[ATRIUM] Nuptiae des Spurius Purgitius Macer und der Tiberia Albina

  • Iuno hatte hingegen nichts gegen blutige Fleischbatzen - es gehörte zu ihrem Dasein als Göttin einfach dazu. Und zusätzlich war sie ja auch eine Fruchtbarkeitsgöttin, daher hatte sie wegen der Menstruation auch so mit Blut zu tun. Das war Männern natürlich nicht zumutbar, die hatten ohnehin keine Ahnung, was bei einer Menstruation so vor sich ging. Frauen hingegen konnten - so sie regelmäßig war - ihre Menstruation vorausberechnen, geübte sogar 5 Monate im voraus, also von jetzt bis Oktober. Und das alles, weil sie - Iuno, die Göttin der Ehe - darauf acht gab.


    Doch es ging ja hier nicht wirklich um die Menstruation, sondern um die vitalia, die vom Priester begutachtet werden sollte. Diese waren in Ordnung, Iuno hatte das Opfer angenommen. Ihre niederen Mitgötter und -göttinnen ebenso.

  • Nach einer flüchtigen Untersuchung, die jedoch auf theatralische Weise in die Länge gezogen wurde, stellte Durus fest, dass sich kein Makel an den Vitalia fand. Möglicherweise hätte er aber auch gar nicht jede Veränderung bemerkt...


    "Litatio!"


    verkündete er daher und zog die Hände aus der Schüssel. Nun fehlte noch ein kleines "Nachopfer", denn auch Pilumnus und Picumnus wollten ihren Anteil am Hochzeitsopfer erhalten. Abgesehen davon musste das Fleisch in die Küche gebracht werden, um zum Mahl weiterverarbeitet zu werden, damit die Hochzeitgesellschaft gemeinsam mit Iuno das Mahl halten konnte.


    Nach einer kurzen Händewaschung für den Pontifex konnte dieser endlich wieder zur Schriftrolle greifen und das letzte Gebet aufrollen, das gemeinsam mit herbeigebrachten Ähren dargebracht werden sollte.


    O PILUMNUS UND PICUMNUS, EINIGE BRÜDER, SPENDER DER FRUCHTBARKEIT!
    ICH, DER ICH EUCH STETS GUTE OPFER GEGEBEN UND MICH DANKBAR ERWIESEN HABE, BITTE EUCH:
    SCHENKT MEINER EHE KINDER UND BEWAHRT SIE VOR UNHEIL, AUFDASS SIE WACHSEN UND GEDEIHEN.


    ALS DANK NEHMT HIN DIESE FRÜCHTE DES FELDES, DIE ICH ZU EUREN EHREN DARBRINGE!


    Eigentlich konnte jetzt nichts mehr schiefgehen, sodass sich der Tiberier langsam entspannte.

  • Selten zuvor war Macer bei einem Opfer so angespannt gewesen, während er auf das Ergebnis der Eingeweideschau wartete. Das letzte Mal war zumindest sicher schon ein paar Jahre her und datierte vielleicht auf ein Opfer vor einer wichtigen Schlacht im Bürgerkrieg. Zwar hatte er kaum einen Zweifel daran gehabt, dass das wohlvorbereitete Opfer auch ein gutes Ende finden würde, aber ganz sicher konnte man wohl nie sein. So dauerte es dann auch einen kurzen Augenblick, bis er die Litatio vollständig verarbeitet hatte und die Anspannung der Freude wich. Ein dankendes Lächeln ging in Richtung Durus, ein strahlendes Lächeln in Richtung seiner zukünftigen Frau. Sie würde ihm also Nachwuchs gebären.


    Dann musste er sich aber doch noch einmal auf den weiteren Ablauf der Zeremonie konzentrieren. Ähren wurden gebracht und ein weiterer Gebetstext entrollt, den macer vorzulesen hatte. "O Pilumnus und Picumnus, einige Brüder, Spender der Fruchtbarkeit! Ich, der ich Euch stets gute Opfer gegeben und mich dankbar erwiesen habe, bitte Euch: schenkt meiner Ehe Kinder und bewahrt sie vor Unheil, aufdass sie wachsen und gedeihen." Genaugenommen fiel Macer kurzfristig nicht ein, wann er den beiden einigen Brüdern zuletzt ein gutes Opfer dargebracht hatte, aber die beiden würden das schon wissen. "Als Dank nehmt hin diese Früchte des Feldes, die ich zu Euren Ehren darbringe!" Und so wie er bei einem kürzeren, aber ähnlichen Text zu Beginn des Opfers Wein und Weihrauch dargebracht hatte, brachte er jetzt als Nachopfer die Ähren dar, um noch einmal Fruchtbarkeit zu erbitten. Doppelt hielt bekanntlich besser, auch wenn er Iuno eigentlich schon vertraute.

  • Albina verfolgte das Opfer weiterhin und stellte fest, dass Macer und Durus das Ganze gemeinsam gut meisterten. Albina tat das Schwein schon beinahe Leid, als es geopfert wurde. Doch für wirkliches Bedauern war sie es als Römerin einfach zu gewohnt, dass Tiere den Göttern geopfert wurden. Was also würde sich in den Eingeweiden des Schweines finden lassen? Was hielt Juno von dieser Verbindung? Hätte sie deren Gedankengänge gehört, hätte sie vermutlich mitten in der Prozedur zu lachen angefangen, doch so blieb sie weiterhin still und ungerührt stehen und nahm, warum genau wusste sie selbst nicht, erleichtert zur Kenntnis, dass das Opfer angenommen worden war. Und als sie den glücklichen Gesichtausdruck und das Lächeln ihres Bräutigams sah, tat es ihr beinahe Leid, dass ihr Herz so erkaltet war. Sie hätte ihn sicher wirklich gern haben können, wenn ihr Leben anders verlaufen wäre.
    Sie lächelte zurück, wenn auch nicht sicher, ob Macer das unter ihrem Schleier überhaupt würde sehen können... Nun noch das Opfer an Pilumnus und Picumnus. Auch das würden die beiden sicherlich hinkriegen.

  • Noch einmal dachte Durus nach, ob irgendetwas übersehen worden war: Das Schwein wurde bereits weggeräumt, denn die weitere Zerlegung interessierte die Hochzeitsgesellschaft kaum. Alle Götter waren bedacht worden, also war wohl alles geschafft. Nun endlich konnte er sich ein kleines Lächeln in Richtung des glücklichen Ehemanns erlauben.


    Die Opfergaben wurden an das Lararium gestellt, das als Altar fungierte, dann hörten die Flötenspieler auf und der Tiberier trat auf das Ehepaar zu. Möglicherweise würde auch er bald an dieser Stelle stehen? Nun war die Pronuba an der Reihe, also hielt er sich vorerst mit weiteren Glückwünschen zurück, sondern nahm die Toga vom Kopf, woraufhin sofort ein Diener herbeieilte und den Faltenwurf korrigierte.


    Weitere Diener schafften alle anderen Opferutensilien beiseite und zuletzt kam ein Sklave, der das Blut, das den Boden getroffen hatte, aufwischte. Das Opfer war beendet, die eigentliche Eheschließung konnte folgen!

  • HERDONIA DASIA


    Eine Bekannte Albinas, die in erster Ehe verheiratet ist, hatte sich ohne Umschweife dazu bereiterklärt, die Pronuba der Tiberierin und des Purgitiers zu sein. Nun, da das Opfer positiv beendet worden war, schritt sie zu dem Brautpaar herüber, dass sich bereits zusammengestellt hatte. Milde lächelnd und dennoch mit dem angemessenen Ernst trat sie heran, blickte erst den Bräutigam, dann die Braut an und nahm dann Macers rechte Hand in die Linke und dann Albinas rechte Hand in ihre eigene Rechte. Sie hielt einen Moment lang bedeutschwanger inne, bevor sie dann die beiden Hände ineinander legte.
    Nun war es an der Braut, die altehrwürdige Formel zu sprechen.


    ___________________________


    Albina war entsprechend des Ablaufes nach dem Opfer an Macers Seite getreten und brauchte nicht lange suchen, bevor sie ihre Pronuba Herdonia Dasia, die sich bereits in Bewegung gesetzt hatte, ausmachen konnte. Nun ging es sozusagen ans Eingemachte. Das Opfer war angenommen, alle Formalitäten soweit beendet.


    Albinas Hände waren vor Nervosität leicht feucht und sie war froh, dass Dasia ohne irgendeine Reaktion darauf ihre Aufgabe erledigte. Mit Mühe konnte die junge Tiberierin zumindest das Zittern unterdrücken. Als die Pronuba ihre Hand hielt und dabei selbst einen Moment innehielt blickte sie noch einmal leicht unsicher zu Macer hinüber. Gleich wäre es vorbei, oder vielmehr: gleich würde es erst beginnen. Ihre Ehe mit dem eher zurückhaltenden, aber anscheinend freundlichen und aufrichtigen Purgitier.


    Dann spürte sie, wie Dasia die beiden Hände aneinander führte, bis sie Macers Hand selbst spürte. Und damit zum ersten Mal ihren Ehemann wirklich berührte. Nun war es an ihr... Sie fühlte sich unsicherer als je zuvor. Was würde die Zukunft bringen? Wo würde das hinführen? Wie würde diese Ehe mit Macer verlaufen? Sie kannte die Antwort nicht, doch in ihrem neugeschöpften, unverrückbaren Glauben an Iuno und das von ihr positiv aufgenommene Opfer, sprach sie dann mi viel festerer Stimme, als es ihren Gefühlen entsprach:


    "Ubi tu Gaius, ego ibi Gaia!"


    Das waren die Worte... es war vollbracht.

  • Nach erfolgtem Opfer streifte auch Macer die Toga zurück und musste dabei ein paar leichte Schweißtropfen in seinem Haar bemerken. So ein aufregendes Ereignis ging eben nicht spurlos vorbei.


    Dann kam der nächste Schritt und die Pronuba trat in Aktion. Macer kannte sie nicht, aber auch wenn er sie gekannt hätte oder wenigstens vor der Zeremonie einige Worte mit ihr gewechselt hätte, hätte das wohl auch nichts ausgemacht. Sie nahm seine Hand in die ihre und es fiel Macer nicht leicht, die richtige Mischung aus einer angespannten Handhaltung, die Kraft und Überzeugung ausdrückt, und einer entspannten Handhaltung, die Lockerheit und Wärme ausstrahlt zu finden. Und zu schlaff sollte die Hand natürlich auch nicht in der Hand der Pronuba liegen.


    Gesbannt schaute Macer auf seine eigene Hand, wie sie immer näher an die Hand seiner Ehefrau herangeführt wurde. Dann berührten sie sich. Erst fühlten nur die Fingerspitzen, dann lagen die Handflächen aufeinander. Macer spürte kaum etwas in diesem Augenblick und sein Griff wurde gerade so fest, dass Albinas Hand nicht wieder herausrutschen konnte. Er richtete seinen Blick auf ihr Gesicht, soweit es unter dem Schleier erkennbar war und lauschte ihren traditionellen Worten. Noch einmal atmete er tief durch und sein Daumen strich leicht über ihre Hand. Dann antwortete er mit ebenso traditionellen Worten: "Ubi tu Gaia, ibi ego Gaius!"

  • Potitus machte sich nicht die geringsten Gedanken darüber, daß er ein wenig zu spät zur Hochzeitsfeier erschien. Das Opfer war gerade beendet und offenbar positiv verlaufen, wenn er frohen Gesichter ringsum richtig deutete. Und das bedeutete, daß der zeremonielle Teil nicht mehr sehr lange dauern würde. Ohne groß Rücksicht zu nehmen, drängte sich Salinator nach vorne, um besser sehen zu können. Und auch gesehen zu werden. Die Hände der Brautleute wurden ineinander gelegt, die Braut sprach die traditionellen Worte. Dann war der Bräutigam dran. Auch er sprach fehlerfrei die traditionellen Worte, sicher ein gutes Omen. Es war vollbracht.


    Mit festem Schritt trat Salinator vor, um zu gratulieren. Schade, daß man von der Braut so wenig sah. "Was für eine schöne Zeremonie", sagte er lächelnd, und so erfrischend kurz, dachte er dabei. "Purgitius, ich wünsche Dir und Deiner holden Angetrauten alles Gute für die Zukunft und vor allen Dingen viele Kinder. Aber dafür wirst Du ja schon sorgen! HAHAHAHA."

  • Macer war nicht schlecht überrascht, als gleich nach dem Ende der Zeremonie urplötzlich der Praefectus Urbi höchstpersönlich vor ihn und seine Frau trat, um ihnen zu gratulieren. Er hatte ihn vorher gar nicht bemerkt, was ihm bisher selten passiert war, denn der Praefectus Urbi schien ihm ein Auftreten zu haben, das schlecht zu übersehen war. Über die Glückwünsche freute er sich trotzdem, denn immerhin bekam er den Praefectus Urbi selten genug direkt zu Gesicht, und das obwohl er als Curator Aquarum formell diesem unterstellt war.


    "Viele Dank, Praefectus", antwortete er daher höflich, aber entspannt lächelnd. "Ich werde zumindest mein bestes geben", griff er die launige Bemerkung des Praefectus auf. "Die Götter haben wir ja offenbar seit heute auf unserer Seite."

  • Auch Durus verfolgte die Eheschließung schweigend und voller Freude, dass Albina endlich unter die Haube kam. Das einzige Manko, das ihm beim Durchstreifen des Atriums wieder in den Sinn kam, war die Einladung seiner Intimfeinde in sein Haus. So viel Scheinheiligkeit konnte Durus gar nicht aufbringen, als dass er die Germanicer besonders gastfreundlich behandelte. Darum beschränkte er sich darauf, diese zu ignorieren und nach weiteren Gästen Ausschau zu halten - die er auch in unmittelbarer Nähe des Brautpaars fand: Vescularius Salinator, jener bisher eher unauffällige Senator, der mit einem Male in das Zentrum der Macht gestolpert war, ohne irgendwelche Befähigung dafür zu besitzen. Schon öfter war er dem Tiberier durch sein pöbelhaftes Auftreten aufgefallen.


    Nachdem Macer gut auf diesen Scherz eingegangen war, trat Durus dennoch in den Gesprächskreis - er musste mehr über den Homo Novus herausfinden!


    "Salve, Vescularius! Ich freue mich, Dich in meinem Haus begrüßen zu dürfen!"

  • Albina lauschte den Worten ihres Bräutigams, die dieser ebenso fehlerfrei und ohne Stottern sprach, wie sie selbst. Das war es dann wohl... sie hatten es geschafft. Albina war, und das konnte sie selbst noch garnicht wirklich realisieren. Doch auch jetzt blieb ihr nicht die Zeit dazu, kam doch sogleich ein ihr unbekannter auf sie zu, um sie zu beglückwünschen. Ein äußerst komischer Zeitgenosse, der ihr auf Anhieb unsympathisch war. Doch gut erzogen wie sie war, ließ sie sich davon nichts anmerken. Aus der Unterhaltung konnte sie dann auf die Person schließen. Das war also Potitus Vescularius, ein neuer und recht mächtiger Mann in Rom. So ganz ohne etwas zu sagen, wollte Albina dann jedoch auch nicht dastehen und meinte: "Auch ich danke für die Glückwünsche, Praefectus. Es freut mich, dass du zu unserer Hochzeit erschienen bist."

  • Potitus lachte abermals ungehemmt auf. "Davon bin ich überzeugt, bester Purgitius, davon bin ich überzeugt." Bei einer hübschen jungen Braut dürfte das auch kaum in Mühen ausarten. Noch bevor er das Thema vertiefen konnte, wurde Salinator vom Hausherrn angesprochen. Das war ein echter Nachteil bei dieser Hochzeit, daß die Braut ausgerechnet eine Patrizierin war. "Tiberius. Salve. Ein prachtvoller Rahmen für solch eine Zeremonie, Dein Haus."

  • Nur Durus' geübten Schauspielkünste verhinderten, dass er aufgrund von Salinators Äußerung nicht das Gesicht verzog. Wegen der Renovierung war das Atrium in lange Vorhänge getaucht, lediglich der Mosaikfußboden konnte als prachtvoll gelten (obwohl die Vorhänge auch einen gewissen Charme boten). In jedem Fall war dieses Kompliment irgendwie ziemlich dumm.


    "Oh, danke, danke!"


    Nach einer kurzen Pause beschloss er, doch das Thema anzusprechen, das ihn im Bezug auf Salinator am meisten interessierte (zumal er keine Lust hatte, besonders lange mit diesem äußerst vulgären Menschen zu sprechen).


    "Wie ich hörte, hat Valerianus dir vorerst seine Vollmachten innerhalb Roms übertragen? Ist er gut in Misenum angekommen?"


    Soweit er wusste, gingen Salinators Vollmachten noch weiter, doch er hoffte, dass die angeberische Art des Präfekten dafür sorgen würde, dass dieser von sich aus die Weite seiner Befugnisse absteckte. Zumindest hatte Durus in den religiösen Belangen nicht diesen Mann vor die Nase gesetzt bekommen.

  • Erfreut registrierte Macer dass seine frisch angetraute Ehefrau in politischen Dingen solide informiert war und den Praefectus Urbi ohne Zögern erkannte und begrüßte. Auch wenn er keinen ernsthaften Zweifel daran gehabt hatte, war sie also tatsächlich auch für gesellschaftliche Anlässe brauchbar.


    Zu größeren politischen Debatten hatte er allerdings am heutigen Tage eher weniger Lust, zumindest nicht in diesem Rahmen unmittelbar nach der Hochzeitszeremonie. Andererseits waren neuste Meldungen über den Zustand des Kaisers immer etwas wert, so dass er zwar in der Nähe blieb, um die Antwort des Praefectus Urbi noch zu hören, sich aber nicht weiter einmischte, sondern stattdessen auch bereit war, Glückwünsche durch andere Gäste entgegen zu nehmen.

  • Potitus gab sich gar keine Mühe, sein leichtes Schmunzeln zu verstecken. Der Tiberier hatte sich gut im Griff, das mußte er zugeben. Und sein Blick streifte vielleicht einen kleinen Moment länger über die Vorhänge, als es nötig gewesen wäre.


    "HAHAHAHA! Solch unverblümte Frage hätte ich bei einem so wohlerzogenen Patrizier gar nicht erwartet. Du überraschst mich, Tiberius." Salinator amüsierte sich prächtig. "Deine Informanten taugen nichts, soviel laß Dir gesagt sein", verriet er augenzwinkernd. "Der Kaiser ist im Übrigen gut angekommen und genießt nun die gesunde Seeluft."

  • Dieses laute Lachen! Durus hasste dieses Lachen jetzt schon, denn es klang derartig obszön und vulgär, dass sich beinahe seine patrizischen Fußnägel hochrollten. Vielleicht reagierte er sogar einen kleinen Augenblick zu spät, sodass ein Anflug eines säuerlichen Gesichts zu sehen war (aber wohl eher eine Andeutung), dann hatte er wieder den neutral-höflichen Blick aufgesetzt.


    "Nicht? Wie ist es dann?"


    fragte er mit einem überrascht-naiven Unterton. Ob man überhaupt irgendetwas Nützliches aus diesem Mann herausbekam?

  • Albina wusste, wie es auf Feiern zuging. Immerhin waren solche Veranstaltung auch stets Gelegenheit wichtige Verbindungen zu knüpfen und Informationen zu erhalten. So konnte sie Durus verstehen. Wie es schien, waren viele Leute neugierig auf den neuen Praefectus. Doch irgendwie schien die Situation zwischen den beiden Männern ein wenig zu angespannt für diesen Anlass. So ging Albina nicht auf Durus Nachfrage ein, sondern wandte sich an den Praefectus.
    "Es ist schön zu hören, dass es unserem Kaiser gut geht. Misenum soll sehr schön sein, ich sollte dort auch einmal hinreisen." meinte sie dann freundlich und lenkte das Thema in seichtere Gefilde.
    "Ich sehe, dass du noch garnichts zu trinken bekommen hast." meinte sie dann und winkte einen Sklaven herbei, der eines der Tablette mit Wein und Wasser trug. "Ich nehme an, dass du nichts gegen ein Glas Wein einzuwenden hast, oder?" Dann wandte sie sich an Durus. "Möchtest du nicht auch etwas trinken?" Ein weiteres Zeichen an den Sklaven und er machte sich daran, Gläser zu füllen.

  • Potitus lachte noch immer. "Was immer Du auf dem Herzen hast, Tiberius, wende Dich vertrauensvoll an mich und sei Dir gewiß, daß ich die nötigen Befugnisse besitze." Er machte eine wegwischende Handbewegung, als wäre das doch völlig selbstverständlich und der Erwähnung kaum wert. Außerdem war es viel netter, sich mit der schönen Braut zu unterhalten, die dazu noch wußte, worauf es ankam. "Ja, sehr trockene Luft hier. Wein ist immer gut." Salinator nahm sich einen wohlgefüllten Becher und trank erst einmal einen tüchtigen Schluck. "Misenum ist sehr schön. Milde Seeluft, das ist genau das richtige, um gesund zu werden. Nur ein bißchen langweilig.Viel zu viele alte Leute."

  • "Das werden die vielen Flottensoldaten aber anders sehen, wenn du sie als alte Leute bezeichnest", mischte sich Macer nun doch wieder schmunzelnd in das Gespräch ein, auch wenn er nicht annahm, dass der Kaiser in Misenum in irgendeiner Art und Weise die direkte Nähe zur Flotte suchte.

  • Albina war erfreut, dass der Praefekt auf ihr Angebot eingegangen war. Die Stimmung schien sich ein wenig zu entspannen. Die Männer konnten auch bei anderem Anlass ihre politischen Animositäten klären.
    "Seeluft, das klingt gut. Mir fehlt das Mittelmeer hier in Rom ein wenig."
    Dann wandte sie sich an Durus, um auch ihn nicht aus dem Gespräch auszuschließen. "Hast du nicht auch eine Villa in Misenum, Durus?" Sie meinte sich daran erinnern zu können. Und auch an den vor langem gefällten Plan diese Villa in Gesellschaft ihres Vetters einmal zu besuchen. An Macer gewandt meinte sie daher: "Vielleicht sollten wir dort auch einmal hinfahren. Ich war noch nie dort und mich stören auch die vielen alten Menschen nicht." Sie schenkte Salinator ein Lächeln, dass zeigte, dass dies keinerlei persönlicher Angriff war.

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