Lando war nervös. Tierisch nervös. Mordsnervös.
Heute war der Tag, der das Ende seiner Zeit als ungebundener Chaot beenden würde. Und in wenigen Tagen würde er nurnoch als gebundener Chaot firmieren. Und heute stand er hier, herausgeputzt wie ein in Silber geschlagener Fatzke, fühlte sich deutlich unwohl in dieser Aufmachung, und wartete auf die Gemeinschaft der Mattiaker, die in eigentlich wenigen Minuten Elfleda in die Obhut seiner Sippe übergeben würden, damit in wenigen Tagen die Hochzeit gefeiert werden konnte.
Er beobachtete mit kritischer Miene die Wälder, die jenseits des Rhenusufers immer wieder von kleineren Feldern durchbrochen waren, und musterte die Straße, die zum Limes und dahinter zum Land der Mattiaker führen würde. Er hatte mit Sarwolf diesen Punkt, direkt auf der Brücke über den Rhenus, ausgemacht, weil er symbolisch für die Verbindung zwischem dem römischen Reich und dem ihrer treuen Verbündeten, den Mattiakern stand.
Noch nichts zu sehen. Lando wandte sich um, und sah Witjon fragend an, der mit den anderen hinter ihm stand, und ebenfalls gespannt auf die Sippe Rodewinis wartete.
"Und wir haben uns ganz sicher nicht in der Zeit vertan? Vielleicht kommen sie ja später... oder morgen... oder so?", wäre Lando ein wenig agiler, wäre er wahrscheinlich von einem Fuß auf den anderen gesprungen... so aber bleib ihm nichts anderes übrig, als seine Nervosität durch stets rumfummeln an seiner (seiner bescheidenen Meinung dekadent pompösen, in anderer Meinung dekadent schlichten) Aufmachung zu kompensieren.