Aufwartung der Klienten

  • Bei derlei wichtiger Konversation hatte Vala es als angebracht erachtet, die Klappe zu halten nachdem der Senator den Caecilier und ihn begrüßt hatte. Zu recht, wie er schnell erkannte, das kurzweilige Gespräch kam zwischen den beiden Männern schnell auf den Punkt, und so hatte Vala den von einer Sklavin gereichten Becher kaum in der Hand, als es schon darum ging den Konsul aufzusuchen.


    Er beließ es bei einem knappen Nicken, was sollte er auch schon groß dazu sagen? Wenn sie direkt am nächsten Morgen zum Konsul gingen, wäre die Abmachung mit dem Claudius schon hinfällig, aber da offenbahrte sich wieder, dass weniger Probleme hatte, wer auf den höheren Ebenen wandelte.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    "Sollte man annehmen.... stimmt.... doch ich höre nicht allzuviel von ihm....hast du ihn schon einmal bei einer Sitzung im Senat gesehen? Ich nicht..... und doch wäre es sein recht, sogar seine Pflicht.....



    Ursus schüttelte den Kopf. "Nein, er ist mir dort bisher nicht aufgefallen. Allerdings sitze ich noch relativ weit hinten, von wo man keinen allzu guten Überblick hat, und habe auch nicht wirklich darauf geachtet. Aber er wird doch gewiß Informanten haben?" Wenn nicht, dann war der Mann wahrhaftig nicht der Richtige für diesen Posten.

  • "Dann kennst Du ihn auch nicht näher?" Ursus legte nachdenklich die Hand an sein Kinn. Wäre es nicht sinnvoll, wenn ein Mann wie Lucianus einen Mann an solcher Position näher kennenlernen würde? Aber er wollte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, seinen Patron belehren zu wollen. Er wußte sehr wohl, daß er der unerfahrenere von ihnen beiden war und sich daher lieber zurückhalten sollte. "War Caecilius Crassus denn eigentlich regelmäßig im Senat?"

  • "Nicht so gut, wie ich Crassus kannte...." welcher ja ein persönlicher Freund war "..... der zumindest des Öfteren im Senat gesichtet wurde..... Balbus hingegen habe ich noch nicht oft in den Hallen entdecken können...... doch vielleicht mag das Nichts heissen..... leider kann ich auch nichts über seine Haltung dem Prafectus Urbi gegnüber sagen....."

  • Ursus schaute seinen Patron fragend an. Wenn er so wenig über einen der mächtigsten Männer des Reiches wußte, warum half er dem nicht ab? "War der Vater von Prudentius Balbus nicht Consul? Kanntest Du ihn denn näher?" Wäre das nicht ein guter Grund, Balbus mal zu einer zwanglosen Cena einzuladen? "Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube gehört zu haben, daß Prudentius Balbus einer der Klienten von Aelius Quarto ist. Und hat er nicht sogar eine Aelia geheiratet?"

  • Ursus nickte zustimmend. Sein Patron würde von Quarto bestimmt einiges über Prudentius Balbus erfahren. "Ich frage mich ja, wie das gut gehen kann, der Praefectus Urbi und der Praefectus Praetorio in einer Castra."

  • Ursus konnte sich kaum vorstellen, daß man sich so vollständig aus dem Weg gehen konnte, wenn man in ein und derselben Castra diente. Immerhin waren viele Einrichtungen nur einfach vorhanden und wurden von beiden Truppen gleichermaßen genutzt. "Gibt es noch irgend etwas, was ich für Dich tun kann?"

  • Ich überlegte kurz "Für den Moment nicht.... doch in absehbarer Zeit wird im Senat ein Antrag über die Änderung der Provinzverwaltung in Germania eingebracht werden. Ich werde diesen unterstützen, so wie mein Bruder auch und so zähle ich auch auf deine Unterstützung!"

  • Eine Änderung der Provinzverwaltung? Ursus horchte auf. Doch wenn sein Patron diesen Antrag unterstützte, würde er sich dem gewiß nicht entgegenstellen. "Selbstverständlich werde ich den Antrag unterstützen, wenn dies Dein Wunsch ist."

  • Ich nickte "Ja, ich denke, es wird die Provinzverwaltung um ein Vielfaches vereinfachen"


    Ansonsten gab es an diesem Tag wohl nicht mehr viel zu besprechen und von daher verabschiedete ich Ursus, damit er seinen, sicherlich auch vollgestopften, Tag begehen konnte.

  • "Das klingt nach einem guten Vorhaben", nickte Ursus. Dann verabschiedete er sich, denn sie hatten soweit alles besprochen. Er winkte Cimon und verließ dann zusammen mit seinem Sklaven das Haus seines Patrons.

  • Der Wink war nicht wirklich von Nöten, denn Cimon sah es bereits an der Körperbewegung des Herren und hatte begonnen sich ebenfalls zu bewegen. Sein Blick suchte erneut den des anderen Sklaven. Phaeneas schien viel zu tun zu haben. Aber ein freundliches Lächeln und ein verabschiedendes Nicken schenkte der Nubier ihm dennoch.


    So folgte er seinem Herren auf dem Weg hinaus. Dabei war sein Körper grade und seine Augen aufmerksam. Nichts zeigte auch nur den Ansatz von Schwäche, denn nun galt es wieder, dem Dominus Schutz zu bieten und das eigene Leben diesem, wenn nötig zu opfern, um das des Herren zu bewahren.

  • Sobald Lucianus und der Aurelier zu sprechen begannen, war Phaeneas auch schon damit beschäftigt, den anderen Sklaven zu signalisieren, dezent die Leute von den beiden wegzuhalten, damit niemand Uneingeweihter zuhören konnte. Nur aus den Augenwinkeln bekam er Cimons Nicken und die entsprechenden Handbewegungen mit, die letzten Endes doch ein beruhigtes Gefühl in dem Bithynier zurückließen – auch wenn es in dieser Situation natürlich nie auch nur annähernd eine Alternative für sie beide gegeben hätte!
    So konzentrierte er sich auf die Besprechung und deren politischen Inhalt.
    Aber auch jede noch so wichtige Unterhaltung war irgendwann einmal beendet und das bedeutete für Cimon, zusammen mit seinem Herrn die Villa Vinicia zu verlassen. Der Moment nach beziehungsweise vor einem Klientengespräch brachte für den mitschreibenden Phaeneas immer eine Pause mit sich und in genau dieser konnte er aufschauen, zu Cimon. Der ebenfalls zu ihm hersah und nickte. Mit einem Lächeln hob der Bithynier den Saturnalien-Stilus wie zum Gruß und folgte dem aurelischen Sklaven noch mit Blicken, bis sich der nächste Klient an Lucianus wandte und ihn mit Dank, Unterwürfigkeit und Bitten überhäufte.

  • Nachdem Durus von der Rückkunft seines Patrons erfahren hatte, beschloss er, diesen aufzusuchen. Und so erschien er - nach Jahren wieder einmal - am frühen Vormittag vor der Villa Vinicia, wo er zusammen mit einigen anderen wichtigeren Klienten darauf wartete, dass man ihn vorließ.

  • Erfreulicherweise genoss Durus inzwischen einen so hohen Status, dass er nicht besonders lange warten musste, bis er an die Reihe kam. Obwohl bereits andere eine Schlange gebildet hatten, führte man ihn direkt zu Hungaricus, wie es seinem Rang als Consular entsprach.


    Als er - natürlich gestützt auf seinen Stock - vor den Stuhl des Viniciers trat, lächelte er ihn freundlich an.


    "Patrone, wie ich sehe, bist du wohlbehalten nach Rom zurückgekehrt! Ich hoffe, die Reise war nicht zu beschwerlich?"

  • Die lange Schlange war tatsächlich enorm. Zuerst ließ er die wegschicken, die nur pflichthalber kamen und eigentlich nichts von ihrem Patron wollten. Natürlich nicht ohne zahlreicher Worte des Danks, daß sie alle gekommen waren und wie sehr er sich freute, daß er wieder hier war und so weiter. Und natürlich nicht ohne ihnen eine Kleinigkeit mitgeben zu lassen. Dann ließ er die wegschicken, die zwar was von ihm wollten, deren Anliegen aber nicht dringend war, natürlich nicht, ohne ihnen mitzuteilen, daß er in den nächsten Tagen sich um ihre Fragen und Wünsche kümmern würde. Und natürlich nicht, ohne ihnen einen Kleinigkeit mitgeben zu lassen. Und schon war die Schlange äußerst überschaubar von gerade einmal 5 Männern und zwei Frauen. Der Tiberius war der erste, der empfangen wurde. Seinem Rang als Consular gemäß.


    Tiberius, lange ist es her. begrüßte er seinen Senatskollegen. Danke, die Reise war äußerst angenehm. War sie nicht, dafür hatte seine schwangere Frau gesorgt. Dann sah er sich seinen Klienten etwas genauer an. Wir werden alle nicht jünger, hm? Setz dich. Mit einem Wink befahl er einem der Sklaven im Hintergrund, einen Stuhl näher zu rücken. Also Tiberius... du hättest nicht extra herkommen müssen. Wir hätten uns ja ohnehin im Senat getroffen.

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