• Wie kam Sedulus nur auf den Gedanken, Laevina könnte irgendein Interesse an Zankereien haben? Schließlich gab es doch in ganz Rom kaum eine sanftmütigere und friedliebendere Frau als sie! :]
    Die alte Germanica fühlte sich wieder einmal furchtbar missverstanden und haderte einen Moment lang mit dem Undank dieser Welt.


    "Nun, ich werde sie schon nicht über Gebühr strapazieren. So, wie ich das einschätze, wird Serrana noch alles erdenkliche an Energie brauchen, wenn sie erstmal mit dir verheiratet ist." erklärte Laevina gönnerhaft und mit leicht süffisantem Unterton. Dann fiel ihr noch eine praktische Frage ein.


    "Welche Räumlichkeiten wird sie denn beziehen, wenn sie nach der Hochzeit hier einzieht?" Es würde ja wohl hoffentlich niemand auf die Idee kommen, sie selbst aus ihren netten großzügigen Zimmern neben dem Atrium zu werfen.Das fehlte gerade noch, dass sie auf ihre alten Tage in irgendeine kleine Besenkammer ausweichen musste...


    Sim-Off:

    und ob er das ist -.^

  • Es gab doch kaum etwas entspannenderes, als anderen Leuten bei der Arbeit zuzusehen! Laevina saß entspannt in ihrem Schaukelstuhl und beobachtete eine verängstigte Sklavin, die gerade dabei war in ihren Räumlichkeite Staub zu putzen. Staub war eines der wenigen Dinge in dieser Welt, die Laevina wirklich in Rage versetzen konnten, daher verfolgte sie jede einzelne Handbewegung des Mädchens mit Argusaugen und hätte fast das zaghafte Klopfen an ihrer Tür überhört. Wer mochte das denn bloß sein?


    "Ja bitte?" Laevinas Tonfall war wie immer so freundlich gehalten, dass jeder, den nicht wirklich ein dringendes Anliegen an ihre Tür führte, gleich wieder umdrehen würde.

  • Jaja... Ich erfahre es eh, so oder so. Da bist du dir ja im Klaren darüber.
    Und überhaupt, wie meinst du das, von wegen sie würde íhre Energie noch benötigen wenn sie mit mir verheiratet ist? So schlimm bin ich nun auch wieder nicht wie du tust!


    Jetzt müßte Sedulus eigentlich beleidigt sein, wo er aber keine Lust zu hatte.
    Ah, da hatte wohl wer angst um ihre Unterkunft?


    Ich denke sie wird die meiner verstorbenen Frau Paulina bekommen. Ansonsten schauen wir mal wo wir sonst noch unterbringen könnten. Wenn alle Stricke reißen, dann müssen wir wohl oder übel einige Verlegungen vornehem... :D8)


    Lächelte Sedulus und war schon versucht Laevina zuzuzwinkern...

  • Und wieder einmal stieg Laevinas Augenbraue ein Stück nach oben und auf ihrem Gesicht erschien ein feines Lächeln.


    "Nun, wenn du meinst. Das Wichtigste ist doch, dass ein Mensch sich selbst wohl in seiner Haut fühlt, findest du nicht auch?" Wenn Sedulus nicht schlimm war, wer denn dann? Nicht mal ihr verstorbener Mann Lentho hatte es geschafft, sie derart auf die Palme zu bringen...


    Nur wenige Augenblicke fror ihr Lächeln jedoch merklich ein, und Laevina musste sich ganz schön anstrengen, um einen entspannten Gesichtsausdruck beizubehalten.


    "Wenn besagte Räumlichkeiten gut genug für deine erste Frau waren, dann sehe ich keinen Grund, warum sie nicht auch Serrana gefallen sollten. Das Mädchen mag ein paar Fehler haben, aber bescheiden ist sie in jedem Fall und daher wird sie sicher keine überzogenen Erwartungen an ihre Unterkunft haben." erklärte sie in betont glechgültigem Tonfall. Es sollte bloß niemand wagen sie umzusiedeln, ihre liebgewonnenen Räumlichkeiten würde man ihr nur über ihre Leiche entreissen können!

  • Sicher! Und ich fühle mich in meiner eigentlich recht wohl.


    Aber so wie es aussah Laevina nicht so ganz, als Sedulus das Thema mit der Zimmerneuverteilung angerissen hatte. Dies konnte er recht gut an ihrem mit einemal recht merkwürid aussehendem Lächeln erkennen, was so gar nicht mehr natürlich wirkte.


    Ich würde sagen, lassen wir diese Entscheidung doch ganz einfach Serrana treffen. Ich mag ihr da nicht groß dreinreden. Und du hoffentlich doch auch nicht?!


    Sedulus fixierte die Alte mit einem starren kühlen Blick. Er kannte seine *Picener in der Zwischenzeit. 8)



    Sim-Off:

    *Pappenheimer

  • drei..... vier...... fünf...., zählte sie weiter in der vagen Hoffnung, dass Laevina vielleicht ausgeflogen war. Doch dann erklang die altvertraute raue Stimme durch die Tür und ihr Herz sank doch glatt ein Stück tiefer. Kurz betrachtete sie den Ring an ihrer Hand und überwand sich dann doch. Sie setzte ein doch recht freundliches Lächeln auf und drückte die Tür auf.


    „Salve, Laevina!“ grüßte sie höflicher als sonst. Kurz sah sie die arme Sklavin, welche von Laevina drangsaliert wurde. Gab aber keinen Kommentar dazu ab und bemühte sich auch, nicht irgendwie ihren Unmut darüber zu zeigen.


    „Ehm... können wir mit einander reden?“ fragte sie zaghaft. Es viel ihr schwerer, als so mancher glauben konnte, auf Laevina zu zu gehen. Am liebsten wäre sie auf der Stelle umgedreht, aber sie wusste nicht, wen sie sonst um Hilfe bitten sollte. Es kostete sie einige Mühe ihren eigenen Stolz herunter zu schlucken.

  • Ja, dass Sedulus nicht an mangelnder Selbstzufriedenheit litt, war offensichtlich...Vielleicht war das ja ein besonderer Wesenszug der Gens Germanica, schließlich hielt Laevina sich selbst auch für ein ausgesprochen gut gelungenes Gesamtkunstwerk ohne bemerkenswerte Fehler :D


    Und da sie in Sachen "Räumlichkeiten der Zukunft" keine schlafenden Hunde wecken wollte, beschloss sie für's erste den Ball flach zu halten und Sedulus nicht unnötig auf falsche Ideen zu bringen. Sollte es nötig werden, würde Laevina schon einen Weg finden um Serranas Entscheidung in die richtige Richtung zu lenken, und zwar ohne dass Sedulus auch nur das geringste davon erfuhr.


    "Oh, aber natürlich nicht. Ich werde mich da natürlich meinem bescheidenen Status in diesem Haus entsprechend zurückhalten." flötete die alte Germanica. "In meinem Alter muss ich ja schon froh sein, dass ihr mich überhaupt in eurem Haus aufgenommen habt." Nun hatte sie daheim auf dem Landgut in Nola auch nicht gerade im Elend gelebt, aber das tat ja hier und jetzt nichts zur Sache!

  • Laevina hob überrascht den Kopf, als Calvena den Raum betrat. Mit dem jungen Mädchen hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, schließlich hatte die noch nie freiwillig ihre Räumlichkeiten betreten. Und dass Calvena dabei auch noch so einen ungewohnt höflichen Ton anschlug, weckte endgültig Laevinas Neugier.


    "Verschwinde! Du kannst später hier weitermachen." bellte sie die Sklavin an und wartete, bis das Mädchen aus dem Raum gehuscht war. Dann wandte sie sich wieder ihrer Großnichte zu.


    "Salve, Calvena." antwortete sie in einem für ihre Verhältnisse relativ freundlichen Ton, denn seit ihrem erhellenden Gespräch im Balneum war das Mädchen doch ein bisschen in Laevinas Gunst gestiegen. "Was gibt es denn?"

  • Fehler hatten die Germanica eh kaum welche außer vielleicht, dass sie hin und wieder etwas vorlaut waren. Aber dies zeugte ja eigentlich nur von Sicherheit. :D


    Da so wie es aussah auch die Sache mit den Räumlichkeiten voerst geklärt war, stimmte Sedulus zufrieden. Dann war er hier ja so gut wie fertig.
    Laevina konnte flöten wie sie wollte, Sedulus würde darauf nicht hereinfallen. So nickte nur.


    Ich sollte wohl ein Opfer dabringen um dass die Götter ein Auge auf dich haben sollte ich einmal verhindert sein.
    Und ja da hast du wohl recht, aber so sind wir eben. Immer der Familie verpflichtet. Ich hoffe andere Mitglieder sind es auch.


    Vielleicht sollte Sedulus eher ein Altenheim bauen anstatt einer neuen Therme? Dass wäre doch was... 8)

  • Anscheinend hatte Laevina nicht mit ihrem Besuch gerechnet und Calvena wäre auch am liebsten woanders gewesen, als in dieser Höhle des alten Löwen. Die beiden Germanica verstanden sich nicht sonderlich gut, auch wenn sie so etwas wie einen brüchigen Waffenstillstand geschlossen hatten. Seit dem Gespräch im Bad, war sie Laevina aus dem Weg gegangen. Sie konnte eigentlich nicht glauben, dass sie nun hier stand.
    Die Sklavin huschte an ihr vorbei und sie nahm sich vor, Inken erst einmal nicht in die Nähe der alten zu lassen, dass würde nur ganz Böse enden. Nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, ließ sie ihren Blick kurz durch den Raum schweifen. Sie sammelte ihre Mut zusammen.


    „Ich hab eine Bitte an dich...“, begann sie leicht tonlos.

  • Vitale kam es so vor, als sei die Türe, zu der er nun ging, gerade vor ihm zugemacht worden. Oder irrte er sich?


    Bei seinen Aufräumarbeiten der Post war er auf einen gerade eingetroffenen Brief an Laevina gestoßen. Da er nicht wusste, wie oft die betagte Frau das Postfach kontrollierte, nahm der das Schriftstück an sich, um es ihr zu überbringen. Das wäre auch gleich eine Gelegenheit, sich ihr als neuer Schreiber des Hauses vorzustellen.


    Also klopfte er an die Tür. Als er Stimmen drinnen vernahm, klopfte er noch einmal etwas lauter, da er annahm, dass sein erstes Klopfen nicht gehört wurde. Er hoffte, nicht gerade in einem vertraulichen Gespräch zu stören, sonst wäre das erste Kennenlernen mit der ältesten Hausbewohnerin gleich schon erschwert...

  • Warum war das Mädchen ihr gegenüber denn so ungewohnt kleinlaut? Ob das Grund genug war, mal wieder misstrauisch werden zu müssen? Laevina nahm ihre Großnichte genau ins Visier, konnte jedoch auch nach längerer Betrachtung nichts verdächtiges in deren Gesichtsaudruck feststellen. Nun, da würde sie sich wohl überraschen lassen müssen...


    "Um was geht es ....." wollte sie gerade nachhaken, als sie ein erneutes Klopfen an der Tür hörte. Wer war denn das nun schon wieder? Irgendwie schien es in den letzten Tagen in ihrem Cubiculum zuzugehen wie in einem Bienenschwarm.


    "Moment mal gerade..." sagte Laevina an Calvena gewandt und dann ein kerniges "Ja, bitte?" Richtung Tür zu schmettern.

  • Calvena war es unglaublich unangenehm, Laevina um irgend etwas zu bitten, weil sie fürchtete, dass Laevina dies als Schwäche erkennen würde und dann bei jeder Gelegenheit darauf herum reiten würde. Es fiel ihr ja schwer genug sich einzugestehen, dass sie etwas nicht konnte. Sich dann aber noch an Laevina zu wenden, machte das Ganze für sie noch Unangenehmer. Schon fast unerträglich.


    „Würdest du mir vorher versprechen, mit niemanden darüber zu reden?“ fragte sie freundlich und hoffte, das Laevina ihr diesen Wunsch erfüllen würde. Auch wenn diese es nicht tat, würde sie mit ihr reden und sie dennoch um Hilfe bitten. Doch noch ehe Laevina reagieren konnte, klopfte es erneut. Bitte lass es etwas wichtiges sein, dachte sie, denn dann hätte sie sich verdrücken können und würde erst einmal noch mal Mut sammeln. Von daher nickte sie nur und wartete neugierig darauf, wer denn nun noch etwas von Laevina wollte. So konnte sie sich von ihrem Vorhaben etwas ablenken.

  • Vitale öffnete die Tür, ging aber nicht weit ins Zimmer hinein.


    "Salve!" sagt er zu den Anwesenden. "Ich bin der neue Scriba des Hauses und möchte mich vorstellen: Volubilis Vitale. Es ist gerade ein Schreiben für Germanica Laevina angekommen, auf das ich sie aufmerksam machen wollte. Soll ich dir auch zukünftig die Schreiben bringen oder kontrollierst du das Postfach regelmäßig selbst?"


    "Solltest du meine Hilfe für die Antwort benötigen, stehe ich immer zur Verfügung."


    Sim off: sollte ich hier das Schreiben vom Postfach rüberholen? Wenn ja, wie mache ich das? (Also drüben löschen und hier einfügen)

  • Laevina kam gar nicht mehr dazu, Calvena auf deren seltsame Bitte zu antworten, denn im nächsten Moment betrat schon ein ihr vollkommen unbekannter dunkelhäutiger Mann das Zimmer, blieb jedoch im Eingangsbereich stehen.
    Für einen Moment lang betrachtete sie ihn leicht irritiert, war jedoch durch die wohlerzogenen und respektvollen Worte, die er bei seiner Vorstellung benutzte, recht schnell milde gestimmt.


    "Nun, Volubilis Vitale, ehrlich gesagt komme ich gern auf dein Angebot zurück. Schließlich bin ich ja schon eine alte Frau und nicht mehr allzu gut zu Fuß." antwortete sie mit einem etwas wehleidigen Seitenblick auf ihren Gehstock, der neben dem Schaukelstuhl lehnte.


    "Von wem ist denn dieser Brief da?" Hoffentlich war es kein weiteres Schreiben von diesem unfähigen Kuhfladen von Verwalter daheim in der Campania, denn dann würde sie sich garantiert wieder den Rest des Abends ärgern müssen...


    Laevina ließ sich von dem Scriba das Schreiben überreichen, öffnete es dann und überflog schnell dessen Inhalt.


    Ad
    Germanica Laevina
    Casa Germanica, Roma
    Italia




    Salve Germanica Laevina,



    Hiermit muss ich dich darüber informieren, dass dein ferner Verwandter Lucius Germanicus Matrinius leider verstorben ist. Er hat sich in dieser Welt nicht mehr wohgefühlt und wurde von den Göttern erlöst.
    Als Decemvir litibus iudicandis kümmere ich mich nun um die Hinterlassenschaften des Verstorbenen. Da er kein Testament hinterlassen hat, wird sein Erbe auf die gradnächsten Agnaten verteilt.


    Wenn du dich in der lage fühlst, das Erbe zu übernehmen, bitte ich dich um eine kurze Rückmeldung bis PRIDIE NON FEB DCCCLX A.U.C. (4.2.2010/107 n.Chr.) an die Casa Octavia.



    Vale,


    Faustus Octavius Macer



    Decemvir litibus iudicandis





    Matrinius? Wer war denn gleich noch mal das....? Laevina überlegte ein Weilchen hin und her, dann kam ihr die Erleuchtung. Achja, wenn sie sich nicht sehr täuschte, hatte einer der Brüder ihres ersten Mannes einen Sohn mit diesem Namen gehabt. Da sie diesen Matrinius nie persönlich kennengelernt hatte, hielt sich Laevinas Trauer stark in Grenzen, aber das Wörtchen "Erbe" trug nicht unerheblich zu einer Stimmungsaufhellung bei. Die alte Germanica hob den Kopf und nickte Vitale dann zu, um ihm zu signalisieren, dass sie keine weiteren Anliegen an ihn hatte.

  • Calvena musste sich mit Mühe ein lachen verkneifen, als Laevina wieder einmal den Eindruck einer alten klapprigen wehleidigen Frau erwecken wollte. Schnell musste sie an die Decke blicken, damit die Alte ihr breites Grinsen nicht sah. Das hätte nur wieder zu Problemen geführt und zu einem Streit. Stattdessen zählte sie innerlich bis zehn und hatte schnell ihren Anflug von Heiterkeit im keim erstickt.


    „Salve, Volubilis Vitale!“ grüßte sie den Scriba dann mit einem höflichen Lächeln. Sie war ziemlich dankbar für diese Ablenkung. „Es freut mich dich kennen zu lernen“, fügte sie hinzu und strich sich einmal kurz über ihre Tunika. Bei dieser Bewegung, fiel ihr Blick automatisch auf den wundervollen Ring an ihrer Hand. Valerian hatte ihn ihr anlässlich ihrer Verlobung geschenkt. Mit einer der Gründe, warum sie nun hier im Raum stand. Ein leises Lächeln verirrte sich auf ihre Züge.


    Zu gern nur hätte sie gewusst, von wem Laevina da Post bekam, aber sie hielt weiter hin respektvoll Abstand, sie wollte gar nicht erst so anfangen wie Laevina. Wenn sie nur daran dachte, dass Laevina ihre Post gelesen, wurde sie immer noch wütend. Es war unverschämt gewesen und hatte sie gegen die Alte aufgebracht. Seit dem traute sie ihr nicht mehr über den Weg und versteckte ihre eigene Korrespondenz.


    „Wenn einmal Post für mich dabei ist, dann bring sie mir bitte direkt, oder leg sie mir in meinem Zimmer auf den Tisch!“ bat sie Vitale, während Laevina ihren Brief las. Zwar war das schon fast eine Einladung an die alte Germanica, aber sie wusste ja, das Elissa jeden Brief an sich nahm, der für sie ankam und vor den neugierigen Blicken Laevinas verbarg. „Achso, ich bin Germanica Calvena, die Nichte von Sedulus!“ stellte sie sich eilig vor und mit einem entschuldigenden Lächeln. Kurz überlegte sie ob sie den Scriba vor Laevina warnen sollte. Aber jetzt hier in diesem Augenblick war das keine gute Idee, nicht wenn sie sich noch mit Laevina friedlich unterhalten wollte. Aber aufgeschoben war nicht aufgehoben, bei nächster Gelegenheit würde sie den Mann einmal beiseite nehmen.


    Schließlich wandte sie sich nach längerem Schweigen an Laevina und fragte vorsichtig: „Gute Nachrichten?“ Sie wollte ja nicht aufdringlich erscheinen. Aber Laevina sah eindeutig aus wie eine fette zufriedene Katze vor einer Schale Sahne.

  • "Freue mich, euer beider Bekanntschaft gemacht zu haben." antwortete Vitale höflich.
    Als kein Anlass mehr bestand zum Bleiben, entfernte er sich respektvoll und zog die Tür hinter sich zu.

  • "Wie rührend, dass du dir solche Gedanken um mein Wohlergehen machst." zwitscherte Laevina und ignorierte dabei geflissentlich Sedulus' Ironie. "Und was das Wohl der Familie betrifft, das versteht sich ja wohl von selbst!"


    Mittlerweile hatte sie sich schon ganz gut von dem ersten Schrecken erholt, den der Grund seines Besuchs bei ihr ausgelöst hatte und sie freute sich bereits darauf, in Ruhe weitere Pläne für die Zukunft zu schmieden. Je länger sie darüber nachdachte, desto besser gefiel ihr der Gedanke, dass ihre Enkelin bald einen Senator heiraten würde, selbst wenn es sich dabei um den unsäglichen Sedulus handelte. Aber da sie ja nun in Zukunft sogar auf zweierlei Weise verwandtschaftlich miteinander verbunden sein würden, war Laevina ausnahmsweise bereit sich mit ihrem Großneffen etwas mehr Mühe zu geben.


    Puh, über was sie sich jetzt alles Gedanken machen musste... Wo fing sie denn nur am besten an?

  • Laevina sah noch einmal kurz zu Tür, als diese sich hinter dem neuen Scriba schloss. "Nun, der junge Mann macht ja einen ganz anständigen Eindruck. Schauen wir mal, wie er sich im Dienst deines Großonkels so anstellt." sagte sie zu Calvena, bevor ihr wieder einfiel, dass auch diese aus einem bestimmten Grund zu ihr gekommen war.


    "Gute Nachrichten? Eigentlich nicht, es geht um den Tod eines entfernten Verwandten. Aber so ist nunmal das Leben, nicht wahr?"


    Die alte Germanica legte den Brief zur Seite, mit der Hinterlassenschaft dieses Matrinius konnte sie sich auch noch zu einem späteren Zeitpunkt befassen. Die letzte Bemerkung ihrer Großnichte war da schon deutlich interessanter und bedurfte ganz offensichtlich ihrer sofortigen Aufmerksamkeit.


    "Warum soll ich denn mit niemandem darüber reden?" fragte sie mit aufkommendem Misstrauen. "Hast du etwa irgendetwas getan, dass dich und damit die Familie in Verruf bringen könnte?"

  • Mit der Zeit würde sich zeigen, wie Vitale sich machen würde. Aber nett war er auf jeden Fall und wenn sie ihn dann noch vor der Neugierigen Großtante warnte, würde er wohl auch die nötige Vorsicht walten lassen. Deshalb nickte sie nur zu dem Kommentar der Tante, wie gut, dass sie ja verlobt war. Und Serrana wohl auch schon bald in guten Händen war.


    „Oh, das tut mir leid!“ sagte sie, als sie vom Tod des entfernten verwandten erfuhr. Laevina wirkte aber nicht wirklich erschüttert. Stattdessen faltete sie den Brief zusammen und legte ihn erst einmal bei Seite. Sie kamen nun auf ihr Anliegen zurück. Kurz sah sie wieder an die Decke um nicht irgendetwas Unbedachtes zu sagen, als die Alte direkt vermutete, sie hätte irgendwas angestellt.


    „Ich kann dich beruhigen, ich hab nichts angestellt, dass der Familie irgendwie schaden würde“, sagte sie und machte eine Pause. Laevina hatte ihr bisher nicht angeboten sich zu setzen, von daher blieb sie stehen und sah auf die Alte herab. Wobei sie deren bohrendem Blick standhielt. „Es geht um meine Hochzeit…“, begann sie, unsicher, ob sie wirklich mit ihrer Bitte an sie wenden sollte. Aber es blieb ihr im Grunde nichts anderes übrig und ihr lag viel an dieser Sache.

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