotus nahm die beiden Tafeln entgegen und verstaute sie gut.
    Er verschloss die Augen und sein Kopf neigte sich für einen Moment als wäre er gerade zurechtgewiesen worden. Es machte ihn schon irgendwie traurig sein neues Heim zu verlassen. Aber es mußte sein. Zuviel hatte er in den letzten Jahren hier in Rom erlebt was er vergessen wollte. Wo konnte man dies besser als bei der Legion.
    Dann sah er Valerian in die Augen.


    Ich danke dir für alles was du für mich getan hast! Es war nicht selbstverständlich einen wildfremden Mann in seinem Haus wohnen zu lassen und dann auch in die Familie aufzunehmen. Ich bin dir einiges schuldig. Wobei ich das Meiste wohl eh nicht wieder gutmachen kann.


    Er reichte Valerian zögerlich sein Rechte. Er kam sich vor als sei er ein junger Bub dem es erlaubt wurde das erste mal alleine in die Stadt zu gehen. Und eben ein solches Gefühl hatter er, ihm war irgendwie mulmig zumute.

  • Valerian erwiderte den Blick lächelnd. "Einen Fremden ließ ich in meinem Haus wohnen, ja. Das war ein Risiko. Doch ich habe dabei den höchstmöglichen Gewinn gemacht und nicht nur einen Freund, sondern einen Verwandten gewonnen. Als ich Dich in meine Familie aufnahm, warst Du schon kein Fremder mehr." Valerian nahm die dargebotene Hand, zog Promotus dann aber in eine kurze Umarmung. "Hab eine gute Reise und bleib gesund!" Dann löste er die Umarmung wieder.


    "Grüß mir auch Terentius Primus und Terentius Lupus herzlich. Die beiden sind bei der Reiterei, waren aber in ihrer Grundausbildung bei mir im Contubernium. Werde ein guter Soldat und mach der Familie Ehre. Damit gleichst Du alles, was ich für Dich tat, mehr als aus."

  • Promotus hatte nun nicht mehr vor viele Worte zu machen, es fiel ihm eh schon schwer genug Abschied zu nehmen.


    Ich werde es versuchen, also gesund zu bleiben und natürlich ein guter Soldat zu werden!


    Terentius Primus und Terentius Lupus also. Gut ich werde mir die Namen merken und ihnen viele Grüße von dir bestellen.


    Seine Worte unterstrich Promotus mit einem Lächeln und tätschelte Valerian noch einmal auf die Schulter.


    Also dann Lucius, lebe wohl! Vale!


    Vielleicht hätte Valerian ihn auch noch bis zu den Toren der Stadt geleiten mögen doch war es besser sich hier zu verbaschieden als vor den Augen der Wachmannschaft. So wandte er sich der Türe zu und verließ die Casa der Quintilier.

  • Valerian erwiderte das Lächeln. "Lebe wohl, Appius. Vale!" Ein schneller Abschied war immer besser, als es damit zu übertreiben. Trotzdem war es schwer. Es würde hier im Haus wieder schrecklich still werden.


    Nachdem sich die Tür hinter Promotus geschlossen hatte, wandte sich Valerian Diomedes zu. "Ich werde bald nach Verstärkung für Dich suchen. Eine Köchin wäre nicht schlecht, findest Du nicht auch? Dann bist Du hier nicht so allein. Sicher wird sich das Haus bald wieder füllen, dann kannst Du die Arbeit unmöglich allein schaffen." Er klopfte dem Sklaven auf die Schulter, bevor er einen Rundgang durch alle Räume startete. Er hatte vor, noch so einiges zu verändern. Neue Möbel anzuschaffen. Und vielleicht ein schönes Mosaik für das Atrium anfertigen zu lassen.

  • Und der kam auch bald in Begleitung des Sklaven zurück. Er hatte gerade die verschiedenen leerstehenden Cubicula zeigen lassen um sich, denn momentan lebten nur er und Valerian in der Casa. Als Diomedes von der Ankunft seiner vermeintlichen Schwester berichtete, war er sofort ins Atrium gestürmt. Er hatte Melina schon seit einigen Jahren nicht mehr gesehen, seit er nach Athen aufgebrochen war. Und dann stand sie da wirklich vor ihm. Unglaublich wie groß wie geworden war! Trotz der schlabberigen Tunika erkannte man doch ihre Weiblichkeit. Sermo war absolut nicht überrascht, dass seine Schwester völlig abgewrackt aussah und vermutlich auch völlig mittellos war, denn so kannte er sie. Ungehörig, frech, starrsinnig, von schlechtem Benehmen. Ihrer beider Eltern müssten sich ihrer schämen, wären sie noch unter den Lebenden.


    Einen Augenblick lang stand er wie erstarrt da und musterte das Mädchen, das er noch als kleine Nervensäge in Erinnerung hatte. "Ja, das ist sie," meinte er dann zu Diomedes, der an seiner Seite geblieben war. "Melina..." Er tat einen Schritt vorwärts und breitete die Arme aus, um die kleine Schwester in Empfang zu nehmen. "Willkommen zurück." Mehr brachte er nicht heraus, denn ein Kloß hatte sich seines Halses bemächtigt und verhinderte jedwede weitere Rede. Er schloß die schmuddelige Quintilia in seine Arme und drückte ihr einen Kuss aufs fettige Haar.

  • Melina wollte sich gerade setzen, da tauchte plötzlich ihr Brüderchen auf. Mit einem süßlichen aber dennoch schnippischen Lächeln tänzelte sie ihm entgegen. Sie erkannte ihren Miesepeter von Bruder sofort. Sein Blick war der Gleiche, wie früher: Störrisch und leicht verbohrt. Sie beide waren so gegensetzlich, wie Feuer und Wasser aber dennoch liebte sie ihn. Er war das einzige, was sie seit Langem an Familie gesehen hatte. Ihre anderen Brüder hatten sie alleine zurückgelassen und sie hatte versucht alleine durchzukommen, dies scheiterte jedoch an ihrem leicht verrückten Auftreten.

    Sie rannte in seine Arme und drückte ihren gut zwei Köpfe größeren Bruder an sich. Als dieser ihr einen ekeligen Kuss auf die Stirn drückte, lachte sie auf. "Du weißt doch, dass ich das nicht mag." Sie blickte ihn verlegen an.


    "Es tut mir Leid, dass ich ein wenig ungewaschen aussehe. Die Reise war lang und mir fehlte das Geld. Du weißt ja, ich gebe viel zu viel Geld für unnützes Zeug aus," erklärte sie sich. Doch plötzlich brach die harte Schale von Melina und sie begann leicht zu wimmern. Ihre Dämme brachen und einiges an Tränen floss über ihre doch so sanften Wangen. "Ich war so einsam...", schluchzte sie.


    Sie blickte ihn mit ihren tiefen Augen an, die nun durch die Tränen vom Dreck befreit wurden. "Lass' mich bitte nicht mehr allein," fragte sie auffordernd.

  • Natürlich mochte sie keine Küsse. Was hatte Sermo sich nur dabei gedacht? Er wollte gerade schon die Augen verdrehen, da entschuldigte Melina sich für ihr verhunztes Erscheinen. Bei Iuno, jetzt fing sie auch noch an zu weinen! Sermo war von so vielen Emotionen völlig überrumpelt und blickte hilflos zu Diomedes, der jedoch ebenso hilflos die Achseln zuckte. Der Quintilier hielt seine Schwester also fest im Arm und versuchte zu trösten. "Ist ja schon gut, ich bin ja bei dir. Ich versprech's...du wirst nicht mehr allein sein." Es dauerte noch seine Zeit, dann waren die Tränen endlich verronnen und Sermo konnte das Mädchen, das er so vermisst hatte, wieder aus seiner Umarmung entlassen. Er versuchte die Situation etwas aufzulockern.
    "Bei den Göttern, du siehst wahrlich aus wie ein dreckiger Straßenköter. Los, geh dich erst einmal waschen!" Er grinste schief und legte einen Arm um Melinas Schulter, um sie zum Balneum zu führen. "Diomedes, ein warmes Bad. Pronto!" polterte er frohgemuts und stakste dann mit dem Schmutzfink im Arm durch die Casa. Später würde der Sklave dann auch noch den Boden wischen müssen, doch das bemerkte Sermo nicht.

  • Mit ihrem Handrücken wischte sie sich vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. Sie war endlich wieder Zuhause. Sie hatte die Nähe zur Familie vermisst, vorallem zu Menschen, die sie nicht traten und sie wegschickten, weil sie nicht das angenehme Mädchen war.


    "Danke", jappste sie mit ihrer zarten Stimme, die sie selbst so hasste. Ihre Stimme war so nichts sagend, so normal und so weiblich. Die Stimme passte garnicht zu ihrem Charakter aber sie hatte sich damit abgefunden.


    "Baden? Ja, das müsste ich wohl. Das Leben war in letzter Zeit nicht einfach für mich," sagte sie mit leicht beschlagender Stimme als sie ihr Bruder sanft Richtung Bad führte. "Du nimmst mich einfach so auf? Wirklich? Nach all' dem, was ich der Familie angetan habe. Ich wollte doch nicht weglaufen..." Wieder rollten einige Tränen über ihr Gesicht. Ihre Lippen formten sich zu einem Schmollmund. "Ich wollte es nicht und die Götter haben mich bestraft," schob sie willkürlich nach und ließ sich von ihrem Bruder führen. Sie genoss es, in Sicherheit zu sein.


    So folgte sie.

  • Das Leben war nicht einfach für sie? Das hatte Sermo sich auch denken können. Einfach so wegzulaufen, allein durch die Welt zu rennen. Welche ein Wahnsinn! "Das glaube gern..." murrte er daher nur und erwiderte auf ihre zweifelbehafteten Fragen nur ernst: "Schht! Davon später." Sermo freute sich zu sehr, seine verloren geglaubte Schwester wieder zu haben, als dass er sich jetzt ihr wirres Gerede über ihre Entscheidungen und Taten der Vergangenheit anhören wollte. Das konnte er später auch noch lange genug und würde es auch müssen. Doch für ernste Worte war noch Zeit genug und so schwiegen sie auf dem weiteren kurzen Weg zum Balneum.

  • Im Atrium wurde ihm zwar ein Platz an geboten aber er blieb lieber stehen. Er war aber nach wie vor der Meinung das der einzige der in einer Casa sitzen sollte wenn Besuch kam der Hausherr war. So blieb er im Atrium stehen und warte ob er Empfangen wurde.

  • Es dauerte eine ganze Weile, da Valerian noch einige wichtige Unterlagen in Ordnung bringen mußte. Doch dann begab er sich in das Atrium, um den Gast zu herzlich begrüßen. "Salve, Iulius Centho! Du hast aber wirklich Glück, daß ich im Haus bin! Schön, Dich wiederzusehen."

  • Mach einer weile kam der Valerian der ihn auch gleich berüste. Es war ein warmer Empfang Centho schien sich in Valerian nicht getäuscht zu haben.


    “So ich hab Glück. Ach ja stimmt der Sklave hat es ja gesagt du kamst grad erst aus der Castra. Na ein mal muß auch ich Glück haben. Ich hoffe du siehst mir diesen kleinen abendlichen überfall nach.”

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