[Bericht] ...über die Gefangennahme und die Befreiung des Marcus Decimus Livianus

  • Da sich Macer schon vorher für eine ehrenvolle Begrüßung des Senators und eine Auszeichnung seiner Retter ausgesprochen hatte, fiel es ihm nicht schwer, den Worten des Consulars zuzustimmen. "Dies sollten wir tun, als offizielles und für die Nachwelt erhaltenes Zeichen unseres Dankes an die Retter und unserer Freude über die Rückkehr von Decimus Livianus."

  • Eine Auszeichnung...welch eine Idee! Sie hatten Livianus in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf ganz und gar unrömische Weise befreit. Aber immerhin hatten sie ihn befreit. Und im Grunde konnten sie nichts dafür, dass Livianus sich hatte fangen lassen. Vielleicht würde Durus selbst eines Tages froh sein, wenn ihn jemand befreite (obwohl er wohl nie ein solches Risiko eingehen würde).


    Quarto und Macer sprachen sich direkt für eine Diploma aus. Das war im Grunde nichts Besonderes. Dennoch wusste der Tiberier nicht, ob man Auszeichnungen im Senat nicht lieber für heroische Taten im Krieg oder diplomatisches Geschick verteilte. Daher schwieg er lieber.

  • Diese Debatte war zwar äusserst interessant und das Thema musste jeden auch nur halbwegs engagierten Senator interessieren, doch war offensichtlich schon so viel gesagt worden, von dem ich nichts wusste, dass es mir unmöglich war ein Gesamtbild der Situation zu erhalten.


    Ausserdem waren im Moment die Senatoren der ersten Reihe daran, sich ihre Meinung zu bilden und diese vorzutragen. Bis ich in der hintersten Reihe dran wäre, würde die Gesamtmeinung des Senates schon längst klar sein und ich daher gar nicht mehr zu Wort kommen.


    Aus diesem Grunde machte ich mir einige Notizen, was ich noch abklären wollte, worüber ich mich informieren wollte, welche Akten ich lesen wollte und verfolgte gespannt die Meinungen der anderen Senatoren.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Was Auszeichnungen betraf, gingen die Meinungen hier eh auseinander wie anderstwo Beine.
    So hielt sich Sedulus zurück bevor es schon wieder rund ging und verzog dabei einfach nur sein Gesicht und man konnte ein wenn man genau hinhörte ein verächtliches Grunzen warnehmen.
    Aber so war Rom halt, wenn man keine Heldentaten vollbrachte wurden, was auch darunter verstanden wurde, war man eben nichts wert.

  • "Ich finde ein öffentliches Dankeswort völlig ausreichend.", vernahm man plötzlich aus den Reihen der Praetoren.


    Mehr sagte Flavius Furianus auch nicht. Man konnte es sich denken.
    Er würde dies nicht direkt sagen, doch ihm war die Lage noch nicht klar genug, schon aufgrund der Sperrung des Geretteten den Senatsfragen gegenüber.
    Zudem war Decimus Magnus ein Verwandter - jeder Römer würde nach seinem eigenen Vater, Bruder, Onkel oder was auch immer, suchen. Einschließlich des flavischen Senators. Es war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Der Umstand, dass Decimus Magnus persönlich an der Mission beteiligt war, billigte ihm einen öffentlichen Dank zu.
    Über die Position dieses Hadrianus Subdolus war man auch nicht hinreichend aufgeklärt und Furianus hatte ohnehin den starken Verdacht des Eigennutzes des Hadrianus sowie seinem Gönner und Patron, dem Barbaren aus dem Blute der Germanicii. Er wurde sicherlich bezahlt und war nicht auf freiwilliger Basis der Leitwolf des Suchtrupps - zudem war dieses unglaubliche Glück des Auffindens einer schwach geschützten Formation zur Bewachung einer der militärisch wichtigsten Personalien des Krieges, für ihn mehr als sonderbar.
    Aber der Hadrianus hatte sich bewusst in Gefahr begeben und, öffentlich, zumindest mitunter dafür Soge getragen einen Senator nach Hause zu bringen. Dafür sollte man ihm öffentlich danken.
    Diplomae hielt er hier für maßlos überzogen. Und Flavius Furianus war keiner derer, die eine konträre Meinung zugunsten des Senatsfriedens oder seines Bildes in der Öffentlichkeit opfern würden.



    edit: aus Versehen auf den Button "Beitrag speichern" gekommen, obwohl ich nicht fertig war...mea culpa. ;)

  • Unwillig sah sich Aelius Quarto um und suchte den, der da seinem Vorschlag laut widersprochen hatte.
    “Natürlich!“, brummte er leise, nachdem er ihn gefunden hatte. “Ein Flavier!“


    Er stand auf und sagte laut: “Wenn darüber keine Einmütigkeit herrscht, was offensichtlich nicht der Fall ist, dann beantrage ich eine Abstimmung des Senats über meinen Vorschlag.“

  • Der Missmut Quartos war äußerst offensichtlich, doch tangierte es den Flavier peripher.


    "Ich beantrage ebenfalls die Abstimmung über den meinigen.", erwiderte er schließlich, nachdem Quarto so enthusiastisch sich zu verteidigen gedachte. Es war Furianus letztendlich gleich, ob diese beiden eine Diploma bekommen würde oder nicht, er befand die Leistung nicht als ausreichend und damit war es dies für ihn auch. Er benötigte keine weiteren Gründe.

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