Portae Castrae | ANMELDUNG UND POSTABGABE


  • Eine unverkennbar mißgelaunte Frau. Aber sie nannte ihren Namen nicht, und die jungen Soldaten am Tor hatten sie noch nicht kennengelernt. "Salve. Und wer bist Du, bitte? Den Namen und den Rang Deines Mannes bräuchten wir ebenfalls." Natürlich war der Soldat mehr als höflich, denn sie konnte doch nur die Ehefrau eines hohen Offiziers sein. Nur die durften heiraten.





  • Mit eine miesen Gefühl im Magen Maschierten wir in richtung Tor, keiner von uns sagte etwas. Am Tor angekommen schaute uns die Wache an, die anderen sagten nichts. Salve Legionarius, Probatus Hadrianus Fontinalis melde mich und drei Kameraden von der Patroulie aus Mogontiacum zurück


  • Der Legionär holte den Wachbericht, suchte den Ausgangsvermerk und vermerkte nun die Rückkehr. "In Ordnung, Probatus Hadrianus. Na, steht die Stadt denn noch oder habt ihr sie zum Einsturz gebracht?" Er grinste breit, er wußte genau, wie es war, zu den ersten Patrouillen auszurücken.





  • Bisher hatte ich das Castellum noch nie betreten, hatte nur mal einen Brief für den Legatus Legionis abgeliefert. Insofern war dieser Teil der Stadt für mich bislang eine ferne Welt gewesen. Als ich zum Tor kam, stürmte und goß es wie aus Kübeln. Ich ging auf die Wache zu bis ich im Licht der Fackeln stand.


    "Salve, Centurio. Mein Name ist Valgiso und ich möchte beim Legatus Legionis vorsprechen. Es geht um die Bewerbung für eine Stelle, die er ausgeschrieben hat". Ich schüttelte die Nässe aus meinem Mantel. "Der Dank der Götter möge auf dich herabregnen, wenn du das arrangieren könntest".


    Mit einer Kopfbewegung zeigte ich auf das Sauwetter hinter uns, um das Gesagte zu bekräftigen.



  • Es war unerwartet bei diesem Sauwetter private Besucher zu erblicken und der Soldat, der an diesem Tag den Wachdienst ausgefasst hatte, musterte den Mann etwas ungläubig, der beim Legatus Legionis um eine Stelle vorsprechen wollte. Nicht nur, dass der Gute so vollkommen durchnässt vor den Feldherrn treten musste, war es nicht gerade das angenehmste Wetter für einen Spaziergang zum Castellum. Doch allem Anschein nach meinte er die Sache durchaus ernst. Ganz abgesehen davon, dass er einen Legionär von einem einfachen Soldaten nicht unterscheiden konnte. Doch so ging es dem Legionär meist mit Zivilisten. Sie waren eben nur…. Zivilisten.


    "Legionarius reicht vollkommen – wir müssen es nicht übertreiben" klärte der Soldat deshalb kurz auf. "Du willst also beim Legaten vorsprechen…." Dem Soldaten war nichts von einer ausgeschriebenen Stelle bekannt, doch wer informierte schon die Wachmannschaft. Es war nicht das erste Mal, dass man darauf vergas. Und bei diesem Wetter wollte er schon gar nicht selbst durch das Castellum laufen um nachzufragen. "Also gut. Dann lass dich nach Waffen durchsuchen." Gesagt, getan – durchsuchte der Legionär den Mann kurz nach Waffen und ließ ihn dann passieren. "Du findest die Praetorium und die Principia in der Mitte des Lagers. Folge einfach dieser Straße."




  • Ausgerechnet heute war ihr ein unbekannter Soldat am Tor. Die meisten Gesichter kannte sie ja bereits und ohne viel Aufsehen wurde sie auch meistens hindurch gewunken. Ihre Stimmung hob sich nicht im geringsten. „Ich bin Germanica Calvena und mein Mann ist Centurio Quintilius Valerian“, klärte sie den Burschen genervt auf. Wenn jetzt der Kommentar kam, Centurionen dürfen nicht heiraten, dann würde sie wohl den Kerl darüber aufklären, dass es ihn gar nichts anginge. Zum allem Überdruss tauchte dann auch noch der Soldat auf, der sie im Namen ihres Mannes beschattet hatte. Sein dämliches Grinsen, sollte er sich lieber verkneifen. Ihn rettete nur, dass sie nicht seinen Namen kannte. Aber er hatte ihr ja verraten, dass er zu der Cohorte ihres Mannes gehörte. Valerian würde schon wissen, wen sie meinte. Da war sie sich ziemlich sicher.


  • Uiuiui, da war aber jemand wirklich geladen. Der junge Soldat unterhielt sich kurz mit den Kameraden, schaute sicherheitshalber in seine Liste, dann nickte er Calvena zu. "Ist gut, Du darfst hinein. Aber auf Waffen muß ich Dich noch untersuchen." Krallen und Zähne galten nicht als Waffen, oder? Glaubte er zumindest. "Findest Du den Weg allein oder soll ich Dich führen?"





  • Immer diese Umstände, der Einzige der sich gerade fürchten musste, war ihr Mann und für diesen würde sie keine Waffen brauchen, höchstens die einer Frau, aber die zählten ja nicht wirklich. Die Prozedur des Durchsuchens ließ sie über sich ergehen. Dauerte auch nicht lange, weil sie merken konnte, dass es dem Legionär etwas unangenehm war. „Ich finde den Weg schon allein“, meinte sie nur knapp und rauschte dann an ihm vorbei. Kein Wort des Dankes und kein Lächeln. Dafür hatte sie viel zu schlechte Laune.

  • Von der Stadt aus kam Ocrea kam auf das Haupttor zugeschritten. Das Wetter war trocken und es war empfindlich kalt, sodass die wachhabenden Legionäre ihre Paenula trugen.


    Galeo Germanicus Ocrea blieb an der Porta Praetoria stehen und wartete bis er von einer der Wachen angesprochen wurde.



  • Die Wachen fertigten einen Händler ab, der auf dem Forum im Castellum einige Waren feilbieten wollte, dann kam ein schweigsamer Mann dran, der geduldig in der Schlange gestanden hatte. "Salve, Bürger. Was willst Du?" Waren jedenfalls schien er nicht dabei zu haben. Also entweder ein Bote oder aber ein Neuer, vermutete der Legionär.





  • Nachdem die Wachen einen Händler kurz kontrolliert und ihm dann den Zugang ins Castellum gewährt hatten, wandte sich ein Legionär Ocrea zu.


    "Salve legionarius. Ich bin ein Bürger Roms und möchte mich als Medicus der Legion zur Verfügung stellen. Kannst du mir sagen an wen ich mich zu wenden habe?"


    Ocrea musterte den Legionär kurz. Er machte einen gesunden und starken Eindruck. Das Leben in der Legion, und vor allem hier in Germanien, schien die Menschen abzuhärten.
    Er vermutete und hoftte, dass er durch den Dienst bei der Legion weniger mit den typischen städtischen Wehwehchen, Schwindelanfällen und der Syphilis zu tun haben wird. Er freute sich darauf ehrliche Männer mit echten Krankheiten und Verletzungen helfen zu können.



  • "Als Medicus? Hm. Also im Rekrutierungsbüro bist Du auf jeden Fall richtig. Du wirst Dich wie alle verpflichten müssen. Bist Du Dir sicher, daß Du Dich auf zwanzig Jahre festlegen willst? Der Dienst ist kein Honigschlecken. Auch nicht für einen Medicus." Der Legionär war angewiesen, jeden Neuen erst zu fragen. Niemand sollte in die Falle laufen und sich wirklich sicher sein, daß er den harten Dienst unter den Adlern wirklich wollte.





  • An dieser Stelle fragte sich Ocrea wieviele junge Männer sich tatsächlich nochmal umentschieden haben und nicht der Legion beigetreten sind.
    Doch er selbst war sich seiner Sache sehr sicher, schließlich hatte er genug Zeit in Rom und während der Reise gehabt um sich darüber Gedanken zu machen.


    "Dessen bin ich mir bewusst, legionarius."


    Und mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu:
    "Und solange ihr euren Dienst unverletzt übersteht werde ich genug Zeit zum honigschlecken und zur Bienenzucht obendrein haben... Das Rekrutierungsbüro finde ich in der principia?"




  • Der Legionär grinste. "Das mit dem bequemen Leben, das kannst Du knicken. Nun, dann immer rein in die gute Stube. Richtig, das Rekrutierungsbüro* findest Du in der Principia. Immer dieser Straße entlang, Du gehst gerade darauf zu. Viel Vergnügen." Das Grinsen wurde noch ein wenig breiter und der Legionär machte eine etwas übertrieben einladende Geste.



    Sim-Off:

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  • Der Abschied von Calvena war ihm sehr schwer gefallen. Gerade jetzt. Hoffentlich war er rechtzeitig zurück, um die Geburt seines Kindes mitzuerleben! Sie allein zu lassen, war einfach schrecklich. Natürlich hatte sie die Sklaven um sich. Und auch ein paar wenige Freunde. Aber sie war bestimmt trotzdem einsam ohne ihn. So wie er einsam ohne sie war.


    Es war noch sehr früh am Morgen. Ein sehr frostiger Morgen. Sein Atem stand in einer Wolke vor seinem Gesicht. Brr, angenehm würde die Reise bestimmt nicht werden, obwohl er gut ausgerüstet war und zusätzliche Kleidung und Decken bei sich hatte. Vor dem Stadttor würde er sich mit anderen Reisenden treffen. Es war besser, in einer Gruppe zu reisen, auch wenn er allein schneller sein würde.


    Nun ritt er erst einmal an das Lagertor heran. "Salvete. Primus Pilus Quintilius meldet sich nach Rom ab. Haltet die Ohren steif, Jungs!" Er wartete, bis seine Abmeldung eingetragen war, dann ritt er davon, ohne sich auch nur einmal umzublicken.

  • Primus stoppte sein Pferd vor dem Tor. Wie oft war er hier damals heraus und hineingeritten. Er vermißte die Zeit als Decuri der Legionsreiterei...
    Salve Miles, Praefectus Terentius der Ala II Numidia,...ich möchte zu Legatus Decimus...
    Sein Geleitschutz harrte hinter ihm aus, in der Vorfreude auf ein paar nette Stunden mit den Kameraden von den Equites.




  • Der Praefectus der ALA. Den kannte er natürlich. "Salve, Praefectus. Ob der Legat gerade Zeit hat, weiß ich natürlich nicht. Willst Du Dein Pferd selbst zu den Ställen reiten oder soll einer von uns es Dir hier abnehmen und hinbringen? Es wird gut versorgt werden."




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