Nachdem Bashir das Castellum und schließlich auch Mantua hinter sich gelassen hatte, atmete er tief durch. Das hier war fast so etwas wie Freiheit. Zumindest konnte er sich kaum vorstellen, daß irgendwer sich freier fühlen konnte, als er in diesem Moment. Das Wetter war trocken, sonnig und nicht zu heiß. Die Straße war auch nicht zu voll. Bashir ritt ohnehin meist eher neben der Straße, wo er Hektor in einen leichten Trab fallen ließ. So kam er schnell vorwärts, ohne das Pferd zu sehr zu ermüden.
Seine Reise verlief ohne besondere Ereignisse. Er nächtigte in Gasthöfen, wo er sich für gewöhnlich einen Schlafplatz im Stall zuweisen ließ. Das war günstiger und da er nicht wußte, was er noch an Geld brauchte, wollte er mit seinen Mitteln lieber sparsam umgehen. Außerdem hatte er die Hoffnung, daß sein Herr ihm den Rest schenken würde, wenn er etwas mit zurück brachte.
Mantua war allerdings weiter von Rom entfernt, als Bashir sich das vorgestellt hatte. Und so dauerte auch die Reise länger, als er vorher gedacht hatte. Aber hatte sein Herr nicht gesagt, daß er sich Zeit nehmen sollte? Dort lag nun die größte Stadt der bekannten Welt: Rom. Das letzte mal, als er diese Stadt gesehen hatte, war sie ihm wie ein Monster vorgekommen. Doch heute lag sie strahlend in der Sonne! Verlockend und einfach wunderschön, so aus der Ferne betrachtet.