Vor dem Capitolium (hier trifft man immer einen Priester...)

  • "Schön, dass du ihn kennst! Du findest ihn sehr jung? Sehr jung? Er und ich sind 'schon' zwanzig Lenze alt." echotete Sontje erstaunt. "Duccia Vera heisse ich." Sie lief unter der zarten Schminke rot an. "Äh.. naja.. mhm.. nunja.. ich muss gestehen, dass ich bis zuletzt auch nicht sehr viel für die Tempel und Religion und die Götter übrig hatte, weil ich deswegen meinen Bruder bei uns daheim kaum mehr antreffe. Ich weiss gar nicht mehr, wann wir zuletzt gemeinsam unterwegs waren. Aber nun gut... damit muss ich mich abfinden und übe mich darin. Also im 'Abfinden' meine ich! Und bringe dazu knisternden Weihrauch mit. Hier ist er.. den Beutel könnte ihr übrigens auch annehmen." Sie kramte den passend zum Kleid blau gefärbten Lederbeutel hervor und hielt ihm den Sacerdos entgegen. Sie sah sich um. "Es gibt Sanierungsarbeiten zu erledigen? Wo denn? Sieht es so schlimm aus? Ich kann leider nichts tun außer spenden.." Wie armselig von ihr, die doch einer gut situierten Familie angehörte.. Vielleicht sollte sie ihr übriges Taschengeld des Tages zum Weihrauch dazulegen! Ihr kam etwas in den Sinn. "Ich könnte Haarschnitte für alle Priester anbieten dessen Erlös ich für stabiles Holz oder neue Steine spenden könnte."

  • Furianus:


    Zwanzig? Natürlich war das jung! Hach .. Furianus wischte sich gedanklich den Stirn von der Schweiß, immer dieses junge Gemüse dachte er sich.


    "na wie .. passend .." murmelte er in seinen Bart .. Verus ... Vera .. "Mein Kind, der Cultus erfordert viel Zeit." stellte er einfach ganz faktisch dar. Dankbar nahm er den Weihrauch entgegen, entgegnete ihr aber "Nene .. den Beutel nimmst du mal wieder mit, so schlimm stehts um uns noch nicht." als er alles entgegen nahm, oder es zumindest mit seinen zittrigen Händen versuchte viel ihm alles fast wieder hin, als sie fragte, wo denn die Sanierungen seien.


    "Haha! Schau dich einfach mal um, hier wird doch überall gehandwerkelt, siehst du nicht die Gerüste und Krähne?" diese Jugend .. schlechtere Augen als er selbst.. und als sie dann noch von den Haarschnitten anfing war im ganz einfach der Geduldsfaden gerissen, Spende hin oder her "Bei den Göttern .. junge Frau husch husch, schau das du weiter kommst, wenn du deinen Bruder sehen willst der ist irgendwo dahinten.." und da strakselte er gebrechlich aber bewusst und zielsicher an ihr vorbei. Das ganze natürlich kopfschüttelnd.

  • "Gutgut.. ist ja gut." murmelte Sontje beschwichtigend und war erleichtert, dass sie den Weihrauch in ein weiteres Tuch eingewickelt hatte. Deshalb beugte sie sich auch nicht danach, dem Sacerdos zu heifen "Ich geh schon weiter... geh bei den Göttern." Sie winkte dem Priester hinterher und sah sich einmal mehr suchend nach ihrem Bruder um.


    Dort hinten irgendwo musste er sein und gerade dort, wo die Sonne nicht mehr schien. "Nun gut.. er wird mich sicher schon von Ferne erkennen." Langsam ging sie auf die Ecke zu, bemühte sich so zielgerichtet zu gehen, als wüsste sie, wo sie lang musste. Ein, zweimal noch fragte sie dennoch ein paar den Tempeln entströmenden Menschen nach ihrem Bruder.


    Am Ziel tummelten sich ein paar wichtig-weiss tragende Gestalten. Darunter der zwielichtige Cassella, der sich dieselbe Kleidung von wem anders besorgt hatte. Das Opfer lag unter einem umgekippten Steinhaufen begraben. "Heilsa Phelan..." begrüßte sie die Gestalt im schwummerigen Schatten und sagte nichts mehr. Dank einer auf ihrem Mund gepressten Hand, dessen Besitzer sie in die nächst dunkleren Schatten zwang.

  • Zitat

    Original von Decimus Duccius Verus
    "Gut Terentius Primus, tue das, du findest mich hier oder in der Casa Duccia." gerade wollte sich Phelan verabschieden, da fragte der Terentier ihn noch etwas.


    "Wenn du es wünscht .. so sei es. Vielleicht hast du sogar Recht, schaden kann es nicht. Wenn du Iuno opfern möchtest, achte darauf, dass das Opfertier weiß und weiblich sein muss. Du weißt, was für das unblutige Opfer zu besorgen ist?"


    Primus schaute den Priester ein wenig konsterniert an. Was denn jetzt?
    "Verzeih´,...mache ich jetzt ein blutiges oder ein unblutiges Opfer,...ich bin wohl im Moment nicht Herr meiner Sinne..."

  • Auch wenn Dragonum nur selten Zeit auf den Cultus verwandt hatte, war er dennoch immer ein den Göttern und dem Glauben treuer Soldat gewesen. Allerdings hatte er seit seiner Abreise aus Rom keinen Tempel mehr besucht und da in Mogontiacum ohnehin gerade Sanierungsarbeiten gemacht wurden, war das vielleicht eine Gelegenheit sich als wohlhabender Römer einzubringen, während man gleichzeitig seinen obligatorischen Besuch im Tempel verrichtete ...


    Als Dragonum den Vorplatz schließlich erreicht nähert sich der Tag bereits dem Ende und der Tribun nähert sich dem Eingang des erst besten Tempels der seinen Weg kreuzt. Während er auf eine Gruppe von Männern zuhält die wie Priester anmuten fällt ihm eine junge blonde Frau auf, irgendwoher musste er sie doch kennen ... Duccia Vera, die Duccierin die in der Taberna während des Überfalls gewesen war ... aber sie stand da bei einem Priester, sicher wäre es nicht richtig sich einfach dazuzustellen, wer weiß worüber die beiden sprachen. Also setzte Dragonum seinen Weg fort um auf den Treppen zum Tempel einen der Priester anzusprechen, vielleicht würde sich ja später noch die Chance ergeben mit der Duccierin zu sprechen ...

  • "Tribun Dragonum!" schallte es aus einigen Schritten Entfernung schräg hinter dem Octavier. Phelan näherte sich, der gerade noch mit einem der Ministri wegen Vorbereitungen auf die Einweihung der Kaiserstatue gesprochen hatte.
    "Welche Ehre gebührt dem Cultus Deorum, dass du uns mit deiner Anwesenheit erfreust."
    Zuletzt hatte er den Tribun zu Hause in der Casa Duccia gesehen. Es ging damals um den Überfall auf die Taberna Silva Nigra, genauer um diesen Casella und seine Knechte, deren Opfer auch seine Schwester geworden war. Seine Knechte waren tot, Cassella lebte allerdings, war er vielleicht wieder aufgetaucht?

  • Dragonum fühlte sich ertappt, fast klang es als wollte ihm der duccische Priester durch die Blume mitteilen das er sich zu selten in den Tempeln blicken ließ, was ja nun leider auch nicht gelogen war ...


    "Ah Salve Duccius ... Verus! Richtig ?
    Nun auch als Soldat sollte ich den Göttern meinen Respekt erweisen also trieb ich mich mit der Idee eine Opfers zu ehren des Mars, schließlich hab ich mich seit Rom nichtmehr in einem Tempel blicken lassen ... vielleicht sollte ich auch einigen anderen Göttern etwas opfern was meinst du? isher fehlte es mir immer an Zeit um mich dem Cultus zu widmen!"


    Natürlich irgendwo die Wahrheit, Zeit war ein seltenes Gut im Leben eines römischen Militärtribuns, doch sicherlich hätte sich die Zeit für einen Besuch in den hiesigen Tempeln erübrigen lassen, wenn man es denn wirklich gewollt hätte ...

  • "Genau der .." na immerhin bekam er den Namen zusammen, Phelan wäre es äußerst peinlich gewesen, hätte sich der Tribun nicht mehr an ihn erinnern können.


    "Den Göttern zu opfern vertreibt die Sorge Tribun, vor allem du als Soldat, solltest das sehr ernst nehmen, viele Männer bringen vor einer Schlacht Opfer dar, damit Mars ihre Klinge führt und sie mit seinem Schild schützt." anderen Göttern konnte Dragonum natürlich auch opfern, aber Mars schien Verus jetzt erstmal der wichtigste zu sein.


    "Hast du denn alle nötigen Gaben dabei Octavius?"

  • Dragonum schüttelte leicht den Kopf, ausser seiner gewöhnlichen Rüstung, die er fast immer trug, und seiner üblichen Bewaffnung, trug der Tribun nur Münzen mit sich durch die Gegend ..


    "Nein ich denke nicht, um ehrlich zu sein liegt mein letztes selbst organisiertes Opfer schon lange Zeit zurück. Ich denke ich könnte gut einiges an Hilfe gebrauchen!"


    Etwas schief lächelte der Tribun während er den anderen Priestern einen kurzen Blick zuwarf, scheinbar waren diese in ähnlich spannende Gespräche vertieft, denn keiner machte sich auch nur die Mühe kurz zu ihnen hinüberzusehen, bzw irgendwo anders hin ....

  • Er erzählte nicht viel.. die Momente, in denen er mit ihr sprach dauerten für Sontje ziemlich lang. So ihr Eindruck. Nein, er erzählte nicht... er drohte ihr! Nämlich zu schweigen über den unheimlichen Friedhof. Sonst würde sie einen herben Verlust erleiden, der sie schwer treffen würde. Er würde sie von nun an überwachen... auf Schritt und Tritt. Je nachdem wie sie sich verhielt und mit wem sie sprach. Cassella würde in ihrer Nähe sein und sie müsse darauf gefasst sein, daß er einmal eingreifen würde.


    Immer noch hielt er ihre Hand auf den Mund gepresst und sah wie die Nasenflügel bebten. Er sah in ihre Augen, die vor Angst geweitet waren und spürte den hektischen Atem, der immer kürzer und vor allem hektischer wurde. Langsam wanderte seine Hand über Sontjes feste Brüste und die schlanke Taille hinunter. Mit einem fiesen Grinsen im Gesicht löste er den Gürtel mit der Bronze-Schliesse und stiess sein Opfer von sich. Bevor Sontje aber sich ihm entwinden konnte, packte er sie am Schleier und zerstörte die aufgesteckten Zöpfe. Ein weiterer Schubser beförderte die junge Frau zurück ins Dämmerlicht, während er sich leise pfeifend auf den Weg machte.


    Beinahe fiel sie zu Boden auf die Knie, aber sie konnte sich noch fangen. Hustend sprach sie den Namen ihres Bruders aus. "Phelan...." Die bronzenen Nadeln fielen in den Staub, während Sontje versuchte über den quälenden Husten die Herrin zu werden. Die Tränen, die ihre schöne Schminke zerstören würden, waren kurz davor die Augen Sontjes zu verlassen. "Phelan...." rief sie mit klagendem Klang aus.

  • Tja scheinbar war das Gespräch der Priester auch nichts was man mit Gesten hätte ausschmücken können, denn diese bewegten weder Arme noch Hände während sie redeten, beinahe wäre Dragonum hinübergegangen um einen der älteren Männer anzustubsen denn von hier sah es so aus als würde dieser schlafen ... warum eigentlich nicht? ... fragte sich der Tribun als ihm plötzlich wieder einfiel warum, er sprach gerade mit dem duccischen Priester Verus, außerordentlich peinlich ... Dragonums Blick kehrte zu dem Mann vor ihm zurück, doch er kam erst garnicht an, denn auf halbem Wege blieb er an einer Person hängen die noch vor wenigen Minuten anders ausgesehen hatte.
    Wie vom Blitz getroffen wird es dem Octavier auf einmal klar was er da gerade beobachtet hat, Duccia Vera war gerade aus einer dunklen Seitengasse gestolpert, den Tränen nahe, mit zerzaustem Haar und offenem Gürtel ...


    "Duccius deine Schwester!"


    Mehr brachte der Tribun nicht mehr über die Lippen, die rechte Hand war bereits auf das Heft seines Gladius gesunken und der gut trainierte Soldat setzte über die Treppe hinweg geradewegs auf die Duccierinn zu, die Gasse stets im Blick ...

  • Dragonum schien irgendwie abwesend zu sein, daher fragte Phelan ihn erneut "Hast du denn alle nötigen Gaben dabei Octavius?"
    wieder reagierte sein Gegenüber nicht.


    "Tribun?" kurz bevor er ihn vorsichtig anstoßen wollte schrie dieser auf. "Meine Schwe..?" jetzt verharrte auch sein Blick an einer Stelle, die für ihn derart schreckliches hervor rief, dass er in einen tiefen Schockmoment versank und wie versteinert stehen blieb.
    Die übrigen Priester schienen wie erschrocken wach geworden zu sein und drehten sich, immer noch mit bewegungslosen Armen und Händen, in Richtung der Szenerie.


    Als Dragonum auf halbem Wege war, rannte Phelan los, so schnell, dass er bei jedem zweiten Schritt zu stolpern und somit hinzufallen drohte, doch das war ihm egal. Er stürzte sich auf den Boden neben seine Schwester, während Dragonum noch schützend die Seitengasse im Auge hatte.


    "Sontje! Sontje!! Was ist passiert?? Wer ha.." sein Blick wanderte an ihr herunter, ihre Tunika war verzogen, nach unten .., man konnte mehr Haut sehen, als ihrem Bruder lieb war. Dann der Gürtel, er war offen. Phelan ballte mit aller Kraft die er hatte seine Fäuste und sprang auf.


    "WER WAR DAS!?" schrie er voller Zorn aus, wild keuchend schaute er auch in Richtung Seitengasse. Am liebsten wäre er hinterher gerannt, aber er wusste, egal wie stark sein Blutrausch, welcher in seinen Genen, in den Genen seines Volkes war, welche Chance hätte er, wenn mehr als ein Mann auf ihn warten würden. Keine. Besinnen konnte er sich allerdings nicht, zur Ruhe kam er nicht .. völlig verkrampft und angespannt hob er seine Schwester auf, sie schlung ihre Arme um seinen Hals und hielt sich weinend an ihm fest. Dann drehte er sich Zähneknirschend zu Dragonum "Tribun, wenn das wieder dieser Cassella war.." er schritt nah an den Soldaten heran und drehte sich so, dass er in dessen Ohr sprechen konnte.
    "Ich kann nur für ihn hoffen, dass du ihn eher findest.." sein Blut kochte in seinen Adern. Er konnte sich schon in der Taberna kaum halten, jetzt platzten ihm der Geduldskragen. Wenn sich die Truppen nicht darum kümmerten dann ..

  • Dragonum war 38, in seinem Leben hatte er knapp 22 Jahre im Militärdienst hinter sich gebracht und war permanent im Training, nicht nur weil er befürchtete auch äußerlich zu altern sondern weil er befürchtete irgendwann wenn das Blut wiedermal pusierte nichtmehr in der Lage zu sein es voll auszukosten ... doch genau so kam es ihm gerade vor, denn trotz seiner zum kämpfen und rennen geeigneten Kleidung, seines täglichen Trainings, seines Vorsprungs in Zeit und Strecke ... hatte der germanische Priester ihn in seiner Robe überholt. Schliternd kam Dragonum neben dem Mann zum stehen, die unbändige Sorge um seine Schwester die Verus Gesicht eben noch gezeichnet hatte war verschwunden und an ihrer statt waren dort nun Zorn und Hass, doch Dragonum verspürte nicht den Wunsch ihn zu beruhigen, auch wenn das vielleicht besser gewesen wäre ...


    "Glaub mir Duccius Verus, es gibt nichts menschenmögliches das du tun könntest das ihn schlimmer erwischen würde als das was ihm nun blüht! Ich denke Mars wird sein Opfer heute aus dem Rinntstein auflesen müssen!"


    Damit war Dragonum auch schon in der Gasse verschwunden, mit dem Gladius in der Hand und einem Ausdruck im Gesicht der jeden zweifeln lassen musste was die gefährlichere Begegnung seien würde ...

  • Es dauerte für Sontjes Wahrnehmung ziemlich lange... aber irgendwann war Phelan bei ihr und sie hielt sich an ihm fest. Hustend und weinend lehnte sie sich an ihn an, versuchte über den Husten Herr zu werden. Ihre Wangen war noch röter als üblich, da sie verzweifelt nach Luft schnappte. Die von den Tränen zerlaufende Schminke verunstaltete ihr Gesicht und legte die Sommersprossen auf dem Nasenrücken wieder frei. "Ca... Ca.. seel....la" brachte sie zwischen mehreren Hustern hervor. "Er.. er weiss... dass ich.. was... ich.. gesagt.. habe... über.. den Friedhof..." fügte sie weinend hinzu. Nach diesen Wörtern verlor Sontje plötzlich den vertrauten Halt ihres Bruders.


    Phelan war aufgesprungen und schrie wild herum. Eine weitere Stimme versuchte ihn zu beruhigen. Sontje kannte diese Stimme und wunderte sich einmal mehr, was er gerade jetzt hier in diesen schrecklichen Momenten auf dem Tempelvorplatz machte. "Phe.. lan.. er.. wird... wachen.. im... merzu.. über.. mich." Immer noch hustend und weinend und auf dem heiligen Boden sitzend, versuchte die junge Frau die bloße Haut zu verdecken und ihr offenes Oberteil mit zitternden Händen zusammenzuhalten. Ihr war übel.. sie wollte sich zu gerne übergeben, doch sie konnte es nicht tun. Das hier war der Tempelvorplatz und nicht irgendein Platz!


    Die Zähne zwischen den Hustern zusammenbeissend sah sie schminke- und tränenverschmiert zu Phelan auf. Mehrere Gänsehautschauer durchfuhren Sontjes Körper. "Zerzau... ste Haare.. wie du gekleidet.. berührt... geflüstert... bedroht... gestoßen.." Die Lunge schmerzte wegen dem anhaltenden Husten. Sie hustete mehrmals und würgte zähflüssigen gelblichen Schleim aus dem Hals über die Lippen. Sontje stöhnte beschämt auf und war erleichtert, dass der Kloß draußen war. Von nun würde es weniger Huster geben, tatsächlich konnte sie nun einfacher atmen und atmete leichter ein und aus. "Wo.. ist.. Drago.. num?"


    Cassella zog sich noch im Laufen die hinderliche Priesterkleidung vom Körper und warf sie zur Seite. Er hörte die schweren Schritte seines Verfolgers. An einer Ecke angekommen riskierte er es einen Moment stehenzubleiben und sah sich nach Dragonum um. "Wenn du nicht zurückkehrst, wirst du tot sein. Willige Leute befinden sich überall. Viele Ohren lauschen in der Castra." schrie er diesem entgegen. "Der Friedhof ist meins!" Der Soldat kam immer näher. Abfällig lachend verschwand Cassella um die Ecke. Er riss eine Tür auf, bahnte sich einen Weg durch das Haus und verschwand im Hinterhof, um über die angrenzende Mauer zu klettern. An einem Bretterverschlag angekommen tauchte er in die Katakomben der Stadt ein.

  • Dragonum hastete durch die enge Seitengasse, er konnte noch vereinzelte Worte von der jungen hübschen Duccierin hören, doch er kämpfte das Verlangen zurückzublicken, oder gar zurückzugehen, nieder. Entschlossen heute Nacht noch Blut zu vergießen, setzte Dragonum dem Mann nach, die gerufenen Worte hörte er zwar, aber im Moment interessierten sie ihn nicht. Er folgte Cassella durch das Haus , doch als er hinter dem Vergewaltiger in den Hausflur kam, stellte sich ihm ein Mann in den Weg, unmöglich zu sagen ob er zu Cassella gehörte, oder nur ein Passant mit Civilcourage war der Cassella als das Opfer wähnte. Dragonum konnte keine Waffe entdeken also ordnete er ihn in die zweite Rubrik ein, was dem Mann das Leben rettet, denn während Dragonum Cassella weiter über den Hinterhof folgte, rang der Mann nur nach Atem. Männer aus der ersten Rubrik wären wahrscheinlich in einer Lache aus ihrem eigenen Blut gefunden worden.
    Der Vorfall hatte Dragonum wertvolle Zeit gekostet, als er im Hinterhof ankommt sieht er Cassella nur noch hinter der Mauer verschwinden, mit einem kräftigen Sprung setzt der Tribun über die Mauer hinweg und findet sich in einer Nebenstraße wieder, doch kein Zeichen von Cassella, weder in der einen noch der anderen Richtung, resignierend verstaut Dragonum sein Gladius und klettert erneut über die Mauer zum Hinterhof. Der Mann aus dem Flur war weg, doch nur um ihn zu befragen würde er die Tür nicht einschlagen, die unverdiente Tracht Prügel war auch so schon eine falsche Antwort auf die Civilcourage des Mannes gewesen. Dragonum kehrte auf selbem Weg zurück den er und Cassella zuvor entlanggerannt waren, als er die Seitengasse zum Tempelvorplatz erreichte, fiel ihm plötzlich weißer Stoff auf der neben einem Regenwasserfass lag, der Stoff konnte da unmöglich schon lange liegen dafür war er viel zu sauber, mal davon abgesehen das er bestimmt auch nicht billig war. Bei näherer Betrachtung erkantte Dragonum die Kleidung, ein Priestergewand, mit Sicherheit hatte Cassella es getragen bevor es hier gelandet war, immerhin war es nicht zum rennen geeignet.
    Mit dem Gewand in der Hand und einem zornigen Blick, kehrt Dragonum zu dem Geschwisterpaar zurück, immernoch liegt Vera in den Armen ihres Bruders ...

  • Unbeschreibliche Wut und Hass erfüllten ihn, sogar so sehr, dass er es nicht mehr vermochte irgendeinen Ton zu sagen, nur noch das Zähneknirschen war zu hören.
    Als Dragonum wieder kam brachte Phelan nur einen Satz heraus.


    "Ich bringe meine Schwester in Sicherheit.."


    und schon maschierte er mit einem kurzen dankenden Blick Dragonum zugewandt in Richtung Casa Duccia. Falls die Legio zu lange brauchte, um diesen Gauner zu finden, würde er sich selbst darum kümmern.

  • Dragonum wollte noch etwas sagen doch ihm fiel schlicht weg nichts ein was er hätte sagen können, irgendwie war der Tribun zur Zeit sehr unzufrieden mit sich selbst. Als Verus dann mit seiner Schwester im Arm davon eilte überlegte Dragonum kurz ob er sich anschließen sollte, doch dann entschied er sich dagegen ... zwei Legionäre die er am Rand des Tempelvorplatzes entdeckte wurden dem Geschwisterpaar mitgeschickt, sie würden sie sicher nach Hause geleiten ...


    Dragonum indess gab sich ganz seinem inneren Zorn hin und begab sich zurück ins Castellum, Casella dachte also er könnte sich mit dem T.O.D. anlegen? Na dann sollte er sich aber wenigstens Mühe geben!

  • Weniger hustend und weinend und zitternd, weil sie Phelans Nähe wahrnahm, liess sie sich von ihm auf die Füße aufhelfen. Sie nahm noch Dragonum war, der zu ihnen zurückkehrte und nickte ihm aus einem Tränenschleier heraus anblickend dankbar zu. "Danke!" flüsterte sie leise und hängte sich in Phelans Armen ein. Schritt für Schritt näherten sie sich der Casa Duccia. Sontje zuckte zusammen, wie sie die Schritte der sie begleiteten Soldaten wahrnahm, aber sie beruhigte sich. Hin und wieder wischte sie die von den Tränen zerlaufende Schminke mit dem bloßen Handrücken vom Gesicht und beschmierte somit auch ihre Hände. Mit gesenktem Blick liess sie sich von ihrem Bruder heimführen... es würde sicher viel Aufregung geben. Nicht zu vergessen der Ärger, dass sie sich heimlich davon geschlichen hatte, um ihren Bruder mit geschminkten Gesicht und festlicher Aufmachung zu überraschen.

  • CASSELLA
    Irgendwann, eines regnerischen Tages, kehrte er zurück, auf den Tempelvorplatz und sah, dass inzwischen viel weniger Steine über dem Leichnam des Priesters lagen. Dennoch waren es genug Steine, um den Toten genügend zu verdecken. Flinke Ratten wuselten über die Steine und qutetschten sich durch die wenigen Lücken, aus denen fetter Verwesungsgeruch hervorquoll. Niemand vermisste diesen Priester! Nicht mal der Bruder seines Opfers. Cassella nickte zufrieden und schob die Kapuze, unter der sich sein staubig dreckiges Gesicht verbarg, etwas zurück. Dicke Tropfen trafen sein Gesicht und hinterliessen eine nasse Spur. Langsam ging er weiter, Cassella entfernte sich von dem Grabhügel eines Priesters. Sein Wuschelkopf wurde von den Tropfen nicht verschont. Er fuhr mit der Hand durch die Haare und pfiff eine leise Melodie.


    Aus verengten Augen blickte er sich im Gehen um, entdeckte den einen oder anderen Mann beziehungsweise Frau, die zu dem Kreis seiner Leute zählte. Immer wieder hob er den Mittelfinger an die Kapuze, nickte ihnen zu und blieb für einige Momente bei diesen stehen. Zur Antwort erhielt er verschiedene Informationen.. unter anderem hörte er, dass auswärtige Händler demnächst die Stadt besuchen würden. Der kriminelle Mann rieb sich in Gedanken die Hände. Seine Freude war allerdings von kurzer Dauer, denn seine Männer, die beim Überfall gefangen genommen worden waren, waren inzwischen gekreuzigt worden. Er näherte sich mit jedem Schritt dem Hauptquartier seiner kriminellen Vereinigung und sah sich vor Betreten des Hauseingangs noch einmal um..

  • Pryphios hatte sich mittlerweile gut eingedeckt und kannte bereits die Hälfte aller Verbrecher in der Stadt, doch hatte ihm bisher keiner von Cassella erzählt, er befürchtete das eine direkte Frage nur dazu führen würde das Cassella von ihm erfuhr statt andersherum. So gab er sich mit dem allgemeinen Geschwätz zu frieden und bot seine Dienste auch anderen Leuten feil, vielleicht würde ja früher oder später der richtige Verbrecher an die Tür klopfen ...


    Der Tempelvorplatz war eine graue Zone was die Verbrecher anging, die meisten wagten es nicht in unmittelbarer Umgebung der Götter das Gesetz zu brechen und andere wiederum nutzten das falsche Gefühl von Sicherheit der Passanten gnadenlos aus. Pryphios allerdings hatte sich angewöhnt nie länger als nötig auf einem offenen Platz zu verharren, der nicht von Menschen überschwemmt war. Als er also in eine der Seitengassen einbog fiel ihm ein seltsamer Haufen Steine auf, irgendetwas stimmte damit nicht ... so als gehöre er nicht dahin. Nachdem er ein, zwei Schritte näher gekommen war nahm er den deutlichen Geruch von Verwesung war, diese Leiche lag hier schon einige Tage, in seinem Gewerbe kam man nicht umhin solche Dinge zu wissen auch wenn man sie garnicht wissen wollte. Schleunigst machte Pryphios kehrt, Tote waren nicht seine Zielgruppe ... oder zumindest nichtmehr ...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!