Persönliche Befragung zur Beleuchtung der Amtszeit des Flavius Furianus als Proconsul von Hispanien


  • Furianus verstand diese Andeutung, war jedoch überrascht ob dieser Feindseligkeit. Er musste sich mit Agrippa wohl noch unterhalten.


    Sim-Off:

    Ich habe die wörtliche Rede von Furianus nochmal markiert, da du wohl das Gedachte als Gesagte angenommen hast. Entschuldige, das war mein Fehler.

  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus lachte. "Nein, das meinte ich nicht, aber danke, Senator Germanicus, für die Erinnerung an die früheren Ereignisse. Die passen auch ganz gut ins Bild, nicht wahr? Ich wollte nur vollkommen sicher gehen, daß mein Wissensstand korrekt ist. Es gab also keine Aufstände. Nein, es war alles ruhig. Reichlich Zeit und Gelegenheit, reguläre Truppen anzufordern, um den Frieden in der Provinz zu sichern." Er machte eine wegwischende Handbewegung. "Wir kommen auf diese Weise nicht weiter. Es fehlt jetzt und hier an genauen Berichten und Informationen, die als stichhaltige Beweise dienen könnten. Sollte nicht ein Quästor genau solche Dinge prüfen? Beenden wir dies hier also an dieser Stelle." Salinator gab den Consuln einen eindeutigen Wink, die Diskussion zu beenden und zur Tagesordnung überzugehen.


    Er hörte sich die Worte genau an und war trotzdem der Meinung, das diese Erörterung noch nicht zu Ende sein sollte. Zumindest nicht sofort und in jenem Maß, das man es einem Quästoren zur Aufgabe machte im Kies zu stochern. Das hatte nämlich nur ein voraussichtliches Ende: Versickerung.


    Kurz vor dem Aussprechen, holte der Flavius nochmal zu einem Rundumschlag aus, der völlig deplatziert war, wie so vieles heute und verscherzte es sich gleich mit einem Dutzend Honoren. Etwas bedenklich furchte Avarus seine Stirn, doch das Ziel seiner Gedanken lag in den folgenden Worten:


    "Wohl wahr wir kommen ohne Stimmen dieser Zeit nicht weiter. Doch bevor wir den Prozess der Aufklärung an einen Quästor übergeben, sollten wir darüber entscheiden, ob es wirklich der beste Weg für den Senat ist Licht ins Dunkel zu bringen. Ich würde eher vorschlagen, das einige Zeitzeugen vernommen werden sollten. Soweit bekannt, ist der damalige Quästor jetzt einer hier unter den Senatoren und wie steht es mit ehemaligen Verwaltungsbeamten? Ich denke nicht alle sind noch in Hispanien und vielleicht könnten sie uns einen Einblick geben, wie es damals wirklich war. Man könnte eine kleine Kommision gründen, die diesen Fragen nachgeht und welche mit der nötigen Befugnis die Wahrheit ans Licht bringt. Zu spekulieren und zu dichten bringt uns nicht weiter. Vorallem nicht, da Flavius Furianus nicht bereit ist dem Senat zu berichten, um die Verdachtsmomente auszuräumen."

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Flavius Furianus war dies mehr als nur müßig. Er wurde hier verhört, ohne jegliche Grundlage, ohne Beweise, ohne Zeugen und vor allem ohne die Aussagen und Taten jener Männer vor und nach ihm einzubeziehen. So stand er abermals auf und blickte direkt zu dem neuen Senator aus dem Hause der Annaeer.
    ...


    Auf eine sachliche Frage hin so angefahren zu werden war selbst für mich als Militär etwas erstaunlich. Ich wusste noch nicht, dass dies hier anscheinend der normale Umgangston war und versuchte daher, mir meine Erschrockenheit nicht anmerken zu lassen. Trotzdem schwieg ich danach.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Der amtierende Praetor hatte die Diskussion zwar äußerst interessiert aber bisher wortlos mitverfolgt. Er hatte zu wenige Informationen über die Geschehnisse in Hispania unter Furianus Führung und war kein Freund davon, Mutmaßungen anzustellen oder über solche zu diskutieren. Als Heimatprovinz seiner Gens und Land seiner Vorfahren war es jedoch unbestritten, dass ihm Hispania sehr am Herzen lag.


    Neben all dem Hickhack und den Wortgefechte war es auch äußerst interessant zu beobachten, welche Fronten sich während seiner langen Abwesenheit im Senat gebildet hatten, wer wem unterstützte, wer die Meinungsbilder waren und wer nur als Mitläufer abgetan werden konnte. Auch den Einfluss, den der Praefectus Urbi auf den amtierenden Consul hatte, war bei dieser Sitzung wieder deutlich zu erkennen. Die Streitparteien ließen sich jedoch nur wenig davon beirren und zankten weiter.


    Livianus beschloss schließlich den Vorschlag von Avarus zu unterstützen. Die Diskussion nun weiter fortzusetzen hatte wenig Sinn. Da stimmten wohl alle überein. Doch Aufklärung in die Angelegenheit zu bringen war auch im Sinne des Senats. Nach kurzem überlegen stand für den Decimer fest, den Vorschlag nicht nur zu unterstützen sondern auch weiter zu präzisieren. Er erhob sich.


    "Ich unterstütze Senator Avarus Antrag eine Kommission zu bilden, die sich mit den Vorkommnissen in Hispania unter der Führung von Senator Flavius Furianus befassen und am Ende ihrer Arbeit dem Senat einen ausführlichen Bericht vorlegen soll.


    Als Vorsitzenden dieser Kommission schlage ich Senator Purgitius Macer vor. Er hat als ehemaliger Statthalter von Germanien sowohl Erfahrung mit der Führung einer Provinz, als auch durch seine langjährige Berufung zum Legionskommandant die nötige Kompetenz, um sich mit den militärischen Fragen rund um den Aufstand und die Entscheidungen des damaligen Proconsuls auseinandersetzen zu können."

  • Dass Macer nun als Ermittler vorgeschlagen wurde, kam für ihn mehr als überraschend. Dass dieser Vorschlag von Decimus Livianus kam, war ein bemerkenswertes Faktum zusätzlich. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, hatte er keine großen Ambitionen, in dieser Angelegenheit den Ermittler zu spielen. Viel Ruhm gab es dabei zweifellos nicht zu ernten und eine sachliche Debatte hatte er schon in dieser Sitzung kaum erzeugen können. Zu seinem Glück hatte er jedoch auch handfestere Argumente für eine Ablehnung zu Hand.


    "Ich fühle mich geehrt, für diese Rolle vorgeschlagen zu werden. Leider muss ich aus Gründen der Neutralität ablehnen. Wie euch bekannt sein dürfte, war mein Klient Annaeus Modestus als Quaestor in Hispania tätig, auf meinen Vorschlag hier im Senat hin. Ich kann also nicht behaupten, in dieser Sache neutral und unvoreingenommen zu sein." Am liebsten hätte er einen Octavier als Alternative vorgeschlagen, aber diese waren in der letzten Zeit seiner Meinung nach zu farblos gewesen, um eine echte Alternative zu sein.

  • Bis jetzt hatte Victor die, wenn man es mal so nennen wollte, Diskussion schweigend verfolgt und er gedachte auch nicht, daran etwas zu ändern. Unterhaltsam war der Disput zwischen Avarus und Furianus allemal gewesen, aber informativ nicht wirklich. Scheinbar hatten sie sich aber wohl darauf geeinigt das Thema als wichtig zu erachten, wenn schon die Bildung einer Kommission vorgeschlagen wurde. Prinzipiell unterstützte der Octavier die Idee, aber da Macer, dessen Vorsitz in dieser Kommission Victor auch als erstes unterstützt hätte, schon sofort ablehnte, hielt er sich weiterhin zurück.

  • Der Präfekt brach die Debatte ab - immerhin würde dies weitere anstrengende Diskussionen unterbinden. Doch es sollte nicht so sein: Furianus meldete sich noch einmal zu Wort und schon war die Diskussion wieder in vollem Gange. Plötzlich war die Rede von einer Kommission, deren Mitglieder diskutiert wurden, ehe überhaupt ein Meinungsbild eingeholt war.


    "Ich halte es für nicht notwendig, eine Kommission zu entsenden. Wir haben damals einen Quaestor Provincialis bestimmt, der uns sicherlich ausreichend darüber aufklären kann, ob es damals Unregelmäßigkeiten gegeben hat.


    In jedem Fall verlange ich jedoch eine Abstimmung, ob eine Inquisitio Senatus eingesetzt wird, ehe wir hier Inquisitoren diskutieren. Das Gesetz verlangt ganz klar ein Decretum Senatus für einen solchen Fall!"

  • Avarus nickte. Das Unmöglich war eingetreten. Natürlich sollte der Fortgang in den Bahnen des Gesetzes verlaufen.


    "Ich stimme dem zu. Was das Decretum Senatus betrifft..." fügte er nicht sonderlich schnell hinzu, denn zu den anderen Worten hatte er auch noch etwas zu sagen: "... außerdem würde ich mich nicht wieder auf das Wort eines einzelnen Mannes verlassen wollen und spreche daher die Empfehlung aus nach mehr ehemaligen Magistraten aus Hispanien Ausschau zu halten, um die unterschiedlichen Argumentationen..." und verschiedene Sichtweisen gab es immer "...im besten Sinne für Senat und Volk von Rom, für objektive Wahrheit fern aller Begünstigungen und der nachhaltigen Handlungsfähigkeit Hispaniens abzuwägen, um ein gerechtes Urteil daraus bilden zu können."


    In einem vollen Topf befanden sich meist einige Wahrheiten und Dichtungen die zusammen eine Geschichte ergaben. Jene Wahrheit abzuscheiden von dem was der Erzählung zugefügt wurde, gelang nunmal nur, wenn man viele verschiedene Erzähler zum gleichen Thema befragte und dies im Sinne der Wahrheit einzeln tat.


    "Letztlich sollte dem Senat im Besonderen daran liegen, das dieser Fall eine Aufklärung erlangt. Immerhin sind nicht wir einzelnen Senatoren maßgeblich davon betroffen sondern der Senat von Rom. Die Verantwortung für ihn sollte uns erheblich am Herzen liegen."


    War er doch die Mutter -an deren Brust wir uns alle säugten- und der Vater zugleich -mit dessen starken Armen das römische Volk beschützt wurde-.

  • Zu seiner senatorischen Stipvisite hatte er sich einen guten Tag ausgesucht, es ging heiß her. Geminus hatte sich in den hinteren Reihen verborgen und eher die Akteure, als den Inhalt bewertet. Das erste Mal hatte er aufegehorcht, als er hörte ... "durch solch ein Patronat eine Förderung - so wie die Klienten des Divus Iulianus einst". Das traf den Nagel auf den Kopf, er wusste noch genau, wie man ihm vorgeworfen hatte, dass nur Julian ihn in hohe Staatsämter gehievt hatte und er faktisch fast keine Voraussetzung dafür erfüllte. Darum hatte er in diesem Gremium seit dieser Zeit nichts mehr von sich gegeben. Er war fast verwundert gewesen, sich auf der Liste der stimmberechtigten Senatoren aufgelistet zu finden.


    Geldverschwendung und Günstlingswirtschaft. Wer die Macht hatte .... selbst wenn alle Vorwüfe zutreffend waren, eigentlich warf man dem Mann dann nur vor, sich eben wie ein echter Römer verhalten zu haben. Aber für eín echtes Urteil wusste er viel zu wneig über Akteure, Geschehnisse und Hintergründe. Über den Punkt der Privatarmee wäre er allerdings als Berater des Kaisers früher besorgt gewesen und dem zumindest diskret nachgegangen.


    Aber vielleicht war es nur wieder ein Fall von ... man werfe mit so viel Dreck wie möglich, etwas wird schon an ihm hängen bleiben. Der Helvetier griff in seine Tüte Nüsse und betrachtete den Hinterkopf seines Vordermanns.

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