[Mons Aventinus] Templum Vertumni

  • Dieser Flavia war einfach nur ein aufgeblasener Geck. Er nahm sie nicht einmal ernst. Im Gegenteil, er sah in ihr wohl so etwas wie ein kleines bockiges Kind. Das verschlug ihr doch vor Empörung glatt die Luft weg. Ihre Miene verschloss sich ihm Gegenüber nun total. Es würde ihm nun schwer fallen ihre Emotionen zu lesen. Zum ersten Mal war sie Laevina ein wenig dankbar, dass diese sie so oft gereizt und auch provoziert hatte. Die Fähigkeit jegliche Gedanken hinter einer Maske aus Gleichgültigkeit zu verbergen und selbst ihren Zorn erst einmal einzusperren nur um dem Gegenüber keine Angriffsfläche zu bieten.
    Mit stoischer Miene ließ sie seinen Spot über sich ergehen. Sie war sich ziemlich sicher, dass er nicht nur hier war um scheinbar den Cultus Deorum vor ihrem schlechten Einfluss zu beschützen, sondern auch um seinen angekratzten Stolz wieder ein wenig zu pflegen und zu tätscheln. Piso gehörte zu der schlimmsten Sorte Mann: ein viel zu großes überzogenes Selbstbewusstsein, gepaart mit der Überzeugung, dass ihm nichts und niemand etwas anhaben konnte. Dass allein sein Name ausreichte um alle Welt vor Angst zittern zu lassen. Das es die Germanica nicht so mit den Falviern hatte, würde sich wohl nun auch in die nächste Generation ziehen. Anstatt Brücken zu schlagen, vertiefte sich nun der Graben. „Warum bist Du dann nicht zu deinem Vetter gegangen… oder zu Tiberius Durus“, dieser war ja auch nicht sonderlich gut auf ihre Familie zu sprechen und hätte sicherlich jeden Anlass als Grund genommen um sie aus dem Cultus Deorum zu vertreiben und auch um der Gens Germanica zu schaden. „Oder zu Aurelius Corvinus. Deine Großzügigkeit ist es sicherlich nicht, die dich davon abhält. Also erhoffst Du Dir etwas daraus!“ ihre Stimme war ein flüstern. Eine Herausforderung an ihn. So schnell ließ sie sich von ihm jetzt nicht einschüchtern. Sie war durch ihre eigene persönliche Hölle gegangen und er würde sie nicht dazu bringen, dass sie sich verängstigt zurück zog. Diesem Kampf würde sie sich stellen.
    Seine Fragen bohrten sich dann doch in ihr Herz, weckten den schon fast vertrauen Schmerz des Verlustes und des Kummers. Tränen brannten ihr in die Augen. Doch sie würde ihm keine Schwäche zeigen, sie biss die Zähne aufeinander und hielt seinem Blick stand.
    „Ich habe meine Gründe, warum ich dem Cultus Deorum beigetreten bin. Gründe die Dich nicht zu interessieren haben!“ erwiderte sie fest. „Die Götter jedenfalls scheinen mich als ihre Priesterin haben zu wollen. Wer bist Du dass Du ihre Entscheidung in Frage stellst?“

  • Nein, er nahm sie nicht wirklich für voll. Wie könnte er auch? So keifig, wie sie daher kam – ganz klar hatte der schlechte Umgang auf sie abgefärbt. Schockiert schien sie auf jeden Fall zu sein, stellte Piso mit einer inneren Genugtuung fest. So schockiert, dass sie ihn nicht einmal fragte, woher er wusste, dass Aoide und Germanica Calvena ein und die selbe Person waren. Um so besser, da musste er auch diese Frage nicht abblocken.
    Mit einem Lächeln, welches einwandfrei zeigte, wie grenzenlos überlegen er sich ihr gegenüber fühlte, stützte er sich mit der linken Hand an der Säule ab. „Wieso, fragst du?“ Er seufzte und schüttelte den Kopf. „Nichts dergleichen. Ich will nichts von dir. Ehrlich, was kannst du mir schon bieten? Eine kleine Aeditua?“ Er musterte sie, seine Blicke schienen ihre Kleidung förmlich zu durchdringen. „Obwohl...“ Er nahm die linke Hand wieder von der Säule runter, bevor er wieder lachte, falsettlastig und schier vor Heiterkeit platzend. „Ach was.“ Da hatte er sich einen Moment tatsächlich vorgestellt, mit ihr im Bett zu sein... nicht schlecht. Allerdings könnte er eine Sklavin überrumpeln, wenn es ihn überkam. Oder diversen plebejischen Damen einen Besuch abstatten.
    Er schüttelte den Kopf. „Ich erhoffe mir nichts von dir, und ich wäre schlecht beraten, einer Gauklerin in irgendetwas zu vertrauen. Nein. Sagen wir mal so – du hast einen Schutzengel.“ Vergnügt grinste er, bevor er wieder ernster wurde. Er hatte ein Versprechen gegeben, es niemandem zu sagen, ein Versprechen an Germanica Laevina, welches er nicht zu brechen gedachte. Denn sonst müsste er ja auf ihre salbungsvollen Schmeicheleien in Zukunft verzichten.
    Ihre nächsten Fragen amüsierten ihn immens, krampfhaft unterdrückte er einen Lachschwall. „Oh doch, mich interessieren die Gründe.“ Er kriegte sich ein und wurde wieder ernster. „Ich frage aus reiner Neugierde. Versuchen wir es mal so – ich bitte dich, mir den Grund zu verraten.“[color] Er lächelte sanft. „Aber ich kann es mir eigentlich denken. Du versuchst, ein respektables Mitglied der Gesellschaft zu werden. Du versuchst, dich von deinem ungöttlichen Lebenswandel reinzuwaschen. Und vor allem... du willst Macht. Denn das ist der Cultus Deorum – Erlangung von Macht mittels der Götter, und ueber die Götter!“, verkündete er ein wenig kryptisch.
    [color=green]„Und, damit das klar ist – Vertumnus hat dein Opfer angenommen, weil es gut gemacht worden ist – es war ein fehlerfreies Opfer. Er hat dich nicht aufgenommen in den Cultus Deorum, Pontifex Aurelius hat das getan, weil er nicht weiß, was ich weiß. Und zweitens, wer ich bin... ich habe mich zweimal vor dir vorgestellt. Unter meinem richtigen Namen. So, wie man es unter zivilisierten Menschen tut.“
    Ein tadelnder Blick traf Aoide. [color=green]„Ich bin der Septemvir Flavius Piso, der momentan und zu dieser Sekunde von einer Untergebenen unangemessen angesprochen wird.“[/color] Hach, es war richtiggehend narrisch gut, solche Töne spucken zu können. Ich Chef, du nix. So etwas ließ sich der Flavier gefallen.

  • Irgendwie konnte und wollte sie ihm nicht glauben. Sie war sich sicher, dass er irgendwas ausheckte und der Blick mit dem er sie schließlich taxierte trieb ihr zunächst die Zornesröte ins Gesicht, ehe sie aschfahl wurde. Sein Blick sprach Bände und sie hatte in diesem Moment das Bedürfnis ihm einen Dolch in seine Lenden zu stoßen. Er hatte Glück, sie hatte keinen dabei, normalerweise verbarg sie diese kleine Waffe in ihrer Kleidung. Man konnte ja nie sicher sein. Zwar konnte sie damit nicht wirklich umgehen, aber der Überraschungsmoment ließ sich durchaus ausnutzen. Es hatte auch seine Vorteile eine etwas zweifelhafte Vergangenheit zu haben. Mit aller Macht hielt sie sich davon ab einen Schritt von ihm zurück zu weichen. Er sollte nicht den Eindruck bekommen, sie hätte Angst vor ihm. Tatsächlich fühlte sie sich reichlich Unwohl in ihrer Haut. Nur ganz kurz huschte ihr Blick über den Platz. Einige Tempeldiener waren noch damit beschäftigt die Spuren des Opfers fort zu räumen. Er würde es nicht wagen ihr etwas anzutun solange die Gefahr bestünde, er würde dabei gesehen werden.
    Es fiel ihr zusehends schwerer sich zu beherrschen, es waren nicht seine Worte die sie trafen, sie hatte schon weit aus schlimmere Beleidigungen gehört, meist aus dem Mund von Laevina, es war vielmehr seine Haltung, so lässig und überlegen. Doch dann stutzte sie. Schutzengel!?! von wem sprach er? Und woher wusste er überhaupt so viel über sie. Seit ihrer Begegnung auf dem Mercatus vor einer scheinbaren Ewigkeit war sie ihm bis jetzt nicht mehr begegnet. Mit wem konnte er gesprochen haben? In dem Bruchteil eines Atemzuges ging sie alle durch, die über ihre Vergangenheit Bescheid wussten. Allen vertraute sie, selbst Laevina mittlerweile. Aber dennoch schien er nicht alles zu wissen.... Er stellte sie vor ein ziemlich großes Rätsel.
    „Schutzengel?“ echote sie von daher ungläubig und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Unsicherheit hatte in ihrer Stimme mit geschwungen.
    Schließlich versuchte er mit Schmeichelei aus ihr heraus zu bekommen, warum sie dem Cultus Deorum beigetreten war. Doch sie schwieg ihn nur eisig an. Soweit kam es noch, dass sie ihm einen Einblick in ihr Innersten geben würde. Sollte er doch glauben, was er wollte. Plötzlich zeigte sie ein leichtes verschlagenes Lächeln auf ihren Zügen. „Egal was meine Gründe sind. Du würdest mir eh kein Wort glauben“, sagte sie leise. „Also glaub was Du willst!“ erklärte sie ihm und reckte leicht das Kinn. Herausfordernd. Sie würde ihm nicht die Genugtuung geben, dass er mehr über sie erfuhr als er schon wusste.
    Als nächstes versuchte er sie wieder einzuschüchtern, in dem er seinen Rang ausspielte. Ein gehässiges 'Hah' entfloh ihren Lippen. Er war erbärmlich. Anscheinend konnte er sich nur dann wirklich wohl fühlen, wenn er heraus kehrte, was er doch für ein starker imponierender Mann war. „Nun denn Septemvir Aulus Flavius Piso, Du wirst doch sicherlich Verständnis haben, wenn ich nun gehe. Ich hab Dir nichts zu sagen!“ In ihrer Stimme klang leicht versteckter Hohn mit, doch ihre Lippen zierte ein falsches freundliches Lächeln und sie neigte scheinbar respektvoll den Kopf. Doch auch diese Geste war nur eine Parodie dessen, was er sich wohl erhofft hatte. Sie konnte ihn nicht respektieren. Würde es wohl vermutlich nie.

  • Sie wurde bleich wie Kreide, wobei Piso von einem großen Gefühl der inneren Befriedigung durchströmt wurde. Er leibte es, sich reden zu hören, und bei solchen Gelegenheiten umso mehr. Mit dieser Frau konnte er sich spielen wie mit einer Wachspuppe, es war herrlich. Hätte er gewusst, dass sie Mordgedanken hegte, wären diese Glücksgefühle in ihm doch stark beeinträchtigt worden. Gut für ihn also, dass er sich in der Sicherheit wiegen konnte, dass nicht einmal solche Leute wie die da es wagen würden, das Pomerium mit der Anwesenheit von Waffen zu besudeln.
    Noch viel mehr befriedigt war er, als sie ziemlich verwundert wirkte, als er davon sprach, dass sie einen Schutzengel hatte. Piso war fest dazu entschlossen, sie im Dunkeln tappen zu lassen, was dies anging. Er würde sich nichts herauskitzeln lassen. Und er war bereit, gegebene Versprechen zu halten.
    Er erwiderte ihr Lächeln, als sie ihm antwortete, sie würde es ihm nicht sagen. Er hatte sie gebeten, und sie schlug es ihm aus... sowas nannte man unhöflich, zumindest dort, wo er herkam. Aber schön. „Gut. Ich kann es nicht aus dir herauspressen. Ich sehe meine Theorie bestätigt.“ Er ruckelte mit seinem Kopf effeminiert herum, bevor er fortfuhr: „Vielleicht hast du auch Recht, ich würde dir nicht glauben.“ Lügen würde sie, wie gedruckt. Pah. So was ging wirklich nicht.
    Das mit dem Rang schien nicht den gewünschten Effekt zu haben, doch damit hatte er irgendwie schon gerechnet. Er grinste also, als sie ihm patzig erwiderte, sie würde nun gehen. Ob er was dagegen hatte? Oh ja.
    „Ich habe tatsächlich was dagegen. Denn ich will dir noch was sagen.“ Er machte eine ausführliche Geste, dabei ihr wie zufällig den Weg um ihn herum versperrend. „Ich werde dich beobachten. Bei jedem Schritt, den du als Priester tätigst, werde ich dich beobachten... beobachten lassen, natürlich. Wenn du auch nur einen winzigen Fehler machst, wenn deine Natur hervorbricht, werde ich dafür sorgen, dass du fliegst.“ Er grinste und senkte seine Arme wieder. „Wenn du nach Germanicus Avarus gerätst, machst du das sicher, früher oder später. Du weißt hoffentlich, wie er damals, vor Jahren, eine Nota Censoria vom Kaiser Iulianus einkassiert hat. Wie er seines Consulats enthoben wurde, und fast aus dem Senat geflogen wäre. Weil er gegen die göttlichen Gründer unserer Stadt Beleidigungen ausgesprochen hat, weil er gegen die Götter gefrevelt hat.“ So, das hatte er ihr noch reinwürgen wollen. „Pass bloß auf, dass du nicht in seine Fußstapfen trittst. Das würde ungute Konsequenzen für dich haben, denn mir... mir wird das nicht entgehen.“
    Noch ein letztes selbstbewusstes, geradezu süffisantes Grinsen machte er, bevor er zur Seite trat. „Das war jetzt alles. Fürs Erste. Pass auf dich auf, Aoide. Oder, wie man dich jetzt wohl nennt, Aeditua Germanica Calvena.“

  • Nachdem sie ihre eigene Prüfung erfolgreich absolviert und sich von ihrem alten Lehrer und dem Pontifex Corvinus verabschiedet hatte, ging Serrana noch einmal in den Tempel der Diana zurück, um ganz allein für sich ein langes Dankgebet an die Göttin zu sprechen. Dann folgte sie, nach wie vor im Priesterinnen-Gewand und mit offenem Haar, den beiden Herren langsam zum Tempel des Vertumnus und musste in ihrer neu aufkommenden Nervosität doch sehr an sich halten, um den betagten und entsprechend langsam laufenden Durmius Verus nicht einfach zu überholen.
    Endlich am Tempel des Vertumnus angekommen, ging Serrana all ihrer Neugier zum Trotz direkt auf den Vorplatz und hielt sich dort im Hintergund, um Calvena nicht noch zusätzlich nervös zu machen. Wie auch immer das Voropfer gewesen sein mochte, der kleine Ziegenbock starb wie aus dem Lehrbuch und Serrana machte einen kleinen Luftsprung, als schließlich das Litatio ertönte.
    Mit neuer Ungeduld und an dem Körbchen mit ihrem Opferfleisch herumspielend wartete Serrana, bis der Pontifex und ihr Lehrer sich verabschiedet hatten und wollte gerade auf Calvena zueilen, als ihr auffiel, dass diese immer noch nicht allein war. Ein junger Mann, den die Iunia noch nie zuvor gesehen hatte stand bei ihrer Freundin und die beiden unterhielten sich angeregt, wobei vor allem Calvena keinen besonders glücklichen Eindruck machte.
    Serrana machte noch einen Schritt auf die beiden zu, dann blieb sie unschlüssig stehen und konnte sich nicht entscheiden sie anzusprechen. Irgendwie machte der junge Mann so ein furchtbar wichtiges Gesicht, da konnte sie doch unmöglich stören...

  • Er würde ihr nicht auf ihre unausgesprochene Frage antworten, wer denn nun ihr Schutzengel war. Stattdessen konnte sie die Genugtuung in seinen Zügen sehen und das Glitzern der Zufriedenheit in seinen Augen. Noch ein wenig mehr presste sie den Kiefer aufeinander. Der Falvier war eine schmierige Pestkröte, eine Eiterbeule, nicht mehr als Dreck. Nur zu gern würde sie sehen, wie sich der Untergrund auftat und ihn verschlang. Sollte er doch in Plutos Fegefeuer schmoren, das hatte er verdient. Ihre gute Laune hatte sich wie Weihrauch aufgelöst, stattdessen verspürte sie nur den mörderischen Drang ihn sich vom Hals zu schaffen. Innerlich bebte sie vor Wut und Frustration. Doch äußerlich zeigte sie nur eine kühle Maske der Verachtung.
    Es war klar gewesen, dass er sie nicht so ohne weiteres gehen lassen würde. Stattdessen plusterte er sich nur noch mehr aus und sprach leise Drohungen gegen sie aus. Nun war sie wirklich kurz davor in Tränen auszubrechen. Es war eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Sie hatte sich alles selbst hart erarbeitet und er machte dies alles einfach zu nichte, mit einer Handbewegung, als würde er eine Fliege verscheuchen. Mit Mühe kämpfte sie die Tränen nieder und blickte ihn nur starr. Egal was sie sagen würde, er würde es nur zum Anlass nehmen um ihr noch mehr Steine in den Weg zu legen. Es war so unfair. Sie verschränkte ihre Hände ineinander um sich selbst davon abzuhalten irgend etwas unsäglich dummes zu tun.
    Sie nahm sich vor ihm keinen Grund zu geben, seine Drohungen wahr zu machen. Sie hatte den Weg des Cultus Deorum beschritten, weil sie den Göttern dienen wollte und auch um der Familie etwas zurück zu geben. Mit einem süffisanten Grinsen entließ er sie und sie warf ihm nur einen hasserfüllten Blick zu. In diesem Augenblick bemerkte sie eine Bewegung am Rande ihres Gesichtsfeldes und sie wandte den Kopf. Serrana! Erleichterung durchströmte sie, ihre Freundin war ihre Rettung, ohne dass diese es ahnte. Ohne Gruß wandte sie sich von dem Flavier ab und eilte zu der Iunia. Schnell hackte sie sich bei ihr ein. Ein Schutzschild vor dem Groll Pisos. „Lass uns gehen“, flüsterte sie. Heiser vor Wut und auch Kummer. „Die Götter müssen dich geschickt haben. Ich erklär es dir später. Lass uns jetzt nur schnell gehen“, bat sie leise und lenkte ihre Schritte fort von dem Platz. Fort von dem Septemvir. Sie war durcheinander und auch erschüttert. Serrana war gerade wie der rettende Fels in der Brandung für sie.

  • „Vale!“, juchzte er ihr fröhlich nach, als sie grußlos davonsauste. Das Benehmen hatte diese Germanica eindeutig aus der Gosse. Er sah ihr nach, verschränkte die linke Hand hinter seinem Rücken und ballte sie zur Faust. Endlich hatte er ihr eins reinwürgen können. Endlich Gerechtigkeit. Er würde nicht zulassen, dass der Cultus Deorum, und vor allem das Ansehen des Cultus Deorum, von solch einer Frau beschmutzt werden würde. Niemals.
    Er lockerte die Faust wieder, und betrachtete aus den Augenwinkeln, wie sich die ehemalige fahrende Schauspielerin zu einer Freundin begab, wohl, um sich über den pösen, pösen Septemvir auszuweinen. Piso unterdrückte sich ein zufriedenes Lächeln, tra hinter der Säule hervor und nickte einem vorbeieilenden Tempeldiener ernst, aber freundlich, zu, bevor er langsam, mit betont gelassenem Schritt, sich vom Tempel des Vertumnus fortbewegte. Ein letzter Blick zurück, das war es, was er vollführte, bevor er sich langsamen, betont langsamen Schrittes, auf eine der zahlreichen Gassen, die in den Platz mündeten, hin den Weg bahnte, um dort drinnen zu verschwinden. Er würde die Subura überqueren, um wieder nach Hause zu kommen, und um dort befriedigt sich wieder seiner Muße zu widmen. Doch vorher würde er seinem Calator, Lollius Tubulus, noch die eine oder andere Anweisung geben.

  • Secundus kam mit einem Ochsen als Opfertier daher.

    Er steht nun auf dem Tempelvorplatz des Templum Vertumni und begutachtet ganz genau, was der Sacerdos vor dem Opferaltar tut. Das Voropfer wurde bereits im Tempel zelebriert und die versammelte Menge wartet nun auf das blutige Opfer, welches in Form eines großen Ochsen schon bereit steht

    Der Sacerdos tritt mit einer Schriftrolle vor den Altar und murmelt die traditionelle Darbringungsformel.Nach der Handwaschung reinigt der Sacerdos das Tier mit der mola salsa

    und streicht ihm mit dem Opfermesser über den Rücken. Dann wendet er sich dem sich langsam versammelden Volke zu und beginnt sehr laut zu sprechen.


    "Freunde! Römer! Mitbürger!

    Hört mich an!

    Diesen Ochs opfern wir  zu Ehren des großen Vertumnus!

    "Wandel und Veränderung soll er diese Stadt bringen! Denn das ist es, was diese Stadt prägt und diese Stadt braucht!

    Nicht nur innerhalb , auch außerhalb der Mauern dieser Stadt bauen die Menschen auf den Wandel! Den Wandel der Jahreszeiten mit Pflügen, Säen und Ernten, welcher uns unseren Wohlstand seit jeher beschert!

    Aber auch die Händler benötigen den Wandel, die Veränderung, durch welchen sie unsere Imperium mit Wohlstand versorgen!

    Deshaslb Römer, Mitbürger, lasst uns an diesem Tag Vertumnus ehren! Auf dass Rom niemals im Stillstand verharre, sich immer ändere und wandle, darum bitten wir dich, o Vertumnus!"


    Dann nickt der Sacerdos einem Popa zu, worauf das traditionelle "Agone?" - "Age!" folgt.

    Zwei Beile sausen auf die Hinterläufe des Ochsen herab.Der Popa zieht das Opferbeil über die Kehle des Tieres. ein Ministri ist dabei ein wenig Blut in seiner Patera aufzufangen.

    Interessiert betrachtet Secundus, wie der Popa den Ochsen schließlich ausweidet und die Eingeweide parat legt, damit der Sacerdos daraus den Willen des Gottes lesen kann.

    Der Priester starrt in die Eingeweide , während alle anderen erwartungsvoll zum Priester starren.

    Fann endlich ertönt aus seinem Munde eine lautes "Litatio".

    Kaum das der Priester es ausgesprochen, hört man ein freudiges "Litatio!" von dn Volksmassen.Kurz darauf ist alles für die Übergabe an Vertumnus bereit.

    Der Sacerdos steht schließlich auch am Altar, lässt sich die Fleischteile anreichen und gibt sie mit leisen Worten - 'Vertumnus', 'bitten', 'annehmen' und 'Wandel', welche secundus gerade noch so vernimmt, in die Opferschale, wo sie verbrennen.

    Der Gestank von verbranntem Fleisch zieht sich über den Opferplatz und bleibt relativ Lange in der Luft hängen.

    Aber auch der Gestank kann die Menschen nicht davon abhalten, das erfolgreiche Opfer zu feiern. Schnell bildet sich hinter den Kochtöpfen, in denen nun das restliche Fleisch zubereitet wird, eine Schlange, denn ein Stück Fleisch vom Opfer an Vertumnus will jeder haben, bedeutet es doch gute Aussichten auf positive Veränderungen im Leben.

    Secundus selbst stellt sich nicht an , weshalb auch? Sobald das Fleisch gar ist, würde er sich von hinten den Kochtöpfen nähern und schauen das jeder etwas erhält. Ein eifriger Opferhelfer drückt ihm dann direkt vor allen anderen ein Stück Fleisch in die Hand .

    Secundus war froh das erste seiner Ioferungen hinter sich gebracht zu haben und das Volk schien zufrieden.















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    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • Als Patron liess ich es mir natürlich nicht nehmen, an diesem Opfer dabei zu sein und es freute mich, dass ich nach vielen öffentlichen Opfern, welche ich selbst geleitet hatte, wieder einmal bei einem dabei sein durfte, wo jemand anderes die Führung hatte.


    Erfreut nahm ich die Botschaft der Götter entgegen. Hoffentlich würde die Wahl dieses Resultat auch bestätigen.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

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