[Schiff] Xenophon

  • Seine leichte Enttäuschen verbarg der Bote hinter dem Biss in den Pfannkuchen. Entging ihm doch damit eine nicht zu verachtende Entlohnung. Jeder Zeit wieder Centurio. Kam die Antwort schließlich zwischen Kauen und Schlucken, begleitet von einem Blick zum Schiff. Dann werde ich mir einen neuen Auftrag suchen und zurück kehren. Ein angedeutetes Nicken und ein freundliches Vale! schlossen sich den Worten an, bevor er sich mit großen Schritten wieder auf den Weg begab.

  • Die Planken waren schnell genommen. Ein Legionär bekam den Auftrag nichts was unwichtig war auf das Schiff zu lassen. Die Mohnbällchen landeten unbeachtet in einer Schale. Ein alter Lappen erfuhr was Fett und Mohn waren. Die Papyrusrolle, eine bequeme Ecke und ich ließ das geschäftige Treiben am Kai hinter mir.


    Die ersten Worte ließen mich aufatmen. Warum? So richtig konnte ich es nicht erklären. Serapio hatte als Praefect sicherlich wichtigere Dinge im Kopf. Zum Glück? Es wäre für Romana zu wünschen sie lernte bald ihren zukünftigen Mann kennen. Naja, es war noch Zeit. In der Frage war es nicht gut alles zu überstürzen. Was dachte ich da gerade? Leicht verwirrt von meinen Gedankengängen senkte ich den Brief und sah zu den anderen Schiffen die am Kai festgemacht hatten. Alexandria, 9 Tage bei gutem Wetter bis Alexandria. Sie war sicher wieder bei ihrem Vater in der Wüste. Unser beider Leben war zu verschieden, trotzdem behielt ich sie in meinen Gedanken und auf meiner Brust. Zu ihrem Amulett und dem der Fortuna hatte sich ein Amulett Minerva's gesellt. Meine Hand lag unbewusst auf meiner Brust, die Konturen der Amulette ertastend. Appius der Brief....


    Insgeheim war ich erleichtert, dass Nuha alles von Romana fern hielt. Hoffentlich war sie vorausschauend genug Romana rechtzeitig aus Rom zu schaffen.
    Neue Decimer in Rom? Keiner stellte sich mehr im Hause vor? Sie sollten lieber nach Ostia oder Misenum, erstens war es ruhiger, hier gab es Ämter und wer wusste wie es sich in nächster Zeit entwickelte. In Rom konnte man jetzt sehr schnell aufsteigen und genauso schnell absteigen. Kopfschüttelnd hakte ich diesen Punkt ab.


    Lächelnd las ich die nächsten Zeilen. Romana ging in ihrem Tun auf. Sie versuchte alles einzufangen was ihr geboten wurde. Las ich da etwas mehr als nur Neugier zwischen den Zeilen? Konnte es sein das.....sollte sie.....nein. Ich verwarf den Gedanken ganz schnell. War es ein Fehler sie einzuladen? Nein, was war daran verkehrt. Nichts, oder? Ich war mir nicht mehr so sicher.


    Mmmmhhh, das Opfer war gut verlaufen. Das hatte mich in meinen Vorhaben gestärkt und gefestigt, alles für Rom zu tun, das Richtige für Rom zu tun. Ich habe ein gutes Gefühl, was die Annahme des Opfers durch die Göttin betrifft. Romana war in diesen Dingen sehr um mich besorgt. Sie sollte auch an sich denken. Der Brief war gelesen. Eine Antwort ganz gewiss, eine Nacht darüber geschlafen.

  • Beim abendlichen Aufräumen, Sortieren der Tabulae und Papyrusrollen, fand sich Romana's Brief darunter. Ich war mit der Antwort im Verzug. Prüfend sah ich zum Himmel, die Wolken hingen tief. Heute Abend, spätestens heute Nacht regnete es.
    Der Platz für das Marschlager war festgelegt, ausgemessen und abgesteckt. Sollten wir Fußtruppen ausheben müssen wurde daraus mindestens eine Legion. Das Marschlager hatte ich so vermessen lassen. Kleiner ging immer noch. Wichtig war der Schutz des Hafens und der Stadt mit wenigstens einer Cohorte. Die konnten die Unterkünfte der Urbaner und Vigilen beziehen. Für heute hatte war alles das getan, was getan werden musste. Die Stunden für meine privaten Belange brachen an.


    Der Brief und seine Antwort, vor oder nach dem Essen ? Vor sich her schieben brachte nicht viel. Da lag eine leere Tabula. Was schreiben ?



    Liebe Romana,


    sehr viel neues habe ich dir nicht zu berichten. Mein Aufenthalt in Ostia wird sich hinziehen. Der Tempelbesuch und das Opfer für Minerva sind gut verlaufen. Die Eingeweide waren makellos. Ein gutes Zeichen, ich bin zuversichtlich was meinen weiteren Weg angeht. Wie steht es um dich?
    Im Moment weiß ich nicht, was am sichersten ist, Rom oder Ostia. Rom scheidet aus Vernunftgründen als Kriegsschauplatz aus, wäre vorerst sicher. Es käme auf den Ausgang des Krieges an. Ich würde mit ruhigerem Gewissen in den Krieg ziehen, wüsste ich dich und Stella in Sicherheit. Wir müssen abwarten. Ich werde mich in Ostia umsehen.
    Falls du Unterstützung brauchst, scheue dich nicht es mir zu schreiben. Du gehörst zur Familie und ich schätzte dich sehr.
    Ich denke bald wird alles entschieden sein und im Land wird wieder Ruhe einkehren. Bis dahin müssen wir es so nehmen wie es ist und das beste daraus machen.


    Vale Appius




    Es war schwer so vieles ungeschrieben im Raum stehen zu lassen. Heute Hoffnungen machen, die sich morgen wegen des Krieges zerschlagen. Das durfte ich nicht. Dafür versetzte mich der Gedanke innerlich in Aufruhr, sie bei einem anderen wieder zu finden. Warum eigentlich? Hatte ich einen Grund?


    Die Tabula klappte zu. Einem Bote der classis wurde sie anvertraut. Mit Pferd und dem deutlichen Hinweis, dass er sich zu beeilen hatte, schickte ich ihn nach Rom.

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