• Wie Schwachsinn? Komm, jetzt tu nicht so. Aber gut wenn du nicht willst, dann schicke ich den Senator Matinius Agrippa eben wieder weg.


    Meinte Sedulus recht ernst und mußte sich ein Grinsen verkneifen. Wahrscheinlich würde er für diesen Scherz eh eine Rüge erhalten, die sich gewaschen hatte. Aber dies war es ihm wert. :D


    So nahm Sedulus halt platz und wartete auf die Reaktion seiner Verwandten.

  • Dieser überaus anstrengende Jungspund konnte es doch einfach nicht sein lassen... Laevinas Augen verengten sich leicht, doch statt einer Antwort ließ sie nur ein leises Schnauben hören. Selbst wenn sie mittlerweile nicht schon ausreichend Erfahrung mit Sedulus' Scherzen gemacht hätte, hätte sie die Ankündigung eines solches Gastes kaum geglaubt. Nicht, weil sie einen Senator für zu wichtig gehalten hätte, um bei ihr vorbeizuschauen (derart wichtig war nicht mal der Imperator), sondern weil sie in diesem Fall längst von Quadrata, ihrem zweiten Paar Augen und Ohren informiert worden wäre.


    "Tu was du nicht lassen kannst. Aber falls das Anliegen, das dich hergeführt hat, in irgendeiner Weile mein Wohlwollen voraussetzt, solltest du den Ball von jetzt an lieber flach halten."

  • Sedulus verzog ein klein wenig sein Gesicht und zuckte mit den Schultern. Hoffentlich wurde er im Alter nicht genauso wie Laevina hier...


    Also gut, du hast mich durchschaut. Es ist nicht der Senator Mantinius Agrippa sonder es dreht sich viel mehr um deine Enkelin Serran. Wobei du und Agrippa mit Sicherheit ein schönes Paar abgeben würdet. 8)


    Die letzte Bemerkung konnte Sedulus einfach nicht sein lassen. :D


    Und nein, mein Besuch hat nichts mit deinem Wohlwollen zu tun, in keinster Weise. Ich würde eher sagen, er ist rein informativer Natur.

  • "Ach ist das so? Na, sieh mal einer an." kommentierte Laevina, die Ironie in der Stimme ihres Großneffen gekonnt ignorierend, und lehnte sich jetzt wieder gemütlich in ihrem Schaukelstuhl zurück, während ein feines Lächeln auf ihren Zügen erschien. "Nun, wenn das stimmt, dann ist es für dich ja sicher kein Problem, besagten Senator mal zu einer Cena hier ins Haus einzuladen, ich werde ihn schon gebührend zu verpflegen wissen." Die alte Germanica hatte ihres Wissens nach noch nie mit einem Senator der Gens Matinia zu tun gehabt, aber wenn sie Sedulus' Grinsen richtig deutete, dann handelte es sich vermutlich um einen uralten klapprigen Sack, und mit dem würde sie schon fertig werden.


    "Serrana? Was ist denn mit ihr?" fragte sie dann, deutlich entspannter als vor einem halben Jahr, als Sedulus ihr schon einmal eine Mitteilung über ihre Enkelin gemacht hatte. Schließlich war es mittlerweile nicht mehr ihre Aufgabe, ein Auge auf die Kleine und deren Tugend zu haben, das war jetzt allein Sedulus' Job.

  • Ich werde sehen ob sich da etwas machen läßt.


    So alt wie Laevin war Agrippa allemal. Vielleicht ein zwei Jahre älter, aber was machte das schon.


    Nun ja, deine Enkelin ist, wie sagt man so schön, in anderen Umständen. Sie ist schwanger!


    Und da dies ein doch recht freudiges Ereignis war, sah auch Sedulus Gesichtsausdruck dementsprechend aus. Strahlende Augen und ein breites Grinsen. Und schon wieder war Sedulus auf die Reaktion der alten Germanica gespannt.

  • Als Sedulus endlich mit der Neuigkeit rüber kam, verlor für einen Moment sogar ein gestandener Senator jeglichen Reiz in Laevinas Augen. Serrana war also schwanger...und das so schnell! Das war allerdings eine Überraschung, auch wenn eigentlich früher oder später damit zu rechnen gewesen war. Schließlich hatten Laevinas allgegenwärtige Spione ihr unter anderem auch zugetragen, dass das frischgebackene Ehepaar mit beeindruckender Regelmäßigkeit und Inbrunst das Lager miteinander teilte, was die alte Germanica zumindest im Fall ihrer Enkelin durchaus überrascht hatte. Aber stille Wasser waren ja bekanntlich tief...
    So oder so, Laevina freute sich tatsächlich, sehr sogar, und auch, wenn sie sich im Gegensatz zu Sedulus alle Mühe gab, das erfolgreich zu verbergen, gelang es ihr in diesem Fall nur unzureichend und ihre sonst so kalten blauen Augen leuchteten kurz auf.


    "Oh, es freut mich, dass Serrana so zügig ihren Pflichten als Ehefrau und Matrone nachkommt." sagte sie dann und nickte gnädig, bevor sie ihren Schwiegerenkel neugierig musterte. "Seit wann wisst ihr es denn?"

  • Sedulus war über Laevina immer wieder auf`s Neuste erstaunt. Sie konnte irgendwie nie so recht über ihren Schatten springen. Selbst bei guten Neuigkeiten, versuchte sie die Freude welche vielleicht, nein sogar mit Sicherheit so gut es ging zu unterdrücken. Allerdings schaffte es die alte Germanica selbst bei dieser Nachricht nicht wirklich. Zufrieden nickte Sedulus.


    Du glaubst ja gar nicht wie mich es freut.


    Allerdings hörte sich das Matrone für ein junges Ding wie es seine Serrana ja noch war, doch arg alt an auch wenn es vielleicht zutreffen mag.


    Noch nicht so lange. Seit etwa ein paar Wochen.


    Ein genaues Datum konnte Sedulus ja nicht nennen, da mußte Laevina schon ihre Enkelin selbst befragen.

  • Nein, Laevina war wahrlich weder geneigt noch überhaupt besonders geeignet, über den eigenen Schatten zu springen. In ihren Augen war das gleichbedeutend mit charakterlicher Schwäche und so hatte sie stets mit Unerbittlichkeit auf ihrem Standpunkt beharrt, auch wenn sie sich dadurch, ohne es zu ahnen, das Leben häufig unangenehmer gestaltet hatte, als es eigentlich notwendig gewesen wäre. Von den Menschen in ihrem Umfeld, wie ihren Kindern, Ehemännern und Sklaven ganz zu schweigen, aber das stand auf einem anderen Blatt.


    "Natürlich freust du dich, du brauchst schließlich einen männlichen Erben." pflichtete sie Sedulus bei. "Wollen wir mal hoffen, dass das Kind ein Junge wird. Serrana ist zwar erst sechzehn, aber es ist immer günstig, wenn man derartige Dinge so schnell wie möglich in trockenen Tüchern hat." Sie selbst hatte ihren ersten Mann in den ersten drei Jahren ihrer Ehe gleich zwei Söhne geboren, ein Umstand, auf den Laevina immer noch mit einer gewissen Genugtuung zurückschaute. Eigentlich grenzte das sogar an ein Wunder, wenn man bedachte, welch Schnarchnase Germanicus Vindex in so mancher Beziehung gewesen war...


    "Nun, das erklärt vermutlich auch, warum Serrana in letzter Zeit so seltsam zickig und verkrampft war. Ich werde mal in Ruhe mit ihr reden und ihr ein paar wohlmeinende Ratschläge geben." Laevina nickte zufrieden und hob dann mahnend den Zeigefinger. "Und ich hoffe doch sehr, dass dieses Kind im Gegensatz zu deiner Tochter von Anfang an vernünftig erzogen wird. Kaum vorstellbar, sich noch so ein verwöhntes und undiszipliniertes Kind hier ins Nest zu setzen."

  • nun ja was heißt brasuche. Sicherlich wäre ich froh wenn es ein Junge werden würde. Doch wenn nicht, kann ich auch nichts dagegen unternehmen und ich würde mich genauso freuen. Die Hauptsache ist doch, das Kind ist wohlauf und gesund.


    Erklärte Sedulus. Und genauso wie er es sagte, meinte er es auch.


    Ach war sie dass?


    Gut, hin und wieder war sie ein wenig komisch. Schon alleine dieser Trank war eine Sache für sich. Allerdings, wer wollte es ihr verdenken. Die Mutter bei der Geburt gestorben und dann noch bei einer solchen Großmutter aufgewachsen...


    Ja, dass wäre ein netter Zug von dir. Sabina ist nicht verwöhnt und auch nicht undiszipliniert. Es mag sein, dass sie ein kleiner Wildfang ist ja. Aber es liegt wohl daran, dass Paulina...


    Hier brach Sedulus ab. Er war der alten Germanica ja eigentlich auch überhaupt keine Erklärung schuldig.


    Und überhaupt, mach dir mal um die Erziehung meiner Kinder keine Gedanken Laevina!


    Fügte Sedulus dann in bestimmenden Tonfall hinzu.

  • Laevina betrachtete Sedulus einen Moment lang, als warte sie darauf, dass er zugab einen Scherz gemacht zu haben. Natürlich brauchte ein Mann von seinem Rang und Namen mindestens einen, angesichts der hohen Kindersterblichkeit eigentlich sogar mehrere Söhne, um den Fortbestand der Gens und seines Vermögens zu sichern. Das bedeutete mitnichten, dass die alte Germanica die Männer generell für das stärkere Geschlecht hielt, das dem nicht so war, sah man schließlich an ihr! Aber Dinge waren nun einmal wie sie waren, und dem hatte man so gut wie möglich Rechnung zu tragen.


    "Nun, es wird schon alles gut gehen. Wir Germanici sind schließlich eine starke Gens mit frischem und gesundem Blut." Gut, dass die Familie der Mutter für die Kinder nicht von Bedeutung war, bei diesen degenerierten seit langem im Abstieg befindlichen Iuniern hätte Laevina da schon deutlich weniger Zuversicht gehabt. Und hatte nicht die Geburt eines schwächlichen und nicht lebensfähigen Iuniers ihrer Tochter damals den Tod gebracht? Die eben noch leuchtenden Augen der alten Germanica verdunkelten sich für den Bruchteil einer Sekunde, dann hatte sie sich wieder voll in der Gewalt und konzentrierte sich auf das Gespräch.


    "Ach, sie ist nicht verwöhnt?" Ein Schnauben und ein Kopfschütteln folgten. "Nun, wenn du meinst, dann behalte ich meine diesbezügliche Meinung für mich. Aber warte mal noch ein paar Jahre ab, ich bin mir sicher, dann wirst du an diesem "Wildfang" noch viel Freude haben."

  • Sedulus spürte die Blicke Laevinas auf sich und fühlte sich ein klein wenig unbehaglich. So meinte er kurz.


    Was ist? Stimmt doch! Zuerst muß das Kind gesund sein. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist! Sicher, ein Junge wenn es gäbe würde mich sehr glücklich machen. Ich müßte lügen wenn dem nicht so wäre.


    Davon war Sedulus eigentlich auch überzeugt.


    Ja, dass will ich auch meinen.


    Zum Glück kannte Sedulus die Gedanken seiner Verwandten nicht, ihm würde dazu wahrscheinlich nicht viel einfallen. Außerdem müßte er sich Gedanken machen.


    Finde ich eigentlich nicht.


    Protestierte Sedulus und hoffte das sie ihr Wort hielt.


    Warum denn erst in einigen Jahren? Ich habe doch jetzt schon meine Freude an Sabina.


    Natürlich konnte man es jetzt so und so sehen. 8)

  • "Natürlich muss es gesund sein! Ein verkrüppelter Junge bringt noch weit weniger als ein gesundes Mädchen." bestätigte Laevina in der ihr eigenen Schonungslosigkeit. Ein Mädchen konnte man immer noch so gewinnbringend wie möglich im wahrsten Sinne des Wortes an den Mann bringen, wobei es die alte Germanica im geheimen doch ein wenig wurmte, dass Serrana ohne das Zutun ihrer Großmutter eine derart gute Partie gemacht hatte. Sedulus war zwar anstrengend aber nichtsdestotrotz ein gestandener Senator, und nur das zählte letztlich.


    Ein leiser Seufzer entfleuchte ihrer Kehle. "Findest du nicht, hm? Dieses Mädchen tut was es will, wann und wo es will, und wenn mal etwas nicht so läuft, wie es sich das vorstellt, dann schreit es das ganze Haus zusammen. Und das nennst du nicht verwöhnt? Serrana ist auch ohne Mutter aufgewachsen und war trotzdem immer handzahm." fügte Laevina noch hinzu, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, dass eine derartige Eigenschaft vielleicht nicht aus jeder Sicht besonders wünschenswert war. Ganz abgesehen davon, dass sie selbst zu keinem Zeitpunkt ihres nun fast sechzigjährigen Lebens auch nur ansatzweise "handzahm" gewesen war, aber da maß Laevina selbstverständlich mit zweierlei Maß.


    "Du weißt genau, wie ich das meine." sagte sie dann ärgerlich. Dass Sedulus ihr aber auch immer und immer wieder widersprechen musste! Nun gut, er war in Avarus' Abwesenheit der Herr des Hauses, aber trotzdem.... Apropos...


    "Wo wir gerade beim Spaß haben sind. Ich muss mit dir noch dringend über Aculeo sprechen, wo du schon einmal hier bist."

  • Es hörte sich zwar unschön an was und wie es Laevina in ihrem Stil ausführte aber so unrecht hatte sie da nicht. So nickte Sedulus nur ohne zu diesem Thema noch ein Wort zu sagen. Es konnte nur noch unschöner werden und seine Stimmung ging eh schon langsam den Bach hinunter.


    Ein klein wenig vielleicht, ja. Ich hoffe ja, dass Serrana da ein klein wenig Abhilfe schaffen kann wenn sie Sabina eventuell unter ihre Fittiche nehmen könnte.


    Es würde auf alle Fälle nicht einfach für Serrana werden, so viel stand fest.


    Serrana ist bei dir aufgewachsen! Und da wundert mich es ehrlich gesagt nicht, dass sie so geworden ist. Aber lassen wir dass!


    Sedulus hatte absolut keine Lust mit Laevina über dieses Thema zu sprechen.
    Und dann kam sie noch mit Aculeo an. Was war denn nun mit ihm schon wieder?


    Aculeo? Was ist denn mit ihm? Hat er denn schon wieder Pförtner gespielt? Ich habe ihm doch schon gesagt er solle dies doch bitte unterlassen.


    Sedulus seufze.

  • Ihr lag bereits auf der Zunge, dass Sabina weniger einer Fittiche als vielmehr einer harten Hand und anständigen Erziehnung bedurfte, aber der Gesichtsausdruck, den Sedulus jetzt aufsetzte, zeigte ihr deutlich, dass sie damit ohnehin auf Marmor beissen würde. Und so verschob Laevina dieses Thema auf einen späteren, günstigeren Moment und wandte sich ihrem eigenen Anliegen zu.


    "Pförtner? Was meinst du mit Pförtner?" fragte sie zunächst verständnislos, denn auf die Idee, dass ein Mitglied ihrer Familie Dienstbotenaufgaben übernahm, kam die Germanica erst gar nicht.


    "Nein, es geht darum, dass ich ihn vor einigen Tagen mitten in der Nacht mit einem Mädchen in einer doch recht zweideutigen Situation im Garten erwischt habe. Und die Kleine war nicht irgendeine dahergelaufene Lupa sondern eine Octavia. Aculeo hat mir versichert, dass er in ihrem Fall ehrenhafte Absichten hat, aber ich mache mir natürlich Sorgen um den Ruf dieses Hauses und unserer Familie."

  • Sedulus verzog ein wenig sein Gesicht.


    Nun ja, er hat unserem guten Gundhraben vor einigen Tagen mal eben seine Arbeit an der Türe abgenommen und die Gäste die zu mir wollten zum einen mir angekündigt auch noch zu mir geleitet. Ich fand es ja ein klein wenig sonderlich von ihm...


    Dann riß Sedulus Augen und Ohren auf. Was war dass? Er hatte sich in der Nacht mit einer Octavierin hier im Hause herumgetrieben? Im Grunde war es ja nicht schlimm. Allerdings sich dabei von Laevina erwischen zu lassen, war schon irgendwo selten doof. 8)


    Und du meinst ich solle ihm jetzt in sein Gewissen reden nehme ich an. Als hättest du ihn nicht schon zurechtgewiesen...

  • "Er hat bitte was?" Laevina war, was relativ selten passierte, vollkommen fassungslos. "Dann müssen wir ihn künftig von der Porta fernhalten, was sollen denn unsere Besucher und Gäste denken, wenn ein Mitglied der Familie die Dienste von Domestiken übernimmt?" Am liebsten hätte sie sich jetzt die Haare gerauft, aber dafür hatte das Legen ihrer gepflegten grauen Locken entschieden zu lange gedauert.


    "Fragst du mich das im Ernst?" hakte sie dann ungläubig nach. "Natürlich sollst du ihm ins Gewissen reden, sowas geht doch gar nicht. Was sollen denn die Octavier von uns denken, so unwichtig die derzeit auch sein mögen? Ist einer von denen nicht dein Klient?"
    Sie ließ sich wieder nach hinten sinken. Was für ein Glück,dass sie sich über dieses Thema keine Gedanken machen musste, seit Serrana und auch Calvena ordnungsgemäß verheiratet waren. Hätte Laevina nur geahnt, was ihre Enkelin lange vor ihrer Hochzeit mit dem gerade vor ihr sitzenden Verwandten in einer kleinen Bibliothek getrieben hatte, hätte sie vermutlich nachträglich noch ein Gehirnschlag getroffen.

  • Sim-Off:

    :D


    Tja, wenn ich es dir sage. Er stand aufeinmal in der Türe und hat einen Besucher für mich angekündigt. Ich war da genauso fassungslos wie du. Natürlich habe ich ihn auch gleich ins Gewissen geredet, dass dies so doch nicht geht... Und jetzt muß ich schon wieder?


    Boah, irgendwie hatte Sedulus da ja überhaupt keine Lust nicht auf dieses Gespräch...


    Ja, Octavius Macer ist einer meiner Klienten. Und naja, immer hin hat es zum Senator gebracht...


    Ach da fiel ihm ein, dass er wegen Macer auch noch zum PU sollte... *sfz*

  • "Natürlich musst du das." Laevina ließ jetzt so etwas wie ein leicht entnervtes Knurren hören. "Schließlich bist du während der Abwesenheit deines Onkels das Familienoberhaupt und für das Wohl aller Menschen in diesem Haus verantwortlich. Und du willst doch wohl nicht, dass die Germanici sich in der Öffentlichkeit den Ruf von hemmungslosen Lustmolchen erwerben, oder?" Die Finger der alten Germanica trommelten jetzt in einem zunehmend ungeduldigeren Rhytmus auf dem kleinen Beistelltisch herum. "Ich glaube Aculeo sogar, dass er ehrenhafte Absichten hat, vielleicht solltest du mal das Mädchen unter die Lupe nehmen."

  • Sedulus zuckte mit den Schultern.


    Also gut wenn du meinst...


    Meinte er dann resignierend.


    Nein, nicht wirklich. Dann werde ich Aculeo wohl auch noch nach seine Absichten fragen müssen. Es ist aber doch recht interessant... Unsere Familie hatte schon immer irgendwie eine nähere Beziehung zu den Octaviern. Mein Vater war schon mit einem Octavier befreundet. Als ich nach Rom kam, lernte ich den Sohn des Freundes meines Vaters kennen, dann Paulina. Ihr Onkel war mein Vorgesetzter bei den Cohortes. Octavius Macer ist mein Klient und Aculeo bandelt nun auch mit einer Octavierin an...
    Ich werde ihm also auf den Zahn fühlen...

  • Für nostalgische Familienverbindungen war Laevina weniger empfänglich, trotzdem hörte sie Sedulus' Ausführungen aufmerksam zu und nickte ab und zu. Es konnte ja auch durchaus etwas von praktischem Nutzen dabei sein.


    "Ja, mach das mal. Der Junge ist schließlich alt genug um zu heiraten, und wenn es nicht diese Octavia wird dann halt eine andere. Schließlich gibt es in Rom ja noch ein paar andere Familien von untadeligem Ruf." Laevina spürte, wie allmählich ihre Jagdinstinkte erwachten, denn das Arrangieren von vorteilhaften Heiratsverbindungen war für sie eine durchaus reizvolle Beschäftigung, zu der sie in den vielen Jahrzehnten in Nola viel zu selten gekommen war.

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