Oh, er war gefährlich. Das war das, was Elfleda als erstes durch den Kopf schoss, als Vala sie so charmant begrüßte und ihr gratulierte. Er hatte es gewiss heraus, wie man einer Frau ein Kompliment machte. Wo seine Worte bei vielen anderen schon schleimig gewirkt hätten, versprühte er durch sein sicheres Auftreten und nicht zuletzt sein Lächeln sehr viel Charme. Elfleda wollte gar nicht wissen, wie viele Mädchen diesem Charme schon erlegen waren. Sie musste definitiv dafür sorgen, dass Vala und Elke sich nicht unterhielten, auch wenn der Teil von ihr, der sich geschmeichelt fühlen wollte, ihr sagte, dass er nur zu ihr so galant war.
Sie lächelte, und es hatte etwas wölfisches an sich, und sah ihn mit dieser Mischung aus ernsthaftem Entzücken und politischer Skepsis an.
“Ich danke dir, Alrik. Wenn du immer so eine goldene Zunge hast, solltest du beim nächsten großen Thing sprechen.“ Sie grinste nun offen schelmisch. “Auch wenn die Stammesfürsten sicherlich nicht mit Sternen zu vergleichen sind.“
Verdammt, sie fühlte sich durch dieses Kompliment doch ernsthaft geschmeichelt, auch wenn sie sich davon natürlich nie beeinflussen lassen würde. Dennoch war es fast schon ärgerlich, es zu merken. Hoffentlich war Lando deshalb nicht eifersüchtig. Sicherheitshalber schenkte sie ihrem Mann – noch immer hörte es sich so verdammt gut an – ein aufrichtiges, verliebtes Lächeln, ehe Vala ihnen die Geschenke überreicht.
Die Statuen waren abgesehen von Odas Borte das erste selbstgemachte Geschenk heute, und Elfleda nahm die Statuette dankbar an. Ganz vorsichtig streichelte sie über die Schnitzerei und sah dann Vala mit jetzt doch sehr ehrlichem Lächeln an.
“Ich danke dir. Sie sind wunderschön.“ Auch wenn sie für Götterbildnisse schon sehr genau waren. Aber es hatte sicher gedauert, sie so fein herzustellen. “Ich werde mich nachher mit dem Goden unterhalten, wo man sie am besten aufstellen kann.“ Auch wenn der bei soviel Detailgenauigkeit auch schimpfen mochte. Elfleda fand die Bildnisse herrlich.