Serrana stand in Begleitung ihrer Sklavin Adula am Rande des Forums und konnte kaum glauben, dass sie tatsächlich endlich am Ort ihrer Träume angekommen war. Ihr erster Gang nach ihrer Ankunft in Rom hatte sie an diesem Tag zum Heiligtum der Minerva geführt, wo sie der Göttin für ihre Hilfe gedankt hatte. Jetzt stand sie im Herzen Roms und genoss den für sie noch ungewohnten Anblick all der Menschen, die hier umhereilten oder in größeren und kleineren Gruppen zusammenstanden und sich unterhielten. Hier schienen wirklich alle Bevölkerungsschichten vertreten zu sein: reiche Bürger in kostbaren Togen, Sklaven aller möglichen Nationalitäten und einige Männer in militärischer Kleidung. Serrana machte auch einige Senatoren unter den Anwesenden aus und musste lächeln, als sie sich daran erinnerte, wie sehr sie der Anblick eines Purpursaums noch gestern erschreckt hatte.
Plötzlich wurde sie durch einen Tumult an ihrer Seite aus ihren Gedanken gerissen. Ein vorbeieilender vorwitziger Sklave hatte versucht, Adula in den Hintern zu kneifen, woraufhin diese ihm einen derartigen Schlag versetzte, dass er rücklings auf den Hosenboden fiel. Die umherstehenden Menschen begannen zu lachen, und der verdatterte junge Mann rappelte sich auf und verschwand schnell in der Menge. Mit hochrotem Kopf packte Serrana ihre Sklavin am Arm und zog sie in den Schutz der nächstegelegenen Säule, wo sie hoffentlich nicht mehr ganz so viel Aufmerksamkeit erregten.
"Du kannst dich hier doch nicht benehmen wie auf dem Feld in der Campania" zischte sie wütend, aber Adula zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern.
Serrana seuftze und beschloss noch ein Weilchen warten, bevor sie ihren Erkundungsspaziergang fortsetzte.
Serrana würde sich freuen