[Officium IX] Regionarius

  • Ich war in der Zwischenzeit in mein Officium zurückgekehert und hatte mir einige Beschwerdebriefe durchgelesen welches aber alles Bakatellen waren und so war ich sichtlich erfreut darüber das Lupus mich ins Castellum bat.


    Salve Centurio Terentius Lupus. Gut, ich komme sofort mit. Was eine ganze Centurie? Bei den Göttern da geht ja die Post ab.


    Ob es um den Fall mit der Taverne ging? Ich ehob mich von meinem Platz und folgte Lupus ins Castellum.

  • Ein Mann klopfte aufgeregt an die Türe des Officiums welches dem Regionarius Hadrianus Iustus gehörte. Man konnte meinen er wollte sie einschlagen. Es war Goswin der Pelzhändler.
    Auf dem Weg zur Regia hatte er schon einiges an Aufsehen gesorgt als er die Straßen vom Hafen aus durch die ganze Stadt brüllend und mit seinen Händen wedelnd zur Regia rannte. Immer wieder schrie er etwas von Mord, Nachtwächter, Diebstahl und Verbrecher. Mal in dieser Reihenfolge, und mal in einer anderen.
    Nun stand er da, außer Atem hinter ihm einige Legionäre die zum Wachdienst abgestellt waren und wartete darauf das man ihn endlich ins Zimmer bat.

  • Ein klein wenig genervt wegen dem Geballere an meiner Türe hob ich säuerlich den Kopf und blickte verägert den Scriba an welcher gerade bei mir war. Dann sah ich zur Türe hin und meinte mit fester und lauter Stimme.


    Was ist denn da draußen los verdammt noch eins?


    Der Scriba sprang auf und eilte zur Türe um nachzusehen als er fast von einem Hieb getroffen wurde. Er konnte gerade noch seinen Kopf beiseite nehmen.
    Auch die Wachen standen schon hinter dem Mann welcher wie es schien die Türe auseinander nehmen wollte.

  • Goswin hatte auch allen Grund, die Tür fast zu Trümmer zu zerschlagen. Immerhin hatte man ihn seiner Existenz beraubt! Seine Felle! Wie sollte er seine Familie nun ernähren? Und der Nachtwächter... der war auch tot.


    "Was ist das hier für eine Stadt, wo ehrhafte Bürger ausgeraubt werden?" rief Goswin mit hochrotem Kopf aus. "Mein Lager! Meine Pelze! Es ist alles weg! Weg! WEG! Alles dahin! Was soll ich denn jetzt machen? Ich bin RUINIERT!! Wie soll ich denn jetzt meine Frau und meine Kinder füttern, die hungrigen Mäuler? Hah? HAH?"


    Kein Zweifel, Goswin redete sich in Rage. "Und Trauthelm ist auch tot! Verdammt, wer soll denn jetzt meine Pelze bewachen? Die Pelze, die ICH NICHT HABE?!?!?!"

  • Lupus, dessen Officium nicht weit weg von dem des Regionarius lag war ob des Lärms auch zum Regionarius geeilt und baute sich zwischen dem zornigen Mann und seinem Vorgesetzten auf.
    Jetzt beruhigen wir uns mal,...schließlich haben wir dich nicht überfallen und du willst unsere Hilfe...!
    Seine Stimme war hart und streng, sein Blick wie Eis.
    Nimm´Platz und berichte dem Regionarius was vorgefallen ist,...möglichst detailiert!

  • Ich wollte gerade nach den Wachen rufen die vor der Türe standen als auch schon Lupus sich zwischen dem Mann und mir aufbaute und sichtlich bemüht war ihn zu beruhigen.


    Nach dir wollte ich gerade schicken lassen Centurio.


    Meinte ich zu Lupus und sah in mit einem Nicken an bevor ich mich an den wie es sich heraushörte Pelzhändler wandte.


    Wie der Centurio schon sagte, setz dich bitte und dann ganz ruhig und von vorne. Am besten beginnst du damit uns deinen Namen zu nennen. Wir wissen gerne mit wem wir es zu tun haben.


    Ich wollte noch sagen das er ja nun da er keine Pelze mehr sein Eigen nennt ja auch keinen Nachtwächter mehr benötigte, konnte mir aber zuvor noch auf die Zunge beißen.


    Also wie war das nun?

  • Lupus nickte Hadrianus Iustus zu und stellte sich so, daß er mit einem Scghritt bei dem Pelzhändler war, falls dieser wieder die Fassung verlor.
    Er war gespannt was dieser zu berichten hatte.
    Er begann ja gerade erst mit seiner Tätigkeit und war festentschlossen viel zu lernen.

  • Der Centurio Statorum war nicht unbedingt einer, dem Goswin in der Nacht im Wald begegnen wollte. Der sah ihn an... als ob Goswin selber der Kriminelle wäre. Zutraulich war etwas anderes. Geschäfte würde Goswin mit dem sicher nie machen wollen. Der andere, der Regionarius war da ganz anders. Goswin wusste natürlich, dass der Regionarius schon länger im Amt war und der Centurio Statorum erst vor kurzem seinen Posten übernommen hatte. Solche Sachen sprachen sich in Mogontiacum natürlich schnell herum. Goswin beruhigte sich tatsächlich, als der Regionarius zu ihm sprach. Naja, ein wenig. Er setzte sich.


    "Also... ich bin Goswin, ich habe... hatte einen gutgehenden Pelzhandel. Mein Lager liegt im Hafenviertel. Dort lagere ich so gut wie alle Felle. Bisher ist ja auch nie etwas passiert, ausser der Einbruch vor ein paar Jahren. Aber da war nicht viel weg. Da hab ich dann Trauthelm angestellt, meinen Nachtwächter. Er war ja früher bei der Ala, irgendwo im Osten. Also hab ich mir gedacht, daß mein Lager bei ihm in guten Händen wäre. Was es auch war. Bis heute." Goswin hatte eigentlich sonst keinen Hang zum Schwafeln, aber der heutige Tag änderte so einiges. "Jeden Abend kommt er und geht erst am Morgen dann, wenn ich da bin oder einer meiner Gesellen. Meistens ich, ich wohne ja nicht weit weg." Dann bekam Goswin einen dunklen, traurigen Ton in seiner Stimme und er sah betrübt auf den Boden. "So wars auch heute. Ich kam, sah, dass das Lager leer war und sah mich im Lager um. Und dann sah ich Trauthelm, wie er dort lag."

  • Lupus lauschten den blumigen Ausführungen des Pelzhändlers.
    Ob das alles stimmte? Wenn sein ganzes Lager voller Pelze war,...um diese Zeit, warum dann nur ein Mann zur Wache.
    Da konnte es auch ein Ex-Alenreiter gewesen sein, gegen einen hinterrücksen Angriff hatte niemand eine Chance.
    Skeptisch sah er Iustus an, er hatte das Wort,...vielleicht stellte dieser ja die Fragen die Lupus brennend interessierten.
    Wie war es um die Konstitution dieses Trauthelm gestellt? Soff er nachts?
    Wieviele Eingänge gab es , wo konnte man unbemerkt die Ladung verstauen und fortschaffen? Gab es Spuren eines gewaltsamen Eindringens?
    Hatte Trauthelm seine Mörder eingelassen? Wie lag er da, hinterrücks oder von vorn niedergestreckt?

  • Den Namen des Händlers wußten sie nun, das war ja schon einmal viel wert. Ebenso das er in ruhigerem Ton erzählte was denn überhaupt vorgefallen war.


    Das mit deinem Nachtwächter tut mir leid Goswin. Auch das man dir auf einen Schlag die Existenz genommen hat. Es wird für dich und deiner Familie in nächster Zeit nicht sehr einfach werden.


    Drückte ich mein Beileid aus.


    Aber es hilft alles nichts, es sind zwei Verbrechen verübt worden welche nun aufzuklären sind. Zum einen der Mord an deinem Angestellten und dann noch der Raub.
    Die erste Frage dich ich dir in diesem Zusammenhang stellen muß, hast du Feinde oder Neider die es auf deine Ware abgesehen haben könnten? Das dein Mann bei dem Raub dazwischen kam, war vielleicht nur ein dummer Zufall. Mord ist allerdings Mord.


    Weiter Fragen würden noch folgen.

  • Tullia´s erster Ausflug war in das Büro ihres alten Freundes Iustus.
    Sie wollte nach ihrer Genesung all ihre Freunde persönlich aufsuchen.
    Durch die Türe hörte sie die Stimmen von Iustus...und...Lupus?
    Unschlüssig blieb sie vor der Türe stehen,...sie wollte nicht stören. Immerhin war Iustus jetzt Regionarius und Lupus,...der kleine Lupus Centurio Statorum.
    Ein wenig war sie stolz auf den kleinen Cousain von Primus.
    ...und esfreute sie ungemein, was sich da zwischen ihm und Valentina anzubahnen schien.
    Sie beschloß zu klopfen,...rausschmeißen konnten die beiden sie ja immer noch.
    Klopf,...klopf...Iustus...?...ich bin´s Tullia...

  • Der Regionarius war ein lustiger Kerl, dachte sich Goswin. "Es wird für dich und deiner Familie in nächster Zeit nicht sehr einfach werden." Allerdings wird es das nicht. Und je mehr Momente seit seiner Entdeckung verstrichen, desto mehr wurde Goswin bewusst, was eigentlich passiert war. In seiner vollen Tragbreite. Wenn es zu dieser Zeit schon Pistolen gegeben hätte, dann hätte er sich gedanklich gerade eine Kugel gegeben. Da diese aber noch nicht erfunden waren, "begnügte" er sich mit der Vorstellung eines Sax, das sich in seine Gedärme bohrte. Rein gedanklich natürlich, denn er hatte an sich nicht vor, seinem Leben ein Ende zu setzen. Das würde schon seine Frau machen.


    "Feinde oder Neider? Öhmm.." Goswin hatte über diese Frage noch nicht nachgedacht. "Öhm... ich weiß nicht. Ich meine... jeder hat mal Feinde..." sprach Goswin weiter, doch wohl fühlte er sich nicht in seiner Haut. Seine Unruhe konnte Goswin zwar kaschieren, aber nur bis zu einem bestimmten Grad. Also da gabs schon wen... Er schwieg für zwei Augenblicke, so als ob er sich nicht sicher wäre, ob er damit rausrücken sollte. "Aber das war vor ein paar Monaten." Er hörte auf zu sprechen, als eine Frau klopfte und gleich eintrat.

  • Noch bevor ich Goswin antworten konnte, klopfte es an der Türe.
    Ich zuckte entschuldigend die Schultern und sah zur Türe hin. Vielleicht hatte es ja sogar etwas mit dem Fall zu tun.


    Ja Bitte!


    An Goswin gewandt meinte ich nur.


    Entschuldige bitte, ich hoffe es wird nicht zu lange dauern.


    Aber sein Gesagtes war schon interessant. Also gab es die Möglichkeit das ein Feind ihm das angetan hatte.

  • Tullia steckte ihren Kopf durch die Türe und zuckte unmerklich zurück als sie sah daß Iustus nicht alleine war.
    Sie öffnete die Türe einen Spalt weit und nickte Lupus lächelnd zu, dessen steinerne Miene sich auflöste wie Wachs in der Sonne bei ihrem Anblick.
    Salvete ihr beiden,...ich möchte nicht stören,...Iustus,...ich bin wieder unter den Lebenden...wenn du mich also brauchst...?!
    Bevor der "Gast sich umdrehen konnte zog sie die Türe soweit zu, daß nur Iustus sie noch sehen konnte,...man wußte ja nie ob das nicht noch von Vorteil sein konnte.

  • Ein mir bekanntes und auch vertrautes Gesicht blickte mir entgegen, es war Tullia.
    Ich schenkte ihr ein warmes Lächeln und meinte.


    Das freut mich zu hören. Ich werde dann kurz zu euch in die Taverne kommen.


    Und nickte ihr noch einmal freundlich zu bevor ich mich wieder an Goswin wandt.
    Tullia konnte mir bei diesem Fall vielleicht sogar von Nutzen sein.


    Entschuldige bitte nochmals diese kurze Unterbrechung.
    Also bestände die Möglichkeit das es kein gewöhnlicher Diebstahl war.

    Ich blickte zu Lupus.


    Was hälast du von der Sache Centurio Terentius Lupus?

  • Tullia´s Anblick tat Lupus gut und es freute ihn, daß sie wieder umherzog.
    Er nickte ihr freundlich zu und antwortete auf Iustus´Frage;
    Nun,...zunächst einmal scheint es ja so auszusehen als ob der gute Goswin doch mehr zu verbergen hat als es den Anschein hat.
    Er hatte wieder seinen ernsten Blick angenommen und sah den Pelzhändler durchdringend an.
    ...und wenn er möchte, daß wir ihm helfen sollte er mit Fakten aufwarten, denen wir dann nachgehen können,...falls er das will...
    Goswin wäre nicht der erste der solche Nachforschungen fürchtete, weil sie Dinge zu Tage bringen würden die unerwünscht oder schwer zu kontrollieren sind. Ihm kam der Mann so vor wie einer der schon bereut den Schritt getan zu haben den behörden zu melden.

  • Lupus ging mit dem Mann der gerade seine Existenz verloren hatte recht hart ins Gericht. Ich sah ihn an dann sah ich zum Händler.


    Nun Goswin, was ist an der Behauptung des Centurios dran? Hast du etwas vor uns zu verbergen und wenn ja was? Wir sind ganz Ohr was du uns zu erzählen hast. Und wenn es geht alles und vorallem von Anfang an.

  • Lupus hörte Iustus´Worte und dachte bei sich, daß dieser den Mann zu sehr in Watte packte. Aber auf diese Weise wurde der Mann hin und hergerissen, zwischen einem Mann der ihn verdächtigte gemeinsame Sache mit den Raubmördern gemacht zu haben und einem Mann der es gut mit ihm meinte.
    Iustus würde den Händler sicherlich aus der Enge "erretten" in welche Lupus ihn trieb. Scheinbar mißtrauisch und mit verschränkten Armen betrachtete Lupus den Händler.

  • Goswin, weiterhin stark nervös, blickte vom Regionarius zum Centurio Statorum hin und wieder zurück. Mehrmals blitzte ihm durch seinen Kopf dieser Gedanke: "Also mit ihm bin ich nicht gern allein!" und meinte dabei den Centurio, der ihn behandelte, als wäre er, Goswin, der Verbrecher. Dabei war er das Opfer, bei Bellona noch mal!


    Er räusperte sich. Warum war bisher noch keiner auf die Idee gekommen, ihm etwas Wasser anzubieten? Oder besser Wein? Oder Met. Und wenn es Schnaps schon gegeben hätte, dann hätte er an etwas Klares gedacht mit einem ordentlichen Humpen Bier, so wie es sich gehörte. Er atmete noch einmal tief ein, dann begann Goswin zu sprechen."Vor ein paar Monaten ... also da kam ein Mann in mein Geschäft." Er stockte wieder, denn wohl war ihm gerade jetzt noch weniger als ein paar Momente zuvor. "Er hat zu mir gesagt, dass ... naja, er wollte Geld haben. Zum Schutz meines Geschäfts. Ich habe ihn gleich hinauswerfen lassen. Verstehst du? Ich habe mir nichts dabei gedacht. Der Mann... er war eigentlich noch kein Mann, denn oft hatte er sich noch nicht rasieren müssen. Aber ich weiß, er war ein Botenjunge, für Rathbald, glaube ich." Rathbald war ein Mann, den jeder in Mogontiacum kannte. Beziehungsweise kannte jeder, der sich nicht völlig abschottete, diesen Namen, denn gesehen hatten ihn bei weitem nicht so viele. Auch Goswin nicht. "Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe, aber da kommt ein Junge daher und will Geld von mir. Ein Junge! Erst danach habe ich realisiert, dass Rathbald ihn geschickt haben könnte. Aber dann kam niemand mehr, ich weiß nicht warum. Es passierte nichts mehr. Bis heute."

  • Lupus´Miene blieb hart,...Schutzgelderpressung war nichts Neues,...aber Rathbald...wer zum Hades war Rathbald,...entwickelte sich Mogontiacum langsam zum Tummelplatz für Kriminelle,...Cassella, Rathbald...
    Dieser Goswin wußte mehr als er zugab, vielleicht sogar mehr als er ahnte.
    Lupus beugte sich vor und knurtte,
    Soso,...du kennst also den guten Rathbald,...vermutest, daß der Knabe von ihm kam...
    Er kratzte sich am Kinn und sah Iustus an.
    Es sieht so aus als hätte unser guter Goswin hier ein Problem,...man hat ein Exempel an ihm statuiert,...dieser Rathbald,...gibt es da vielleicht einen Zusammenhang mit der anderen Sache,...dem Brand?
    Wem gehörte die Lagerhalle?

    Wenn die Geschäftsleute derart mit den Kriminellen verfuhren, sie vor den Kopf stießen,...langsam wurde es Zeit etwas zu unternehmen, sonst ging das Hafenviertel noch in Mord und Flammen unter.

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