So umgehend wie zuvor seine Antwort erfolgt war, so ergriff er nun die dargebotene Hand mit festem Druck. Er nickte lächelnd. Bei aller Liebe zum Handschlag, der seinerzeit in seinem Dorf Sitte gewesen war, so schätzte er es, das die Römer in ihrer komplizierteren Welt derlei auch schriftlich fixieren konnten. Es war einfach notwendig,vor allem wenn man seine Geschäfte nicht in der zeugenden und bürgenden Öffentlichkeit des Forums tätigte. Einfach auch um Missverständnise zu vermeiden.
Während sie auf das Schriftstück warteten wollte der Römer augenscheinlich etwas plauschen. Catu kam dies entgegen, unter Umständen waren auch noch weitere Geschäfte möglich, zumal der Annaeer das Thema nur unwesentlich änderte.
"Ich habe eigentlich mit einer Bäckerei begonnen, doch als ich meinen Bedarf an guten Gewürzen nicht mehr vollumfänglich vom Markt decken konnte habe ich mich entschlossen, selbst auf diesem Gebiet tätig zu werden."
~Officium | D.A.V~
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Ich erhob mich, um meinen Geschäftspartner zu verabschieden.
"Ja genau so machen wir das. Ich werde beim ersten Mal auch mit zugegen sein. Alles andere klären wir dann vor Ort denke ich."
Ich hielt Valerian die Hand zur Verabschiedung hin.
"Theogenes wird dich nach draußen begleiten."
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"Gut, dann erwarte ich Dich und Deine Männer in drei Tagen in der Casa Quintilia. Vale, Annaeus Varus." Er ergriff die dargebotene Hand und drückte sie herzlich. Damit war das Geschäft besiegelt. Dann folgte Valerian dem Sklaven nach draußen. Er hatte das gute Gefühl, diesen Auftrag, der immerhin Auswirkungen auf mehrere Generationen von Quintilier haben würde, in die richtigen Hände gelegt zu haben.
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Ein eher belangloses Geplaudere verkürzte die Wartezeit auf das Schriftstück.
Nun betrat auch ein Sklave wieder das Officum mit dem Schriftstück in der Hand.
"Da haben wir doch das gute Stück!"
Ich lass mir noch einmal alles sorgfältig durch, setzte mein Siegel und meine Unterschrift darunter und schob es Catubodus hin.
"Es müsste eigentlich so passen?!"-WARENLIEFERVERTRAG-
ANTE DIEM VI ID OCT DCCCLIX A.U.C. (10.10.2009/106 n.Chr.)
Im gegenseitigen Einvernehmen kommt dieser Vertrag zu Stande.
Zwischen dem Eques Decimus Annaeus Varus und dem Peregrinus Catubodus wird ein Liefervertrag von Blumen und Kräutern über eine Menge von 50 acetabuli zu 129 Sesterzen abgeschlossen. Die Lieferung erfolgt immer am Anfang der Woche und ist durch den Händler abgesichert.
Gesiegelt durch:
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Gesiegelt durch:
ANTE DIEM VI ID OCT DCCCLIX A.U.C.
"Und eine Bäckerei hast du noch, interessant." Fachsimpelte ich, während mein gegenüber das Schriftstück zur Leseprobe hatte.
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Sobald er das Schriftstück ebenfalls in Händen hielt studierte auch Catubodus die Bedingungen des Kontraktes, nickte zufrieden und ergänzte es um seine Zeichen.
-WARENLIEFERVERTRAG-
ANTE DIEM VI ID OCT DCCCLIX A.U.C. (10.10.2009/106 n.Chr.)
Im gegenseitigen Einvernehmen kommt dieser Vertrag zu Stande.
Zwischen dem Eques Decimus Annaeus Varus und dem Peregrinus Catubodus wird ein Liefervertrag von Blumen und Kräutern über eine Menge von 50 acetabuli zu 129 Sesterzen abgeschlossen. Die Lieferung erfolgt immer am Anfang der Woche und ist durch den Händler abgesichert.
Gesiegelt durch:
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Gesiegelt durch:
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ANTE DIEM VI ID OCT DCCCLIX A.U.C.
Noch während er las antwortete er: "Ja, eine Bäckerei. was betreibst du denn noch? Vielleicht können wir direkt noch ein weiteres Geschäft in die Wege leiten."
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Catubodus gab mir den Vertrag unterschrieben und gesiegelt zurück.
"Ich lasse das Schriftstück vervielfältigen und lasse dir ein Exemplar zukommen."Danach war Smalltalk angesagt. "Oh, ich bin ein viel beschäftigter Mensch. Ich betreibe außer dem Gemüsebauern noch einen Mosaikenleger, einen Altarbauer und eine Taberna in Misenum."
Ohne eine Menge Angestellter kaum zu bewältigen. -
Fast ein wenig huldvoll nickte Catu und hörte sich dann an, was der Annaeer zu seinen übrigen Geschäften zu sagen hatte. "In Misenum steht die Taberna? Schade. Sonst könnte ich dir im Gegenzug günstig Brot liefern." Aber für eine Taberna war nunmal kein doppelt gebackenes Kommisbrot angeraten und für frisches Brot war der Transportweg schlichtweg zu weit.
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Ich musste schmunzeln. "Bis das Brot dort ist, wird es steinhart und höchstens noch zum Enten füttern brauchbar sein."
Zur Abwechslung gönnte ich mir einen Schluck verdünnten Wein, der schon die ganze Zeit am rechten Rand des Schreibtisches dekantierte. -
"Allerdings." Etwas kommunikativeres wollte Catu augenblicklich einfach nicht einfallen. Er überlegte statt dessen, ob das 'zukommen lassen' noch hier und heute geschehen würde, oder ob er auf seine Abschrift würde in seinem Laden Warten müssen. Es blieb iohm wohl nichts anderes übrig als diesbezüglich einfach nachzufragen, was er nach einem Räuspert tat: "Ich bin mir nicht im Klaren darüber ob ich dich richtig verstanden habe. Erhalte ich umgehend meine Kopie oder wirst du mir sie nachsenden?"
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Heute war ich irgendwie garnicht auf Stress aus und so beantwortete ich meinem Geschäftspartner die Frage auch umgehend. "Ich lasse dir in den nächsten Tagen einen Durchschlag zukommen. Wo kann man dich denn antreffen wenn ich fragen darf?"
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"Am einfachsten ist wohl meine Backstube. Sie liegt unweit der porta sanquaris und ist nicht zu verfehlen. Wenn ich mich dann empfehlen darf? Ich glaube ich sollte deinen Verwandten nicht zu lange warten lassen."
"Vale."
Nach dieser Verabschiedung verließ er das Büro um sich von dem wartenden Sklaven ins Peristylum führen zulassen.
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Theogenes führte den Tiberier zu dem Officium von Varus, klopfte an und als ein herein erklang, öffnete er jenes und führte den Gast hinein.
"Sei mir gegrüßt, du bist?"
Erhob ich mich und ging auf den Gast zu, von dem ich noch rein gar nichts wusste. -
"Salve, Mein Name ist Spurius Tiberius Dolabella, ich kam um mit euch, solltet ihr den Varus sein wegen eines anstehenden Rennens zu sprechen." stellte sich Dolabella gewohnt freundlich vor und sah dabei den Varus interessiert an
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Ein Wagenrennen, bei so etwas stieß man bei mir immer auf offene Ohren. "Nimm doch bitte Platz."
Und ich deutet auf die Sitzgelegenheit vor dem schreibtisch, während ich dahinter wieder Platz nahm.
"Ein Wagenrennen also. Du hast sicher ein paar mehr Fakten für mich?"
Während ich auf die Antwort wartete, nahm ich das Tablett mit den Getränken und stellte zwei becher vor mir auf.
"Eine kleine Erfrischung gefällig?" -
"Sehr gern.." Dolabella nahm Platz
"Der Verein Sociats Rei Equariae Italiana plant zur Feier seiner Gründung ein Wagenrennen, die Ludi Victoriae Augusti, im Stadium Domitiani abzuhalten. Ich sprach bereits mit meinem Großneffen Octavius Macer darüber, vielleicht erwähnte er es ja. Das Rennen dient der Förderung des Nachwuchses und wir würden gerne Pigor Secundus am Start sehen. Von den bisherigen Zusagen sind Amasis von der Russata und Tolimedes von der Veneta hervorzuheben. Pigor wäre nach seinem Erfolg bei den Ludi Feriae Latinae natürlich für das Finale gesetzt."
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Die Schreiben bezüglich einer Neugründung besagten Vereins hatte ich erst kürzlich in den Händen. Die Becher waren rasch gefüllt und an den jeweiligen Verbraucher verteilt.
"Wagenrennen und gerade noch für Nachwuchsfahrer sind immer eine gern genommene Abwechslung."
Ein Schluck aus dem Becher unterbrach mich in meiner Rede.
Ich sinnierte kurz, ob der Fakten, die mir der Tiberier noch darreichte.
"Also ist dies Rennen nicht gerade schlecht besetzt?! Ich denke schon das du mit der Albata rechnen kannst." Zwar würde sicher noch ein Gespräch mit Macer folgen, doch das grobe war somit eingeplant. -
"Ich hoffe ALLE Fahrer bis zu einer Grenze von 22 Jahren zum Rennen begrüßen zu können. Für die Albata wären das Pigor und Perikles wobei Pigor wegen seiner Klasse für den Endlauf gesetzt wäre. Rennen der Besten bei denen auch Felix.. äh, nein Fortunatus gefordert wären gibt es wohl erst zu den Ludi Sacerdotales"
Dolabella hatte das Karriereende des Felix, dessen Klasse er stets bewundert hatte, immer noch nicht verinnerlicht -
Ich folgte den Ausführungen und Aufzählungen und stutzte, sinnierte sogleich, als ich den Namen unseres letzten Aushängeschildes der Albata vernahm.
"Ich denke an jungen Lenkern mangelt es der Albata nicht und wenn nicht bei Nachwuchsrennen, wo sollen sie sonst Erfahrung sammeln."
Ein wenig dachte ich schon noch mit Wehmut an Felix zurück. Doch Fortunatus hatte ebenfalls das Talent und das Zeug dazu, in die großen Fußstapfen zu treten.
"Du hast zwar die Sociats Rei Equariae Italiana erwähnt aber du bist doch sicher auch in einer Factio aktiv?" -
"Natürlich"
er lächelte
"Ich widme mich zur Zeit dem Aufbau eines Lenkerkaders für die Factio Purpurea...falls es Dich interessiert könnten wir das bei einer Cena heute abend in der Villa Tiberia besprechen und vielleicht auch noch über andere Factioes lästern, was meinst du?"
-
So wie ich es vermutete, war es doch wohl kaum anzunehmen, das der Tiberier dies alles nur aus purer Langweile tat. Und so kam es dann auch.
"Oh, die Purpurea muss ich zugeben, hat auch schon bessere Tage erlebt. Es freut mich, das sich ihr einer angenommen hat."
Und dies meinte ich nicht einfach nur als lose Floskel.
"Cena....?"
Bei diesem Wort horchte ich auf.
"Natürlich werde ich dieser Einladung gern nachkommen."
Vielleicht ließ sich da noch das ein oder andere mit verbinden.
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