Büro des Marcus Vinicius Lucianus

  • "Kein Drohung, Durus, schon gar nicht dir gegenüber, aber eine Tatsache! Die Mehrheit des Senats, sind wir uns ehrlich, folgt dem Weg des geringsten Widerstandes. Und wenn es uns nicht gelingt, den Senat in dieser Sache zu lenken, wie dann in einer so großen, wie nach der Verschwörung?"


    Und was Gracchus betraf hatte Durus vollkommen Recht


    "Zeichen der Freundschaft Hin oder Her, irgendwann bin auch ich an einem Punkt angelangt, wo mein Innerstes selbst nicht mehr unter allen politischen Dingen steht!"


    Und das war an Offenheit genug, angesichts der Tatsache, dass ich nicht mit Durus alleine war.

  • Die Dinge erschienen Cornelius Palma nun immer verwirrender: Einerseits beharrte Vinicius Lucianus auf seine Kandidatur und hielt sich für fähig, andererseits wieder wollte er offensichtlich, dass die übrigen Verschwörer für ihn den Wahlkampf übernahmen und drohten ihm schließlich, dass er sich bei einer Niederlage aus der Verschwörung zurückziehen würde. Dieses Verhalten mochte einem Knaben anstehen, aber nicht einem erwachsenen Mann! Andererseits zeigte es aber auch, dass die Verschwörer keineswegs so einig waren, wie Tiberius Durus es dargestellt hatte. War möglicherweise doch einer von ihnen unzuverlässig? Lucianus zumindest wirkte wie ein Topf, der jederzeit überkochen konnte!


    Da allerdings Tiberius Durus sich diese Sache eingebrockt hatte, beschloss Palma, vorerst abzuwarten und zu sehen, wie dieser den eingeschnappten Vinicius beschwichtigen konnte.

  • Noch einmal unterdrückte Durus ein Seufzen. Was Lucianus hier behauptete, ließ bei dem alten Tiberier die Gewissheit wachsen, dass die Wahl des neuen Kaisers gar nicht so schlecht gewesen war. Lucianus verglich Äpfel mit Birnen - die Wahl eines Consuls war nicht zu vergleichen mit den Plänen, die sie nach ihrer Verschwörung hatten: Hier ein lange vorbereiteter Wahlkampf und mehrere, möglicherweise attraktive Kandidaten, dort das Überraschungsmoment, das letztendlich die Wahl bot zwischen einem angesehen Consular und einem verhassten Präfekten. Andererseits schien der Vinicier heute nicht für vernünftige Gespräche offen zu sein - die Kränkung durch die Abstimmung saß offensichtlich noch zu tief.


    "Dann werde ich mich bemühen, Gracchus seine Kandidatur auszureden."


    Zwar hielt Durus auch dieses Verhalten für überaus kindisch (und wenn Lucianus so etwas öfter tat, so verringerten sich seine Chancen auf ein Wiederbekleiden des höchsten Amtes wohl noch mehr), doch würde sich anders wohl kein Konsens unter den Verschwörern finden lassen.


    "Und auf die übrigen Verschwörer einwirken, dass sie dich im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen."

  • "Nun, wenn du das übernimmst, so danke ich dir..... er wird auch sicher eher auf dich hören, als auf mich, nicht wahr?!"


    Kaum zu überhören, war dabei der Unterton, der diese Aussage unterstrich. Durus Gedanken waren richtig, die Kränkung sass zu tief, als dass Lucianus jetzt auch nur ein kleine Stück weit, von seiner Meinung abzubringen war.

  • "Dann wäre wohl alles geklärt, nicht wahr? So du - was wir alle hoffen - Erfolg hast, werden wir die Durchführung unseres Plans vielleicht auf das nächste Jahr verlegen, sodass deine Amtsgewalt uns nützlich ist."


    bemerkte Durus nach einer kurzen Pause, denn es hatte sich natürlich wieder neuer Diskussionsstoff ergeben, den er mit Palma - und nun auch mit Gracchus - zu bereden hatte. Außerdem hatte er das Gefühl, dass heute ohnehin nicht sehr produktiv mit dem Vinicier zu sprechen war.

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