Ein neuer Sklave - Africa, dunkel lockende Welt

  • Ich war wieder die Herrin geworden. Einen kurzen Moment, hatte ich die Hülle fallen gelassen. Zum Vorschein war die Celerina gekommen, die schwach und verletzlich war. Auch Olin war sich seines Sklavenstandes wieder bewußt geworden und erhob sich. Ein wenig bedauerte ich das, doch war ich auch froh, daß mir die Zügel nicht entglitten waren.
    "Ja, tu das! Charis soll dich begleiten. Sie kennt sich auf dem Markt gut aus. Dort könnt ihr alles besorgen, was du brauchst." Charis hatte Zugriff zu meinen Finanzen. Ich sah zu ihr auf. "Zweihundert Sesterzen dürften genügen!"

  • Olin verneigt sich angedeutet, dann wirft er einen Blick zu Charis und verlässt die Örtlichkeit. Scheinbar hat er es damit sogar recht eilig.

  • Charis folgte ihm. Sie hatte fast Schwierigkeiten mit dem Sklaven Schritt zu halten, holte ihn aber ein, noch bevor sie das Haus erreicht hatten. Es schien fast, er floh vor etwas. Dabei konnte er sich doch glücklich schätzen, denn die Herrin hatte ihm einiges durchgehen lassen, was sie nur sehr selten tat. "He, warte auf mich! Du hast sie gehört! Ich soll dich begleiten." Die Makedonierin war etwas außer Atem gekommen. "Was brauchst du alles außer dem Tuch?" Nicht daß sie es interessiert hätte, doch sie wollte heraus finden, zu welchen Läden sie mußten. Insgeheim war sie aber schon neugierig, wie dieses seltsame Gewand aussehen würde, wenn es fertig war.

  • Olin wirft einen Blick auf sie zurück, betrachtet sie und legt die Hände auf dem Rücken zusammen, ohne viel langsamer zu werden. Muss sie halt mithalten.


    "Ich benötige Tuch in schwarz und rot, Lederriemen, Nieten, Nadel und Faden."

  • Ich sah den beiden noch nach, widmete mich dann aber wieder meiner Lektüre. Ob ich zufrieden sein konnte, mit meinem Kauf, konnte ich noch nicht sagen. Einerseits war ich positiv gestimmt, denn ich hatte etwas mehr als nur Testosteron und Muskelmasse gekauft. Andererseits befürchtete ich, den gleichen Fehler den ich schon einmal bei Chimerion gemacht hatte, zu wiederholen. Soweit durfte es diesmal nicht kommen. Und doch hatte ich es als angenehm empfunden, mich mit ihm zu unterhalten. Vielleicht würde ich das nun öfter tun…

  • Indem er seine Geschwindigkeit nicht drosselte, machte er sich nicht unbedingt zu Charis´ Freund. Sie begaben sich ins Haus und erreichten den Sklaventrakt. Die Tunika des Sklaven war viel zu kurz. Charis hatte es schon im Garten bemerkt, hatte sich aber nichts anmerken lassen. Doch nun hatte sie Gelegenheit, ihn darauf hinzuweisen, obwohl er es ja schon wußte. Nur war es ihr unangenehm, sich mit ihm so in der Öffentlichkeit zu zeigen. Die letzte Einkaufstour mit dem Parther lag ihr noch schwer im Magen. Aber Olin schien aus einem anderen Holz geschnitzt. "Jetzt warte doch mal! Du solltest dir besser was drüber ziehen. So siehst du ganz schön peinlich aus. Ein Umhang wäre gut!" Sie verschwand kurz in der Wäschekammer und kam mit einem Umhang aus grobem Wollstoff heraus. "Der ist nicht schlecht!" Auffordernd hielt sie ihm den Umhang entgegen. "Ich muß noch das Geld holen. Wir treffen uns dann an der Tür.“ Ohne seine Antwort abzuwarten, lief sie davon, zum cubiculum ihrer Herrin.

  • Olin nimmt den Umhang entgegen und nickt leicht. "Ja, macht wohl Sinn." erwiedert er, während er sich den Umhang überzieht und die Schultern regt.


    "Gut. Bis gleich." er sieht ihr einen Moment lang nach, atmet tief durch und wendet sich dann herum um am besagten Treffpunkt auf sie zu warten.

  • In einer Schatulle aus Ebenholz verwahrte Celerina einen Teil ihres Geldes auf. Charis entnahm daraus einige Münzen und steckte sie in einen ledernen Beutel. Bevor sie zu Olin zurück ging, holte sie sie sich aus ihrer Kammer eine Palla und legte sie sich um.
    An der Tür wartete bereits der neue Sklave. "Komm, laß uns gehen!"
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