Vor der Villa | Die Armee ruft!

  • Tage hatte Avianus gebraucht, um den gesamten aurelischen Haushalt nach und nach von seinen Plänen mit dem senatorischen Tribunat einzuweihen. Nun war es endlich so weit, denn erst gestern erreichte ihn das Schreiben der kaiserlichen Kanzlei. Die Legio I in Mantua sollte es sein, in der Avianus sein senatorisches Tribunat absolvieren würde. Weit von zu Hause entfernt war dies nicht, und doch kam es ihm vor, als würde er eine Reise um die halbe Weltscheibe unternehmen. Es war nicht einfach, denn in den letzten Wochen waren die Gedanken um Vater eine Qual gewesen. Jetzt war es an der Zeit, sich zu erholen. Avianus musste an seine eigene Karriere denken, und wenn er zurück kam...
    "Vater... wenn ich zurück komme, geht es mit uns beiden weiter", dachte sich Avianus. Er blieb kurz vor der Ausgangstüre stehen und kramte aus einem Gepäckbeutel den metallisch glänzenden Briefbeschwerer heraus, welchen sein Vater ihm hinterlassen hatte. Es vergingen einige Sekunden, in denen er das eingearbeitete Zeichen der Justitia auf diesem betrachtete und das wertvolle Erbe schließlich wieder einpackte. Wenn er sich jetzt nicht zusammenriss und endlich losritt, würde er ankommen, wenn das Tribunat schon vorbei war.


    Avianus war mehr als bereit für eine solche Reise und zählte im Geiste die Dinge auf, die er brauchen würde und hoffentlich auch eingepackt hatte. Es gab so viel Gepäck, dass es beinahe unmöglich war, etwas nicht zu vergessen. Ihm tat schon das Pferd leid, welches ihn noch dazu tragen musste.


    Proviant war da, er würde nicht abmagern.
    Passende Kleidung hatte er. Nicht Extravagantes, aber das, was man in einer Legion eben brauchte. Dort zählte nicht Aussehen, sondern Effizienz.
    Ausrüstung? Die würde er wohl bekommen. Er hatte noch nie eine Rüstung am Leibe getragen, und er konnte sich dieses Gewicht schon vorstellen, welches er auf Dauer mit sich schleppen würde. Und ein Schwert führen? Dies konnte er nicht professionell.
    Das Pferd stand von den Sklaven gesattelt und zum reiten bereit auf dem Weg vor der Villa. Es war satt und getränkt.


    Hoffentlich waren auch die Anderen da, denn ohne Abschied wollte der junge Aurelier schließlich nicht ziehen.

  • Natürlich erschien Ursus, um sich von Avianus zu verabschieden. Er erinnerte sich noch gut daran, wie er sich gefühlt hatte, als er zu seinem Tribunat aufgebrochen war. Wie lange das schon her war! Man konnte Avinaus förmlich ansehen, wie er im Geiste all die Dinge durchging, die er eingepackt hatte und überlegte, ob er wirklich alles dabei hatte. "Du hast Glück, Vetter. Du bleibst in Italia. Was immer Du vergessen hast, können wir Dir problemlos bringen lassen. Also sorge Dich nicht um vergessene Dinge und laß Dich lieber umarmen und Dir Glück wünschen für die Reise und für Deine Zeit als Tribun. Ich hoffe, es wird Dir so gut gefallen, wie es mir gefallen hat." Er trat lächelnd auf seinen Vetter zu, um ihn in eine herzliche Umarmung zu ziehen. "Komm gesund zurück."

  • "Du hast recht Titus, ich danke dir", lächelte Avianus seinem Vettern zu und trat ihm näher, um die Umarmung gebührend zu erwidern, "Die Gedanken gehen mit mir durch. Und du kennst mich, manchmal denke ich mehr, als gut für mich ist!". Die Umarmung der Vettern lockerte sich, doch nehmen lassen wollte sich Avianus nicht, Ursus kräftig auf beide Schultern zu klopfen. Es freute ihn von ganzem Herzen, dass man ihn nicht vergessen hatte. Für Tiberius war es immerhin noch nie selbstverständlich, dass man an ihn dachte.
    "Hoffen wir, dass ich mit derselben Erfahrung zurückkehre, wie auch du einst. Ich werde euch schreiben, schließlich sollt ihr erfahren, ob ich heil angekommen bin."

  • Ein abgehetzt wirkender Palastbote erreichte die Villa Aurelia. Er fand draussen ein wartendes Pferd, dass offensichtlich jemanden von hier wegbringen sollte. Der Palastbote hoffte, dass er nicht zu spät war, aber er rechnete eigentlich nicht damit, dass ein träger Patrizier direkt am Tag nach der Nachricht aufbrechen würde.
    Er schaute sich fragend um und sprach einen Sklaven, der das Pferd festhielt, an: "Salve, ich bin auf der Suche nach Aurelius Avianus, kannst du mir sagen, ob er hier ist?"

  • Der Sklave, der das Pferd festhielt, grüßte zurück. "Salve", sprach er demütig und zeigte zu Avianus, welcher glücklicherweise noch nicht aufgebrochen war, aber kurz davor war, dies zu tun. "Der Herr befindet sich dort. Du kommst rechtzeitig. Er wollte gleich aufbrechen." Der Mann wirkte abgehetzt und zeigte eine gestresste Panik, als hätte ihn eine Horde wütender Bullen verfolgt. Es musste die Form von wichtiger Nachricht auf den letzten Drücker sein, was auch Avianus bald vermutete.
    Er selbst wandte aufgrund der recht unverkennbaren Unterbrechung seinen Blick weg von seinem Vettern und sah den Palastboten an. Gab es etwa Neuigkeiten von oben? "Grüße... ich wollte bald los, du kommst keine Sekunde zu spät", lächelte der Aurelier und erwartete mit gespannten Blicken das Anliegen des Mannes.

  • Der Bote atmete auf und durch. Dann wandte er sich an den Aurelier:
    "Salve Aurelius, ich habe eine wichtige Nachricht für dich."
    Er atmete schwer.
    "Es gab einen kleinen Fehler, dir wurde leider die falsche Einheit mitgeteilt."
    Ein weiteres schweres Atmen.
    "Du wurdest nicht der Legio Prima zugeteilt, wie dir der Primicerius a libellis mitteilte, sondern der Legio Secunda in Mogontiacum."

  • "Legio Secunda", murmelte Avianus dem Palastboten nach und schickte einen nebenstehenden Sklaven mit einer Handgeste ins Haus, um dem Palastboten ein Getränk zu holen, der schwer atmete.
    "Im hohen Norden also. Wo auch du warst", wandte sich Avianus an Ursus, "Was meinst du, bin ich für diese Reise vorbereitet?" Es würde also in das kalte Germanien gehen, bekannt für seine bitteren und unbarmherzigen Winter. Dort oben brauchte er wirklich dicke Kleidung. Es sei denn, er wollte erfrieren, aber er wollte wirklich noch einige Amtszeiten erleben.

    "Dann danke ich dir, Mann. Komm zur Ruhe, trink etwas"
    , der Sklave kam zurück, "Und gehe wieder deiner Wege. Ich werde mich dann vorbereiten."

  • Der Bote nickte und nahm dann dankend das Getränk entgegen. Der Aurelier tat ihm irgendwie leid, denn er schien sich sehr auf das Tribunat in Mantua gefreut zu haben. Doch solche Dinge gingen den Boten ja nichts an.
    Er trank das Getränk und gab den Becher an den Sklaven zurück.
    Nach einer kurzen Geste des Abschieds eilte er dann davon, zurück zum Palast, wo er vermutlich zusammenbrechen würde.

  • Ursus runzelte die Stirn, hörte aber schweigend zu. Na, da hatte aber jemand ganz gewaltig geschlampt! Ungeheuerlich. Auf eine Provinz wie Germania mußte man sich doch noch ein wenig mehr vorbereiten. Und es war noch früh im Jahr, da war die Überquerung der Alpen auch nicht gerade das reine Vergnügen. "Tiberius... Ich möchte Deinen verständlichen Tatendrang nicht bremsen. Aber ich empfehle Dir, Deine Abreise nun doch noch um ein paar Tage zu verschieben. Vor allem suche Dir einen guten Führer, um die Alpen sicher überqueren zu können. Und Du brauchst eben für die Berge wärmere Kleidung und festeres Schuhwerk. Außerdem solltest Du nochmal überlegen, ob Du wirklich alles hast. Wie gesagt, es ist nur ein Rat, den ich Dir geben kann. Denn in Germanien ist manches doch etwas schwerer zu beschaffen als hier. Und es ist für uns schwieriger, Dir etwas nachzuschicken."

  • Avianus nickte und hielt einen Moment lang inne. Die Worte aus Ursus´ Munde waren wahr, denn eine Reise nach Germanien konnte er nicht unter den gleichen Bedingungen antreten, wie eine nach Mantua. Und auch die Alpen würden sich als eine Hürde erweisen, denn die hatten nicht unbedingt den Ruf, zu dieser Jahreszeit warm zu sein. Der junge und tatengedrängte Aurelier musste wohl noch bleiben, auch wenn er sich eine andere Antwort erhofft hatte. Ein Schnippen mit den Fingern wies die Sklaven an, das Gepäck wieder hinein zu bringen und das Pferd abzusatteln.


    "Du hast recht, Titus. Dein Rat hat mich noch nie in Verruf gebracht, und auch jetzt wird es dies nicht tun. Unser Abschied wird wohl einige Tage warten müssen." Bald, dachte sich Avianus. Bald würde es für ihn losgehen. Nicht heute, aber bald.



    Zwei Tage später...


    ... war es endlich doch soweit, wenn sich nicht erneut was ändern würde. Extra hatte Avianus einen Tag lang die Märkte nach festem Schuhwerk und dicker Kleidung für die germanische Kälte abgeklappert. Es war schwierig zu finden, brauchte dieses Zeug in Italien doch niemand. Aber die abgelegensten Winkel der Märkte Roms offenbarten doch die Kleidung, die Avianus brauchte, und sie wurde sofort eingekauft. Eine dicke Toga aus Schafswolle, stärkere Calcei und Mäntel in verschiedenen Farben hatte er sich verkauft. Das Gepäck hatte er mit mehr Proviant und anderen Gegenständen für die lange Reise angepasst. "Na hoffentlich kann es dieses Mal losgehen", dachte sich der junge Tiberius und schrat einmal mehr vor die Pforte der Villa.
    Es kam ihm wie ein Déjà-Vu vor, dass alles genau gleich aussah und sich vielleicht genau gleich abspielen würde.

  • Es waren nur wenige Tage vergangen bis Avianus sich wieder zur Abreise bereit machte. Ursus sah den Vetter nur ungern fortgehen. Doch ein Jahr ging schnell herum und dieses war ja schon fortgeschritten. Die Ernennung hatte ganz schön auf sich warten lassen. Das würde ein kurzes Tirbunat werden. Wieder stand Ursus vor dem Haus und sah zu, wie die Pferde bepackt und bereit gemacht wurden. "Nun, Tiberius... Was bleibt mir übrig, als Dir eine gute Reise zu wünschen? Bitte schreib, sobald Du angekommen bist, damit wir wissen, daß es Dir gut geht. Germanien hat mir gefallen. Es ist unglaublich grün dort! Und die Wälder sind dicht und geheimnisvoll. Und grüße bitte meinen Patron Vinicius Lucianus recht herzlich von mir!" Ursus trat auf seinen Vetter zu und umarmte ihn herzlich. Er hatte eine verflixt weite Reise vor sich, die ganz sicher nicht immer angenehm verlaufen würde.

  • Ursus war erneut einer der Ersten, die ihn verabschieden würden und es freute Avianus wie vor zwei Tagen. Er wusste doch, dass sich diese Abreise wie ein Déjà-Vu gestalten würde. Ein merkwürdiges und unheimliches Gefühl, wie er feststellte. Während die Vorbereitungen beinahe gelaufen waren, erwiderte Avianus die Umarmung ebenso herzlich. In den Vortagen, welche die Wartezeit verlängerten, wurde der Aurelier gut eingeweiht. Er hatte Zeit, sich eine Rüstung anzuschaffen und wurde daran erinnert, dass senatorische Tribune diese selbst kaufen mussten. Deshalb klapperte die Rüstung mit völlig ungewohntem Gewicht leicht, als Avianus umarmt wurde. Hoffentlich würde das Tribunat gut verlaufen. Und Übungen in Kampf und Umgang mit dem Schwert würden sicherlich nicht schaden.


    "Das hatte ich eh schon vor, mein Vetter. Vor zwei Tagen, weißt du noch", fragte Avianus und umarmte auch die anderen Mitglieder des Haushaltes. Darunter Corvinus, Orestes, Minervina, Prica, Laevina - alle waren sie am Abschied beteiligt und der junge Avianus würde bald aufbrechen in ein Jahr Militärdienst. Er erinnerte sich an Ursus - dieser war nach seiner Rückkehr ein völlig anderer Mensch geworden. Wehmütig und mit schwerem Herzen blickte der junge Aurelier seine Verwandten an. "Ich werde gesund und munter wiederkehren. Das verspreche ich euch, so wie ich hier stehe."
    Er setzte seinen reich dekorierten Militärhelm auf. So etwas trug Avianus zum ersten Mal auf dem Kopf, doch die lange Reise würde genug Zeit geben, sich daran zu gewöhnen. Ein senatorischer Tribun konnte in seiner Ausrüstung doch auch einen recht pompösen Anblick bieten, stellte Avianus fest, während er sich selbst begutachtete. Reiten beigebracht hatte dem kleinen Avianus schon sein Vater damals. Lange her war es. So war es keine Überraschung, dass Avianus ohne probleme sein Pferd bestieg.


    "Meine Zeit ist gekommen, liebe Familienmitglieder", sprach Avianus und hörte sein bepacktes Ross schnauben, als wäre es ebenso voll Tatendrang wie er selbst.

  • Ursus lächelte, als er Tiberius so betrachtete. Gut schaute er aus, der Vetter. Und er würde seine Sache bestimmt auch gut machen. "Dann hab eine gute Reise, Tiberius. Und wir nehmen Dich beim Wort: Komm gesund wieder!" Er trat ein wenig zurück, als Avianus auf das Pferd stieg. "Du wirst sehen, das Jahr fliegt nur so vorbei. Und schreib mir, wie es meinen Jungs von der Legionsreiteterei geht." Fast verspürte er Lust, mitzureiten. Aber das war natürlich Unsinn. Nichts, als eine jungenhafte Laune.

  • Natürlich wollte es sich Prisca auf keinem Fall nehmen lassen, ihren Verwandten persönlich zu verabschieden. Schließlich ging Avianus nicht auf eine harmlose Studienreise, sondern zum Militär und was das im Ernstfall bedeuten konnte, wollte sich die Aurelia eigentlich nicht wirklich vorstellen.


    … und ausgerechnet nach Germanien muss er, der Arme. Von wegen gefallen .. pah, .. wie kann Ursus nur so etwas behaupten, dachte sich Prisca für sich, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen als Avianus sie herzlich umarmte und sich dann mit dem Versprechen verabschiedete, dass er gesund und munter zurück kehren würde.


    "Nun das ist auch das Mindeste was wir von dir erwarten", meinte Prisca mit einem aufmunternden Lächeln und steckte ihrem Verwandten dabei das Geschenk zu, welches sie in den letzten beiden Tagen für ihn gemacht hatte. Als Soldat würde Avianus sicher nicht unnötig viel mit sich herum schleppen wollen und so war es eben praktischerweise ein leichtes und platzsparendes Tuch. Aus einem feinen dunkelroten Stoff, auf dem Prisca aus Goldfäden einen Löwenkopf gestickt hatte. Nun gut die Nase des aurelischen Wappentiers war ihr dabei fast ein wenig groß geraten, aber ansonsten war das Raubtier doch gut getroffen.


    "Hier bitte. Es ist nichts besonderes, nur ein kleines Andenken." und vielleicht einmal von Nutzen - für was auch immer. "Vale bene Avianus und viel Erfolg bei deinem Tribunat", verabschiedete sich Prisca nun schnell von ihm, da sie Abschiedsszenen eigentlich hasste. Mit glänzenden Augen stellte sich die Aurelia dann zu den Anderen und hätte selbst ein Tuch gut gebrauchen können, als sie ihm zum Abschied nach winkte.

  • "Ja, ich werde sehen, ob ihnen dein Name noch etwas sagt, Titus", lächelte Avianus und war sich sicher, dass er einige Tage lang unter Heimweh leiden würde. Herzliche Abschiede hatten eben auch ihre Kehrtseite - sie erschwerten den Abschied ungemein. Doch Avianus würde wahrscheinlich wiederkehren. Zwar als anderer Mensch, aber er würde gesund sein und sich den Männern annehmen können, die seinen Vater ermordet hatten.


    Zuvor hatte Avianus auch bei Prisca gelächelt, welche mit der Abreise von Avianus scheinbar ebenfalls zu kämpfen hatte und den Tränen nahe stand. Ob er ihr das Tuch zurückgeben sollte? "Frauen", dachte sich Avianus humoristisch, doch es freute ihn, dass man ihn vermissen würde. Und umso schöner würde seine Rückkehr werden. Der junge Aurelier zeigte ein aufrecht erfreutes Nicken, verbunden mit einem Lächeln, als er das Geschenk von Prisca erhielt. Das Motiv erkannte er sofort. "Danke, Prisca. Ich werde es in Erinnerung behalten und mir immer dann ansehen, wenn ich an euch denke", bedankte sich Avianus und fügte das Geschenk seiner Reisetasche hinzu, in welcher sich seines Vaters Vermächtnis befand.
    Auch die anderen Sklaven, welche die Begleitung des Aureliers waren, machten sich bereit. Es waren kräftige Kerle mit Reiseerfahrung, bestückt mit gutem Schuhwerk für eine lange Reise. Avianus wollte auf die Grausamkeit verzichten, seine Sklaven ohne gute Sandalen halb erfroren durch die Alpen zu führen. Was sollte er denn tun, wenn diese auf einmal umklappten? Auch wenn sie schon einmal lang und gereist waren... sie standen nicht über dem Wetter und mussten hohe Strapazen aufnehmen. Genauso wie Avianus.


    Langsam setzte sich das Ross des Aureliers in Bewegung und die Sklaven folgten gehorsam in einer Kolonne, jeder nahm jeweils einen kleinen Teil des Gepäckes und Futter für das Pferd mit. Mit schwerem Herzen winkte Avianus seiner wartenden Familie zu, ließ diese immer mehr hinter sich. Das Wetter war gut, der Himmel rein und so konnte Avianus entgegen der Sonne reiten, die Zivilisation bald für eine Weile hinter sich lassen. Während die Sklaven sich bemühten, durch die Engen Straßen Platz für Avianus zu schaffen und eine Art Vorhut bildeten, war die Familie nicht mehr da, als er einige Male zurückblickte - immer weiter entfernte er sich von der Villa, um in nördlicher Richtung den Weg durch die Via Flaminia einzuschlagen...

  • Dieses Mal war es nicht so aufwendig, seine Abreise zu organisieren. Immerhin blieb Ursus in Italia. Und es würde sich gewiß hin und wieder die Gelegenheit ergeben, für ein paar Tage nach Rom zurückzukehren. Dies war auch schon für die Arbeit für die Schola vonnöten. Schade, daß es nicht geklappt hatte, in Rom zu bleiben. Doch wenigstens Italia hatte geklappt und dafür war der Aurelier mehr als dankbar.


    Nur drei Sklaven sollten ihn begleiten auf seiner Reise. Sollte er doch mehr brauchen, würde er sie eben nachkommen lassen müssen. Sie wollten reiten, das Gepäck war auf Packpferden verstaut. Ursus hoffte, so etwas schneller voran zu kommen als mit einem Wagen. Arbo stand gesattelt bereit. Er war lange Zeit zu kurz gekommen. Und Ursus hatte jetzt schon einen Horror vor dem nächsten Morgen, denn dann würde sein Gesäß heftig protestieren, wenn es wieder in den Sattel sollte. Doch Ursus hoffte, diese Unannehmlichkeit bis Mantua überstanden zu haben.


    Nachdem er sich herzlich von allen verabschiedet hatte, gab er das Zeichen zum Aufbruch. Und schon ließ er das Haus seiner Geburt wieder hinter sich, um sich neuen Aufgaben zu widmen.

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