Hortus - der Garten

  • Er schien wirklich informiert zu sein, woher er die Information hatte dass Axilla ein Kind empfangen hat, war Seneca schleierhaft, aber vielleicht hatte sich die Nachricht schon über Priscus oder wen auch immer verbreitet..
    "Axilla hat einen Sohn ja, einen prächtigen Jungen, Atticus heißt er.", sagte Seneca mit einem kleinen Grinsen, und fuhr fort, "Nun wenn du ein neues Leben beginnen willst, bist du ja hier genau richtig. Ich für meinen Teil bin erst den Urbanern beigetreten und wurde dann von der kaiserlichen Garde ausgewählt um unter dem Skorpion zu dienen, mittlerweile bin ich Optio. Was hast du vor wenn ich fragen darf?"

  • "Optio bei den Prätorianern? Ich bin beeindruckt." Seneca schien in seinem Leben bereits etwas erreicht zu haben, im Gegensatz zu ihm, aber vielleicht könnte Senecas Erfahrung Avianus von Nutzem sein. "Ich hatte ebenfalls vor, mich bei den Cohortes Urbanae zu melden. Vielleicht kann ich ja mit etwas Unterstützung deinerseits rechnen?", fragte er zögerlich und machte kurz darauf eine wegwerfende Handbewegung. "Vergiss was ich gefragt habe, darüber brauchen wir uns im Moment nicht zu unterhalten." Sich aufzudrängen war das Letzte, was er jetzt wollte.

  • "Nein, nein, du fragst mich nach meiner Unterstützung und ich werde dir helfen so gut ich kann.", versicherte Seneca Avianus, der noch etwas unsicher wirkte, "Du willst also zu den Stadtkohorten, löblich, gut dass du uns hier in Rom erhalten bleibst.", langsam kam wirklich mal wieder Leben in den römischen Teil der Gens Iunia, die Familie wurde gestärkt, das gefiel Seneca, auch wenn er nun auch seine Rolle als Familienoberhaupt in Rom ernster nehmen musste, aber das würde sich schon irgendwie einpendeln, "Ich lasse dir ein Zimmer herrichten, sicher, du wirst in der Castra leben müssen, aber bis dahin, und für deinen Ausgang, ist es besser wenn du auch hier in der Casa einen Raum hast.", sagte Seneca und gab einem beistehenden Sklaven ein kurzes Handzeichen, auf dass dieser sich sogleich aufmachte..

  • Avianus nickte. "Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, nicht alleine hier in Rom zu sitzen. Natürlich ich bin kein Kind mehr, aber trotzdem ist es mir auf diese Weise sehr viel angenehmer." Der junge Mann lächelte seinem Gegenüber schief entgegen. "Und diese Nacht nicht in einer schäbigen Herberge oder Insula verbringen zu müssen, ist ebenfalls eine angenehme Vorstellung.", fügte er hinzu. Sein Vetter schien sich sehr zu bemühen, dass er sich hier in Rom wohlfühlte. Hoffentlich würde er irgendwann die Gelegenheit finden, sich zu revanchieren. Immerhin war er praktisch aus dem nichts aufgetaucht, er hatte sich nicht einmal mit einem Brief angekündigt. "Ich danke dir vielmals für alles."

  • "Du gehörst zur Familie, es ist meine Freude und meine Pflicht dir zu helfen.", entgegnete Seneca und blickte dann erstmal durch den Garten, er hatte keine Ahnung wie man so einen Garten pflegte, also verwarf er den Gedanken den Sklaven irgendwelche Anweisungen zu geben schnell wieder, sie hatten es gut im Griff..
    "Hast du sonst noch Fragen? Oder irgendwas wobei ich dir behilflich sein könnte?"

  • "Ob Familie oder nicht, dankbar bin ich dir trotzdem.", gab Avianus freundlich zurück. "Nein, ich denke nicht. Aber sollte ich doch noch irgendein Problem finden, werde ich auf dich zurückkommen.", beantwortete er Senecas Frage und bemerkte, wie dessen Blick durch den Garten glitt. Allem Anschein nach schienen sich seine Sklaven mit ihrer Arbeit auszukennen. "Aber wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne meine Sachen in mein Cubiculum bringen."

  • Seneca erhob sich und machte eine kleine Handgeste, "Aber sicher, ruh dich aus, wir sehen uns ja dann später, Araros wird dich zum Cubiculum führen.", Seneca nickte seinem Verwandten noch einmal zu, und dann wurde dieser vom Haussklaven zu seinem Zimmer geführt..

  • Avianus blickte noch einmal zu Seneca zurück und schenkte diesem ein freundliches Nicken, bevor er dem Sklaven in sein Zimmer folgte. Glücklich und erleichtert über den bisherigen Lauf der Dinge atmete er zufrieden aus. Es schien gut zu laufen mit seinem neuen Leben in Rom.

  • Seneca saß im Garten, nichtsahnend was da auf ihn zukam. Araros kam zu ihm, mit einem Gesicht das ein wenig panisch wirkte, kündigte er den Gast leise an, "Herr, Terentius Cyprianus ist hier.", innerhalb eines kurzen Augenblicks wurde dem Iunier ganz anders, sein Herz raste, natürlich dachte er das schlimmste, jetzt hieß es ruhig bleiben.

  • Sim-Off:

    Ich geh jetzt zeitlich davon aus dass Cyprianus kein Praefectus mehr ist, korrigiere mich wenn ich falsch liege :)


    Der peinliche Moment wenn man nichtsahnend im Garten sitzt und einer der mächtigsten Männer des Imperiums, welcher gleichzeitig der Ehemann der Geliebten ist, plötzlich vor einem steht.. Seneca wurde ein wenig bleich, aber da der Terentier ihn sowieso kaum kannte, konnte er diesen Unterschied wohl nicht so recht ausmachen. Mit den Instinkten eines Prätorianers, die Bewegungen waren ja mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen, grüßte Seneca den Mann militärisch, die Hand an der Brust, und still gestanden...
    "Salve, es ist mir eine Ehre dich zu empfangen, ich kann mich nicht beklagen, ich hoffe es geht dir auch gut?", fragte Seneca sehr förmlich, die Frage nach dem Besuch des Terentiers brachte er irgendwie nicht so ganz hinaus...

  • Sim-Off:

    spielt kurz davor aber ja passt schon


    "Es geht mir gut soweit Optio danke. Andererseits habe ich momentan einige Fragen, die mir auf der Seele liegen und du könntest mir da denke ich vielleicht helfen.
    Du warst ja auf meinen Befehl bei meiner Frau als sie auf ihrem Landgut war richtig?"

  • "Das ist richtig Praefectus.", antwortete Seneca wahrheitsgemäß, das Gespräch entwickelte sich in eine Richtung die er kommen sah, aber die ihn ein wenig nervös machte, wusste er was? Hatte Seiana geplaudert? Oder Axilla? Äußerlich war er ruhig, innerlich war er sehr sehr angespannt..

  • "Gut gut. Ich möchte wissen, ob du noch irgendwelche Männer dort gesehen hast, welche die dir verdächtig vorkamen. Die viel Zeit mit meiner frau verbracht haben, ihr schöne Augen gemacht haben, vielleicht etwas zu zutraulich waren. Würde dir da jemand einfallen Optio?" und wartete gespannt auf die Antwort.

  • Seneca dachte kurz nach, natürlich wusste er die Antwort, aber es gab keine Person auf der Welt welche die Antwort weniger hätte erfahren dürfen..


    "Außer den Sklaven und den Männern welche die Villa bewacht haben, habe ich Niemanden gesehen Praefectus.", er war ja auch nur eine Nacht dort gewesen, und auch wenn er es hasste zu Lügen, ihm waren die Hände gebunden..

  • "Das ist unschön." Und erfragte sich, ob seine Frau den Optio vielleicht irgendwie bestochen hatte.
    Hast du vielleicht sie irgendwie reden hören oder andere, daß sie Besuch bekommen sollte oder irgendwo hingehen wollte? Alleine wohlmöglich?"

  • Seneca musste abermals verneinen, sicherlich war das Gespräch für den Praefectus nicht sehr ergiebig, aber was hätte Seneca schon sagen sollen?
    "Nein Praefectus, wir haben uns kurz Unterhalten über verschiedene Banden in der Gegend, die Lage in Rom, dann habe ich mich um die Absicherung der Villa gekümmert, ging zu Bett und verließ die Villa im Morgengrauen."

  • Seneca hielt seine Faust an seine Brust und senkte den Kopf, "Es tut mir leid dir nicht mehr sagen zu können Praefectus. Es war mir eine Ehre dich hier begrüßen zu dürfen.", schmeichelte er ihm noch... Puh, das war geschafft, die Sache begann langsam brenzlig zu werden..

  • Sein letzter Besuch in der Casa Iunia lag bereits eine ganze Weile zurück. Damals, bei seinem ersten kurzen Besuch in der Casa nach dem Bürgerkrieg, hatte Avianus außer den Sklaven niemanden vorgefunden, nicht einmal Diademata. Auch heute rechnete er eigentlich nicht damit, dass außer ihm noch jemand anwesend war. Tatsächlich hatte er nicht einmal nachgefragt. Im Grunde wollte er einfach nur ein wenig Ruhe und gutes Essen genießen, obwohl er ein wenig gute Gesellschaft bestimmt nicht abgewiesen hätte. Es war ihm natürlich schon mehrmals durch den Kopf gegangen, dass er in diesem Moment ebenso gut bei Sibel sein konnte. Zumindest theoretisch, denn es war nicht Abend und er wusste nicht, wie er sie untertags irgendwo in Rom hätte finden sollen. Und wenn sich die Möglichkeit nach der Casa zu sehen einmal ergab, wollte er sie nutzen.
    Er begab sich zu der Sitzecke im Hortus, ließ sich auf einer der Klinen nieder und entspannte sich. Er hatte einen Sklaven aufgefordert, ihm schon mal ein wenig verdünnten Wein zu bringen, dieser trat nun zu ihm, um ihm ein Glas einzuschenken. Er gönnte sich einen Schluck und ließ seinen Blick durch den Hortus schweifen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!