Eburnus! Callista lächelte ihm zu und blickte dann von Marsus zu Eburnus und wieder zurück. Die beiden sahen sich nicht ähnlich, jedenfalls nicht genug, dass sie sie sofort als Brüder hätte identifizieren können. "Das halte ich für eine ausgezeichnete Idee und vielleicht kannst du mir noch etwas anderes erklären. Und zwar, warum nennt man dich manchmal Arbjon und Marsus manchmal Witjon?" Sie blickte den ihr schon bekannten, großen Soldaten an und lächelte immer noch. Sie erinnerte sich am Anfang sehr von seiner offenen und witzigen Art eingeschüchtert gewesen zu sein, aber das hatte sich gelegt. Im Grunde war wohl jeder der Duccier so, hatte sie den Eindruck bekommen.
Die germanische Hochzeit | - Das Fest -
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- Garten
- Albin
- Geschlossen
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Cupidus war einer meiner Vorgesetzten. Wir kamen aber ganz gut miteinander aus und haben ab und an den einen oder anderen Becher miteinander gehoben. Falls du auf ein gewisses, recht seltsames Geschehnis in den Trümmern eines Hauses in Confluentes anspielst, davon weiß ich. Ich ziehe es allerdings vor, mir darüber keine Meinung zu bilden.
Als Sontje seine Aufgaben umriss, musste Arbjon schmunzeln.
Nun, wir Soldaten kämpfen halt manchmal auch mit dem Stylus statt mit dem Schwert. Meine Hauptaufgaben als Schreiber bestehen im Anfertigen von Materiallisten und Wachberichten. Auf der Tessera, das ist meine spezielle Tabula, stehen die geheimen Erkennungsworte, mit denen wir feststellen können, ob jemand zu unserer Einheit gehört oder nicht. Ich bin dafür verantwortlich, dass alle Wachen diese Worte kennen und dass sie sie niemandem verraten.
Er angelte sich einen Becher und nahm einen Schluck, den er aber fast sofort wieder ausspuckte. Unverdünnter, saurer Wein... pfui deibel! Das zog einem wirklich sämtliche Gesichtsmuskeln zusammen.
Ich zeige dir meinen Patron und seine Frau, wenn sich nachher eine Gelegenheit ergibt. Sie sind beide sehr nett.
Sontje sprach von einer Stute für Fuhon und errötete. Meine Herren, die Kleine hatte es ja faustdick hinter den Ohren...
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Arbjon machte große Augen. Warum man ihn Arbjon und Marsus Witjon...
Verdammte Axt, Witjon! Hast du deiner Zukünftigen denn gar nichts erklärt?
Er wartete die Antwort gar nicht erst ab sondern begann zu erklären.
Also mit unseren Namen ist das so: Mein werter Herr Bruder und ich haben zwei verschiedene Namen, einen römischen und einen germanischen. Sein römischer Name ist Numerius Duccius Marsus, auch wenn er ganz und gar keine kriegerischen Ambitionen besitzt.
Arbjon grinste breit, das laute Lachen verkniff er sich.
Sein germanischer Name ist Witjon, was soviel bedeutet wie der Clevere oder der Pfiffige. Und dieser Name passt tatsächlich zu ihm.
Der Duccier zwinkerte seinem Bruder aufmunternd zu.
Mein germanischer Name ist Arbjon. Arbjon bedeutet der Erbe und es drückt die Hoffnung meines Vaters aus, dass ich in seine Fußstapfen trete, was ich bislang auch getan habe. Du siehst, dahinter steckt kein großes Geheimnis.
Jetzt musste Arbjon dann doch Lachen, ein freundliches, mitreißendes Lachen...
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"Hmm.. ich kann mir Cupidus nicht so ganz als Vorgesetzten vorstellen. Aber zutrauen würde ich ihm diese Stelle schon." Arbjon weckte ihre Neugier noch mehr. War noch etwas mit Cupidus geschehen? "Was ist denn mit dem zusammengestürzten Haus passiert? Oder in dem Haus geschehen?"
"In der Tat.. mit einem Stylus kann man überhaupt nicht kämpfen, der zerbricht doch nur." wunderte Sontje sich. dass man aber mit geschriebenen Worten auch kämpfen konnte war ihr nicht klar. "Wie war das noch? Du bist zwar hauptamtlich ein Soldat, aber darunter verdeckt bist du Türsteher und Schreiber, Verwalter von Listen und Worten und bei kaiserlichen Anlässen anwesend..." Sie unterbrach das Tanzen und blieb stehen. "Hmmhm.. wie schaffst du es denn diese Worte weiterzugeben? Flüstert die sich jeder ins Ohr zu? Wenn ich denn nach deinem Trick fragen darf. Wenn unsere Marga zu Tisch bittet, braucht sie nur ein Wort zu brüllen schon stehen wir in der Küche zum Essen fassen."
Vom vorbeifliegenden Tablett nahm sie sich einen Saft und sprang zur Seite. "Das war wohl das falsche Getränk für dich.." kicherte Sontje. "Gut.. dann zeigst du mir die zwei und ich zeige dir unsere Stuten. Abgemacht?" fügte sie zwinkernd hinzu."Hm.. die Musik wird schneller. Was machen wir jetzt?"
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Also dieses alte, niedergebrannte Haus... Cupidus und diese Frau haben darin, also... äähhh... ööhm... du... ich meine... du weißt schon...
Jetzt war er es, der errötete. Er war heilfroh, als Sontje das Thema wechselte.
Tja, also Marga könnte sogar meinen Centurio zu einem sabbernden kleinen Jungen zusammenschreien. Die Vorstellung hilft mir übrigens, den harten Drill leichter zu ertragen.
Als die Musik dann wieder schneller wurde, fragte Sontje, was sie weiter machen sollten.
Nun, wie wäre es, wenn du mir bei einem Spaziergang mehr von dir erzählst?
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Sontje liess Arbjon los, stemmte die Hände in die Taille und schüttelte den Kopf. "Ja und? Wegen der Beziehung der beiden ist das Haus zusammengestürzt? Diese Frau hat einen Namen. Duccia Clara heisst sie und vor dem Vorfall war sie eine von uns. Was auch immer sie mit Cupidus getrieben hat sie ist eine Duccia. Für Lando und die übrige Gens mag sie verstoßen sein, aber für mich ist sie jedenfalls zur Familie zugehörig, wohl weil ich sie nicht kenne. Ich mag nicht über Leute urteilen. Man hört immer so viel und lediglich ein Fünkchen wahrheit ist dabei." Jetzt hatte sie sich etwas in Rage geredet und trank den Saft alle.
"Nun.. Marga hat ein gewaltiges Stimmorgan, dem könnte ich auch nicht widerstehen, geschweige nicht gehorchen können." Sontje sah Arbjon an. "Mhm.. ich habe dir doch schon von mir erzählt. Aber gut... Holen wir was durstlöschendes zu trinken. Unsere Familie vermisst uns gerade nicht wie ich sehe." Ein neues Tablett flog an ihnen vorbei. Sontje hielt es an, tauschte den leeren Becher gegen einen neuen Fruchtsaft mit klein geschnittenen Früchten. "Hier, Arbjon, probier das mal.. diesen Punschsaft gibt es gar nicht so oft zu trinken." Sie trat noch mehr zur Seite, um den Parkettrand für die noch Tanzenden freizugeben. "Kennst du dich hier aus? So beinahe im Dunkeln war ich noch nicht auf dem Gelände unterwegs."
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Nun, die Frau (!) ist Römerin und wurde nur durch Heirat eine Duccia. Sie hat weder duccisches Blut, noch stammt sie von den Kindern Wolfriks ab. Cupidus kann nichts für das, was geschehen ist. Ich weiß von ihm selbst, dass er das Richtige tun wollte, sein Eid als Soldat ihn aber davon abgehalten hat. Er hat sich völlig ehrenvoll verhalten. Und wie gesagt, ich bilde mir keine Meinung über diesen Vorfall. In meinen Augen muss jeder selbst wissen, was er zu tun hat und was zu lassen.
Arbjon hatte keine Probleme damit, sich den schneidenden Worten einer gereizten Frau zu stellen. Er war Schlimmeres gewohnt, als Sontjes Wutausbruch.
Dann angelte die junge Frau zwei Becher mit einem Saftpunsch und reichte ihn Arbjon.Danke. Sicherlich kenne ich mich hier aus. Komm hier entlang.
Er hielt ihr den Arm hin...
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"Was noch? Lass dich überraschen, Frau.", grinste Vala seine Gegenüber schelmisch an, leerte den Becher und nahm sich einen neuen. Bei den Göttern, was für ein herliches Gefühl sich volllaufen zu lassen ohne an Morgen denken zu müssen.
"Die Hochzeitsnacht, meinst du? Ich denke als Mitglied dieser Sippe wird mir nichts anderes übrig bleiben, aber ich werd mich auch nicht davor drücken. Ein Mann, der seine Frau zum ersten Mal nimmt ist meiner Meinung nach nichts allzu besonderes, auch wenn die Goden es gerne zum Wunder hochstilisieren. Ich kann mich in die Frau nicht reindenken, ich kenne das Prozedere nur aus männlicher Sicht...", und das reichte Vala. Die Erfahrungen, die er mit der weiblichen Anatomie und dem Koitus an sich gemacht hatte, waren nicht immer friedlicher Natur gewesen. Wie war das noch? Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Vala kannte bisher nur den Krieg... es würde ein für ihn seltener Anblick sein, beim friedlichen Beischlaf eines Paares anwesend zu sein.
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"Römisches Blut.. duccisches Blut." Sontje warf zum Glück nur gedanklich die Hände in die Luft. In der einen Hand hielt sie den Saftbecher und andere Gäste mit klebrigem Saft nass spritzen fehlte noch zur Hochzeit. Machmal war es nicht zum Aushalten mit der strikten Trennung der Angehörigen von einer oder anderen Familien.
"Oh, na klar jeder muss selbst wissen was er für richtig oder falsch hält. Cupidus ist dem richtigen in seinen Augen nachgegangen. Manchmal könnte man oder frau echt ein Auge zudrücken... finde ich." stellte Sontje ihre Meinung mit Worten klar und hängte sich wieder bei Arbjon ein. "Ich bin gespannt wohin du mich bringst. Offenbar bin ich so eine lange andauernde Feier nicht gewöhnt, es ist schon anstrengend. Aber mit dir.. macht das Tanzen und Reden Spaß."
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Vala war sich natürlich um die prekäre Situation bewusst, immerhin hatte er die Nichte des Kaisers des römischen Reiches an der Hand. Was in etwa bedeutete, dass er mit ihr nicht so losgelöst und vor allem körperintensiv tanzen konnte.
Die Spielleute spielten ein eher langsames Stück, was Vala die Möglichkeit gab Vespa den Tanz ebenso geduldsam beizubringen."Bitte, hierhin stellen...", Vala ließ die Aelierin von der Hand, und deutete ihr höflich an einer bestimmten Stelle stehen zu bleiben, während er drei Schritte vor ihr Aufstellung nahm.
"Die Schritte, die ich jetzt mache, musst du spiegeln. Also wenn ich einen Schritt nach links tue, gehst du einen in diesselbe Richtung, nur von dir aus gesehen... in etwa so.", Vala machte einen leichten Schritt nach links, stoppte und wartete darauf, dass Vespa von ihm aus nach rechts wich. So ging es langsam im Takt, man umtanzte sich mit wachsender Sicherheit, und nach einigen Momenten leitete Vala die nächste Stufe ein.
"So, hast du die Schritte gezählt? Nach jedem dritten geht es halt wieder in die andere Richtung, aber mit einer halben Drehung. So sind wir nach insgesamt sechs Schritten wieder beieinander. ", Vala drehte sich nach dem dritten Schritt zur Hälfte, und tatsächlich bewegten er und Vespa sich wieder aufeinander zu. Nach drei folgenden Schritten standen sie sich direkt gegenüber, und Vala lächelte entschuldigend: "Und das jetzt ist nicht persönlich gemeint, es gehört einfach zum Tanz. Am besten klappt es, wenn du ein wenig springst."
Vala packte seine Tanzpartnerin sachte bei der Hüfte, hob sie ein Stück hoch und verleitete sie dazu, sich mit ihm anderthalb mal zu drehen, was dazu führte dass sie Positionen tauschten."So, war doch garnicht so schlimm, oder? Manche Paare drehen sich auch dreimal, wenn du da herüberschaust.", er deutete in Richtung des inneren Tanzbodens, wo diverse Paare sich wirklich in atemberaubender Flüssigkeit umeinander drehten und die Schritte taten, als hätten sie nie etwas anderes getan...
"So, und das üben wir jetzt eine Weile. Bereit?", lächelte der große Germane die zierliche Römerin verschmitzt an.
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Lass uns nicht länger über die Verfehlungen anderer streiten, Kriege wurden aus nichtigeren Gründen begonnen und verloren...
Der Schluss war ein Zitat seines Lehrer aus der Schule in der Colonia Agrippina gewesen, aber das musste er Sontje ja nicht auf die Nase binden. Er grinste und blickte sich um. Wo sollte er seine Base jetzt hin entführen? Da fiel sein Blick nochmals auf die Tanzfläche, wo er Aelia Vespa erspähte. Er deutete in ihre Richtung.
Siehst du die Römerin, die dort tanzt? Das ist die Nichte des Kaisers. Aber wer ist denn ihr Tanzpartner?
Balbus war es jedenfalls nicht. Arbjon kannte den Germanen nicht. Er hoffte nur, dass es auf diesem Fest nicht zu Verwicklungen kommen würde...
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Bei den Göttern, wie Vala Lieder und Gesang liebte. Es gab nichts an einem Alkoholdurchtränkten Abend, was ihn mehr begeisterte als kollektiver Gesang von altem und neuem Liedgut.
Die Sonne, die Sterne tragen Kunde von Dir,
jeder Lufthauch erzählt mir von Dir,
jeder Atemzug, jeder Schritt,
trägt Deinen Namen weit mit sich mit...Vala sang begeistert mit, hing mit Menschen, die er erst seit kurzer Zeit kannte in den Armen, hob den Humpen und prostete dem nicht unbedingt begabten, dafür aber sehr unterhaltsamen Sänger Lando zu, der auf dem Tisch sein möglichstes gab, um ein Liebeslied für seine frischgebackene Ehefrau möglichst herzzerreissend und gleichzeitig urkomisch von sich zu geben.
Freudestrahlend stimmte Vala in den danach aufbrandenden Jubel mit ein, hob wieder den Humpen, rief das Wohl des Bräutigams aus und leerte diesen mit den Männern, die ihn gerade umgaben, nur um sich schnellstmöglichst einen neuen zu besorgen. Lando kommandierte währenddessen Witjon auf die Bühne, der einen Klassiker über einen Liebeszauber von sich gab, der vor Magie nur so triefte. Anscheinend war Witjon ein sehr abergläubischer Mensch, aber wer war das nicht? So kam es, dass die Menge auch in diese Lied froh mit einstimmte, und von Witjon souverän durch den Text geleitet wurde... die Stimmung hob sich stetig, und irgendwann waren nurnoch feiernde, lachende und fröhliche Gesichter zu sehen, wobei der Alkohol in immer stärkeren Strömen floss. Auch Vala, der wenig zimperlich im Umgang mit Alkohol war, weil er das einzige war, das gewisse Bilder aus seinem Geist verbannte.
Als Witjon geendet hatte, und einen Mann namens Ragin auf die Bühne beorderte, orderte Vala sich soeben einen neuen Humpen mit Bier, und kam dabei an der Gruppe um Witjon vorbei, dem er auf die Schnelle zu seiner Darbietung gratulieren wollte.
"Hey, Witjon. Nett anzuhören... war das Lied jemandem... oh...", Vala stockte im Vorbeigehen als er die Frau mit den roten Haaren sah, die seltsamerweise recht römisch gekleidet war. Er nahm die Hand von Witjons Schulter, stellte sich betont gerade hin, und nickte der Frau entschuldigend lächelnd zu.
"Entschuldige bitte, wo sind meine Manieren. Titus Duccius Vala mein Name, ist mir eine Freude.", sprache Vala mit gekonnter Gestik, und wandte sich dann dem nunmehr in germanischer Volkstracht rumlaufenden Arbjon zu, den er zwar noch nicht persönlich kannte, dies jedoch jetzt nachholen wollte, "Und du musst Arbjon sein, die andere Hälfte unserer männlichen ubischen Verwandschaft. Wenn ich das sagen darf, gemalt siehst du etwas weniger kräftig aus, ich denke das macht der Dienst bei den Cohortes. Ich bin Alrik, Sohn des Leif. Ist mir eine Freude dich kennen zu lernen."
Und wenn Vala noch so voll war, gewisse Standards würde er nie verlernen. -
Zitat
Original von Tiberius Duccius Lando
Lando, der in einem sehr willkommenen Moment von von-allen-verlassen-sein am Rande des Geschehens den ersten Schluck aus seinem neuen Trinkhorn genoss, in das er Met gefüllt hatte, sah wie Maecenas auf ihn zukam, und nickte diesem freundlich lächelnd zu. Maecenas nahm ihn ein Stück beiseite, was Lando die Stirn runzeln ließ, was hatte sein römischer Freund vor? Anscheinend sich über seine Tanzkünste lustig zu machen, wie er feststellen musste..."Sehr witzig. Pass bloß auf, sonst hetz ich eine meiner Basen auf dich, und dann kannst du dich im Tanz beweisen, lieber Freund.", keifte Lando gespielt zurück, und stieß dann mit ehrlichem Lachen an, um einen zünftigen Schluck aus dem Trinkhorn zu nehmen. Doch seinem Freund war anscheinend nicht nach lockerem Einerlei, er kam auf einen Scriba zu sprechen.
"Scriba? Welchem?", stutzte Lando verwirrt, schließlich gab es mehrere Scribae in der Regia, "Achso... Tullia. Wie heißt sie noch? Maestrale, richtig. Was soll mit ihr sein? Sie hat was gegen uns? Hmhm... soviel hab ich mit ihr noch nicht zu tun gehabt. Eigentlich nichts, um genau zu sein.. wenn man von den paar unvermeidlichen Kontakten auf dem Weg zum Legaten mal absieht. Wieso fragst du mich das? Ist etwas geschehen, von dem ich wissen sollte?"
Unweigerlich suchte Lando mit den Augen nach Witjon, der hier auch irgendwo rumwuseln musste. Als er ihn entdeckt hatte, wartete er bis sich der siebte Sinn gemeldet hatte, und dafür sorgte dass Witjon ihn ansah. Lando gab ihm wortlos zu verstehen, dass er hier gebraucht wurde, schließlich waren Dinge, die in der Regia abliefen vor allem dessen Resort.
"Warte noch... ich denke, das könnte Witjon auch interessieren.", meinte Lando entschuldigend zu Maecenas, während sie darauf warteten, dass Witjon sich zu ihnen gesellte, "Witjon. Ich denke das hier könnte dich interessieren..."
ZitatOriginal von Numerius Duccius Marsus
Witjon war gerade im Wetttrinken mit diesem verweichlichten Nachbarssohn begriffen, den er mit knappem Vorsprung abschluckte. Er klopfte dem jungen Mann, der noch eine Spur schmächtiger war als Witjon - für germanische Verhältnisse war Witjon nämlich eindeutig nicht muskulös genug - kräftig auf die Schulter, als er Landos Blick gewahr wurde. Er entschuldigte sich und kam dann zu seinem Vetter hinzu, der mit Maecenas im Gespräch war. "Hm? Was gibt's?" Nebenbei bemerkte Witjon, dass Lando das neue Trinkhorn bereits eingeweiht hatte. Er quittierte das mit einem anerkennenden Blick, während er einem Schankmädchen einen Becher Met abknöpfte und seine Aufmerksamkeit dann vollends auf Lando und Maecenas richtete.Bei Witzen über seinen Tanzstil konnte Lando ungemütlich werden. Ließ er aber mit einem Lachen der Ernsthaftigkeit keine Chance. >Nein, nein, das war wirklich elegant.< Meinte ich retour und schmunzelte. War ich doch froh, nur Beobachter zu sein.
Als ich natürlich auf ein etwas ernsteres Thema zu sprechen kam, was mir an diesem Ort und zu dieser Gegebenheit wahrlich schwer fiel, schien Lando hellhörig zu werden.
Doch nicht nur Lando schien diese Thema zu interessieren. Fluchs ließ er noch Marsus sich zu uns gesellen. Hatte er etwa auch Probleme mit Tullia? Waren meine ersten Gedanken.Es dauerte auch nicht lang und Marsus war ganz Ohr. >Nur mal Interessen halber Marsus.< Begann ich meine Frage. >Was für ein Verhältnis hast du zu Tullia Maestale?< Schließlich war es Marsus, der doch mehr als Lando oder ich mit ihr zu tun hatte. >Diese besagte Person war vor kurzem vorstellig in meinem Officium und gab ganz merkwürdige Dinge von sich. Das ging dann schon ins beleidigende muss ich ehrlich gestehen.< Und das war noch gelinde ausgedrückt.
Ich blickte abwechselnd zu Lando und dann wieder zu Marsus, ob eine Reaktion zu erkennen war. Lando hatte ich zwar schon eingeweiht, doch hatte ich nur grob dieses Thema angerissen. >Sie scheint sich ein Feindbild in den Ducciern zusammengebastelt zu haben.< Die Dinge die mir über Lando zu Ohren kamen, würde ich meinem ärgsten Feind nicht wünschen. Da war Tullia´s Statement zu Marsus ja noch geschmeichelt. >Und solche Dinge wie, sie würde nie unter einem Duccier arbeiten. Ihr, damit meinte sie die Duccier wären Konkurrenten von ihr. Ode, sie sucht eine Beschäftigung außerhalb des Dunstkreises der Duccier.< All diese Dinge hatte ich damals abgefangen. Vielleicht war sie aber auch nicht ausgelastet in ihrer Position, wer weiß.
Fragend schaute ich nun zu Marsus und Lando. Irgendwie mussten sie mir die Reaktionen von Tullia ja erklären können. Diese Frau kam ja nicht über Nacht auf solch abstruse Gedanken. -
"In Ordnung... lassen wir es gut sein." seufzte Sontje. Duccia Clara eine Römerin und doch keine Duccierin. Den Aspekt des Blutes hatte sie noch nicht gekannt. Den Becher gerade auf Mundhöhe haltend blickte sie in die angedeutete Richtung und musste herzlich lachen. "Das ist Alrik, Sohn des Leif... oder der Mann der aus dem Wald zu uns kam." witzelte Sontje nach der Rage von vorhin nun heiter aufgelegt. "Die Männer, darunter mein Bruder, mussten zur Seherin aufbrechen und kamen mit diesem Mann von der Reise zurück. Sein römischer Name ist Titus Duccius Vala... sonst wird er von uns nur Alrik gerufen. Ich habe selbst noch nicht mit ihm gesprochen.. außer.. äh.. bei der Vermählung. Mein erster Eindruck war... was für ein schnieker Mann und der zweite... äh er ist sehr charmant. Naja... mehr war da noch nicht." plapperte sie drauflos und musterte seine Tänzerin. "Des Kaisers Nichte sieht äußerst schick aus.. und ihre Frisur erst. Da müssen meine Haare aber noch was in die Länge wachsen um diese Frisur nachzumachen." meinte Sontje noch. "Gehen wir etwas rum.. ich muss neben bei mal.. äh für kleine Mädchen." gestand sie noch.
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Ein germanischer Name! Aber natürlich! Wieso war sie denn nicht selbst darauf gekommen!? Callista blickte etwas beschämt zur Seite, manchmal konnte sie auch wirklich dumm sein. Doch Eburnus plapperte weiter und erklärte ihr die Bedeutungen, die wirklich sehr zu passen schienen. Der Pfiffige. Callista schmunzelte und ließ sich von einer Magd einen Becher geben, passte aber nicht auf und erwischte einen mit Met. Sie nippte zwar daran, hielt sich aber sehr zurück. Ihr war der Alkohol in solchen Mengen einfach etwas unheimlich und sie hoffte, die beiden Männer würden das wenigstens nicht sofort merken.
"Danke für deine Erklärung, Arbjon. Eigentlich hätte ich da auch selbst ... "
Sie unterbrach sich selber als ein weiterer Germane zu ihnen stieß und - wie sollte es auch anders sein - auf germanisch dazwischenredete. Er sagte etwas zu ihrem Verlobten und Callista beobachtete ihn einen Moment, bis er sich zu ihr wandte und sich vorstellte. Da er ganz richtig in seiner Annahme war, dass es sich bei ihr um eine Römerin handelte, sprach er seine Begrüßung auf Latein, wandte sich dann aber schon wieder Arbjon zu.
"Salve Duccius Vala, es ist mir eine Freude dich kennenzulernen."
Diese höfliche und doch etwas abgedroschen klingende Begrüßung bekam Vala als Antwort und Callista lächelte still vor sich hin. Den Becher in der einen Hand haltend hatte sie die andere frei um nach Marsus Fingern zu greifen, ihr wurde das hier alles etwas viel. Aber sie wollte ihm natürlich auch nicht zur Last fallen. Auf jeden Fall war sie froh, dass es somit keine Möglichkeit gab zum Tanzen aufgefordert zu werden.
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Sie waren bei einer Seherin?
Seltsam, sein Bruder hatte ihm gar nichts davon geschrieben. Nunja, er würde sicherlich noch Gelegenheit finden, sich über die jüngsten Abenteuer Witjons aufklären zu lassen.
Soso, Alrik also. Ich hoffe, er weiß sich zu benehmen.
Er wendete sich abrupt ab und Sontje zu.
Willst du dann vielleicht zuerst... Ich warte hier.
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Arbjon nickte Vala zu und reichte ihm die Hand.
Sehr erfreut, Alrik. Darf man fragen, wie es dir in Mogontiacum gefällt?
Arbjon sprach weiterhin Latein, damit auch Callista das Gespräch verstehen würde. Er wusste zwar nicht, wie Vala mit der Sprache umgehen konnte, aber das ließ sich ja herausfinden. Der junge Mann vor ihm zumindest schien bereits seit Beginn des Festes in Bierlaune gewesen zu sein, denn gewisse Ausdünstungen strömten, wenn auch nur ganz fein, von ihm herüber...
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Elfleda hatte ja mit vielem gerechnet, auch damit, dass gesungen würde. Aber mit der Vorstellung ihres Mannes hatte sie nicht gerechnet. Und so lachte sie recht herzlich und ehrlich bei seiner Vorstellung und sang den Refrain mit. Da das Lied aber ihr gelten sollte, tat sie das nicht zu laut, immerhin sollte sie ja angesungen werden. Und so, wie sie grinsen musste, fiel das Singen ohnehin nicht so leicht.
Als ihr Mann dann Witjon als nächstes aufrief und von der Bühne runterkam, empfing sie ihn mit einem fröhlichen Lachen und einem kleinen, aber leidenschaftlichen Kuss.
“Ein schönes Lied“, meinte sie halb verträumt und kuschelte sich ein wenig näher an ihn, umarmte ihn leicht. Jetzt, da sie endlich einander auch berühren durften, war es fast schon wie ein Drang für sie, das auch ausgiebig auszunutzen. Vor allem, je später es wurde, als wolle sie sich mit ihm schon ein wenig mehr vertraut machen.
Aber noch hatte Elfleda auch ein wenig Angst vor dem, was folgen würde, und das Fest war auch grade viel zu schön und alle so fröhlich am Singen und scherzen. Witjon gab auf der Bühne auch gerade sein Bestes mit einem Lied über einen Liebeszauber. Elfleda lächelte kurz zur Bühne hoch, als er zu einem besonders intensiven „Abra“ ansetzte.
“Wollen wir uns noch ein wenig zu den anderen gesellen?“
Sie hatten sich heute mit so vielen unterhalten und geredet, da gefiel es Elfleda, auch einfach mal ein wenig zuzuhören und ihre neue Familie kennen zu lernen. Hier war soviel Trubel und Durcheinander, dass dazu bisher eigentlich kaum Zeit geblieben war.
Witjon war auch fertig und rief Ragin auf die Bühne, während er sich zu seiner Verlobten gesellte. Dort erspähte sie auch Arbjon und Alrik. Eigentlich eine gute Gelegenheit, alle ein wenig kennen zu lernen und einfach ein wenig zuzuhören. -
"Ja.. sie waren bei einer Seherin! Eila wollte sogar mitkommen, aber Lando hat sie angewiesen mit mir hier zu bleiben. Und was du wohl auch nicht weisst.. sie kamen bis auf meinen Bruder und den Stallmeister Leif verwundet zurück. Wenn ich Lando oder Witjon sehe. Naja.. ich denke irgendwie immer an diese Reise, weil mein Bruder dabei war. Er ist Gode beziehungsweise Priester. Ich weiss, dass die Männer einige Gefahren im Kampf zu überstehen hatten, aber mehr weiss ich auch nicht. Vorhin habe ich Silko am Gartentor gesehen.. seine Wunde am Bein scheint ihm immer noch etwas Schmerzen zu bereiten."
Ein kurzes Schulterzucken bezüglich Alrik. "Ich kann dir kaum etwas über ihn, dem Mann der aus dem Wald kam sagen, tut mir leid." Sie liess Arbjons Hand los. "Gut, dann bis gleich..." Sontje suchte einen dichten Busch auf , erledigte dahinter verborgen das Austreten und schnappte sich wieder von irgendwo zwei Getränke, die sie Silko zum Gartentor brachte. Nach der Versicherung, dass es ihm gut ging, kehrte sie zurück zu Arbjon. "So.. musst du auch kurz weg? Ich warte ebenfalls auf dich. Soll ich dir deinen Umhang abnehmen? Bestimmt ist er viel zu lang."
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Ragin war erst einmal total schockiert als er auf die Bühne gezogen wurde. Alle Augen waren nun auf ihn gerichtet, und es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter. Für so etwas hatte er garantiert noch nicht genug getrunken. Auch seinen beiden Vorgängern hatte er nur halbherzig zugehört, weil er seine ganze Aufmerksamkeit darauf beschränkt hatte unauffällig zu sein-offenbar erfolglos!
Um etwas Zeit zu gewinnen, schnappte er sich einen großen Humpen Met, der zu seinen Füßen stand und leere ihn in einem Zug. Nicht umsonst war der göttliche Met, Odroerir genannt, das getränk der Dichter. So wischte er sich die restlichen klebrigen Spuren aus dem Gesicht, stieg hinab um den Spielleuten zu sagen, was sie zu spielen hatten.
Dann kletterte er wieder auf den Tisch und begann gleichzeitig mit der Musik zu singen:
"Wir kommen von draußen, aus siegreicher Schlacht
Wir haben gekämpft in eisiger Nacht
Jetzt wollen wir feiern, so rollt rein ein Faß
Und singen und trinken, ohn' UnterlaßJam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei"Den Refrain konnte gleich jeder mitsingen. Kein wunder, denn es war ein einfaches Lied und eigentlich dazu gedacht reichlich Alkohol dabei zu vernichten. Und so hatte sich Ragin auch schon einen weiteren Krug geschnappt bevor es weiterging, denn die letzten beiden Wiederholungen ließ er die Zuhörer alleine singen.
"Ich trink' auf die Freundschaft, auf Liebe und Krieg
Ich trinke auf Wotan und auf den Sieg
Auf alle Gefallenen dort in Valhall
Auf Frau und auf Kind und auf das Vieh im Stall"Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei"Langsam begann es Ragin Spaß zu machen und so bewegte er sich auch etwas mehr auf dem Tisch und machte sich ein wenig zum Kasper. Aber den zuhörern schien es zu gefallen, denn die meisten hatten schon die Arme verharkt, schunkelten bereitwillig und sangen lautstark mit.
"Oh Brüder wir feiern bis zum Morgengrauen
Mit Wein und mit Bier, mit Met und mit Frauen
Heut' will ich vergessen des Lebens Leid
So lasset uns saufen, es ist an der ZeitJam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei""Komm holde Maid, und schenk noch mal ein
Und fülle den Becher mit süßem Wein
Ich werde Dir zeigen wozu so ein Mann
Wie ich, des Nachts, imstande sein kannJam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei"Bevor es nun zum Finale kam, leere er den dritten Krug. Mittlerweile wollte er eigentlich gar nicht mehr runter von dem Tisch, auch wenn er sich gerade fühlre wie auf dem Schiff, denn irgendwie schwankte alles. Aber das konnte ihn nicht beirren und so schmetterte er die letzte Strophe mit noch größerer Begeisterung:
"Und wenn ich an Morgen, nach solch einer Nacht
Mit brummendem Schädel bin aufgewacht
So werde ich dann meine Taten beschauen
Fünf Kinder gezeugt und acht Männer verhauenJam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei Jam Dabadadei
Jam Dabdabadei Jam Dabdabadei
Jam Dabadadei Jam Dabdabadei
Jam Dabadadei Jam Dabdabadei
Jam Dabadadei Jam Dabdabadei"Dann war es leider schon vorbei. Wen konnte er jetzt denn aussuchen? Dann sah er sein Opfer vor sich.
"Phelan!" rief er lachend und wollte das sinkende Schiff verlassen. Leider ging sein Schritt an der bank vorbei uns so verlor er das Gleichgewicht. Zum einen flog sein leerer Metkrug richtung mauer und zerschellte klirrend daran, und Ragin drohte vom Tisch zu fliegen. Doch zwei Hünenhafte und vollbärtige Männer von Rodewinis Sippe packten ihn an den Armen, setzten ihn zwischen sich und schon hatte er den nächsten Humpen in den Händen.
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