Triclinium | 4+1-Verträge

  • Mitten als Arvinia in einen Happen des Fisches gebissen hatte, wandte sich Laevina ihr zu. Zügig aber nicht hastig schluckte sie den Bissen herunter und putzte sich kurz mit einem Tuch den Mund ab.


    "Ich kann mich wahrlich nicht beschweren." war das doch im Unterton auf die Sache mit Manius bezogen, die Dinge hatten sich nämlich besser entwickelt als die beiden Gedacht hatten, "Leider hatte ich in der letzten Zeit kaum Möglichkeiten mich wieder in der Öffentlichkeit sehen zu lassen, ich vermisse es schon ein wenig über den Platz zu schlendern und ausschau nach schönen Sachen von jenseits des Limes zu halten." viel Wirrwarr hatte sich ereignet, die Sache mit Crista, der Brand der Casa und noch vieles mehr.


    "Wie ist es dir seitdem ergangen?"

  • Sie konnte sich nicht beschweren. Ich schüttelte mich innerlich, weil auch ich ahnte, dass das eine Anspielung auf was auch immer zwischen ihr und Orestes sein möge war. Doch natürlich äusserte ich diese Abscheu nicht hier und nicht jetzt und vor allem nicht vor Arvinia selbst.
    "Dinge aus Germanien?" Diese Äusserung hatte mich aufhören lassen, immerhin gab es da sehr schöne Dinge, doch mir war nicht bekannt gewesen, dass ich in Arvinia offenbar eine Fachfrau in diesen Dingen vor mir hatte, was mir sicherlich einmal von Nutzen sein konnte, wenn ich an kostbare Steine oder kräftige Sklaven kommen wollte.
    "Mir ist es ganz gut ergangen. Meine Sklavin Tilla ist verschwunden, aber sie wird bereits gesucht und ich bin mir sicher, dass sie bald wieder auftauchen wird." Ich zeigte nicht, dass mich dieses Thema weit mehr beschäftigte, als sich zuzugeben gehörte. Um diesen Verdacht gar nicht erst aufkommen zu lassen, fügte ich hinzu: "Es ist sicher eine gute Nachricht, dass das die schlimmste Nachricht ist, die ich zurzeit selbst erlebt habe." Was Gerüchte aus der Stadt anging, schien Arvinia nicht tiefergehend informiert zu sein, weshalb ich auch nicht hier mit den Gerüchten starten wollte, vielleicht hätten wir später noch die Möglichkeit uns ohne die Gegenwart der Männer auszutauschen. Beinahe wünschte ich es, denn die angespannte Stimmung und die Ungewissheit der Situation strengten mich an und liessen die Zeit langsamer vergehen.

  • Sim-Off:

    Ich kürze mal ein wenig!


    Das Essen ging weiter vonstatten. Der Vorspeise folgte ein Hauptgang - nicht gerade ein Schaugericht, aber dennoch von einer gewissen Erlesenheit. Man plauderte über dies und das - letztendlich jedoch wenig von Belang und viel über Stadtgespräche und Gerüchte.


    Schließlich legte Durus das letzte Stück des Honigkuchens beiseite und ließ sich von einem Sklaven die Hände mit Rosenwasser waschen. Da auch die anderen sich sattgegessen hatten, kam der Sklave auch zu ihnen.


    "Arvinia, möchtest du Laevina nicht den Garten zeigen? Wir müssen ein paar geschäftliche Angelegenheiten besprechen!"


    erklärte er. Natürlich würde es Arvinia klar sein, dass nun die Verhandlungen über die Mitgiften stattfinden würden, zu denen Frauen grundsätzlich nicht gefragt wurden. Also konnten sie auch gehen.

  • Als Durus nach dem Essen endlich fragte, ob die Tiberia und ich in den Garten gehen wollten, nickte ich eifrig und hoffentlich nicht allzu schnell. Arvinia führte mich hinaus in einen netten kleinen Garten, wo wir auf einer Bank nahe eines Springbrunnens Platz nahmen. Ich hatte genug von der Etikette und der Förmlichkeit und fragte meine Freundin einfach geradeheraus: "Du und Orest?" Das schien mir dann doch etwas zu kühl zu sein und ich fügte schnell hinzu: "Wie lange kennt ihr euch schon? Bist du glücklich damit?" Ich konnte ja nicht ahnen, dass es sich hier um eine Liebesheirat handelte, und nicht - wie bei mir selbst - um eine arrangierte Ehe.

  • "Aber gewiss Manius! Sehr gerne." endlich konnte sie sich mit ihrer Freundin nach draußen begeben, in den wunderschönen Garten, der vor einigen Wochen noch von zahlreichen Wunden wegen des Brandes versehrt war. Allerdings waren diese jetzt verheilt und so genoß Arvinia jeden Moment in dem familiären Grün.


    Die beiden Patrizierinnen nahmen auf einer Bank nahe des Springbrunnens platz und Laevina ließ ihr keine Chance zu erst Fragen zu stellen. Da konnte Arvinia nur errötend lächeln. "Ja .. ja das bin ich! Und wie glücklich ich bin und vor allem sein kann diesen Mann heiraten zu dürfen! Wir kennen uns jetzt schon einige Monate. Wir haben uns in einer Nebenstraße nahe des Forums getroffen, ohne meinem Cousin Durus davon zu erzählen, haben wir uns weiter heimlich getroffen und usn verliebt. Liebe Laevina! Liebe! Ich kann das fühlen, was uns eigentlich versagt ist .." es war einfach wunderschön. Aber schon plagte sie das schlechte Gewissen, Laevinas Heirat war nur eine arrangierte .. ohne Liebe .. trotzdem fragte sie ihre Freundin danach. "Und .. wie steht es mit dir und Manius? Magst du ihn?"

  • Nachdem Laevina und Arvinia das Zimmer verlassen und auch Orest sich kurz entschuldigt hatte, waren Durus und ich allein. Gut gesättigt durch das wunderbar zubereitete Mahl, lehnte ich mich ein wenig zurück und seufzte, während ich mir den Weinbecher erneut füllen ließ. "Durus, mein Freund, ich kann es nur immer wieder sagen: Du beweist einen exzellenten Geschmack bei deinen Gastmählern und cenae. Jedes Mal muss ich darum fürchten, die nächste toga enger schneidern lassen zu müssen", witzelte ich und grinste. Ich sah hinaus, dorthin, wo Orest eben verschwunden war. "Arvinia ist eine sehr angenehme junge Dame", stellte ich fest und wandte mich wieder zu Durus um. "Nun, sollen wir schon beginnen?" fragte ich ihn. Er würde wissen, was ich meinte.

  • Schweigend verfolgte Durus, wie die Damen den Raum verließen. Offenbar verstanden sie sich ganz gut. Dass allerdings auch Orest sich entschuldigte, irritierte ihn ein wenig. Er selbst wäre in Orests Alter wohl begierig gewesen, derartige Verhandlungen mitzunehmen. Aber nunja, es war ja im Grunde nicht notwendig, dass er bei der ersten Verhandlungen anwesend war.


    Auf das Lob seitens Corvinus antwortete er


    "Danke, danke - meine Köche tun, was sie können!"


    Dazu setzte er sein wohleinstudiertes Lächeln auf, denn es war wohl eher eine Floskel als ein ehrliches Lob. Dennoch sollte es wohl Vertrautheit suggerieren. Doch das würde den Tiberier nicht für die Verhandlungen einlullen. Als die Damen den Raum verlassen hatte, setzte er seine Geschäftsmiene auf.


    "Ich denke, wir müssen keine großen Reden schwingen. Wie bereits erwähnt, wäre ich durchaus interessiert, Aurelia Laevina zu ehelichen - wenn die Dos angemessen ist. In Anbetracht der Tatsache, dass ich bereits Praetorier und Pontifex pro Magistro bin, würde ich 10 000 Sesterzen für angemessen erachten - in Landbesitz selbstverständlich."


    Die Mitgift, die er forderte, war durchaus beachtlich - vermutlich beachtlicher, als es angemessen war. Dies war jedoch auch Durus klar: Er wählte dies lediglich als Einstiegsgebot, da er wusste, dass der erste Preis stets noch heruntergehandelt wurde.

  • Liebe? Tatsächlich, Arvinia liebte Orest. Ich konnte es kaum glauben, doch man sah es der Tiberia an. Ehrlich antwortete ich: ""Wie schön für Dich! Das ist wirklich selten geworden, fürchte ich..." Ein kleiner Anflug von Melancholie, doch schon war es wieder vorüber, es ging schliesslich nur um Orest...
    "Ich weiss noch nicht. Ich kenne ihn ja kaum. Aber er ist sicher nicht schlecht, erfolgreich und nicht zu alt..." Mir fiel auf, dass ich über ihren Verwandten redete und errötete leicht. Aber ich hatte ja nichts Falsches gesagt. Ob ich Durus wirklich heiraten würde? Ob ich es vielleicht gar selbst wollte, oder war es mir doch nur aufgedrückt worden. Ich erinnerte mich an die empörten Gesichter meiner Cousinen, als ich nicht völlig begeistert war von der ganzen Idee. "Weisst Du schon, wann es bei Euch soweit sein wird?" Ich hatte keine Ahnung, wie schnell so eine Verlobung dauern würde, wie bald ich selbst mit meiner Hochzeit zu rechnen hatte und etwas wie Angst griff in mir um sich. Aber der Garten und die Anwesenheit der Tiberia beruhigten mich. Alles würde schon so kommen, wie es kommen musste!

  • Mit einem vagen Schmunzeln gewahrte ich den zufriedenen Ausdruck auf Durus' Gesicht. Er musste mit seinem Personal wahrlich zufrieden sein. Doch es war genug des Geplänkels, und wir gingen zum eigentlichen Grund dieses Treffens über. Durus ließ selbstverständlich keinen Zweifel an seinem Selbstvertrauen, was sowohl seine Miene als auch seine Bemerkung verdeutlichten. Ich selbst hob marginal eine Braue als Antwort auf seinen Vorschlag. "Es besteht natürlich kein Zweifel daran, dass du ein wichtiger Mann Roms bist. Doch mit Verlaub, ich besitze zwar ein wenig Land, aber das befindet sich größtenteils auf Sardinien und Corsica und bietet den Grundstock für die Betriebe, die ich aufrecht erhalte." Mir kam das Haus in Mantua in den Sinn. Notfalls würde ich den Pächter hinauswerfen und Durus das Haus anbieten. "Ich biete dir zweihundertfünfzig Denare und, sagen wir, fünfzehn Rinder."

  • Im Grunde war es Durus egal, wo genau das Land sich befand. Wobei Sardinien und Corsica keine schlechten Böden hatten: Soweit er wusste, baute man dort viel Getreide an! Aber offenbar wollte er ihn mit ein paar Rindern ködern um sich so das wertvolle Land zu erhalten. Doch der Tiberier wollte auf jeden Fall Land haben - die Qualität des Geldes wurde immer schlechter und Tiere konnten durch eine einzige Seuche dahingerafft werden. Land jedoch war der edelste Besitz - sein Wert wandelte sich praktisch nie!


    "Es ist sehr freundlich vor dir, mir mehr anzubieten. Doch ich habe leider keine Verwendung für deine Rinder. Ich würde Land bevorzugen. Warst du nicht vor langer Zeit Duumvir in Mantua? Hast du dort nicht auch etwas Land?"


    Land in der Nähe von Mantua war interessant, denn dieses konnte er möglicherweise mit Quintus tauschen...da fiel ihm ein, dass er lange nicht mehr von Quintus gehört hatte.


    Dann plötzlich verharrte er...250 Denare? Das hatte er sich wohl um eine Kommastelle verhört! Wenn er das ganze überschlug, war es ja nicht einmal zehntausend Sesterzen! Ob die Aurelier sich solch eine üppige - nein, angemessene Dos nicht leisten konnten? Prüfend blickte er zu Corvinus hinüber.

  • Ein wenig irritiert hob sich eine Braue, als Durus von mehr sprach. Andererseits - vielleicht war es ein wenig zu viel Wein gewesen? :D
    Ich unterdrückte ein für Verhandlungen unangemessenes Schmunzeln und war nicht weiter überrascht, als Durus darauf beharrte, Grund und Boden zum Bestandteil der dos zu machen. Ich runzelte ein wenig die Stirn und tat so, als würde ich angestrengt überlegen. Schließlich nickte ich: "Ja, da hast du recht. Unsere Familie besitzt ein wenig Land in Mantua, genauer gesagt in etwa dreieinhalb salti...allerdings befindet sich auf selbigem ein Haus. Hättest du denn Interesse daran? Ich hatte ohnehin mit dem Gedanken gespielt, es abzustoßen. Bis nach Mantua ist es doch recht weit, und es lassen sich Oliven nur schwer dort kultivieren. Allerdings ließe sich wohl anderes damit anfangen, sofern du keinen Landsitz dort einrichten möchtest. Ich wäre bereit, dir den Grund, auf dem das Haus steht, plus einen saltus unter den üblichen Bedingungen abzutreten. Das sind schätzungsweise eineinviertel salti", fasste ich zusammen und nahm einen Schluck Wein. Insgesamt belief sich die Summe samt Haus damit wohl auf viereinhalb, fünftausend Sesterzen, und das war für mich das Äußerste, was ich Laevina in die Ehe mitgeben würde.

  • Viereinhalb Salti also - Durus überschlug grob den Wert eines solchen Grundstückes in Norditalia. Allerdings war es für Olivenanbau nicht geeignet, daher würden es wohl etwa den Wert von 4-5000 Sesterzen haben - mit dem Haus. Das war nicht ganz so viel wie er erwartet hatte, doch er wollte die Verhandlungen nicht überstrapazieren - zumal noch Verhandlungen über eine weitere Dos anstanden!


    "Nun gut, einverstanden. Das Land mit dem Haus. Dann wären wir im Geschäft. Bliebe nur noch die Frage nach dem Termin für die Sponsalia - oder im Grunde ist es mir nicht sehr daran gelegen, diese groß zu verkünden. Wir können das ganze auch heute und hier vertraglich regeln."


    stellte der Tiberier fest. Es war höchste Zeit, dass er heiratete und weitere Verzögerungen konnte er sich eigentlich nicht leisten!

  • Genau genommen waren es Eineinviertel salti - aber dass Durus schon angetüddelt war, hatten wir ja bereits geklärt. :D :D


    "Du verzichtest darauf, es zuvor schätzen zu lassen? Dann danke ich für dein entgegen gebrachtes Vertrauen", erwiderte ich wahrlich überrascht, aber auch sehr angetan von diesem Vertrauensbeweis. Ich reckte mich ein wenig vor und reichte Durus die Hand, um die Verhandlung über Laevinas dos zu besiegeln. "Ich möchte euch eigentlich nur ungern etwas vorschreiben, was das angeht. Allerdings hielte ich es für einen guten Schachzug, auch Laevinas Meinung dazu einzuholen", bemerkte ich. "Sie ist noch recht jung, daher wird ihre eigene sponsalia sicherlich nur wenig aufregender für sie sein als die nuptiae selbst. Ich selbst wäre sowohl mit als auch ohne Feier einverstanden."

  • Sim-Off:

    Ich glaube ich bin angetüddelt :D - naja, bin wohl etwas hastig!


    Durus mochte bereits ein wenig Wein getrunken haben, doch so betrunken war er nicht - dafür war die Angelegenheit zu wichtig für ihn. Zum einen hatte er sich bereits vorher informiert, zum andern kam ja noch eine weitere Verhandlung an die Reihe, bei der er Land zu geben hatte - und er würde sicherlich darauf achten, am Ende nicht ärmer dazustehen als zuvor!


    "Gut, fragen wir sie - später."


    erwiderte er auf die Bemerkung über den Termin. Zwar wusste er nicht, warum Laevina bei dieser Frage groß mitreden sollte, doch wenn Corvinus ein so emotionaler Mensch war, wollte er dies ruhig gelten lassen.


    "Reden wir zuerst Orestes! Ich biete ihm für Arvinia mein Gut in Hispania - etwa ein Saltus. Nicht ganz so viel wie du mir gönnen willst, aber dafür ist es guter Boden, sodass der Junge sicherlich Freude damit haben wird."


    erklärte er weiter. Wenn Orestes absent war - so ging Durus aus - würde wohl Corvinus die Verhandlungen führen. Und dass er genauso viel bot, wie man ihm für Laevina gab, war wohl eher eine Geste der Großzügigkeit (wenn man es nicht Angeberei nennen wollte).

  • Es war deutlich, dass es Durus egal war, was Laevina sich wünschte und wie sie dazu stand. Ich hob eine Braue und unterdrückte abermals ein Schmunzeln. "Wenn ich dir einen Rat geben darf, mein Freund: Unterschätze nicht die Launen einer Ehefrau, auch nicht die einer zukünftigen. Ist sie zufrieden, lebt es sich leichter, glaub mir. Allein schon deswegen solltest du ihr zeigen, dass sie ein gewisses Mitbestimmungsrecht hat", sagte ich zu ihm und dachte dabei an Celerina. Mir ging es so, Bekannten ging es ebenfalls so - und Durus würde es wohl nicht anders ergehen.


    Das, was Durus Orestes für Arvinia anbzubieten gedachte, war zwar nicht herausragend, aber passabel - ebenso wie das, was ich geboten hatte. Orest war noch kein Senator, obschon auf dem besten Wege dorthin, dafür allerdings ein angesehener augur. "Das klingt mir nach einem sehr vernünftigen Angebot. Allerdings wäre es mir lieber, mein Vetter würde sich selbst mit dir darüber unterhalten. Im Idealfall wird er nur einmal über eine dos verhandeln, die er bekommt, diese Chance will ich ihm sicherlich nicht wegschnappen." Ich grinste Durus an. Wo steckte Orest nur? Später am Abend sollten wir erfahren, dass er sich übergeben hatte und nach Hause geleitet worden war. Die Verhandlungen würden ein wenig später stattfinden.


    In diesem Moment waren die Stimmen der Mädchen zu hören? Kamen sie tatsächlich in genau dem Moment zurück ins Haus, in dem wir die Verhandlungen sozusagen beendet hatten?

  • Durus lächelte und tat so, als würde er verstehen. In Wahrheit jedoch hatte er keinerlei Erfahrung mit Ehefrauen und konnte sich wohl nicht im Entferntesten vorstellen, was dieser neue Stand mit sich bringen würde. Er hielt diese Verbindung für eine reine Formalität, wollte einen Erben zeugen und glaubte, dass man sich ansonsten schon arrangieren würde (immerhin schätzte er Laevina als junges Mädchen ein, das einem älteren Ehemann schon in allen Dingen gehorchen würde).


    In der anderen Frage jedoch hatte er echtes Verständnis. Er hätte als junger Mann wohl auch gern bei solchen Verhandlungen teilgenommen, zumal Corvinus ja nicht der Vater des Jungen war, also auch kaum Mitspracherecht besaß.


    "Nun, dann besprechen wir dies später."


    Er horchte ebenfalls auf, als er glaubte, Stimmen gehört zu haben. Es würde wirklich hervorragend passen, wenn die Mädchen nun zurückkamen und man sich rasch auf den Termin einigen konnte.

  • Gerade kamen die beiden jungen Patrizierinnen wieder aus dem Garten in das Triclinium, da saßen Corvinus und Durus ganz gespannt mit offenen Augen da, als hätten sie die beiden Mädchen erwartet. Ihr Manius war allerdings nicht mehr da, was war passiert? Etwas besorgt schaute sie Laevina an und dann die beiden Männer.


    "Habt ihr uns etwa erwartet? Wo ist Orestes?"

  • Als die beiden eintraten, war Durus ziemlich erstaunt - sie kamen ja wie aufs Stichwort! Und offenbar hatten sie sich gut unterhalten, was schon einmal sehr gut war. So lächelte er zufrieden und meinte


    "Wir sind gerade fertig geworden. Orestes ging es leider nicht gut, er musste sich schon verabschieden, wie ich fürchte."


    Tatsächlich war er nur gegangen und nicht zurückgekehrt, woraus der Tiberier seine Schlussfolgerungen gezogen hatte.

  • Als wir zurückkamen, warteten die Männer offenbar schon. Sie schienen das Gespräch beendet zu haben und auf einmal war ich furchtbar aufgeregt. Vielleicht hatten sie gerade hier über meine Zukunft entschieden! Orestes war weg, weshalb ich mich etwas weniger unwohl fühlte und so musterte ich Durus noch einmal eingehend.
    Schlecht sah er nicht aus, er war nur etwas alt. Aber der Erfolg kam nun einmal nur mit dem Alter.
    In diesem Augenblick entschied ich, mich jeder Wendung meines Schicksals zu stellen. Sollten sich die Männer nicht geeinigt haben, dann würde ich zurückkehren in die Villa Aurelia und meine Jugend mit meinen Cousinen geniessen. Sollte Durus mich jedoch heiraten wollen - dann war das auch gut. Ich kam mir in dieser Situation auf einmal so erwachsen vor. Ich stand ganz gerade und wartete auf das Ergebnis der Gespräche. Nur kurz flackerten meine Augen, als ich daran dachte, dass Tilla verschwunden war und mich nicht stützen konnte, denn ich ahnte, dass ich - egal wie die Entscheidung ausfiel - überfordert sein würde. Kurz dachte ich an Ursus und musste fast grinsen, mein kleiner... Verliebtheitsanflug schien mir sehr lächerlich angesichts dieser so erwachsenen Entscheidung...
    So gingen mir unendlich viele verschiedene Gedanken durch den Kopf während ich auf ein Wort von Marcus oder Manius wartete, das mein Leben verändern konnte.

  • Wie gerufen traten Arvinia und Laevina auf den Plan. Ich musste schmunzeln - sie hatten doch nicht etwa gelauscht?
    ”Laevina, es wird dich sicher freuen, dass wir zu einer Übereinkunft gekommen sind. Du wirst bald Durus’ Frau sein”, offenbarte ich ihr und lächelte sie an. Es war eine Ehre für sie selbst wie für uns als gens, immerhin hatte Laevinas Vater ihr keinen entsprechenden Status mitgegeben, sah man von ihrer adeligen Herkunft einmal ab. ”Natürlich gibt es nun noch einige Formalitäten zu klären”, bemerkte ich und warf Durus einen Blick zu. Es war eine Sache der beiden, sich darüber zu unterhalten, ich würde ihrer Entscheidung nicht im Wege stehen. Wenn mein Mündel eine Feier wollte, wurde gefeiert, wenn nicht, dann nicht. Nun gut, vielleicht im kleinen Kreis.

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