Ein neues Schiff bedeutete immer auch eine Menge Arbeit. Die Übernahmezeremonie musste geplant und ausgestaltet, eine Mannschaft zusammengestellt und die Bedenken, die bei jedem unerprobten Schiff mitfuhren, beseitigt werden.
Innerhalb der Flotte sollte diese Liburne, die - entweder der schönen Jahreszeit wegen oder zu Ehren des unlängst verabschiedeten Praefecten Annaeus Florus - auf den Namen Flora 'getauft' worden war, die Aufgaben der einstmals so stolzen Ismene übernehmen, die auf ihrem Weg zum Grund der See viele Seeleute mit sich gerissen hatte.
Für den Trierarch Frontinus Balearis und seine Mannschaft bedeutete die anstehende Ausfahrt aber noch eine zusätzliche nervliche Belastung: Die Flora entstammte einer neuen Baureihe von Liburnen. Die Konstrukteure hatten einige Teile verändert und den Schwerpunkt der Schiffe erhöht, um die Schiffe der kaiserlichen Flotte noch schneller und wendiger zu gestalten. Ob dabei die Stabilität der kleinen Zweiruderer über ein verträgiches Maß hinaus gelitten hatte, würde sich erst in der Zukunft zeigen.
Ein letztes Mal überblickte der Kapitän die Lage an Bord, dann gab er den Befehl zum Ablegen.