Der Hafen wird von einer eigenen Flotte, der Classis Alexandrina bewacht. Am Hafen befinden sich auch das Caesareum und der Fremdenmarkt. Der Hafen wird vom Heptastadion abgegrenzt, einer künstlichen Landbrücke zwischen Festland und Pharos. Hier an diesem unbekannten Ort gab es sehr viel mehr Warenlager, Docks und Kais.
Mit kritischem Blick musterte Tilla die wachhabenden Soldaten, die die Landbrücke bewachten und die verschiedensten Personen die Hafengrenze passieren liessen, die Zugang haben durften. Sorgenvoll sah sie zu Esther auf und zog Pumillio näher zu sich heran. Vielleicht erhaschte sie noch einen Blick auf Hektor... oder war er schon fort gesegelt?? Glaubst du wirklich daran, dass sie Hektor nach Rom zurück bringen werden? flüsterte Tilla stumm. Diese Frage stellte sie wohl zum x-ten Male an diesem Tage und auch an den bereits vergangenen Tagen. Hoffenlich war Esther nicht längst genervt... aber was konnte Tilla für diese Sorge? Oder gegen diese Sorge machen? Sie war da und liess sich scheinbar kaum mehr vertreiben.
Die Soldaten sehen ganz schön streng aus... fügte Tilla seufzend hinzu und liess die Schultern hängen. Dieser unbekannte Platz war für sie und auch Pumillio eigentlich ziemlich spannend und (ver)lockte beide ehemaligen Straßenkinder zu Entdeckungsreisen. Die Angst Esther inmitten des Gewühls ebenfalls zu verlieren hielt sie aber von diesem verlockenden Angebot ab. Der gesamte östliche Teil des Hafenviertels mit seinen Straßen, Plätzen, Lagerhäusern und Kontors ist und war ein einziger riesiger Marktplatz. Weizen, Papyus, Gewürze, Sklaven, Elfenbein, Weihrauch und Seide, alle Waren aus Europa, Asien und Afrika wechseln hier ihre Besitzer und werden über das Kanalsystem der Stadt ihren Bestimmungsorten zugeführt. Man wusste kaum wohin man zuerst hinschauen sollte... soviel Neuartiges galt es zu sehen, anzufassen und zu riechen!