Casa Germanica - Cubiculum Calvena

  • Er konnte ja nun wahrlich nicht jeden einfachen Soldaten der Praetis kennen. Vermutlich war ihm dieser Valerian schon über den Weg gelaufen, hatte eine Tür im Palast für ihn aufgehalten oder beim Treffen mit dem Praefectus Praetorio den Wein eingeschänkt. Doch als Name war er dabei natürlich nie gefallen. Wie all diese stillen Helferlein namenlos blieben.


    "Oh ich weiß nicht, was du vor deiner Station hier in Rom getan hast, wie du gelebt hast, aber jetzt bist du hier und ich schätze mal du weißt nicht, das du eine Enkelin des großen Germanicus Traianus bist. Seines Zeichen viele Jahre lang Legatus Augusti pro Praetore in in Germanien. Du bist eine Germanica, das sollte dir zuerst bewußt sein, bevor du dein Herz leichtsinnig verschenkst."


    Avarus ließ aus, das die Heirat aus Liebe sowieso keine Option war, denn ihre Familie hatte wichtige Bündnisse zu halten. Dieser Umstand erzwang es geradezu weiblich, heiratsfähige Mädchen 'auf Lager' zu halten.


    "Es hat also keineswegs mit deinem Urteilsvermögen zu tun. Du solltest nur etwas mehr auf das Wort der Alten hören, auch wenn es gegen deine Einstellung, deine Meinung spricht."

  • Calvena setzte nicht voraus das jeder jeden in Rom kannte. Im Gegenteil, sie befürchtete jeden Tag, dass sie sich einen gewaltigen Fauxpas erlaubte, weil sie die Leute nicht mit dem nötigen Respekt behandelte. Sicher unter jungen Frauen war der Umgang miteinander und untereinander anders, als wenn man einem Senator, Pontifex oder Soldaten begegnete. Was sie aber etwas wurmte, war das Avarus sich nicht um ihre Gefühle kümmerte. Kein Wunder das es Paulina scher gehabt hatte. Zumindest nach dem was Sedulus ihr erzählt hatte, war es eine Hochzeit aus Liebe gewesen. Deswegen war ihr Onkel wohl auch eher bereit, ihr dieses Glück nicht zu verwehren. Sie wusste auch das Avarus verheiratet war, aber seiner Frau war sie bisher auch noch nicht begegnet, diese war in Hispania oder so. Innerlich seufzte sie auf, nur zu gern hätte sie jetzt etwas weibliche Unterstützung gehabt. Großtante Laevinia kam ihr gar nicht erst in den Sinn, dieses Biest hätte sie nur zu gern wieder in Nola gesehen, weit weg von Rom.


    Seine Worte bezüglich der Weisheit des Alters und der Verantwortung gegenüber der Familie ließ sie mehr oder weniger stumm über sich ergehen. Was hätte sie auch dazu sagen sollen? Ja, ich weiß klang sehr flach und so als würde sie sich fügen. Ein aufbrausendes Nein würde nur zu weiteren Ermahnungen führen.


    „Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich eine Germanica bin“, meinte sie. Sie wusste auch wessen Enkeltochter sie war, sie hatte sich schließlich die Familienchronik angesehen und auch den Stammbaum. Aber sie konnte nicht aus ihrer Haut raus. Zumal es ihr gar nicht passte, als Handelsware gesehen zu werden.


    „Sedulus hat doch schon längst zu gestimmt!“ platzte es ihr heraus. Ups, wurde es ihr bewusst. So hatte sie es ihm nicht sagen wollen….

  • Für Calvena war diese Hochzeit aus Liebe keine Option. Avarus ließ aus, das er seine Frau damals nach viel schmerzlicheren Grabenkämpfen -die sich zwischen ihren beiden Familien abspielten- aus innigster Liebe geheiratet hatte und so einen klaren Schlussstrich unter die Fehde setzte. Heute war das Verhältnis zwischen Decima und Germanica halbwegs geglättet. Doch es lag auch daran, das man sich nicht unbedingt auf der Pelle hockte, denn ab und zu brachen alte Grasnarben auf, war man den alten Geschichten zu nah.


    Für den Moment war es das Beste, das Lucilla in Hispanien weilte. Zwei Wirbelwinde Sabina und Cossus im Haus würden noch viel mehr Schaden anrichten und die Bewohner ganztägig auf Trab halten. Zwar fehlte dem Vater die Nähe zu seinem Sohn, aber für Kind und Mutter war das Leben auf dem Land gesünder und es unterlag nicht dem Ausschluss, das der Vater seine Rasselbande besuchte.


    "Und wie drückt sich dieses Bewußtsein aus?"


    Fragte Avarus dann, als die aufharschende Antwort über Calvena's Lippen geschlüpft war. Schlag Zwei folgte zugleich... Ungläubig fragte der Onkel des Sedulus nochmal nach:


    "Hat er das wirklich?"

  • Hätte Calvena gewusst, dass auch Avarus aus Liebe geheiratet hatte, hätte sie seiner Frau umgehend einen Brief geschrieben und sie auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam gemacht. Irgendwie war sie sich sicher, dass Lucilla ihr Beigestanden hätte. Irgendwie war es ungerecht, dass sie derzeit keinerlei weibliche Unterstützung hatte. Wie bereits erwähnt, würde sie Calvena nicht an Laevinia in Herzensdingen an sie wenden, oder jemals mit Probleme, sie konnte diesen Drachen gar nicht ausstehen. Dieses Biest, welches einfach so in ihrem Zimmer herum geschnüffelt hatte. Sabina war ja zu jung, um als Unterstützung zu gelten. Sie nahm sich vor, zumindest später ihre kleine Base so gut es ging, den Rücken zu decken.


    Kurz blinzelte sie. Wollte Avarus jetzt einen Vortrag über die Pflichten einer treuen und loyalen jungen Frau aus einflussreicher Gens hören. Oder was bezweckte er mit seiner Frage. Diese Senatoren konnte man wirklich nicht durchschauen. Doch ehe sie zu einer ausführlichen Antwort ansetzen konnte, kam das Thema auf ein anderes.


    Nun war es raus… „Ja, das hat er!“ Sedulus hatte er es ihr doch gesagt und erzählt. Oder wollte Avarus das nicht glauben.

  • "Dann werde ich wohl zuerst mit ihm sprechen müssen." ...als Dich weiter zu drangsalieren. Doch die Sache war mit dieser mündlichen Erlaubnis noch lange nicht vom Tisch. Avarus erhob sich, um Calvena zu verlassen. Er blickte sie nocheinmal neutral ernst an und seufzte dann. Nein dieses Mädel sollten sie nicht einfach aus diesem Haushalt lassen. Zur Zeit war dieser Schatz zu wertvoll. "Entschuldige für mein barsches Eintreten. Bis Später..." Mit diesen Worten verschwand er aus dem Gemach, fast schneller als er herein gekommen war und nahm sich vor noch vor dem Abendmahl mit Sedulus darüber zu reden.

  • Etwas verblüfft blinzelte sie mehrmals. Was war denn das nun für ein Abgang? Eigentlich hatte sie so ziemlich alles erwartet, angefangen bei einer lautstarken Auseinandersetzung bis hin zu überzeugenden Argumenten, aber das Avarus dann einfach davon stapfte und sie wieder in Ruhe ließ, war doch etwas ungewöhnlich. Ob das Ärger bedeutete.....


    "Ehm.... ja!" entfloh es ihren Lippen. "Bis später!" fügte sie hinzu. Es war wohl besser, wenn sie dann mal zu Sedulus ging und ihn vorwarnte. Irgendwie befürchtete das nun ihrem Onkel Ärger bevorstand. So hatte sie das ja eigentlich nicht gewollt. Aber vermutlich war Avarus gerade auf dem direkten Weg zu Sedulus. Sie biss sich auf die Unterlippe. Vermutlich konnte sie jetzt nur noch der Dinge harren, die da auf sie zukommen würde.


  • ________________________________
    Gundhraban Türsklave



    Der hochgewachsene Germane hatte Furia Calliphana zum Zimmer der Germanica geleitet. Dort angekommen klopfte er an um der Domina ihren Besuch anzukündigen an trat auch gleich ein als er aufgefordert wurde.


    Salve Domina. Es ist Besuch für dich gekommen. Eine gewisse Furia Calliphana möchte zu dir.

  • Den Kopf über ihre Lyra gebeugt, spielte sie eine kurze schlichte Melodie. Das Lied schwebte durch den Raum. Als es klopfte sah sie auf. „Komm nur rein“, sagte sie und sah dann etwas verdutzt den großen Germanen an, der normalerweise an der Tür wartete und Gäste zu ihren Verwandten brachte. Sie bekam eigentlich selten Besuch in der Casa. Leicht verwundert runzelte sie die Stirn, was wollten den Calliphana von ihr. Dennoch freute sie sich sehr über den Besuch.
    „Sie soll herein kommen. Bitte sag Elissa Bescheid, dass sie uns Saft und etwas Obst bringt!“ sie nickte Gundhraban kurz zu und begrüßte dann die Furia mit einem Lächeln und einer Umarmung.


    „Calliphana, schön dich zu sehen! Wie geht’s dir? Komm setz dich doch!“ forderte sie die Freundin auf und deutete auf den zweiten Korbstuhl. Sie selbst ließ sich wieder in ihren Stuhl sinken und schob die Lyra ein wenig beiseite.

  • "Salve Calvena, es ist so schön dass du zu Hause bist, ich brauche unbedingt jemanden zum Reden. Ich weiß langsam nicht mehr was ich denken soll..." - fing sie an.


    Sie setzte sich in den einen Korbstuhl, auf den Calvena gezeigt hatte, und machte sich erstmal bequem. Sie betrachtete den Raum in dem sie sich befanden. Es war sehr geschmackvoll eingerichtet, war das sie selber oder hat es jemand anderes getan? Zumindest hatte die Person einen sehr guten Geschmack! Die Möbel standen so an ihren Plätzen, als hätte man Millimeter genau abgemessen, wohin sie kommen sollten.


    "Und ich glaube, du könntest mich am besten verstehen..." - fuhr sie fort, senkte ihren Blick und errötete ein wenig.

  • Etwas verblüfft sah sie Calliphana an. Sie wirkte völlig durch den Wind und auch etwas durcheinander. Besorgt sah sie die Freundin an, hatte sie etwa Liebeskummer. Dabei hatte sie so glücklich gewirkt, wenn sie mit Centho zusammen gewesen war. Was die Beiden wohl für Probleme hatten.


    „Erzähl!“ forderte sie Calliphana schlicht auf. „Was bedrückt dich?“ fragte sie dann nach.

  • Es fiel ihr nicht leicht darüber zu reden, immer hin wusste keiner so offensichtlich was sie und Centho verband. Es gab immer Zeichen, eine Geste ein Blick, ein kleines Lächeln... Und dennoch, als wüsste Calvena schon bescheid, was sie ihr sagen wollte.


    "Ach ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Du kennst doch Iulius Centho... Ich... ich..." - sie schluckte groß, was sie versuchte zu sagen, erschien ihr wie ein großer Kloß im Hals, es wollte weder raus noch runter. "Also... Ich weiß nicht wie offensichtlich es ist, aber... wir... wir sind verliebt!" - kam es aus ihr raus geschossen.


    "Und... und... ähm... und... bisher wohnte er auch als Mieter in der Casa Sergia, und so sahen wir uns wenigstens jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit, aber jetzt? Überhaupt nicht! Er ist so beschäftigt mit seiner Arbeit, seiner Casa, und auch mit anderen Freunden, dass er keine Zeit mehr für mich hat! Und ich weiß nicht, ob er mich noch liebt, oder nur hinhält... Ich bin ratlos. Selbst mit Valerian verbringt er Zeit! Nur mit mir nicht..."


    Calliphana versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen, und schüttelte nur den Kopf.

  • Eigentlich war es ja offensichtlich gewesen, das Calliphana und Centho einander sehr zugetan waren. Spätestens seit dem entlaufenem Bären bei den Ludi, war es klar. Schließlich war Calliphana Centho um den Hals gefallen. Naja auch sie war Valerian um den Hals gefallen, aber sie war einfach nur erleichtert gewesen, das es ihm gut ging. Dennoch hörte sie der Furia aufmerksam zu.


    „Man sieht, dass ihr verliebt seid“, sagte sie mit einem Lächeln. „Du strahlst, wenn ihr Beiden zusammen seid!“ fügte sie hinzu.


    Sie konnte Calliphana nur allzu gut verstehen. Auch sie vermisste Valerian sehr, wusste aber das seine Zeit begrenzt war. Täglich sahen sie sich leider nicht, einmal die Woche, vielleicht sogar zweimal, aber alles was darüber ging, war schwierig umzusetzen. Dafür schrieben sie sich aber recht viele Briefe, sie besaß mittlerweile einem echt großen Stapel, gut verschlossen in einer kleinen Holztruhe in ihrem Kleiderschrank versteckt. Seit dem Laevina in ihrem Zimmer herum geschnüffelt hatte, war sie äußerst vorsichtig geworden.
    „Er trifft sich mit Valerian?“ fragte sie verdutzt, das hatte sie ja bisher noch gar nicht gewusst. „Was machen die Beiden denn?“ wusste Calliphana vielleicht mehr, als sie. „Ich kann dich gut verstehen“, meinte sie dann mitfühlend. „Ich sehe Valerian auch sehr selten, meine Pflichten im Tempel, der Unterricht und seine Aufgaben als Pratorianern lassen uns wenig Zeit. Ich vermisse ihn sehr“, gab sie ihr gegenüber zu. "Ich hoffe das ändert sich, wenn wir verheiratet sind", meinte sie nachdenklich und verplapperte sich dabei unwillkürlich. Calliphana wusste ja gar nciht, das Valerian ihr einen Antrag gemacht hatte und Sedulus einer Heirat zugestimmt hatte.

  • "Ist das denn so offensichtlich geworden? Nun ja, ich verberge meine Gefühle auch sehr selten gerne. Aber müssen tun wir es ja, immerhin sind wir ja noch nicht verlobt oder verheiratet. Aber ich würde am liebsten in die Welt frei hinaus schreien wie sehr ich ihn liebe..." - errötete sie schlagartig.


    Sie fing die Armlehne des Korbstuhls mit den den Fingernägeln zu kratzen. Das machte sie zu Hause immer wenn sie nervös war. Aber dann fiel ihr plötzlich auf, dass sie nicht zu Hause war, und dass es nicht ihr eigener Korbstuhl war. Sie sah mit einem leichtem Grinsen und entschuldigendem Blick zu Calvena rüber.


    "Es tut mir Leid, das mach ich immer wenn ich nervös bin... Ich wollte mich keines Wegs mit Absicht an den Möbeln vergreifen..."


    Sie legte rasch ihre Hände in ihren Schoß und erzählte dann weiter.


    "Ja, mit Valerian, deinem Valerian. Nach der Ludi haben sie etwas ausgemacht, irgend einen Unterricht. Ich weiß es nicht genau um was es sich handelt, das wollte er mir nicht sagen. Ich habe Angst, er verheimlicht mir etwas. Ich befürchte, dass es nur eine Ausrede von ihm war, dass er sich mit mir nicht treffen muss..."


    Calvena sprach über sich und Valerian, wie sehr sie ihn vermisste. Also war Calli nicht die Einzige, die dieses Gefühl kannte. Aber sie wusste, dass sie sich mit Valerian jede Woche sieht, sie sah sie öfter entlang des Tibers spazieren sehen, oder auf dem Markt... Solange sie darüber grübelte, wurde sie auf ein Wort von ihr aufmerksam. Hat sie gerade was von verheiratet sein gesprochen? Waren sie denn schon etwa verlobt? Aber es wurde doch gar nicht bekannt gegeben! Oder war es nur eine heimliche Verlobung? Sie musste ihrer Neugierde sofort nachgehen...


    "Wenn ihr verheiratet seid?? Hab ich richtig gehört?? Das würde ja heißen, dass ihr verlobt seid!! Haben eure Eltern schon zugestimmt? Ach das ist so wunderbar, ich freue mich so für euch!!"

  • „Nun ja…. Es war schon recht offensichtlich, als du Centho um den Hals gefallen bist!“ meinte sie schmunzelnd. „Aber keine Sorge, alle schreiben das nur dem Moment zu. Es war alles eben doch sehr aufregend. Außerdem bin ich nur einige Momente vor dir auch Valerian um den Hals gefallen“, gab sie ein wenig verlegen lächelnd zu. Eine feine Röte überzog ihre Wangen bei diesem Gedanken.


    Nachsichtig lächelte sie und winkte dann ab. „Nicht schlimm“, beruhigte sie die Freundin.


    Verdutzt sah sie Calliphana an. Valerian hatte ihr davon wirklich nichts erzählt. Aber sie bezweifelte das Valerian Centho wegen irgendetwas deckte. Das war nicht seine Art. Zumindest glaubte sie das, in dieser Hinsicht wusste sie nicht wie er sich verhalten würde. „Mach dir keine Sorgen. Es ist nichts, da bin ich mir sicher. Männer müssen auch einmal unter sich sein!“ versicherte sie ihr und versuchte ihre Sorgen zu zerstreuen. „Hast du mal mit ihm darüber geredet?“ fragte sie nach.


    Upss, da hatte sie sich doch tatsächlich versprochen. Der Vorteil war, Calliphana war kurzeitig von ihrem Kummer abgelenkt.
    „Die Verlobung ist noch nicht offiziell, wir warten darauf das Valerian endlich die Heiratserlaubnis bekommt. Als Soldat darf er ja eigentlich nicht heiraten!“ berichtete sie. „Naja meine Eltern sind Tot, Onkel Sedulus ist mein Vormund und hat zugestimmt. Valerian untersteht niemandem. Es ist also seine Entscheidung!“ fügte sie hinzu und lächelte verträumt.

  • "Mhhmmmm, war es so schlimm? Also so Aufmerksamkeit anziehend? Ich war nur so froh, dass ihm nichts passiert ist, es hätte auch schlimm ausgehen können bei den Ludi!"


    Sie erinnerte sich nur ungern an den Tag, es war zu grausam. Sie wandte sich lieber wieder anderen Gedanken.


    "Ja ich habe es versucht, aber er blockt immer ab. Man bekommt kein Sterbens Wörtchen aus ihm heraus. Hat dir denn Valerian nichts erzählt?"


    Das war schon eigenartig... Denn ja das mochte ja stimmen, dass Männer auch mal unter sich sein wollten, über Themen zu diskutieren, oder Meinungen ein zu holen, oder wie Freunde etwas zu unternehmen, aber sie machten doch kein Geheimnis daraus!!


    "Wie aufregend, ich freu mich so für euch beide!! Ich hoffe, dass alles so klappt wie ihr euch das vorgestellt habt! Wisst ihr denn schon wo ihr wohnen werdet?"


    Es war wirklich zu beneiden, ihr Glück. Aber sie freute sich aufrichtig für die beiden und hoffte, eines Tages dies auch selber erleben zu können...

  • Leicht zuckte sie mit den Schultern. "Mich hat es nicht gestört, aber spätestens seitdem wissen alle, mit denen wir unterwegs waren, welche Gefühle du für Centho hegst", meinte sie nachdenklich. Auch sie dachte nur ungern an dieses Erlebnis zurück, aber den Göttern sei Dank, dass niemandem etwas geschehen war.


    Calvena schüttelte den Kopf. "Valerian hat mir nichts erzählt. Ich denke mal er hat seine guten Gründe", dennoch, Calliphanas Worte machten sie nachdenklich und weckten eine Gewisse Besorgnis. Hatte ihr Valerian etwa Geheimnise vor ihr? Sicherlich, aber das war eigentlich kein Grund Eifersüchtig zu werden. Schließlich wollte er sie heiraten. Natürlich, Männer hatten ihre Bedürfnisse.... Sie zwang sich an etwas anderes zu denken. Es ist sicherlich nichts. Nur ein harmloser Spaß unter Männer, sagte sie zu sich selbst. Dennoch würde sie bei Gelegenheit Valerian einmal fragen.


    Sie strahlteüber das ganze Gesicht. Man sah ihr an das sie verliebt war und glücklich. "Nun, ich werde wohl in die Casa Quintlia ziehen, wenn es soweit ist!" antwortete sie. Sie ging auch davon aus, das Valerian dann zu dem Zeitpunkt ebenfalls aus der Castra in die Casa umziehen würde. Sicherlich war das Ganze noch mit einigen Schwierigkeiten verbunden, aber das würden sie schon hinbekommen.

  • Calliphanas Wangen nahmen einen dunkleren Rotton an, sie wusste nicht was Calvenas Satz zu bedeuten hatte... "Mich hat es nicht gestört, aber spätestens seitdem wissen alle, mit denen wir unterwegs waren, welche Gefühle du für Centho hegst"...


    Was und vor allem wie denken die anderen darüber? Sie machte sich ernsthaft sorgen wegen ihrem Verhalten. Sie hoffte, die anderen würden sie nicht verspotten jetzt deswegen. Ein innerer Hilfeschrei 'Hiiiiiiiiiiiiiillllffffeeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!! ;(' wollte aus ihr raus, aber sie zügelte sich und starrte lieber etwas unbeholfen an die Decke.


    "Du hast es wunderschönes Zimmer Calvena..." - wechselte sie schnell das Thema. "Spielst du auch auf der Lyra?" - stand sie mit den Worten auf und ging in dir Richtung des Instruments um es aus der Nähe zu bewundern. Es war kunstvoll bearbeitet, es sah sehr edel aus. "Darf ich?" - fragte sie, ob sie es mal halten dürfte.


    "In das Quintilier Haus? Wo liegt es denn? Warst du schon mal da?"

  • Hatte sie etwas falsches gesagt? Calliphana war nun kirschrot im Gesicht und starrte betreten an die Decke. „Entschuldige, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen!“ sagte sie schnell und ging dann auf den Themenwechsel ein.


    „Danke! Es war noch recht kahl, als ich hier eingezogen bin. Ich hab das Beste daraus gemacht!“ meinte sie mit einem verschmitzten Lächeln. Zu Anfang war es ihr wirklich schwer gefallen, sich daran zu gewöhnen, dass sie nun ein eigenes Zimmer hatte. Sie hatte nicht wirklich schlafen können, denn ihr hatten immer die leisen und auch etwas lauteren Schlafgeräusche ihrer Ziehfamilie gefehlt. In der Zeit ihres Vagabundenlebens, hatte sie nie ein eigenes Zimmer gehabt. Sie hatte sich einen Wagen mit den Mädchen in ihrem Alter geteilt. Ihr ganzes Leben hatte sich dort und auch auf den Straßen und Lagerplätzen abgespielt. Kurz übermannte sie eine leichte Melancholie, doch sie wurde sogleich von Calliphana abgelenkt, als diese die Lrya entdeckte. Calvena hatte das Instrument mit viel Liebe und Sorgfalt wieder restauriert, nachdem ein Sklave dieses vergessene Schmuckstück in eine der Truhen im Keller gefunden hatte.


    „Lyra, Flöte, Trommel und ich habe eine Gesangsausbildung!“ berichtete sie der Freundin. Sie hatte sich ebenfalls erhoben und strich kurz mit den Fingern über den braunen glänzenden Korpus. „Das Instrument hat einer der Sklaven gefunden. Sie war ganz verstaubt, angeschlagen und auch verstimmt, als man sie mir gab“, sie nahm die Lyra zur Hand und reichte sie dann Calliphana. „Kannst du spielen?“ fragte sie.


    „Ich war noch nicht in der Casa Quintila, aber ich weiß wo sie ist. Meine Sklavin hat sich das Haus schon einmal angesehen!“ erklärte sie verlegen. Sie hatte Elissa nicht angewiesen, dass hatte ihre Leibsklavin getan, weil sie Valerian zu dem Zeitpunkt noch nicht getraut hatte. Auch jetzt noch behielt sich die Sklavin etwas Skepsis vor, wollte sie doch ihre Herrin schützen vor den unlauteren Absichten der Männer.

  • "Nein, nein, macht nichts...." - wandte sie sich wieder der Lyra zu.


    "Dir ist es gelungen, muss ich sagen, es sieht prächtig aus! Und vor allem so schön geräumig! Wo hast du denn vorher gewohnt bevor du nach Rom kamst? Wenn ich mich recht erinnere hast du mal gesagt, dass du erst seit kurzem in der Casa Germanica wohnst, hab ich recht?"


    Sie nahm die Lyra entgegen, und legte sie in ihren Schoß, hielt es mit der linken Hand fest, und zupfte eine kleine Melodie auf ihr. "Ich kann nur ein paar Schlaflieder darauf spielen, so habe ich damals in Hispania die Kinder meiner Großtante zum einschlafen gebracht. Sie mochten es sehr." - erinnerte sie sich an die Zeit zurück und seufzte leicht.


    "Das finde ich beeindruckend, was du alles kannst! Hast du es von deinen Eltern gelernt?"


    "Deine Sklavin hat es sich angesehen? Hat sie Valerian etwa nach spioniert?" - lachte sie. Es klang sehr komisch, und wollte damit einen Scherz machen, sie konnte aber nicht ahnen, dass es sich später als die Wahrheit entpuppen würde...

  • Es erleichterte sie schon, dass Calliphana sich nicht so sehr an ihrer direkten art störte. Es war nicht immer einfach genau das richtige zu sagen und zu tun. Bisher hatte sie sich recht gut durchgemogelt aber hin und wieder nahm sie mit vollem Anlauf jedes Fettnäpfchen mit, welches ihr über den Weg stolperte. Und dann kam wie so häufig die unvermeidliche Frage zu ihrer Vergangenheit. Wie gut, dass sie für solche Fälle eine Version parat hatte, die nicht ganz so schockierend war, wie die tatsächliche Wahrheit.


    „Ich wohne erst seit einigen Monaten in Roma“, erzählte sie ihr. „Vorher habe ich bei einer Ziehfamilie gewohnt. Meine Mutter verstarb schon recht früh und mein Vater war Soldat.“ Das entsprach alles der Wahrheit. „Wir sind viel herum gereist!“ berichtete sie dann noch.


    „Das musikalische Talent hab ich von meiner Mutter. Sie brachte mir mein erstes Lied bei und auch die Grundlagen des Notensystems“, erklärte sie ihr. Ihre Erinnerungen an ihre Mutter waren so gut wie verblasst. Doch es gab Dinge, welche sie immer an sie erinnern würde. Ein warmes Lächeln, ihre Stimme wenn sie sang und auch der liebevolle Blick.


    „Ein wenig hat sie ihm hinter spioniert… sie ist besorgt um mich und will nur das Beste!“ erklärte sie, wobei sie es Elissa, nachdem sie dies von ihr erfahren hatte, streng verboten hatte, Valerian nach zu spionieren. Das warf nur ein schlechtes Licht auf sie, dabei war sie nicht einmal der eifersüchtige Typ Frau.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!