rumoris, consuetudo et amicitia... oder: Frauen in der Therme

  • Ja, Aufbruchssstimmung war genau das richtige Wort. Auf einmal gingen alle und verabschiedeten sich wortreich. Schade, es fühlte sich an als hätten sie nur wenige Minuten hier gesessen. Dennoch war es erfolgreich gewesen, bedachte man, was Narcissa erreicht hatte. Ein klitzekleines Duell gegen die Aurelia gewonnen, hah, wer konnte das noch von sich behaupten. Sie freute sich aufs Fest und strahlte ihre Cousine an, der es anscheinend wirklich nicht gut ging.


    "Ja, ich bitte darum. Komm vorbei so schnell du kannst und rette mich vor einem spektakulären Langeweiletod." Sie grinste und blieb zusammen mit Cara und Calliphana sitzen.


    Kurse? An der Schola? Hatte Cara etwa vor eine öffentliche Schule zu besuchen? Seltsam, man sollte doch annehmen, dass sie bereits eine gründliche Ausbildung erhalten hatte. Schweigend hörte Narcissa zu.

  • "Vale Calvena!" sagte sie und überlegte sich ob sie Centho eigentlich auch zum Ludi mitnehmen könnte, der Teil mit den Wagenrennen machte ihm sicherlich Spaß!


    Nach einer kurzen Weile stand auch Serrana auf und verabschiedete sich. "Vale Serrana! Mich hat es auch gefreut dich kennen zu lernen! Bis dann bei der Ludi!"


    So und nu blieben sie zu dritt da.


    "Ohh, die Curse. Ja, hast du denn Schon den Cursus Res Vulgares abgelegt? Den brauchst du um an den restlichen Cursen teilnehmen zu können. Und auch um ein aktives Wahlrecht zu erlangen. Wenn ja, dann komm doch einfach morgen zu mir ins Officium, dort kann ich dir dann mehr über die Curse sagen."


  • Natürlich ging das! Ich hatte nichts anderes erwartet, wollten diese Dilettanten mich jemals wieder in ihren Thermen sehen. Triumphierend war mein Blick, der auch für einen kurzen Augenblick den kretischen Stier traf, der allerdings eher den Eindruck eines schlappen Ochsen machte.
    Ich schlüpfte in das seidene Gewand, welches mir die Sklavin reichte und wollte schon entschwinden. Prisca zwinkerte ich noch schnell zu, wenn sie klug war, dann riß sie sich nun auch einen der Ägypter unter den Nagel.
    "Meine Damen.." wollte ich mich schon verabschieden, verharrte dann aber noch kurz, als die Germanicerin noch den Treffpunkt für die Ludi bekannt gab. Selbstverständlich wollte ich das auf gar keinen Fall verpassen!
    "Nun, dann sehen wir uns spätestens wieder zu den Ludi Romani! Bis dann, ich werde mich nun dem Wettstreit dieser beiden Sklaven widmen. Möge der bessere gewinnen!"
    Daraufhin folgte ich dem Ägypter, den nun zweifelsohne ganz oben in meiner Gunst stand, während Minos das Nachsehen hatte und brav hinterher trottete.

  • "Ja habe ich schon." sie lächelte, aber ein gewisser Unmut, dass sie nicht mit Diploma bestanden hatte, blieb dennoch. Das trug sie aber nicht nach Außen und so war es ihr nicht anzumerken.
    "Ich habe so lange in Archaia gelernt und wurde von meinen Privatlehrern dazu angetrieben mich stetig weiter zu bilden, dass ich es als selbstverständlich angesehen habe, das gleich zu erledigen. Ein Glück, dass gerade einer angeboten wurde. Nun ist noch mein langjähriger griechischer Privatlehrer bei uns, der es aber für angemessen erachtet, dass man sich auch neue Bildungsstätten sucht. Ich muss zugeben, dass der Alte da nicht Unrecht hat. So lernt man auch neue Standpunkte und Meinungen kennen," sagte sie begeistert. "Danke, ich schaue gerne bei dir vorbei."


    Sie streckte sich ein wenig, jetzt wo es ein wenig leerer war. Über Narcissas 'Langeweiletod' hatte sie kurz geschmunzelt "Langeweile? Ist es nicht immer geschäftigt im Hause Decima? Hast du dich gut dort eingelebt? Es muss doch aufregend sein mit einigen der wichtigsten Männern Roms zusammen in einer Casa zu leben."



    [SIZE=7]Edit Rechtschreibung;)[/SIZE]

  • "Ja, das ist es." Narcissa kicherte kurz und grinste dann. "Es ist wirklich spannend und mit nichts zu vergleichen, wo ich vorher gelebt habe. Die Männer der Familie sind alle unheimlich gebildet und nett, jeden Tag ist irgendetwas los und man findet jemand zum plaudern. Allerdings wäre es noch bedeutend interessanter, wenn man mehr erfahren würde. Aber nun ja, als Frau ist das wohl etwas anderes." Sie zwinkerte den letzten beiden Frauen zu, die mit ihr im Wasser waren und streckte sich genüsslich, denn jetzt war genug Platz dafür.


    "Du arbeitest also tatsächlich in der Schola, Calliphana? Was gibt es denn da so zu tun? Und dein Mann lässt das zu?" fragte sie neugierig. Wollte sie sich fortbilden? Eigentlich keine schlechte Idee, aber so anstrengend. Sie zuckte die Schultern und überlegte, was so eine Massage kostete und ob ihr Münzenbeutel gefüllt genug war.

  • "Ich würde mich über deinen Besuch freuen Cara." - sagte sie zu dem Besuch in der Bibliotheka zu.


    "Ja ich arbeite für die Schola, ich bin die Curatrix der Bibliotheka, Narcissa. Ich liebe es zu lesen, und mich zu bilden, es ist wie ein wahr gewordener Traum für mich, dort zu arbeiten." - schwärmte sie. "Ohh, nein, ich bin nicht verheiratet. Und ihr beide?" Als sie das so sagte, dachte sie an Centho, und daran, wann er endlich um ihre Hand anhalten würde. Immerhin waren sie schon seit einer langen Zeit zusammen, und er sagte, er würde es ernst mit ihr meinen. War das denn wirklich so? Sie hoffte es so sehr...

  • Calliphana, die ihre Arbeit so zu mögen schien, entlockte Cara ein Lächeln. Sie wollte auch gern eine Aufgabe finden, die sie so erfüllte.
    "Verheiratet?" lachte die Dunkelhaarige, "Bei Iuno, nein noch nicht."
    Cara konnte nicht unglücklich darüber sein. Sie hatte viele Männer kennengelernt und war mit manchen gut befreundet gewesen, doch dass sie wirklich verliebt gewesen wäre - nein. Sie hatte eine feste Vorstellung von einem wirklichen Mann und hatte schon relativ früh begriffen, dass sie auch aufgrund ihrer Gens und ihres Äußeren wählerisch sein konnte. Ihr Bruder hatte auch keine Eile sie zu verheiraten und so hatte sie bislang eher ein Spiel mit Männern getrieben als sich ernsthaft nach einem Ehemann umzusehen.


    "Verzeih Herrin, deine Massage steht nun an. Bitte folge mir zunächst in das Salbzimmer. Ich habe auch den philosophusus aus seinem Vortragszimmer holen lassen." Sagte der zu ihnen tretende Oberaufseher.
    Cara seufzte und erhob sich dann langsam. "Meine Damen, ich muss euch wohl auch verlassen. Aber ich freue mich, dass wir uns bald wiedersehen. Vale, Narcissa, vale Calliphana."
    Sie schenkte den beiden noch ein Lächeln und ließ sich dann nach hinten führen, nachdem sie aus dem Becken in die bereit gestellten Holzsandalen gestiegen war.

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