Die germanische Hochzeit | - Die Vermählung -

  • Die frischgebackenen Eheleute, kaum dass sie den Sprung über die Flammen geschafft hatten, durften sich nun den Glückwünschen und Geschenken ihrer zahlreichen Gäste stellten. Eine Pflicht, die sie nur allzu gern in Angriff nahmen, stellte sich die Riege der Gäste doch aus den engsten Freunden der Familie und der Brautleute zusammen. Bevor es in die gelassenen Feierlichkeiten des Abends ging, hieß es noch einmal kräftig Hände schütteln, umarmen, noch mehr Hände schütteln und noch mehr umarmen... doch das nahm man gerne in Kauf. :)

  • Quintus nutze die Gelegenheit, als einer der ersten seinem Vetter und seiner neuen Base zu gratulieren. Dabei überreichte er ihnen drei eingewickelte Pakete.


    Meinen Glückwunsch, ihr zwei. Ich hoffe, meine Geschenke gefallen euch. Ich war mir nicht sicher, was man euch schenken kann.


    In der Tat konnte der ältere Sohn der Ildrun nur hoffen, dass ein verziertes Sax, eine Amphore Falerner und eine kunstvoll geschnitzte Wiege für den zukünftigen Nachwuchs den Geschmack der Brautleute traf. Bei Loki war er sich mit dem Wein und dem Schwert relativ sicher, aber was Elfleda betraf, so kannte er sie ja eigentlich gar nicht...


    Sim-Off:

    Falerner und Wiege als persönliches WiSim-Angebot vorhanden, das Schwert existiert nur SimOn...

  • Das lief sogar richtig gut, dachte Vala bei sich, und für so stürmisch hätte er Lando garnicht gehalten. Aber er konnte es verstehen, Elfleda war eine Frau die alleine durch ihren Körper das Blut in Männerhirnen hätte dünn werden lassen. Und jetzt gehört sie ihm, dem wahrscheinlich glücklichsten Mann des Abends.


    "Wie glücklich er erst sein wird, wenn er ihren Körper heute Nacht in Besitz nimmt?", flüsterte er grinsend zu Rodrik rüber, und stupste diesen mit dem Ellbogen an.


    Die Ehegelübde waren durchaus leidenschaftlich, was sich auch in dem Kuss wiederspiegelte, den das Brautpaar tauschte. Der Sprung über das Feuer besiegelte die Zeremonie, und Vala rieb sich unauffällig die Hände...


    "Rodrik, komm. Ich kann es kaum erwarten mich in den ersten Krug zu stürzen!", natürlich würden sie erst dem Brautpaar gratulieren, aber danach... eine Feier, ohne davon ausgehen zu müssen am nächsten Tag tot im Feld zu liegen. Das hatte etwas, und das wollte Vala so lange auskosten wie nur irgend möglich.

  • Als sie sich ganz langsam einander näherten, stellte Elfleda sich ganz leicht auf die Zehenspitzen. Ihr Mann war größer als sie, und für den Kuss, ihren ersten Kuss, wollte sie ihm gerne entgegenkommen. Ihre Augen schlossen sich langsam, als Lando in einer schnellen Bewegung sie in seine Arme schloss und leidenschaftlich an sich zog, sie leicht nach hinten sinken ließ, so dass sie in seinen Armen lag.
    Und er küsste sie, küsste sie, küsste sie. Noch nie hatte sie solch einen Kuss erhalten. Ihre Knie fühlten sich ganz weich an, und sie hielt sich leicht an seinen starken Schultern fest, ließ sich zurücksinken in seinen sicheren Halt und schloss einfach die Augen. Die Zeit schien still zu stehen und es gab nur sie beide, und nichts wollte sie lieber als so in seinen Armen zu liegen und sich küssen zu lassen.
    Als Lando sie schließlich wieder loslassen wollte, schmiegte sie sich einmal noch ganz leicht an ihn. Jede Ungeduld, die sie bislang in Bezug auf ihre Vermählung über die Jahre verspürt hatte, war nichts im Vergleich zu der, die sie jetzt spürte. Sie konnte kaum erwarten, in jeder Beziehung seine Frau zu werden.


    Sie stand auf zittrigen Beinen und drehte sich mit aufgelöst glücklichem Gesichtsausdruck nach Oda um. Sie sah ihre Brautfrau an und musste als ersten Impuls erst einmal ein bisschen schief grinsen, ehe sie sich vorsichtig und langsam zum äußeren Ring aufmachte, um Schwert und Ring für Lando zu holen.
    Lando übergab ihr zuerst sein Schwert, und den feierlichen Worten angemessen ernst nahm sie es vorsichtig entgegen, wiegte es in beiden Händen und hielt es sich schließlich mit der Spitze nach unten vor den Oberkörper. Sie hielt es sanft über ihren Leib und nahm dann das von Oda bereitgehaltene Schwert entgegen, das sie ihm als erstes Geschenk überreichen würde.
    “Und ich überreiche dir dieses Schwert meiner Familie. So wie ich dir treu zur Seite stehen will in Zeiten der Not und Gefahr, soll es dir treu zur Seite sein und dir guten Dienst erweisen, wenn du es brauchst.“
    Das Schwert war sichtbar etwas älteren Datums. Die Klinge war zwar sauber geschärft und gewetzt worden, doch sah man, dass es schon einige Kämpfe überstanden haben musste. Eine gute Klinge, die nicht gebrochen war, keine neue, die sich erst beweisen musste. Lediglich der Griff war mit frischem Leder umwickelt worden, so dass er sich an die Hand seines neuen Besitzers anpassen konnte.


    Lando steckte ihr den Ring an den Finger, und Elfleda schaute kurz ein wenig verwirrt darauf. Sie hatte erwartet, dass er aus Gold wäre, wie es ihrem Stand angemessen war, aber seine Worte entschädigten sie voll und ganz dafür. Überhaupt, sie war viel zu glücklich, um sich jetzt darüber Gedanken zu machen.
    Sie ließ sich nun von Oda auch den Ring übergeben, den sie Lando anstecken wollte. Dieser war aus Eisen, und sie hoffte, er passte. Eigentlich wollte sie zunächst einen aus Gold fertigen lassen, aber ihr Vater meinte, Eisen passe besser, da es das Leben eines Germanen häufiger begleite als das Gold und einen tieferen Wert hatte. Als Größenmaß hatte die Hand ihres Vaters hergehalten, und Elfleda war nun leicht nervös, als sie ihn Lando ansteckte. Aber er passte über seine Knöchel und war weder zu eng noch zu weit.
    “Ohne Anfang und ohne Ende wie dieser Ring, so soll unsere Liebe sein. Unerschütterlich, treu und ewig wie das Eisen, aus dem er geschaffen.“
    Ganz leicht strahlend blickte Elfleda wieder auf in Landos Augen, der sie wieder küsste. Diesmal erwiderte sie schon leidenschaftlicher seine Berührung und hoffte, dass das Fest nicht allzu lange dauern würde. Sie wollte bei ihm sein.


    Der Gode entzündete das Feuer, und Elfleda wollte schon leicht das Kleid reffen, damit es nicht angesengt wurde, als Lando sie plötzlich hochnahm in seine Arme. Ein kleines, überraschtes “Huch“ entfuhr ihr, als sie sich an ihm festhielt. Mit einem kleinen, schnellen Anlauf schließlich war er über das Feuer gesprungen und hatte sie dabei auf Händen getragen, nur um sie anschließend noch einmal zu küssen, ehe er sie wieder herunterließ.
    “Du machst mich ja ganz verlegen“, meinte sie leise und lächelnd, ehe sie nun ihn sanft küsste. “Aber das mag ich.“
    Sie blickte ihm nur strahlend und lächelnd in die Augen und wäre glücklich gewesen, einfach nur so mit ihm zu stehen und ihm nahe zu sein. Mit ihrem Mann.

  • Auch ragin ließ es sich nicht nehmen den frischgebackenen Eheleuten zu gratulieren. Er hatte ihre beiden Geschenke in eine kleine aber hübsche Holzkiste gepackt. Wegen der kostbarkeit war das nur angemessen.


    "Ich möchte euch auch gratulieren. Meine Geschenke kommen direkt aus Alexandria, ich hoffe sie gefallen euch. So etwas bekommt man hier gar nicht."


    Er hatte ihnen extra griechische Kleidung mitgebracht und zwar alles aus feinster Seide. Für Lando einen Männerchiton und für Elfleda einen Peplos. Zwar glaubte er kaum, dass er je einen der beiden in einem der Kleidungsstücke sehen würde, aber trotzdem waren sie selten, wertvoll und so seiner Ansicht nach ein gutes Geschenk. Zumal er extra noch das duccische Familienwappen und die Namen hatte aufsticken lassen. So grinste er breit als er Lando die Kiste übergab.

  • Als erstes kam Arbjon zu ihnen, um ihnen zu gratulieren und Geschenke zu überreichen. Diese waren eingepackt, eine Sitte, die Elfleda so nicht kannte. Sie kannte Verpackungen eigentlich nur, damit das, was darunter lag, keinen Schaden nahm, und so war sie gleich zweifach angetan von dieser netten Überraschung und öffnete ganz vorsichtig die Hülle um das Geschenk, das wohl für sie bestimmt war.
    “Sie ist wunderschön…“, meinte Elfleda verzückt, als sie die wundervoll geschnitzte Wiege sah, die zum Vorschein kam. Wenn die Götter ihnen wohlgesonnen waren, würden sie diese auch in zehn Monden brauchen. Zumindest hoffte das die frischgebackene Ehefrau. “Ich danke dir, Arbjon, ein wirklich wundervolles Geschenk.“
    Und mehr noch, zeigte es doch, dass sie wirklich in der Familie angenommen war, wenn selbst Landos Vetter etwas bereitstellte für die Kinder, die aus dieser Ehe hervorgehen würden. Elfleda lächelte glücklich und schaute gerade neugierig, was die anderen beiden Geschenke wohl waren, die Lando bekommen hatte, als Ragin herankam und sie auch gleich beschenkte.
    “Eine schöne Truhe, Ragin“, meinte Elfleda lächelnd, ehe sie den Deckel der Kiste anhob und etwas verwirrt auf den Stoff schaute, der hervor kam. So ein dünnes und glänzendes Material hatte sie noch nie gesehen. Schüchtern holte sie es ein stückweit aus der Truhe und war überrascht, wie kühl sich der Stoff anfühlte. Es war wirklich unheimlich dünn für ihre Begriffe, etwas so fein gesponnenes hatte sie im Leben noch nicht gesehen. Wie sollte das alles wichtige verdecken?
    “Es ist… sehr… fein“, bemühte sie schließlich ihr diplomatisches Geschick und lächelte Ragin aufmunternd zu. “Ich habe so etwas noch nie gesehen. Es ist ein wirklich sehr interessanter Stoff.“ Den sie wohl nie tragen würde, außer sie fand noch ein passendes, dickeres Untergewand irgendwo in der Truhe. Dass der Chiton für Lando sein könnte, auf die Idee kam sie noch nicht einmal, hatte der Stoff doch eher den Anschein eines Kleides.

  • "Danke, Arbjon!", strahlte Lando breit, als seine Frau die Geschenke begutachtete. Das Sax war wirklich sündhaft teuer, und Lando machte eine innerliche Notiz Arbjon vor seiner Rückreise nach Rom von Marga ein üppiges Fresspaket, sowie einige in seinem Gepäck versteckte Aurei vorbereiten zu lassen. Er wusste, dass selbst die Soldaten der Cohortes Praedingsbums nicht sonderlich gut bezahlt wurden, und wollte nicht, dass Arbjon der Familie wegen auf irgendetwas verzichten musste, nur um ihnen diese schönen Geschenke zu machen!
    Die Wiege beäugte er mit äußert kritischem Blick. Sie zu füllen würde die Aufgabe seiner Frau sein, wenn auch nicht ohne sein zutun. Sein Blick driftete in Gegenden ab, die nicht in die Öffentlichkeit gehörten, strich seinen Wams glatt, räusperte sich und nahm danach die Amphore zur Hand, die ihm Arbjon in die Hand drückte. Falerner Wein... die Römer hatten ein absolutes Faible für diesen Wein. Lando nicht. Aber das musste er Arbjon ja nicht auf die Schuhe binden, deshalb stellte er die Amphore lächelnd weg, umarmte seinen Vetter und drückte ihm nocheinmal kräftig den Unterarm. Dann wandte er sich dem nächsten Gratulanten zu, der sich gerade mit seiner Frau unterhielt. Lando warf einen Blick in die Truhe, und sah Seide. Viel Seide.


    Es war nicht so, als würde er nicht wissen was Seide war, schließlich handelte Ragin ja mit seidener Kleidung, dessen Stoff er aus Alexandria importierte. Und hatte der junge Mann nicht gerade... junger Mann? Lando besah sich den Gratulanten noch einmal genauer, und es dauerte zweieinviertel Sekunden bis er begriff, wen er da vor sich hatte!
    "RAGIN!!!"
    Er griff seinen jungen Vetter bei den Schultern, und drückte diesen fest an sich, bis sich die Knochen bogen!
    "Junge, dich hab ich heute ja noch garnicht gesehen! Du bist also auch zurückgekehrt, und wohlbehalten... und schau dich an. Du bist gewachsen! Aus dir scheint tatsächlich noch ein Mann zu werden! Aber... diese Haare! So kurz... und wo ist dein Bart? Ach, was red ich... das hat noch Zeit! Danke dir...", wechselte Lando plump und sehr kerlig das Thema auf das Geschenk in der Truhe, "Was bei Freyas fünf Katzen ist das?"


    Er hatte definitiv nicht das Gespür für Diplomatie, das seine bezaubernde Frau offenbahrte. :D

  • Nun waren sie an der Reihe. Die Schlange der Gratulanten hatte sich etwas abgebaut. Nach dem Ritual waren irgendwie alle auf die beiden los gegangen. Brav hatten sich Balbus und Vespa angestellt bis sie vor den Frischvermählten standen. Zuerst hatte Vespa das Wort ergriffen.


    "Salve ihr beiden und Heilsa. Ich möchte euch beiden herzlich zu eurer Hochzeit gratulieren und wünsche euch alles Gute sowie den stetigen Segen der Götter. Aelia Vespa mein Name. Ich habe mich leider noch etwas mehr verspätet als mein Mann, so dass ich erst zum Ritual da sein konnte. Verzeiht mir bitte"


    Nachdem Vespa dies erst auch Latein gesprochen hatte, versuchte sie es in ihrem gebrochenen Germanisch, welches sie in der Zeit hier gelernt hatte. Es war eingerostet und nicht wirklich gut. Dennoch hoffte sie, sie nicht gänzlich daneben lag und sie auch zu verstehen war. Sie wollte keinen beleidigen.

  • Lando schüttelte gerade eine Hand zuende, und entließ einen Duumvir von Confluentes mit einem sachten Schulterklopfen, als sich ein Pärchen vor ihnen aufstellte, dessen bloße Anwesenheit ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte.


    "Die vielgerühmte Aelia Vespa, es ist mir eine Ehre dich heute unseren Gast nennen zu dürfen. Und Tiberius Prudentius Balbus, schön, dass ihr kommen konntet, da gibt es nichts zu verzeihen. Ich denke, das Vorstellen meiner Braut wird sich hiermit erledigt haben... danke für eure Glückwünsche, sie bedeuten uns wirklich viel.", meinte Lando mit mildem Lächeln als er dem Prudentius die Hand kräftig schüttelte, und er Aelia zunickte, einfach weil er nicht wusste ob diese schon Mutter war, und ob Römerinnen überhaupt so gegrüßt wurden, wie er es jetzt tun würde. Lando kam nicht umhin, ein wenig überrascht dreinzuschauen als die Nichte des Kaisers seiner Braut noch in gebrochenem germanisch gratulierte.


    "Ich hoffe, ihr seid heute Abend noch länger unsere Gäste? Ich kann mir vorstellen, dass eine germanische Feier etwas Neues für euch ist, macht euch auf etwas gefasst. Achja, Tiberius, hast du Witjon... ehm... Marsus schon kennenlernen dürfen? Und sowieso... ist Callista mit euch gekommen? Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, die junge Dame kennenzulernen."

  • Auch wenn Balbus durch seinen Dienst in Confluentes recht lange in Germania weilte, hatte er es nie geschafft die Zeit zu finden die Sprache der Germanen zu lernen, wenn man mal von den üblichen Begrüßungsfloskeln und einigen kleinen Beschimpfungen für faule Soldaten absah. Daher hielt er sich bei seinen Glückwünschen an die Sprache, die er beherrschte, auch wenn er für einen kurzen Moment darüber nachgedacht hatte einfach ins Attische zu wechseln um ein wenig Verwirrung zu stiften.


    "Ich gratuliere euch beiden natürlich auch von Herzen und danke euch sehr für die Einladung. Ich muss zugeben, dass es wirklich eine interessante Erfahrung war zu sehen, wie eine Vermählung bei eurem Volk abläuft. Dagegen wirken römische Ehezeremonien gleichsam langweilig." sagte er, wobei er letzteres mit einem kleinen Lachen unterstrich.


    "Callista war schon hier, als wir hier ankamen und bei unserer Ankunft lauerte sie uns gemeinsam mit ihrem Verlobten auf. Also ja, ein kurzes Kennenlernen gab es schon."

  • Oda freute sich so sehr für beide und stand fast so stolz wie Elfi da. Die menge an Gratulanten strömte jetzt auf das Paar zu und Oda wurde fast schon in den Hintergrund gedrängt. Dies machte ihr nichts aus, sie würde Elfi noch früh genug sehen und ihr gratulieren können, spätestens wenn sie Sie mit den anderen Frauen des Stammes ins Brautbett legen würde. Auf diesen Spaß freute sie sich am meisten, wobei an ihrer Hochzeit fand sie es schrecklich.
    Jetzt war es was ganz anderes und sie grinste schon etwas schelmisch in sich hinein als sie dann doch vor beiden stand.
    „Oh, Elfi ich bin so glücklich und ich freu mich so für dich. Ich wünsche euch beiden alles Glück und Frieden. Viel glückliche Jahre zusammen und mit euren Kindern. Ich hab nicht viel für euch aber es kommt von Herzen und ist mit all meiner Liebe gemacht.“ Sie reiche Elfi zwei breite Borten, eine in Wollweiß und eine in dunklem Grün, beide waren aufwendig bestickt und in jeder von beiden war das Wappen der Duccia eingestickt. Oda hatte nicht viel Zeit dafür gehabt und es erst in der letzten Nacht vor der Abreise endgültig fertig bekommen.
    „ Ich hoffe es gefällt euch.“

  • Der Name Aelia sagte Elfleda nicht das geringste. Wenn jemand ihr erzählt hätte, dass der römische Kaiser aus dieser Sippe stammte, hätte sie nur schulterzuckend ihr Unwissen zeigen können. Überhaupt waren die römischen Namen schrecklich verwirrend für sie, und im Moment waren ihre Gedanken ohnehin völlig ungeordnet vor lauter Freude. So fiel ihr auf, dass ihr Mann – oh, diese Phrase hörte sich gut an. Ihr Mann! – Witjon erwähnte. Sie mussten aus derselben Sippe stammen wie die Verlobte ihres neu verschwägerten Vetters. Oder aus welchem Grund sollten sonst die Namen von ihm und Callista fallen?
    “Ich danke euch für eure Glückwünsche.“ meinte Elfleda erst auf Latein. Die Frau hatte zwar gebrochen germanisch gesprochen, allerdings hatte sie keine Ahnung, wie viel der Mann verstehen würde, der nur Latein gesprochen hatte. Und auch ihr Mann hatte in diese Sprache gewechselt, bei der sie nicht immer alles verstand und sich nicht blamieren wollte.
    “Feiern die Römer so anders?“ fragte sie neugierig. Sie hatte keine Ahnung, bislang hatte sie nur Geschichten gehört. Und die meisten davon waren eher dergestalt gewesen, dass die Römer weniger Tugend besäßen als die Germanen. Allerdings hatte Elfleda von ihrem Onkel genug in punkto Politik gelernt um zu wissen, dass man keiner Geschichte glauben durfte, obgleich man sie sich alle anhören sollte.

  • Als Oda an die Reihe der Gratulanten kam, wurde Elfleda fast ein wenig schwermütig. Nun waren die Rollen fast vertauscht wie vor einigen Jahren. Nun, sie war nicht Odas Brautfrau gewesen, wie denn auch, aber da hatte sie vor ihrer Freundin gestanden und ihr sowas wie ein Abschiedsgeschenk gegeben, das als Hochzeitsgabe nur getarnt war. Und nun stand Oda da und schenkte ihr etwas zu ihrer Hochzeit und würde morgen oder spätestens übermorgen zurückreisen.
    Elfleda hatte sich ganz fest vorgenommen, nicht zu weinen. Es war ihre Hochzeit, da wollte sie fröhlich sein und nicht heulen wie ein Kind. Es war der glücklichste Tag ihres bisherigen Lebens, da heulte man nicht.
    Aber als Oda ihr die Borten überreichte und Elfleda über die liebevoll angebrachte Stickerei mit ihren Daumen strich, konnte sie sich nicht ganz an ihren Vorsatz halten. Ihr Augen glänzten, auch wenn sie noch tapfer dagegen ankämpfte, dass wirklich eine Träne kullerte. Bevor sie sich doch noch blamierte, zog sie Oda einfach in schwesterlicher Umarmung an sich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    “Das ist wirklich ein wundervolles Geschenk. Ich werde sie an mein liebstes Kleid nähen.“ Damit hätte sie immer etwas von ihrer Freundin in ihrer Nähe.
    Elfleda unterdrückte ein Schniefen und entließ Oda aus ihrer Umarmung, wenn man der jungen Braut auch ansah, dass es ihr schwer fiel. Aber sie wollte nicht weinen, nicht heute. Nicht, nachdem sie sich soviel Mühe gegeben hatten, sie so herzurichten, damit sie strahlen konnte.

  • Die schwere in Elfis Herzen machte ihr ihres auch schwer, sie sah Lando kurz an doch der schüttelte nur leicht den Kopf, noch war es nicht an der Zeit ihrer Freundin etwas zu sagen. Oda nahm sie herzlich in den Arm und drückte sie.
    Es fiel ihr nicht einfach nichts zu sagen aber sie hatte es Lando versprochen und sie hoffe ihre Freundin würde ihr das ganze nicht übel nehmen. Manchmal konnte Elfi schon etwas schwierig sein, vor allem wenn man etwas vor ihr geheim hielt.
    „ Du wirst schon das richtige Kleidungsstück finden, da bin ich mir sicher.“ Sie musste etwas sagen, egal was sonst würde sie platzen und doch noch etwas verraten.

  • "Danke, Oda.", sprach Lando knapp, und nickte der Frau dankend zu. Was sollte er sonst tun? Sie umarmen? Unkerlig. Sie auf die Stirn küssen? Unpassend. Also beließ Lando es dabei, so zu tun als würde er sich tatsächlich über diesen gehäkelten Stoff freuen. Er wusste natürlich, dass es eine Mordsarbeit war, Borte herzustellen. Was nichts daran änderte, dass er niemals auch nur in die Nähe dieser Borte kommen würde. Außer er würde die Kleidung, an die sie angebracht werden würde, vom Leib seiner Frau reissen.
    Der Gedanke gefiel ihm. Deshalb bedankte er sich noch einmal über die Borte, und meinte es dieses Mal sogar ernst...
    Als die Frauen dann auch noch so richtig sentimental wurden, und seine Frau beinahe zu heulen begann (FRAUEN! Mussten immer so tun, als wollten sie das Heulen verstecken, dabei winkten sie jedoch so dermaßen mit einer Keule aus gefrorenen Tränen, dass es mordsgefährlich war eine heulende Frau eben nicht zu bemerken. Männer waren auf sowas konditioniert, schon seit tausenden von Jahren. Frauentränen lösten deshalb in etwa den gleichen panischen Reiz aus, wie ein Mammut dass sich noch einmal aufrafft um zwei seiner Jäger plattzumachen) konnte Lando nicht anders, und drückte sie leicht an sich. Oda sah verdächtig gesprächig aus, und einfach nur um sicherheitshalber zu signalisieren, dass jetzt nicht der Zeitpunkt für die Lüftung des großen Geheimnisses war, schüttelte Lando sachte den Kopf, während er seine Frau an sich drückte, und gleichzeitig so tat als würde er es aus Liebe tun, und nicht weil sie heulte (Kerle!!!).

  • Sie stand körperlich inmitten aller anwesenden Duccier und fühlte sich gedanklich ziemlich im Abseits. Seit der Ankunft der schönen Elfleda war es Sontje ziemlich mulmig vor den auf sie zukommenden Ereignissen geworden. Was konnte alles passieren, was würde sie zu hören bekommen, was würde sie sehen und erleben?!? Zuerst einmal war die Vermählung dran auf die sie ihre wieder einmal abgeschweifte Aufmerksamkeit hinlenkte. Die feuchten Spritzer des Wasser-Asche-Mets-Gemisch halfen mit und wurden von Sontjes Fingern weggewischt. Irgendwo im Hinterkopf schwirrte die Erklärung zu dieser Geste herum: Fruchtbarkeit und ein langes Leben. Naja.. mal sehen ob sie dies überhaupt erleben würde: sie durfte sich nicht anstrengen, denn sonst kam der Husten wieder. Dann kamen die Ringe und Schwerter samt jenem Ritual der Mann und Frau-Werdung inklusive den ersten Küssen und der Sprung über das Feuer. Die Tränenspuren der Rührung waren einen kurzen Moment vorhanden, weil sie ebenfalls von ihren Fingern weggewischt wurden.


    Zu ihrem Erstaunen schienen die Schultern von Landos Schwester Eila zu erbeben. Ob sie heulen würde, wenn Phelan vor ihr heiraten würde? Keine Ahnung! Sie bewegte sich nach vorne, zückte ein Taschentuch und drückte jenes Eila zusammen mit einem aufmunternden Lächeln in die Hand, bevor sie wieder zurücktrat. "Dein Bruder ist in guten Händen.." flüsterte sie Eila zu. Dann war die Vermählung vorbei. Sontje machte mit schnellen Schritten Platz für die Gästeschlange, die das neue Paar begrüßen und beschenken wollte und lehnte sich Arme verschränkend an einen schiefen Baumstamm an. Leider hatte sie keinerlei Ahnung was für ein Geschenk sie dem Brautpaar übergeben sollte, weil sie nie mit Phelan darüber gesprochen hatte. Die jüngst geborenen Fohlen der Hros schieden leider aus, weil sie ohnehin schon Lando gehörten. Ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen wie sie den schnieken Vala mit Rodrik und weiter vorne den vor kurzem wohlbehalten aus Ägypten zurückgekehrten Ragin in der Gratulantenschlange entdeckte.


    War die junge Frau bei Landos neuer Frau nicht die Brautfrau? Ebenfalls eine sehr hübsche junge Frau befand Sontje und begann sich so langsam Sorgen zu machen, wie sie mit den Frauen zurechtkommen würde. "Hatschi..." Ein Nieser entwischte unerwartet aus ihrer Nase. Innerlich die Augenverdrehend suchte Sontje nach dem gelblichen Taschentuch, welches aus der Taschentuchtasche herausfiel und auf den grünen Rasen segelte. Langsam liess Sontje sich in die Knie sinken, um es aufzuheben...

  • Ich beobachtete mit staunen die Zeremonie und war froh, den heutigen Tag miterlebt zu haben. Das glaubt dir keiner, dachte ich so für mich.


    Das Paar gesellte sich nach der Zeremonie zu den Gratulanten und ich wartete erst einmal ab. In den Vordergrund treten wollte ich tunlichst vermeiden, schließlich war ich hier nicht in Italia, wo solch Ereignis mehr zum repräsentieren war als alles andere.


    Als die beiden dann von allen beglückwünscht wurde, trat ich an das glückliche Paar heran.
    >Duccius Lando......, Elfleda......, ich wünsche euch alles Glück dieser Welt und viele Kinder. Möge eure Bindung euch ewig vereinen, möge das Glück und das Vertrauen nie von eurer Seite weichen.< Zugegeben, in Hochzeitsansprachen war ich noch nie sehr geübt. Doch ich freute mich für die beiden.


    Dann winkte ich die beiden Sklaven herbei, der eine schuf einen kleinen Korridor in die Richtung, wo der Altar aufgebaut war, der andere öffnete ein etwas größeres Kästchen, worin die Toga fein säuberlich verstaut war. Und ich nahm das kleine Kästchen, das bis dato unter meinem Arm klemmte hervor und hielt es Elfleda hin. Herzlichen Glückwunsch euch beiden, seht die Geschenke als ein Zeichen der Freundschaft an.


    Sim-Off:

    WiSim alle beide

  • Auch Harlif reihte sich ein um seine Glückwünsche auszusprechen.
    Als die beiden endlich zu ihm kamen griff er Lando an die Schultern.


    "Wohldenn, du hast es also doch getan, ich hatte bis zum Schluss damit gerechnet das du kneifst."


    Er zwinkerte dabei Elfleda zu und sah sie nun beide an.


    "Ich beglückwünsche euch beide und wünsche allen Segen der Götter den sie entbehren können.


    Aber was schenkt man euch beiden nur?
    Da ihr schon die besten Geschenke erhalten habt, nämlich einander, was kann man da noch schenken.
    "


    Er grinste breit und Lysander trat hervor.
    Auf den Blick der beiden Antwortete er schnell.


    "Nein, Nein. Keine Sorgen, den alten zausel schenke ich euch nicht."


    Lysander brummelte etwas.


    [Blockierte Grafik: http://www.tobias.kulueke.net/images/Lysander.gif]


    "Wär ja noch schöner, dann passt ja garkeiner mehr auf dich auf.........


    Nein, auch meine besten Glückwünsche für euch, möge Zeus und Aphrodite über euch wachen und möge uns Dionysos heute allen seine Gunst gewähren um dieses Fest zu feiern."


    Harlif grinste ein wenig.


    "So jetzt reichts mit dem beten, dies ist das was ihr von uns bekommen werdet."


    Lysander rollte ein Pergament aus und darauf war eine Bauzeichnung zusehen, wo dick drüber stand: " Für den kleinen Loki!!!!!"


    [Blockierte Grafik: http://www.tobias.kulueke.net/images/bauzeichnung.jpg]


    Beide grinsten.

    Sim-Off:

    In der WiSim eine Renovierung ;)

  • "Ich freue mich auch dich endlich wiederzusehen. Deine Frau habe ich ja vorhin schon kennen gelernt. Aber ich glaube du hast recht, ich muss gewachsen sein, oder ihr seid alle wegen eures Alters geschrumpft. Und wegen der Haare: Du hast keine Ahnung wie heiß es in Alexandria ist. Mit deiner behaarung wäre ich dort ganz sicher geschmolzen. ich hab sogar Amala geschoren!"


    Ragin grinste breit. Lando schien echt erstaunt über das Geschenk zu sein und das freute den jungen Duccier tierisch. Leute zu überraschen war ihm etwas sehr liebes.


    "Das sind griechisch-ägyptische Kleidungsstücke, wie man sie nur in Alexandria bekommt. Für Lando ist der Männerchiton und für Elfleda der Peplos. Du hast also gerade das Kleidungsstück deines Mannes in der Hand" erklärte er fachmännisch. "Die sind sehr leicht und kühl, da werdet ihr im Sommer echt glücklich sein, und die machen wirklich was her. Ich habe sie extra noch besticken lassen, damit sie wirklich einzigartig sind."

  • "Ehm... danke, Ragin.", meinte Lando, der seiner Frau den Männerchiton aus der Hand nahm, und diesen kritisch beäugte. Der Stoff war so glatt und so fein, dass Lando keine Sekunde daran zweifelte, dass es seiner Frau gefallen würde. Er zweifelte allerdings auch nicht daran, dass er dieses Teil kein einziges Mal in seinem Leben tragen würde. Kein einziges Mal. Weniger als! Lando war halt im Herzen immernoch Bauer, und das Gefühl von rauer Wolle auf seiner Haut gab ihm die Sicherheit, nicht vollkommen abzuheben, denn wenn es etwas gab, was Lando ablehnte, dann war es Dekadenz.


    "Das ist wahrhaft sehr... wie sagt man... exotisch? Wir danken dir wirklich vielmals.", lächelte Lando schief, der immernoch der miserabelste Diplomat in ganz Germanien war. Er war ehrlich. Zu ehrlich. Und man merkte immer, wenn er log... das war seine große Schwäche. Aber was sollte es... immerhin wussten die anderen, wie man ihn nehmen musste. Und wie nicht. Hoffte er zumindest.

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