rumoris, consuetudo et amicitia... oder: Frauen in der Therme

  • Was für ein Tag! Da reihten sich die Ereignisse ja an einander...
    Cara blickte von Prisca zu Calvena und schließlich zu Celerina. Gespannt wartete sie, was dieser wohl zu dem versöhnlichen Angebot sagen würde.


    "Eine gute Idee Calvena, bei einem Wein können wir uns alle zusammensetzen und noch einmal von vorn beginnen. Was sagen die anderen Damen?" sagte sie ebenso beschwichtigend.

  • Mein energischer Aufruf echote durch die stille Halle der Therme. Zwar war sie brechend voll heute, mit badewütigen Damen aus der feinen und weniger feinen Gesellschaft, doch war es um mich herum Mucksmäuschenstill geworden. So daß man selbst den Seufzer einer Maus hätte hören können. Ebenso waren alle Blicke abwechselnd auf mich, der Germanicerin und dem Sklaven gerichtet. Sensationslustig erwarteten Damen den nächsten Streich dieses ominösen Schlagabtausches. Der ließ auch nicht lange auf sich warten. Denn ohne mit der Wimper zu zucken vertröstete mich doch dieser Mistkerl auf später! Mich!


    Ohne Zweifel, ich hatte im Reflex gehandelt, ohne mir über die möglichen Folgen im Klaren zu sein. Halb Rom war heute in den Thermen und wurde Zeuge meiner Entgleisung. Die andere Hälfte saß zu Hause und wurde spätestens zur cena informiert, wenn dieser Vorfall zum Tischgespräch avanciert war. Meine Güte, das war ein gefundenes Fressen für Delmatica! Aber wie hätte ich anders verfahren sollen, nachdem mich dieser Sklave so diffamiert hatte? Wer war denn dieses Weibsstück schon? Ein Sproß von Emporkömmlingen, die zufällig zu Geld gekommen waren. Mehr nicht!
    Mein bohrender Blick lastete auf der Germanica. So einfach wollte ich sie nicht davonkommen lassen und den Sklaven verlustig gehen lassen? Nein! Das war meine Beute! Ich hatte dafür bezahlt, nicht nur mit meinem guten Namen. Sprangen nicht immer noch einige Extra-Sesterzen für diesen unverschämten Sklaven ab? Ich war noch nie kleinlich gewesen. Nicht in diesen Dingen!


    Meine frischgebackene Nichte ermahnte mich. Sie hatte ganz recht. Ich war gerade dabei mich lächerlich zu machen. Jedoch war das auch der Fall wenn ich nun den Schwanz einzog und klein bei gab. Von mir wurde erwartet, zurückzuschlagen! Wenn ich so in die Zuschauermenge sah, so waren einige der Damen durchaus darauf versessen, Blut fließen zu sehen. Aber natürlich würde ich mich hier in aller Öffentlichkeit nicht schlagen. Schon gar nicht mit dahergelaufenem Plebejerpack.
    Doch die Krönung der Unverschämtheit war noch längst nicht erreicht. Sie setzte erst ein, als die Germanicerin auf mich zukam und mir den Sklaven abtreten wollte. So nötige hatte ich es nun auch wieder nicht! Ich überspielte meine Wut mit einem schallenden Lachen.
    "Ach nein! Laß nur, meine Gute! Das war doch nur Spaß! Nimm ihn dir ruhig und laß dich nur richtig gut durchkneten, meine Liebe! Im Grunde ist der Sklave noch leistungsfähiger, wenn er sich erst einmal warm gemacht hat.", meinte ich leicht süffisant, lächelnd.
    Bevor ich mich wieder in das warme Wasser hinab gleiten ließ zischte ich Minos noch etwas zu: "Wir sprechen uns noch!" Damit sollte die Vorstellung beendet sein, zumindest für das Publikum. Für mich war diese Sache längst noch nicht abgeschlossen.
    Als langsam wieder alles seinen gewohnten Gang nahm, die Damen sich wieder miteinander unterhielten, zitierte ich meine Sklavin zu mir herbei, die teilnahmslos an einer Wand stand und wartete, bis sie wieder gebraucht wurde. "Finde alles über diese Germanica heraus! Ich will alles über sie wissen! Hast du verstanden?" Charis nickte und bejate meiner Frage.
    Dann wandte ich mich wieder zu Prisca und den Damen, die sich um uns herum befanden.
    "Ich finde, dieser Sklave wird eindeutig überbewertet! Ich war letzten Winter in Baiae. Meine Güte, die haben vielleicht Masseure dort! Allesamt Ägypter. Un alle beherrschen sie eine ganz neuartige Technik!"

  • Serrana sah mit einer gewissen Erleichterung, dass Celerina sich nach einigen zumindest in ihren Ohren unfassbar eingebildet klingenden Worten wieder im Wasser niederließ und entspannte sich wieder ein wenig. Sie spürte, dass sie sehr kurz davor gestanden hatte, etwas ausgesprochen unüberlegtes zu tun und war im Grunde ganz froh, dass es ihr erspart geblieben war.
    Sie warf einen erneuten Blick hinüber zu der Flavierin und bemerkte deren Getuschel mit ihrer Sklavin. Etwas nettes führte sie garantiert nicht im Schilde, dafür hatten Celerinas Worte viel zu aufgesetzt geklungen.
    Noch immer misstrauisch setzte Serrana sich langsam wieder ins Becken zurück und beschloss die Flavierin im Auge zu behalten.

  • Oh du meine Güte wo bin ich denn hier gelandet, dachte sich Calliphana, als eine Frau nach dem anderen aufstand und sich Minos krallen wollte. Selbst Serrana ist aufgesprungen. Wobei, bei ihr war es eher der Zorn, was man von ihrem Gesicht ablesen konnte. Sie funkelte die Flavia an, weil sie so heftig drauf reagiert hat, dass der junge Halbgott Calvena ihr vorgezogen hatte.


    Tja, Schicksals Fügungen, dachte sie, wobei Sklave bleibt nun mal Sklave, sei er noch so gut aussehend, aber immer noch ersetzbar. Um sich wegen eines Sklavens zu streiten, und das erst recht in der Öffentlichkeit, vor all den Leuten die sich hier versammelt haben... Das war weit unter Calliphanas Würde. Aber es war auch irgendwie belustigend, wie die Flavia ihr Anspruch, als erste an die Reihe zu kommen, verteidigte. Ein wenig kindisch, übertrieben und wirklich unpassend. Sie war fest entschlossen um Minos sogar kämpfen zu wollen, zumindest verriet sie ihr Gesichtsausdruck, und ihre Körpersprache. Wie sie ihre Hände zu Fäusten ballte, und gegen ihre Oberschenkel presste. Ihre Pulsader pochte und ihr Körper zitterte vor Wut. Doch Calvena wirkte dennoch gelassen und mit sanfter Stimme lud sie uns alle zu einem Glas Wein ein und überließ Celerina den Masseur, im Gedanken sicherlich mit einem überlegenen Lächeln auf ihrem Gesicht, doch sie ließ sich von außen nichts anmerken. Die Ereignisse nahmen eine interessante Wende damit. Diese Calvena hatte Stil... Eine hervorragende List.


    Celerina versuchte ihr Staunen in ein an den Haaren herbeigezogenes Lachen zu verwandeln, welcher eigentlich gelungen war, aber dennoch wusste jeder, dass dieses nur gespielt sei.


    Als diese sich dann endlich setzte und ihre Meinung mit einer Dramatik in der Stimme sprach, den wahrscheinlich jeder Schauspieler weinend herbeisehnte, konnte Calliphana sich das Schmunzeln nicht verkneifen. Aber da sie dicht neben den beiden saß versuchte sie dies zu überspielen, in dem sie ein Husten vorgetäuscht hatte, was allerdings nur dazu führte, dass sie sich verschluckt hat. Aber zumindest musste sie das Husten nicht mehr vortäuschen und lenkte die Aufmerksamkeit ein wenig von dem peinlichem Schauspiel der Flavia.


    "Ohh, diese Dämpfe..." - versuchte sie die Situation noch zu retten, vergebens, aber dennoch sprach sie weiter - "... ich glaube ein Schluck Wein würde uns dennoch gut tun, was meint ihr?" - drehte sie sich zu den anderen und winkte Maeve zu sich.

  • Mit der Gelassenheit der Unbeteiligten hatte sich Narcissa das Schauspiel angesehen und sanft gelächelt. Sehr erstaunt war sie allerdings über Serrana gewesen, die ihre Freundin anscheinend bis aufs Blut verteidigt hätte. Oder kam ihre aufbrausende Art (die so gar nicht zu ihr passen wollte) von dem Konsum gewisser Kräuter, die sie ihr vor nicht allzu langer Zeit angeboten hatte. Es gab Leute, bei denen sie nicht entspannend wirkten, sondern eher die schon vorhandenen Gefühle verstärkten. Und zusammen mit dem Wein, der ganz eindeutig zu stark für die Iunia gewesen war, mochte es für ihren Ausbruch verantwortlich sein. Narcissa war nur froh, dass Celerina (und auch Calvena) einlenkten, sie hatte keine Lust darauf in einem Haifischbecken von beleidigten Frauen zerfleischt zu werden.


    "Wein ist immer eine gute Idee. Setzt euch, meine Damen." Sie lächelte kurz in die Runde. Dann wandte sie sich wieder an Prisca, die sie vor dem Tumult angesprochen hatte. "Du hast Recht, man macht einige neue Bekanntschaften an so einem Tag." An dieser Stelle konnte sie sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. "Vor allem jemand wie ich, der erst seit wenigen Tagen in Rom weilt und außer den Decima noch keine Kontakte hat. Von meiner Verwandten Serrana mal abgesehen, aber wir haben uns auch erst heute durch Zufall kennengelernt." Ha! Decima! Einer ihrer kleinen Trümpfe lukte nun ganz unschuldig aus ihrem Ärmel und sie fragte sich, welche von den Frauen darauf ansprang. Soweit sie wußte, war der Name von Decimus Livianus in aller Munde durch seine Rettungsaktion und auch, weil er sich wieder voll ins öffentliche Leben stürzte. Jedenfalls hatte sie laut genug gesprochen, dass jede der Frauen hier im Becken es hören konnte.

  • Cara ging sofort auf ihr Angebot ein und schien wohl auch ganz froh zu sein, dass dieses Missverständnis nicht ausufern zu drohte, auch wenn die Flavia immer noch eine verbitterte und wütenden Miene aufgesetzt hatte. Doch diese Miene hellte sich scheinbar schnell wieder auf und mit eine Handbewegung, die wirkte, als würde sie etwas lästiges verscheuchen, lehnte sie Calvenas Angebot ab. Erleichtert war sie schon, darüber, denn Serrana war wirklich drauf und dran gewesen, sich wegen so einer Kleinigkeit in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. So kannte sie ihre Freundin eigentlich nicht. Später würde sie diese Mal beiseite nehmen und fragen was los war.


    So recht glauben wollte sie jedoch nicht, dass Celerinas aufbrausen, ein Scherz war. An der noch immer zornigen Haltung konnte sie sehen, dass diese es nicht auf die leichte Schulter nahm, so beleidigt worden zu sein.
    Der strahlende und hübsche Minos war ziemlich blass geworden, ob der Drohung Celerinas. Er hatte sich zu weit aus dem Fenster gelehnt und war zu dreist geworden. Somit hatte er eine seiner wohl großzügigsten Gönnerinnen verloren.


    Kurz seufzte Calvena auf und trug, wie sie es versprochen hatte, einem Thermensklaven auf, wein für die Damen zu bringen, ehe sie sich, von dem nun etwas unsicheren Minos, fortführen ließ. Das sich Unheil in ihrem Rücken zusammen braute, ahnte sie noch nicht, würde sie wohl aber zu spüren bekommen.



    Sim-Off:

    Vena ist kurz ab und kommt dann wieder, sobald Minos mit ihr fertig ist ;). Also übergeht mich ruhig, ich Klink mich dann etwas später ganz entspannt wieder ein

  • Serrana lehnte aufseufzend den Kopf gegen den Beckenrand und schloss die Augen. Ihre unglaubliche Wut auf Celerina verrauchte allmählich aber dennoch fühlte sie sich zunehmend unwohl. Ein wenig schwummerig war ihr schon den ganzen Nachmittag gewesen, aber jetzt schien es ihr plötzlich, als habe sich das Wasserbecken mit all den Frauen darin langsam in Bewegung gesetzt und drehe sich langsam um die eigene Achse. Das Wasser war nach wie vor angenehm war, trotzdem spürte sie, wie ihr der kalte Schweiss auf die Stirn trat. Serrana atmete langsam aus. Was war denn das nur..... Vor ihrem inneren Auge tauchte der Hortus der Casa Iunia auf, und Serrana erinnerte sich schuldbewusst an den ungewohnt unverdünnten Wein, von dem sie vermutlich zu viel getrunken hatte, da sie so abgelenkt durch die spannende Unterhaltung mit Narcissa gewesen war. Und dann war da ja auch noch das Kohlebecken mit dem seltsamen Kraut gewesen, das ihre Cousine hatte aufstellen lassen... Serrana seufzte noch einmal, öffnete wieder die Augen und warf einen Blick in die Runde der anwesenden Damen. Sie hatte keine Ahnung, worüber zuletzt gesprochen worden war, alles war an ihr irgendwie vorbeigerauscht. Sie warf einen vorsichtigen Blick hinüber zu der Aurelierin, die auf ihr verstecktes Friedensangebot so überraschend positiv eingestiegen war und wusste, dass es nun wieder an ihr gewesen wäre, den nächsten Schritt zu tun. Leider fühlte sie sich im Moment aber noch viel zu elend und beließ es dabei fürs erste bei einem zaghaften Lächeln in Richtung der besagten Dame.

  • Es schien als ginge ein kollektives Seufzen durch die Räumlichkeiten, teils aus Erleichterung, teils zweifellos aus Enttäuschung darüber, dass vorerst wohl nichts Spektakuläreres geschehen würde. In exakt diese Hälften geteilt verhielt es sich auch bei Antonia und Delmatica, wobei die Claudia die Erleichterung und Delmatica eine enormen Teil der Enttäuschung vertrat. Man konnte ihr förmlich ansehen, wie niedergeschlagen sie ob Celerinas Reaktion war. Nichtsdestotrotz gab die erfahrene Klatschbase in ihr die Hoffnung nicht auf, dass sich aus diesem kleinen Zwischenfall eine handfeste Fehde entwickeln würde. Und für nichts in der Welt würde sie sich die Details dieses Ereignisses entgehen lassen. Doch dafür hieß es wohl zunächst antichambrieren..
    "Antonia, meine Liebe.", bereits jene Anrede ließ die Claudia erneut wachsam werden. Allerdings war es gleichzusetzen mit einem unverhofften Wettgewinn, wenn Delmatica etwas von einem wollte. Eine unermessliche Quelle tat sich hier auf, für beide Seiten, wie es schien. Und sofern man nicht unbedarft an jenes Spiel mit dem Feuer heranging, so konnte man tatsächlich etwas daraus gewinnen. Mit einem Lächeln, das einem Politiker auf Stimmenfang in nichts nachstand und einer Stimme, die zart wie Samt war, erwiderte die Angesprochene also "Ja?"
    Angebissen. Antonia wusste es und Delmatica wusste es. Aus dem einsamen Tanz wurde ein gemeinsamer Reigen.
    "Ich bin der Ansicht, wir dürfen nicht wieder so viel Zeit verstreichen lassen, bis wir uns wieder sehen, meinst du nicht auch?"
    Der Fisch zappelte im Netz. Blieb die Frage, wer hier der schuppige Gefangene war.
    "Unbedingt."
    "Wundervoll, wundervoll. In einigen Tagen wird bei mir eine kleine Zusammenkunft stattfinden. Ich habe einen wundervollen Philosophen eingeladen, der einige sehr interessante Theorien vertritt. Vielleicht möchtest du dich ja dazugesellen?"
    "Gerne."
    "Domina?", ließ sich auf einmal Leto vernehmen, die bislang mit den anderen Begleitsklaven in einiger Entfernung gewartet hatte.
    "Domina, ich sollte dir sagen, wenn es Zeit ist, deinen Sohn-"
    Weiter kam sie nicht, denn Antonia schnitt ihr mit einer Geste das Wort ab.
    Achja. Der Sohn. Jenes kleine Geheimnis, das Antonia umrankte, die sich sonst so mühevoll von jeglichen Skandalen fern gehalten hatte. Die Erwähnung Minors rief in Delmatica die Erinnerung wach, das sie bereits seit Langem versuchte, mehr über jene unverhoffte Schwangerschaft der Claudia zu erfahren. Es war doch auch wirklich zu sonderbar. Jahrelang nichts, kein Sohn, keine Tochter, kein Nachkomme der beiden patrizischen Familien. Und dann plötzlich, als sei es das Normalste der Welt, wurde verkündet, Antonia erwarte ein Kind. Ein Zufall? Ein Segen Iunos? Wohl kaum. Keine Sekunde hatte Delmatica daran gezweifelt, dass Antonia nachgeholfen hatte, dass sie Gracchus Hörner aufgesetzt und einen anderen zum Vater ihres Kindes bestimmt hatte. Und Gracchus, der Ärmste, hatte sich einwickeln lassen. Und doch, bis zum heutigen Tage war es unmöglich herauszubekommen, wer denn nun tatsächlich den Fortbestand jenes Familienzweigs gesichert hatte. Vielleicht wäre auch dieses wohlgehütete Geheimnis nun, da die Claudia einer Freundschaft nicht abgeneigt schien, zu ergründen. Es wäre schließlich nicht das erste dieser Art, das die Aemilia nach langer Zeit erfahren hatte.


    Antonia indes ahnte von solchen Gedankengängen nichts. Sie verabschiedete sich im Glauben, die Aemilia treibe derzeit nichts weiter um, als sie über Celerina auszuhorchen.
    Kaum dem Wasser entstiegen, hüllte Leto ihre Herrin abermals in das hellblaue Tuch, das sie wie einen Schatz bewacht hatte. Celerina und Prisca mit einem kurzen Heben der Hand begrüßend, schritt die Claudia schließlich, darauf bedacht mit ihren nassen Füßen nicht auszurutschen, in Richtung der Umkleideräume davon, um sich auf dem schnellsten Weg nach Hause zu begeben. Delmatica jedoch würde vermutlich abwarten bis auch die letzte Frau die Therme verlassen hatte, um nur nichts zu verpassen.

  • So wie das Lächeln auf seinem Gesicht festgefroren war, gefiel sich Minos zweifellos in der Rolle des hart umkämpften 'Objekts der Begierde'. Genau! Ein Objekt, das war dieser Kerl. Eine Patrizierin derart zu brüskieren! Dem sollte man mit der Peitsche Manieren beibringen, ereiferte sich Prisca innerlich immer noch. Das gönnerhafte Angebot der Germania setzte dem Ganzen dann glatt die Krone auf. Zweifellos eine bewusste Provokation, doch - den Göttern sei dank - bewahrte Celerina im richtigen Moment die Contenance und spielte den Disput mit einem schallenden Lachen herunter.


    Prisca atmete tief durch und entspannte sich langsam wieder, so wie auch die anderen Damen rings um sie herum. Das ist also das berühmt berüchtigte Temperament einer Flavia. … , dachte sich Prisca nur angesichts des Vorgeschmacks dessen, was sie künftig noch erwarten könnte. Für den Moment waren allerdings die Wogen geglättet. Zumindest die Wogen der Emotionen, weniger die des Wassers in das die Frauen nun wieder eintauchten.


    "Du hast völlig Recht Celerina. … Und was genau machen diese Ägypter?", pflichtete Prisca in Bezug auf Minos Celerina bei und zeigte Interesse an der angeblich neuartigen ägyptischen Technik. Möglicherweise ein neuer Trend? Da war es immer gut mit zu den Ersten zu gehören, die davon wussten.


    Ebenso wurde Prisca hellhörig als Narcissa kurz die Decimer erwähnte. Interessant! Stand da möglicherweise eine Verbindung zwischen den beiden Gentes an? Könnte ja durchaus sein. Von Senator Decimus Livianus und seiner Rettungsaktion hatte die Aurelia zumindest schon gehört. Direkt nachhaken wollte Prisca allerdings auch nicht, also versuchte sie es auf einem indirektem Weg: "Ach, du bist erst seit ein paar Tagen hier? Und was führt dich nach Rom Narcissa? Ich hoffe du bleibst für länger? Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn wir uns von nun an öfters einmal über den Weg laufen" Hier in den Thermen oder auf irgendeiner einer anderen Veranstaltung, Möglichkeiten gab es viele. Und - Plebejer hin oder her - um in Rom auf dem neuesten Stand der Dinge zu bleiben, waren neue Bekanntschaften und mögliche Informationsquellen eben unumgänglich.


    "Das gilt im übrigen auch für die anderen Damen", erweiterte Prisca ihren Wunsch deshalb auf die gesamte Runde, nachdem der versprochene Wein gereicht worden war. Das eher zaghafte Lächeln von Iunia Serrana bemerkte Prisca dabei natürlich und so hob sie kurz den Becher und nickte Serrana freundlich lächelnd zu. Ebenso erwiderte sie den Gruß von Claudia Antonia, die gerade im Begriff war die Thermen zu verlassen. Sie geht schon? Wie schade.


    "Multae sunt causae bibendi. Ergo bibamus*" Mit diesem saloppen Trinkspruch prostete Prisca in die Runde und kostete anschließend von dem spendierten Wein. Hoffentlich hat die Germania jetzt nicht irgendeinen billigen Fusel ausschenken lassen müssen, nur weil sie diesen Minos als Erste haben wollte.



    *) "Es gibt viele Gründe zu trinken. Drum laßt uns trinken"


    edit: Du meine Güte wie peinlich. Beinahe hätte ich übersehen, eine Claudia zu grüßen ^^

  • "Oh nein, bitte nicht noch mehr Wein" war Serranas erster Gedanke, als die Sklaven begannen, den von Calvena versprochenen Wein unter den anwesenden Frauen auszuschenken. Da sich die noch vor ein paar Minuten ausgesprochen delikate Situation jetzt jedoch gerade erst entspannt hatte, wäre es jedoch sicher mehr als unpassend das "Friedensgetränk" auszuschlagen. Daher ließ sich auch Serrana einen Becher reichen und lehnte sich wieder zurück. Vielleicht würde es ja niemandem auffallen, wenn sie nicht wirklich trinken sondern nur ein wenig nippen würde. Auf Priscas Trinkspruch hin erwiderte sie lächelnd deren Kopfnicken, prostete zurück und führte den Becher dann an die Lippen. Der nun auf einmal gar nicht mehr verheissungsvolle Duft des Weins stieg ihr in die Nase und eine Welle der Übelkeit schwappte über sie hinweg. " Oh ihr Götter, das wird ja immer schlimmer" dachte sie entsetzt und schloss wieder die Augen. Mittlerweile wünschte sie sich nichts sehnlicher, als friedlich und allein daheim in ihrem Cubiculum zu liegen, aber das war leider weit weg....

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    Ebenso wurde Prisca hellhörig als Narcissa kurz die Decimer erwähnte. Interessant! Stand da möglicherweise eine Verbindung zwischen den beiden Gentes an? Könnte ja durchaus sein. Von Senator Decimus Livianus und seiner Rettungsaktion hatte die Aurelia zumindest schon gehört. Direkt nachhaken wollte Prisca allerdings auch nicht, also versuchte sie es auf einem indirektem Weg: "Ach, du bist erst seit ein paar Tagen hier? Und was führt dich nach Rom Narcissa? Ich hoffe du bleibst für länger? Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn wir uns von nun an öfters einmal über den Weg laufen" Hier in den Thermen oder auf irgendeiner einer anderen Veranstaltung, Möglichkeiten gab es viele. Und - Plebejer hin oder her - um in Rom auf dem neuesten Stand der Dinge zu bleiben, waren neue Bekanntschaften und mögliche Informationsquellen eben unumgänglich.[/SIZE]


    "Ganz genau, erst ein paar Tage, noch nicht mal ein halber Monat. Und ja, Prisca, ich habe vor zu bleiben. Hat schließlich lang genug gedauert hier her zu kommen." Sie schnaubte kurz und grinste, auf ihrem Weg nach Rom hatte sie schon zwei Männerherzen gebrochen. Wobei es mindestens einer von ihnen wirklich verdient hatte, bei Silanus war sie sich manchmal nicht sicher. Vielleicht sollte sie ihm ja tatsächlich einen Brief schreiben? Sie lächelte matt und holte sich dann wieder zurück, es gab ein viel wichtigeres Gespräch zu führen. "Ich denke mein Vater sähe gern, dass sich ein reicher und vor allem erfolgreicher Mann findet, der mich ehelicht. Nur scheint es, dass sich dieser Herausforderung niemand gewachsen sieht." Sie grinste verschwörerisch und nippte an ihrem Wein. "Aber du hast doch sicherlich ein paar Hinweise für mich, oder, Prisca? Welcher junge, ansehnliche Mann aus reichem Hause ist denn einen Blick wert?" fragte Narcissa so sachlich es nur ging und grinste dann doch.

  • Zitat

    Original von Iunia Narcissa
    "Ganz genau, erst ein paar Tage, noch nicht mal ein halber Monat. Und ja, Prisca, ich habe vor zu bleiben. Hat schließlich lang genug gedauert hier her zu kommen.""Ich denke mein Vater sähe gern, dass sich ein reicher und vor allem erfolgreicher Mann findet, der mich ehelicht. Nur scheint es, dass sich dieser Herausforderung niemand gewachsen sieht." Sie grinste verschwörerisch und nippte an ihrem Wein. "Aber du hast doch sicherlich ein paar Hinweise für mich, oder, Prisca? Welcher junge, ansehnliche Mann aus reichem Hause ist denn einen Blick wert?" f...


    Erfreut lächelnd nahm die Aurelia zur Kenntnis, dass Narcissa vor hatte für länger in Rom zu bleiben. Nicht nur weil die Iunia ihr irgendwie sympathisch war, sondern auch wegen der möglichen Informationsquelle die sich so für sie auftat. Etwas verwundert hob sie allerdings eine Augenbraue als Narcissa vom heiraten sprach und nach Hinweisen zu potentiellen Ehemännern fragte. Anscheinend war sie niemanden versprochen und suchte daher selbst nach dem passenden Mann fürs Leben. Etwas ungewöhnlich zwar, fand Prisca, aber sicher nicht die schlechteste Lösung sofern es Narcissa ernst gemeint hatte.


    "Ja das stimmt. Reich und erfolgreich sollte ein Mann schon sein, da hat dein Vater sicher recht. Dazu attraktiv, charmant, zuvorkommend und.. .ach ja und er sollte die Herausforderung lieben ...", bestätigte Prisca mit einem Augenzwinkern die Aussage des Vaters und die Anspielung der Iunia, während sie sich von dem verdünnten Wein nachschenken ließ. Und wer käme dafür in Frage? Zu ihrer eigenen Schande musste Prisca gestehen, dass ihr auf Anhieb gar nicht mal so viele Namen potentiell geeigneter Heiratskandidaten einfielen. Speziell Patrizier, auf die Prisca vor allem ihr Augenmerk legte, waren ja eher eine aussterbende Gattung.


    Ganz unwissend wollte sie diesbezüglich aber auch nicht vor Narcissa dastehen. "Tja solche Männer findest du hier in Rom natürlich häufiger als anderswo, aber auf der Straße liegen sie leider auch nicht gerade herum. Lass mich überlegen, mh … also aus meiner Familie wüsste ich spontan einen Cousin, der dir vielleicht gefallen könnte. Allerdings leistet er derzeit sein Tribunat im fernen Germanien." Bei dem spontanen Gedanken an Avianus musste Prisca schmunzeln. Was ihr Cousin wohl davon halten würde, dass sie ihn hier so einfach erwähnte? Er war schließlich weit weg und wusste von nichts. Ich sollte ihm mal schreiben und vorsichtig fragen, ob er überhaupt ans heiraten denkt. Vielleicht hat er ja schon seine Angebetete gefunden , überlegte Prisca kurz, ehe sie weiter sprach: "Ansonsten sind die vielen Festivitäten hier in Rom natürlich ideal zum kennen lernen geeignet. … Da fällt mir ein, gerade finden die ludi romani statt. Die solltest du auf alle Fälle besuchen und vielleicht treffen wir uns ja dort sogar", zwinkerte Prisca ihrer Bekannten gut gelaunt zu und sicher wären sie nicht die Einzigen aus dieser Runde, die sich dort wiedersehen würden.

  • Serrana hatte ein Weilchen vor sich hingedämmert und die allgemeine Unterhaltung an sich vorbeifliessen lassen, aber das Wort "ehelichen" drang sogar zu ihr durch und weckte natürlich ihre Neugier. Daher öffnete sie die Augen und folgte der Unterhaltung zwischen Prisca und ihrer Cousine von jetzt an mit größerer Aufmerksamkeit.


    Zitat

    "Ja das stimmt. Reich und erfolgreich sollte ein Mann schon sein, da hat dein Vater sicher recht. Dazu attraktiv, charmant, zuvorkommend und.. .ach ja und er sollte die Herausforderung lieben ...",


    Wie unglaublich selbstbewusst Prisca doch über ihren idealen Wunschehemann sprach! Und Narcissa hatte ihr noch vor wenigen Stunden etwas ganz ähnliches erzählt... Irgendwie war Serrana sich sicher, dass beide Frauen früher oder später bekommen würden, was sie sich wünschten, schließlich waren sie beide nicht nur schön und redegewandt, sondern kamen auch noch aus den allerbesten Familien, wobei Prisca zu allem Überfluss auch noch dem Patriziat angehörte.
    In Bezug auf ihre eigene Person war Serrana da deutlich weniger optimistisch. Reich war sie ohnehin nicht und von Wortgewandtheit konnte keine Rede sein, ein Mann musste sie ja nur ansprechen und schon wurde sie knallrot und bekam keinen Ton mehr heraus...
    Andererseits erschien ihr das Thema Ehe im Augenblick auch noch nicht allzu verheissungsvoll, dafür waren die Erinnerungen an den glubschäugigen Gnaeus Balbus, der ihr wochenlang hinter jedem Baum aufgelauert hatte, noch viel zu frisch.


    Nun schien das Gespräch wieder eine neue Richtung einzuschlagen, und Serrana zwang sich weiter zuzuhören, obwohl ihr immer noch reichlich unwohl war und sie allmählich Kopfschmerzen bekam.


    Zitat

    Da fällt mir ein, gerade finden die ludi romani statt. Die solltest du auf alle Fälle besuchen und vielleicht treffen wir uns ja dort sogar",


    "Oh, die ludi romani, wie aufregend! Ich bin noch nie bei den Spielen gewesen" rutschte es ihr heraus, und sie hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Jetzt hatte sie es wieder einmal geschafft und sich vor aller Welt als gesellschaftlich unerfahrener Trampel vom Lande präsentiert. Verlegen senkte sie den Blick wieder und starrte angestrengt ins Wasser.

  • "Germanien?" Narcissa zog eine Schnute. Konnte es denn sein, dass ein ganzer Landstrich sie verfolgte!? Sie nippte an ihrem Wein und überlegte, wie sie es am besten formulierte. "Nach Germania zieht es mich nicht, da komm ich gerade her. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn du mich ihm vorstellst, sollte er in Rom sein. Und in Rom bleiben." Sie lächelte gewinnend und freundschaftlich zu der Aurelia. Sie wußte nicht viel über die Familie von Prisca, in erster Linie natürlich, dass sie Patrizier waren. Musste man noch mehr wissen? Das wäre ein ausgemachter, gesellschaftlicher Aufstieg. Zumal man flüsterte, die gents hätte durch ihren Handel einiges an Vermögen und Ländereien angehäuft, es gab auch Senatoren in der Familiengeschichte. Also alles in allem eine hervorragende Wahl, sollte ihr Cousin auch noch attraktiv und charmant sein ein wahrer Glückstreffer. Sie würde sich Prisca auf jeden Fall zu einer Freundin machen müssen, wollte sie diese Chance nicht vertreiben. Und das hatte sie nicht vor.


    "Oh, die Ludi Romani. Eine hervorragende Idee. Ich finde wir sollten uns dort zusammen treffen, das macht doch gleich viel mehr Spaß. Vielleicht essen wir zusammen, vorher, und besuchen dann die Kämpfe gemeinsam?" Narcissa blickte begeistert in die Runde und grinste ihre Cousine an, die sich aus ihrer Lethargie gerissen hatte und reges Interesse zeigte. Als sie sagte, sie hätte den Spielen noch nie beigewohnt nickte Narcissa. Sie ja auch nicht. Aber das hätte sie freiwillig nicht zugegeben. Tat sie auch jetzt nicht. "Das macht doch nichts Serrana, dann hast du noch mehr zu gucken! Du könntest zu mir kommen und nach den Ludi vielleicht auch wieder mit zu den Decima. Eine mehr oder weniger stört dort nicht und sie sind wirklich nett." Sie zwinkerte ihrer Verwandten zu und nippte an ihrem Wein, während sie an Verus und Markus dachte und ihr Gespräch im Garten. Was Serrana wohl davon halten würde, wüßte sie was Verus über Narcissa dachte? Oder, dass Narcissa den jungen Flavus bereits nackt gesehen hatte, bevor sie dessen Namen kannte? Sie grinste schelmisch und blickte alle Frauen freundlich und selbstzufrieden an. Das Leben war ja sooooo viel schöner und besser und aufregender hier in Rom!!!

  • Als Calliphana Maeve zu sich rufte, drehte sie sich leicht zur Seite, und flüsterte ihr ins Ohr.


    "Geh und folge der Sklavin der Flavia, sie führt nichts gutes im Schilde, finde es heraus was es ist, und sorge dafür, dass sie zu falschen Informationen kommt, und achte auch darauf, dass sie keinem was tut... Und nun geh!" - sagte sie kaum hörbar. Aber Maeve war es gewöhnt.


    "Sicherlich, Domina, macht eich keine Sorgen."


    "Und achte darauf, dass du die Badetücher diesmal ordentlich zusammenfaltest!!!!" - schrie sie ihr hinter her, damit sie ein wenig von dem Getuschel ablenkt. "Immer diese Sklaven... " - schob sie hinter her.


    Sie saß ja dicht genug an der Flavia, um vorhin genau zu hören was sie ihrer Sklavin gesagt hatte. Auch wenn sie geflüstert hatte, Calli hörte auch dieses so klar, als hätte sie einen einsamen Monolog auf der Bühne gehalten.


    Sie nahm den für sie bestimmten Becher, nickte Priscas Trinkspruch zu, und nippte an dem Wein. Ein wenig säuerlich, dachte sie, aber sie wollte nicht unhöflich sein. Sie hatte aber auch einen ziemlich eigenen Geschmack, was nicht heißen soll, dass sie einen schlechten hatte. Außergewöhnlich, ja das traf es genau.


    "Die ludi romani, wahrlich eine gute Gelegenheit um attraktive und wohlhabende Männer kennen zu lernen. Nicht wenige werden sich blicken lassen. Eine wahrhaftig kluge Entscheidung hin zu gehen.


    Die Wagenrennen werden diesmal sehr spannend sein, habe ich gehört. Habt ihr was dagegen wenn ich euch auch begleite?"


    Ja die Wagenrennen... Centho hat ihr in letzter Zeit immer öfter davon erzählt... Factio Veneta hier, Factio Veneta da... Sie wusste schon fast alles über "die Blauen" auswendig. Aber dies machte ihr nichts aus, denn sie liebte es ihm dabei zu zu hören. Diese Leidenschaft mit dem er sprach, und dieses kindliche Strahlen in seinem Gesicht, wenn es hieß, ein Wagenrennen findet statt. Aber am meisten mochte Calli es, wenn er davon erzählte, wie er als Kind immer zu den Rennen ging... Sie war so froh, dass er diese Momente mit ihr teilte. Sie war froh diesen Mann gefunden zu haben... Ein leichter Seufzer und ein strahlendes Lächeln kam über ihre Lippen.

  • Von dem Getuschel mit den Sklaven rings um sie herum, bekam Prisca nicht sehr viel mit. Eigentlich sträflich so unachtsam zu sein, denn oft bekamen die Sklaven irgendwelche Aufträge erteilt, von denen die anderen tunlichst nichts wissen sollten. Führte da jemand gar etwas im Schilde? Prisca hatte auch so einige Punkte die sie - früher oder später - über die anderen Damen in Erfahrung bringen wollte. Aber nicht jetzt und hier sofort, denn im Moment unterhielt sie sich mit Nacrissa einfach zu gut, um sich andere Gedanken zu machen.


    Zitat

    Original von Iunia Narcissa
    "Germanien?" Narcissa zog eine Schnute. ... "Nach Germania zieht es mich nicht, da komm ich gerade her. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn du mich ihm vorstellst, sollte er in Rom sein. Und in Rom bleiben." Sie lächelte gewinnend und freundschaftlich zu der Aurelia. ..."Oh, die Ludi Romani. Eine hervorragende Idee. Ich finde wir sollten uns dort zusammen treffen, das macht doch gleich viel mehr Spaß. Vielleicht essen wir zusammen, vorher, und besuchen dann die Kämpfe gemeinsam?" ... "Das macht doch nichts Serrana, dann hast du noch mehr zu gucken! Du könntest zu mir kommen und nach den Ludi vielleicht auch wieder mit zu den Decima. Eine mehr oder weniger stört dort nicht und sie sind wirklich nett."


    Die Iunia konnte dieses barbarische Land auch nicht leiden und dafür hatte sie Priscas vollstes Verständnis: "Ja genau Germanien. Dieses kalte und barbarische Land *brrr*", schüttelte sie sich innerlich. " Aber als Soldat konnte er es sich wahrscheinlich nicht aussuchen, wohin man ihn schickt. Ich hoffe allerdings sehr, dass er wohlbehalten bald zurück kehrt. Dann stelle ich ihn dir, bei nächster Gelegenheit, gerne einmal vor", versprach Prisca mit einem freundlichen Lächeln zurück. Das würde Prisca sicher tun, nur ob sich daraus etwas entwickeln würde, konnte sie natürlich nicht sagen. So eine Verbindung wäre für die Iunier gesellschaftlich zweifellos mehr von Vorteil, wie umgekehrt für uns. Naja, dem ist sich Narcissa sicher bewusst. Aber soweit sind wir ja noch lange nicht und letztendlich treffe nicht ich die Entscheidung,… sondern immer noch ihr Cousin, wenn er wieder zu Hause wäre.


    Vielleicht hätte es sich bis dahin auch schon erledigt, sofern Narcissa bei den ludi romani den Richtigen finden würde. Prisca war sehr erfreut, dass ihr Vorschlag nicht nur bei Narcissa, sondern allgemein großen Anklang fand und so meinte sie zu Narcissa und in die Runde lächelnd :"Hervorragend! Dann sind wir uns ja einig, dass wir die Spiele zusammen besuchen wollen? Ich finde auch, je mehr wir sind umso mehr Spaß werden wir haben. Zumindest so lange wir nicht wieder wegen ein- und demselben Mann in Streit geraten", scherzte die Aurelia in Anspielung auf Minos, wobei es durchaus wieder so weit kommen konnte. " Und wo und wann wollen wir uns treffen?"

  • Trotz ihrer desolaten sonstigen Verfassung spürte Serrana, wie ihre Laune allmählich wieder besser wurde. Nicht nur, dass die allgemeine Stimmung unter den Damen endlich uneingeschränkt positiv war, auch die Aussicht auf den Besuch der Spiele in angenehmer Gesellschaft erfreute sie sehr. Wenn man dort tatsächlich nette Männer kennenlernen konnte, umso besser, aber für Serrana wäre es wahrscheinlich schon aufregend genug, sich mit den neuen Bekannten auszutauschen und all die neuen und unbekannten Eindrücke zu genießen, die sie dort zweifellos erwarten würden.
    So sehr sie sich auch über Priscas letzte Frage freute, fiel ihr doch keine passende Antwort ein, da sich ihre gesellschaftlichen Verabredungen in Rom bislang sehr in Grenzen gehalten hatten. Und da sich sich bei ihrer letzten Wortmeldung ohnehin bereits als unerfahrenes Landei geoutet hatte, stand sie jetzt nicht mehr unter dem Druck einen geistreichen Vorschlag zu machen.


    "Ich fürchte, ich ich bin da auf eure Ideen angewiesen, ich kenne mich in Rom bislang einfach noch nicht gut genug aus..." sagte sie entschuldigend in die Runde lächelnd.

  • In einer Hinsicht hatte zumindest Celerina wirklich recht, Mino beherrschte sein Handwerk. Nicht nur das er zur Entspannung eine angenehme Atmosphäre schuf, indem er ein Lavendelduftöl in die Öllampen gefüllt hatte, sondern auch eine weitere Sklavin saß in einer Nische und spielte auf einer kleinen Lyra. Nur zu gern überließ sie sich dann erfahrenen Händen des kretischen Stieres. Er fand tatsächlich alle Verspannungen und Knoten. Er hatte wahre Wunderhände und war durchaus sein Geld wert, wäre er eben nicht solch ein aufgeblasener Gockel. Nachdem dann wohl ihre Zeit abgelaufen war, half er ihr wieder auf und führte sie zurück zu den anderen Damen. Mit einem etwas steifem Lächeln und schon fast bangen Blick wandte er sich an dann an die Flavia.


    Im der Zwischenzeit waren die Gespräche ohne sie weiter gegangen und von daher wusste sie auch noch nichts von den Plänen zu den Ludi Romani.
    Calvena lächelte Serrana vielsagend zu und ließ sich neben sie wieder ins Becken sinken. Nach der wirklich gelungenen Massage, kam das warme Wasser ihr nur gelegen und verfolgte nur kurz das Gespräch schweigend, ehe sie sich wieder mit einmischte. Sie hoffte das der Zwischenfall mit diesem Minos vergessen war, aber nach dem, halb verborgenem finsteren Blick, den ihr die Flavia zuwarf, war dies wohl nicht der Fall. Dabei war ihre Einladung auf den Wein durchaus freundlich und nett gemeint gewesen und hatte keine Provokation sein sollen. Auch ihr wurde ein Becher gereicht und bevor sie daran nippte, hob sie diesen zum Wohl aller, auch der Götter.


    „Ludi Romani?“ griff sie auf und sah fragend in die Runde, wie gut das sie zwischen sich und der Flavia noch einige andere Frauen gesetzt hatten. Dann wandte sie sich mit einem aufmunternden Lächeln an Serrana, sie brauchte sich nicht unwohl fühlen, nur weil sie eben noch nicht lange in Rom weilte.


    „Keine Sorge, du wirst dich sicherlich schon bald in Rom zurecht finden!“ meinte sie zuversichtlich.

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    " Und wo und wann wollen wir uns treffen?"


    Narcissa überlegte einen Moment. Wie ihre Cousine kannte sie noch keine anderen Familien, hatte keine "guten Kontakte" un hätte auf Anhieb auch keine Stelle gewußt, an der es schicklich genug gewesen wäre, sich zu treffen. Daher kam ihr eine ganz andere Idee.


    "Bei mir. Also, bei Decimus Livianus in der Casa Decima Mercator. Ihr seid alle eingeladen!"


    Sie lächelte gewinnend in die Runde und prostete den Damen zu. Livianus würde ihr ganz sicher den Kopf abreißen und Flavus würde sich freuen, wahrscheinlich sogar immens freuen. Sie grinste und freute sich. Wenn das mal kein Einstand in die Gesellschaft war. Nun würde sie endlich ihr erstes richtiges Fest veranstalten!


    "Am meisten Sinn macht es wohl, sich zu einer verfrühten cena zu treffen und danach die Ludi zu besuchen, oder?"

  • Zitat

    Original von Germanica Calvena


    Kurz seufzte Calvena auf und trug, wie sie es versprochen hatte, einem Thermensklaven auf, wein für die Damen zu bringen, ehe sie sich, von dem nun etwas unsicheren Minos, fortführen ließ. Das sich Unheil in ihrem Rücken zusammen braute, ahnte sie noch nicht, würde sie wohl aber zu spüren bekommen.


    [/simoff]


    Da ging er nun dahin, mit diesem Weibsstück! Für mich war diese Angelegenheit keinesfalls erledigt! In diesen Dingen konnte ich unglaublich nachtragend sein. Ich verfügte über Mittel und Wege, die zur gegebenen Zeit dazu führten, daß die Germanicerin noch an mich denken sollte. Vorerst machte ich gute Miene zum bösen Spiel, folgte der quirligen Unterhaltung der anwesenden Damen und versuchte, mich nach besten Kräften auch daran zu beteiligen.


    Die Erwähnung der Ägypter, die ich in den Thermen von Baiae erleben durfte, hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Sie trug einerseits dazu bei, den unschönen Zwist um Minos vergessen zu machen und andererseits, mich wieder ins Gespräch zu bringen.
    Prisca war es, die sofort darauf ansprang und sich nach den Ägyptern erkundigte.
    "Nun, das will ich dir gerne sagen, meine Liebe! Zum einen entsprach ihr Äußeres, in jeder Hinsicht meinem Geschmack. Als wäre Osiris selbst in der Gestalt eines Jünglings vom Pantheon herabgestiegen. Und alle waren sie, ähnlich wie dieser kretische Nichtsnutz, wahre Könner ihres Metiers. Allerdings haftete ihnen noch das gewisse etwas an, Was Minos niemals wird bieten können! Ein Hauch von Orient, der Zauber ihrer Exotik. Im Übrigen, römische Männer mögen so etwas! Ich meine den Zauber der Exotik. Dein Onkel zum Beispiel,…"
    Glücklicherweise wurde nun der Wein serviert, denn im Eifer des Gefechtes war mir gar nicht aufgefallen, wie sehr ich wieder aus dem Nähkästchen zu plaudern begonnen hatte. Das waren doch sehr persönliche Dinge, die hier direkt an der Nachrichtenbörse Roms nichts zu suchen hatte.
    Zu meiner Überraschung stellte ich fest, daß Antonia bereits wieder im Begriff war, die Thermen zu verlassen. Das war sehr Bedauerlich. So waren wir gar nicht in Genuß gekommen, mit einander ins Gespräch zu kommen. Aber ich war mir sicher, man würde sich bald wieder treffen. Ich grüßte sie noch zum Abschied und gab mich dann wieder der Konversation hin. Man sprach über das Übliche, Männer, Mode, Katastrophen…
    Ach ja, die Suche nach einem passenden Mann hatte ich erfolgreich gemeistert. Nun konnte ich denen, die noch suchend waren, hilfreiche oder weniger hilfreiche Tipps geben. Die junge Dame, die sich mit Prisca unterhielt, schien mir da ein passendes Opfer zu sein.
    "Ach weißt du, mit den Männern ist es wie mit einer Tunika. Er sollte in jedem Fall deinen Ansprüchen genügen und natürlich sollte er auch zu dir passen! Du solltest dich wohl fühlen, wenn du in seiner Nähe bist." Ehrlich gesagt kannte ich den jungen Aurelier nicht, der gerade in Germanien weilte, doch mußte ich sowohl Prisca, wie auch der Iunierin zustimmen. "In der Tat! Germanien ist ein schreckliches Land! Ich war zwar nie dort gewesen, doch lebte ich einige Jahre in Gallien, was unwesentlich besser ist, als Germanien. Die Leute dort sin so…. anders!"Mittlerweile war man im Becken auf die Ludi Romani gekommen. Nun ja, ich machte mir nicht viel aus Gladiatorenkämpfen oder Wagenrennen. Ich mochte lieber das Theater. Essentiell war man sich allerdings einig geworden, daß man sich wieder einmal treffen sollte.
    Inzwischen war meine Konkurrentin wieder aus Minos Händen entlassen worden. Siewirkte ganz entspannt und betört. Der Kreter indes verharrte in der Nähe des Beckens und musterte mich. Mir schien, als wartete er auf etwas. Hatte er nicht noch kürzlich großmäulig behauptet, alle Hände voll zu tun zu haben? Nun denn! Ich ließ ihn erst einmal schmoren!
    "Was meinst du Prisca, wäre die Villa Aurelia nicht ein wunderbarer Ort, andem wir uns alle treffen könnten? Der Garten bietet enorm viel Platz, für ein nettes kleines Fest!"

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