Die Nacht war hereingebrochen und mit ihr die Erkenntnis, dass der Hochzeitstag bald sein Ende finden würde. Doch vorher gab es da natürlich noch ein Bisschen römisches Brauchtum, dass erfüllt werden wollte.
So trat die Hochzeitsgesellschaft im letzten Licht des Tages und im ersten Licht der unzähligen Fackeln, vor die Tür der Casa Prudentia. In Ermangelung einer lebenden Brautmutter, musste auch diesmal wieder Vespa einen Teil der Aufgaben übernehmen. So bezogen Balbus und seine Frau, gemeinsam mit Thalna und Callista, direkt vor der Tür Aufstellung, während sich die Gäste drumherum verteilten.
Die deductio, also der Brautraub, der nun folgen würde, war zwar nur ein symbolischer, aber dennoch fühlte es sich für die meisten Eltern, die in diesem Moment ihre kleinen Töchter verloren, doch sehr echt an. Und so hatte auch Balbus ein unschönes Gefühl, als er beobachtete, wie sich Callista darauf vorbereitete von ihrem Gatten aus Vespas Armen geraubt zu werden.