Der schlagartige Wetterumschwung hatte Roms Straßen, Gebäude, Foren und Pflanzungen in ein kräftiges Weiß verwandelt. Die ganze Nacht schon konnte Germanicus Avarus wenig bis garnicht schlafen. Seine Ruhe gestört durch ein satten Sturm, der reichlich Schnee vom Himmel trug und in Rom ablud. Dann am zeitigen Morgen, als er mehr von der Erschöpfung der Nacht endlich eingeschlummert war, begann ein Matyrium des Kratzen und Scharren, als die Sklaven des eigenen und der angrenzenden Häuser damit begannen die Schneeflocken von den Straßen und Gehwegen zu putzen. Mit einem Knurren hatte er auch dies ertragen und den Kopf zwischen zwei extra großen Kissen verborgen. Doch es änderte nichts an der Tatsache, das ihm eine Menge Schlaf fehlte. Trotzdem hatte er die Klienten am Morgen empfangen und eher mit enem schlafenden und einem wachenden Ohr zugehört. Er war recht milde gewesen. Aber das entsprang eben auch dem Zustand, das er meist nur die Hälfte aufnahm. Am Vormittag dann ließ er den Senat Senat sein und setzte sich mit einem Buch in die Bibliothek. Das jedoch war nur Tarnung, denn schon bald röchelte er nurnoch und ein kleines stetiges Schnarschen begleitete die Lektüre.
Als er dann sanft von einem Sklaven geweckt wurde, war es Zeit aufzubrechen, um zum Hause Purgitia pünktlich zu gelangen.
Avarus ging zu Fuß. Hatte dicke Socken um die Füße gezogen und war auch sonst unheimlich dick angezogen. Die Kaputze ins Gesicht gezogen, klopfte er schließlich an der Casa des Senator Macer an. Er wurde erwartet...
Die beiden Begleitsklaven wippten leicht auf den Füßen hin und her, um den Frost nicht so sehr zu spüren. Für sie würde vielleicht eine warme Küchenbank zur Verfügung stehen.